Durch Therapeutin Schaden gennommen - Zum Anwalt gehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
HolyNameless
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 37
Beiträge: 7

Durch Therapeutin Schaden gennommen - Zum Anwalt gehen?

Beitrag So., 09.06.2024, 13:52

Hallo zusammen,

wie sollte ich bei Therapieschaden vorgehen? An die Therapeutenkammer habe ich mich bereits gewendet. Welchen Anwalt brauche ich?


Grüße
Sebastian

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag So., 09.06.2024, 15:37

Einen Fachanwalt für Medizinrecht. Viel Spaß etwas zu beweisen das unter 4 Augen stattgefunden hat. :roll:

Benutzeravatar

sunny87
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 125

Beitrag So., 09.06.2024, 16:21

Hallo,

Vielleicht lässt Du Dich auch erstmal beim Ethikverein beraten? Dir können bestimmt weiterhelfen.

LG
Sunny

Benutzeravatar

alatan
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1008

Beitrag So., 09.06.2024, 18:02

Hallo Sebastian,
wie sieht denn der therapieverursachte Schaden aus?

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
HolyNameless
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 37
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 10.06.2024, 11:42

sunny87 hat geschrieben: So., 09.06.2024, 16:21 Hallo,

Vielleicht lässt Du Dich auch erstmal beim Ethikverein beraten? Dir können bestimmt weiterhelfen.

LG
Sunny
Danke für den Tipp!

@alatan
Eine Kindertherapeutin therapierte meine ganze Familie. Mein Vater begann deswegen Selbstmord und ich habe Psychischen Schaden genommen.

Benutzeravatar

alatan
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1008

Beitrag Mo., 10.06.2024, 17:32

Naja, das ist dann doch etwas komplizierter, als "die Therapeutin hat mir geschadet."
Allein schon den Suizid einer anderen Person anzulasten, ist in den allermeisten Fällen eine Verschiebung der Verantwortung.

Mit der Geschichte wirst du weder juristisch noch beim Ethikverein "Erfolg" haben.

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Mo., 10.06.2024, 19:38

alatan hat geschrieben: Mo., 10.06.2024, 17:32 Naja, das ist dann doch etwas komplizierter, als "die Therapeutin hat mir geschadet."
Allein schon den Suizid einer anderen Person anzulasten, ist in den allermeisten Fällen eine Verschiebung der Verantwortung.


Das ist Quatsch. Das könne wir hier absolut nicht wissen. Wenn jemand eh schon Gedanken in die Richtung hatte dann können unsensible, unpassende Kommentare, gerade durch eine nahestehende Person sehr wohl einen Einfluss auf eine etwaige praktische Umsetzung haben. Ob das hier der Fall ist können wir nicht wissen.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Mo., 10.06.2024, 22:02

Die ganze Familie zu therapieren ist schon ein klar erkennbarer Fehler. Da entstehen ganz, ganz schwierige Dynamiken. Hat dann einer das Gefühl, alle gegen sich zu haben, inklusive der Therapeutin, sprich: die Schuld zu tragen am ganzen Elend in der Familie, dann kann er daran zerbrechen. Was hier genau passiert ist, das wissen wir nicht. Aber definitiv kann man das nicht einfach abtun.

Benutzeravatar

Shukria
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 44
Beiträge: 1545

Beitrag Di., 11.06.2024, 06:48

Mhm .., das eine kindertherapeutin eine ganze Familie therapiert…

Wie ist das denn gemeint?

Warst du in Behandlung und es gab zusätzlich Elterngespräche. Das wäre erlaubt und gewollt.

Waren alle bei ihr in Eunzeltherapie - das wäre ein Fehler und anfechtbar

Hat sie Famimientherapie gemacht wo es gemeinsame Sitzungen mit allen gab? Hier wäre zu erfragen welche Weiterbildung die Therapeutin hatte, dies ist durchaus möglich und dann kein Fehler.

Das sind die formalen Sachen.


Ob ein Suizid auf einen inhaltlichen Behandlungsfehler zurückzuführen ist wird so oder so schwierig.
Dann dürfte jeder Therapeut bei dem Klienten Suizid begehen verklagt werden können. Das ist aber nicht der Fall.

Am besten lässt du dich hier mal beim Ethikvetein oder anwaltlich, vielleicht Medizinrecht? beraten.

Benutzeravatar

Kirchenmaus
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1071

Beitrag Di., 11.06.2024, 07:04

Hallo Sebastian,

es tut mir unheimlich leid, was damals vorgefallen ist. Das muss ein traumatisches Erlebnis gewesen sein, unter dem du wahrscheinlich heute noch massiv leidest.

Ich kann verstehen, dass du etwas tun willst. Die Frage ist halt, ob sich das Ganze (allein) durch eine juristische Maßnahme so auflösen lässt, dass du deinen Frieden damit findest.
Vielleicht könntest du dich in einem juristischen Forum sowie beim Ethikverein beraten lassen, damit du deine Möglichkeiten kennst. Parallel würde ich mich nach Unterstützungsmöglichkeiten für die Psyche umschauen. Würdest du dich noch einmal auf eine Therapie einlassen wollen/können? Andernfalls gäbe es noch Trauergruppen, auch speziell für Angehörige von Manchen, die Suizid begangen haben.

Herzlich
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4023

Beitrag Di., 11.06.2024, 07:12

Hallo Sebastian, bei Behandlungsfehlern muss der Patient nachweisen, dass dieser stattgefunden hat, dh es wird immer erstmal davon ausgegangen dass die Behandlung nach den Regeln der Kunst stattgefunden hat, bis das Gegenteil bewiesen ist. Was manchmal schwierig bis unmöglich ist, gerade bei Psychotherapie.
Warst du noch ein Kind, als deine Familie bei dieser Therapeutin war? Dann wäre da auch die Frage der Verjährung, die im Raum steht (falls deine Altersangabe stimmt). Für Behandlungsunterlagen gilt eine Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren, wenn du/deine Familie diese nicht bereits habt, wird es jetzt wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, da noch ranzukommen.
Zu diesen formalen Fragen würde ich mir auch einen Anwalt oder Anwältin für Medizinrecht suchen und ein Beratungsgespräch vereinbaren, die können dir sagen, wie sich das alles in deinem Fall verhält.
Darüber hinaus kann es nicht verkehrt sein, eine Beratung beim Ethikverein in Anspruch zu nehmen (www.ethikverein.de), denn egal wie sich die rein rechtliche Frage heute darstellt, dich belastet das alles und du hast bis heute darunter zu leiden. Da kann es auch eine Hilfe zur Bewältigung sein, wenn jemand vom Fach mit dir zusammen da mal drauf schaut und das aus fachlicher Perspektive bewertet und dir Glauben schenkt. Möglicherweise können die dir auch Empfehlungen geben, wie du das für dich weiter aufarbeiten kannst, wenn der juristische Weg aussichtslos sein sollte.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag