Hallo zusammen, ich weiß gerade nicht mit wem ich darüber reden soll, daher hier dieser Post. Ich habe mich kürzlich mit ein paar Freunden zerstritten, weil sie mir immer wieder das Gefühl gegeben haben, ich wäre nicht genug für sie oder würde nur nerven. Als wir uns ausgesprochen haben, fiel auch die Aussage, ich bräuchte dringend Therapie um aus meinen Minderwertigkeitsgefühlen herauszukommen und richtige Beziehungen zu führen.
Ich fand die Aussage irgendwie beleidigend, weil ich gerade mit meiner Therapie fertig geworden war und zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl habe, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen, weil ich einfach ich selbst sein kann. Sie haben zwar teilweise zugegeben, dass sie auch ihrerseits Fehler gemacht haben, aber es klang letztendlich doch alles sehr danach, als sei ich das alleinige Problem und würde das einfach nicht sehen.
Nächste Woche will ich nochmal mit meinem Therapeut sprechen, aber ich bin total verwirrt und eben auch verletzt. Ich habe wirklich viel Arbeit in mich und meine Freundschaften gesteckt und jetzt wird mir gesagt, dass das alles noch nicht genug sei?
Umfeld findet, ich brauche Therapie
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Hi!
Also zu entscheiden, ob man eine Therapie braucht oder nicht, finde ich immer sehr übergriffig und komme mit sowas gar nicht klar.. Habe das früher auch mal gesagt bekommen, ich soll zum Psychiater, brauche eine Therapie, Klinik, was nicht alles etc. Sehe das auch immer als "Angriff" auch wenn sich manchmal Personen nur Sorgen machen oder so,
Aber ich finde man muss da für sich klar unterscheiden. Haben sie dir denn tatsächlich das Gefühl gegeben du wärst nicht gut genug etc.? Also gibt es da in der Realität so "Nachweise", die auch andere nachvollziehen können?
Oder sind das einfach nur random deine Projektionen in die Situation aufgrund von vergangenen Erfahrung o.ä., die eigentlch nicht so viel mit der aktuellen Realität zu tun haben und nur getriggert worden sind?
Meinst du sie könnten sowas auch nur gesagt haben nach diesem Streit um quasi ein Argument zu haben, dass sie dann nicht so viel Verantwortung für ihr eigenes Verhalten übernehmen müssen o.ä. oder das eher nicht?
Und man muss auch keine perfekte Version von sich selbst sein. Man kann auch einfach Mensch sein und muss sich nicht ständig selbst optimieren.
kieselstein12 hat geschrieben: ↑So., 09.06.2024, 17:16 Hallo zusammen, ich weiß gerade nicht mit wem ich darüber reden soll, daher hier dieser Post.(...) weil sie mir immer wieder das Gefühl gegeben haben, ich wäre nicht genug für sie oder würde nur nerven. (...)
Ich habe wirklich viel Arbeit in mich und meine Freundschaften gesteckt und jetzt wird mir gesagt, dass das alles noch nicht genug sei?
Also zu entscheiden, ob man eine Therapie braucht oder nicht, finde ich immer sehr übergriffig und komme mit sowas gar nicht klar.. Habe das früher auch mal gesagt bekommen, ich soll zum Psychiater, brauche eine Therapie, Klinik, was nicht alles etc. Sehe das auch immer als "Angriff" auch wenn sich manchmal Personen nur Sorgen machen oder so,
Aber ich finde man muss da für sich klar unterscheiden. Haben sie dir denn tatsächlich das Gefühl gegeben du wärst nicht gut genug etc.? Also gibt es da in der Realität so "Nachweise", die auch andere nachvollziehen können?
Oder sind das einfach nur random deine Projektionen in die Situation aufgrund von vergangenen Erfahrung o.ä., die eigentlch nicht so viel mit der aktuellen Realität zu tun haben und nur getriggert worden sind?
Meinst du sie könnten sowas auch nur gesagt haben nach diesem Streit um quasi ein Argument zu haben, dass sie dann nicht so viel Verantwortung für ihr eigenes Verhalten übernehmen müssen o.ä. oder das eher nicht?
Und wenn du da Fortschritte gemacht hast, kannst du das auch erst mal feiern und stolz sein. Und versuchen das weiter auszubauen, anstatt gleich wieder eine Therapie zu machen. Vieles verbessert sich ja auch erst, wenn die Therapie vorbei ist.kieselstein12 hat geschrieben: ↑So., 09.06.2024, 17:16 Ich habe wirklich viel Arbeit in mich und meine Freundschaften gesteckt und jetzt wird mir gesagt, dass das alles noch nicht genug sei?
Und man muss auch keine perfekte Version von sich selbst sein. Man kann auch einfach Mensch sein und muss sich nicht ständig selbst optimieren.
"You cannot find peace by avoiding life."
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Guten Morgen und danke für deine Antwort,
So geht es mir auch. Ich weiß zwar rational, dass es nicht böse gemeint war, aber ich bin ehrlich gesagt immer noch stinksauer.
Ich würde ehrlich sagen beides. Es gab Dinge, wo ich überreagiert habe und Dinge, wo die anderen etwas mehr Empathie hätten zeigen können. Ich habe das Gefühl, ich sage oft sowas wie "hey, ich weiß, dass du das nicht böse meinst, aber mich verletzt xy trotzdem, könntest du das vielleicht lassen" und dann kommt als Antwort "Wenn du weißt, dass ich das nicht absichtlich mache, dann komm doch einfach damit klar"...das ist dann eben total doof.~~~ hat geschrieben: ↑So., 09.06.2024, 19:57 Aber ich finde man muss da für sich klar unterscheiden. Haben sie dir denn tatsächlich das Gefühl gegeben du wärst nicht gut genug etc.? Also gibt es da in der Realität so "Nachweise", die auch andere nachvollziehen können?
Oder sind das einfach nur random deine Projektionen in die Situation aufgrund von vergangenen Erfahrung o.ä., die eigentlch nicht so viel mit der aktuellen Realität zu tun haben und nur getriggert worden sind?
Ganz ehrlich, keine Ahnung. Zum Teil haben sie zugegeben, Fehler gemacht zu haben, aber es wirkte schon sehr so, als würden sie sich ein bisschen einreden, dass es nur an mir allein liegt.
So sehen ich und mein Therapeut das ja auch...und ich habe überhaupt keine Lust mehr auf eine Freundschaft, wo ich mich ständig beweisen muss und mir dann trotzdem nur entgegnet wird, dass ich mir alles einbilde und selbst Schuld bin.~~~ hat geschrieben: ↑So., 09.06.2024, 19:57 Und versuchen das weiter auszubauen, anstatt gleich wieder eine Therapie zu machen. Vieles verbessert sich ja auch erst, wenn die Therapie vorbei ist.
Und man muss auch keine perfekte Version von sich selbst sein. Man kann auch einfach Mensch sein und muss sich nicht ständig selbst optimieren.
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Es wird immer wieder in deinem Leben Menschen geben, denen etwas an dir nicht genug ist. Die etwas anderes wollen, mehr wollen, ... als Du bist.kieselstein12 hat geschrieben: Ich habe wirklich viel Arbeit in mich und meine Freundschaften gesteckt und jetzt wird mir gesagt, dass das alles noch nicht genug sei?
Es wird immer wieder Menschen geben, bei denen Du nicht einfach Ich sein kannst.
Und es wird auch immer wieder Menschen in deinem Leben geben, die Dir die Schuld zuschieben, die Fehler nur bei Dir suchen, die selber nicht reflektieren, ...
Sicher, man kann sich mit dem anderen streiten, stinksauer sein, beleidigt sein, man kann sich erklären und rechtfertigen, ...
oder sich Gedanken darüber machen, wie man alternativ mit solchen Menschen umgeht.
Ich kenne das Problem mit diesem mich rechtfertigen und erklären und sauer sein, wenn man mich nicht versteht, zu Genüge.
Meine Erfahrung ist: Je mehr ich bei mir selber ankomme, je Ich-Stabiler ich selber werde, je mehr ich mich, meine eigenen Stärken und Schwächen kennen lerne, ... desto besser kann ich mit solchen Menschen umgehen.
Ich bemerke bei mir selber eine Veränderung: Weg von diesem mich erklären und rechtfertigen, hin zu knappen, kurzen, auf den Nenner gebrachten Antworten.
Ich brauche meine Kraft und Energie für mich selber, um selber weiterhin Voran zu kommen. Ich lasse es heute immer weniger zu, meine Energie in Sinnlosigkeiten zu vergeuden.
Wenn der andere nicht verstehen will, dann ist es eben so. Dann muss ich mir überlegen, ob ich damit umgehen kann oder ob mir eine weitere Freundschaft mehr schadet als gut tut.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Erst mal mein Mitgefühl für deine Situation. Du erlebst Verunsicherung und gewissermaßen Verlust - zumindest einmal den Verlust von Vertrauen beiderseits. Es ist sehr verständlich, dass es dir damit erst mal nicht gut geht und ich wünsche dir, dass du dich damit ernst nehmen kannst und dir die nötige Zeit gibst, das für dich zu sortieren und etwas zu tun, das dir emotional erst einmal wieder mehr Sonne reinbringt. Denn deine Situation kann sich verbessern, wenn du sie anpackst, unabhängig davon, wer jetzt wie viel recht hat. Ihr habt da eine Unstimmigkeit, an der ihr wachsen könnt, und sei es, dass man eine Kränkung einstecken oder eine Baustelle bei sich eingestehen muss.
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Entschuldigt, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Ich hatte jetzt seit meinem letzten Post 3 Therapiesitzungen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Anderen mich und meine Probleme wohl wirklich nicht richtig begreifen und ich im Grunde entscheiden muss, ob ich trotzdem Kontakt möchte oder mir diese Missverständnisse zu viel sind.
Daran hakt es auch gerade noch, denn mir bedeuten diese Personen wirklich viel und ich wollte sie eigentlich in meinem Leben behalten. Aber je mehr ich über die Situation nachdenke, desto mehr Probleme sehe ich. Um zurück zu euren Antworten zu kommen:
[/quote]
Daran hakt es auch gerade noch, denn mir bedeuten diese Personen wirklich viel und ich wollte sie eigentlich in meinem Leben behalten. Aber je mehr ich über die Situation nachdenke, desto mehr Probleme sehe ich. Um zurück zu euren Antworten zu kommen:
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Wir haben alle einen recht derben Humor und es kommt auch mal vor, dass wir uns aus Spaß beleidigen. Da gehen mir bestimmte Sprüche aber zu weit, und wenn ich das anspreche heißt es dann "och, ich ärgere dich doch nur ein bisschen, du weißt doch, dass ich es nicht ernst meine..."Und ich finde es dann blöd, wenn die andere Person nicht stattdessen sag "okay ich achte darauf das nicht mehr zu sagen". Ich meine, das ist doch nicht zu viel verlangt, oder? Und so läuft es bei ernsten Gesprächen immer ab. Ich werde entweder ausgelacht oder anderweitig abgewiesen.diesoderdas hat geschrieben: ↑Do., 13.06.2024, 06:51 Kannst du Beispiele nennen, wo sie dich verletzt haben?
Danke für deinen Beitrag. Genau das wäre meine Frage gewesen - wie gehe ich damit um? Ich will ja verhindern, dass die anderen etwas Falsches in meine Aussagen interpretieren oder ihnen wichtige Infos fehlen, deswegen fällt es mir dann so schwer nur einen Satz zu sagen und es dabei gut sein zu lassen. Aber auf ewige Diskussionen habe ich nun mal auch keine Lust.Jenny Doe hat geschrieben: ↑Do., 13.06.2024, 10:42 Ich kenne das Problem mit diesem mich rechtfertigen und erklären und sauer sein, wenn man mich nicht versteht, zu Genüge.
Meine Erfahrung ist: Je mehr ich bei mir selber ankomme, je Ich-Stabiler ich selber werde, je mehr ich mich, meine eigenen Stärken und Schwächen kennen lerne, ... desto besser kann ich mit solchen Menschen umgehen.
Ich bemerke bei mir selber eine Veränderung: Weg von diesem mich erklären und rechtfertigen, hin zu knappen, kurzen, auf den Nenner gebrachten Antworten.
Ja, genau das ist die Frage. Ich bin jetzt für mich zu dem Entschluss gekommen, dass wir da einfach zu unterschiedlich sind und ich zumindest mit der Mehrheit der Personen keinen Kontakt mehr wünsche.
Danke auch dir für die netten Worte. Ich glaube, ich brauche mehr Zeit, bis ich die Situation wieder angehen kann. Ich hoffe, dass wir dann eine Lösung finden.Salbeibiene hat geschrieben: ↑Mi., 19.06.2024, 14:07 Denn deine Situation kann sich verbessern, wenn du sie anpackst, unabhängig davon, wer jetzt wie viel recht hat. Ihr habt da eine Unstimmigkeit, an der ihr wachsen könnt, und sei es, dass man eine Kränkung einstecken oder eine Baustelle bei sich eingestehen muss.
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