Therapieende, Kritik am Therapeuten
Therapieende, Kritik am Therapeuten
Hallo, bin neu hier und habe sehr viel im Forumsbereich Psychotherapie gelesen. Da ich die Beiträge hilfreich fand, wende ich mich jetzt mit meinem Anliegen an Euch.
Mein Sohn begann im Kindergartenalter eine Verhaltenstherapie, nun, 2,5 Jahre neigt sie sich dem Ende zu.
Mein Sohn hat drei Kindergärten besucht, nirgends kam man mit ihm zurecht.
Der erste Kiga hat uns nach 3 Monaten gesagt, er soll die Gruppe wechseln, sie wissen mit seiner Aufsässigkeit, Ablehnung, Wut, Verweigerung nicht mehr weiter. Wir haben den Gruppenwechsel abgelehnt, da wir nicht einsahen, ihn einfach abzuschieben, weil die Erzieher überfordert sind. Nach 1,5 Jahren haben wir ihn dann komplett aus dem Kindergarten genommen, weil er nur noch verweigert hat, im Kreis lief, nicht mehr an den Mahlzeiten teilgenommen hat und niemand vom Personal an ihn herankam.
Der zweite Kindergarten hat ihn nach einem halben Jahr von einem Tag auf den anderen rausgeworfen. Er war nicht "brav" und eines Tages hatte die Erzieherin 20 Minuten vor dem Abholen keinen Bock mehr auf ihn und rief uns an, wir müssten ihn sofort holen. Das war der Anfang vom Ende. Er fühlte sich abgelehnt, abgewiesen und hatte außerdem gelernt, was ihm den verhassten Kiga erspart: schlechtes Benehmen. Das tat er auch, und von nun an verging kein Tag, andem der Kiga nicht vormittags anrief, wir müssten ihn sofort holen. Wenn ich kam, tobte und wütete er, mal stand er außer meiner Reichweite auf der Rutsche oben, und 75 Kinder und 10 Erzieher beobachteten mich, wie ich mit Engelszungen das Kind dazu brachte, herunterzukommen. Einmal hätte er fast die Basteleien für das Sommerfest zerstört, einmal haben ihm Bauarbeiter vom Gerüst aus Prügel angedroht, wenn er nicht sofort aufhört, sich so aufzuführen. Der Kiga hat unseren Sohn dann fristlos rausgeworfen.
Den dritten Kiga schickten die Engel. Es gab natürlich weiter Probleme, er fand keine Freunde, eine Erzieherin hat ihm mal von oben ins Shirt gefasst und den Rücken zerkratzt. Aber man hat ihn trotzdem angenommen wie er ist, sich viel Mühe gegeben und viel Geduld mit ihm gehabt. Besser ging es unter diesen Umständen nicht.
Zu Hause gab es natürlich auch Probleme, aber längst nicht so katastrophal wie im Kiga.
Mit der Therapie begannen wir parallel zur Eskalation im zweiten Kiga. Uns wurde auch eine stationäre Therapie empfohlen, aber wegen der Coronabedingungen und anderer Umstände kam das nicht in Frage.
Nach Aussage der Therapeutin dauerte es ungewöhnlich lange, bis er Vertrauen zu ihr gefasst hatte. Aber schließlich hat sie erfolgreich mit ihm gearbeitet, und er vor allem an sich. Ich bewundere ihn wirklich, wie hart er an sich und seinen Problemen gearbeitet hat, und heute ist mein Sohn ein Prachtkerl, auf den ich sehr stolz bin.
Ende Teil I
Fortsetzung folgt
Mein Sohn begann im Kindergartenalter eine Verhaltenstherapie, nun, 2,5 Jahre neigt sie sich dem Ende zu.
Mein Sohn hat drei Kindergärten besucht, nirgends kam man mit ihm zurecht.
Der erste Kiga hat uns nach 3 Monaten gesagt, er soll die Gruppe wechseln, sie wissen mit seiner Aufsässigkeit, Ablehnung, Wut, Verweigerung nicht mehr weiter. Wir haben den Gruppenwechsel abgelehnt, da wir nicht einsahen, ihn einfach abzuschieben, weil die Erzieher überfordert sind. Nach 1,5 Jahren haben wir ihn dann komplett aus dem Kindergarten genommen, weil er nur noch verweigert hat, im Kreis lief, nicht mehr an den Mahlzeiten teilgenommen hat und niemand vom Personal an ihn herankam.
Der zweite Kindergarten hat ihn nach einem halben Jahr von einem Tag auf den anderen rausgeworfen. Er war nicht "brav" und eines Tages hatte die Erzieherin 20 Minuten vor dem Abholen keinen Bock mehr auf ihn und rief uns an, wir müssten ihn sofort holen. Das war der Anfang vom Ende. Er fühlte sich abgelehnt, abgewiesen und hatte außerdem gelernt, was ihm den verhassten Kiga erspart: schlechtes Benehmen. Das tat er auch, und von nun an verging kein Tag, andem der Kiga nicht vormittags anrief, wir müssten ihn sofort holen. Wenn ich kam, tobte und wütete er, mal stand er außer meiner Reichweite auf der Rutsche oben, und 75 Kinder und 10 Erzieher beobachteten mich, wie ich mit Engelszungen das Kind dazu brachte, herunterzukommen. Einmal hätte er fast die Basteleien für das Sommerfest zerstört, einmal haben ihm Bauarbeiter vom Gerüst aus Prügel angedroht, wenn er nicht sofort aufhört, sich so aufzuführen. Der Kiga hat unseren Sohn dann fristlos rausgeworfen.
Den dritten Kiga schickten die Engel. Es gab natürlich weiter Probleme, er fand keine Freunde, eine Erzieherin hat ihm mal von oben ins Shirt gefasst und den Rücken zerkratzt. Aber man hat ihn trotzdem angenommen wie er ist, sich viel Mühe gegeben und viel Geduld mit ihm gehabt. Besser ging es unter diesen Umständen nicht.
Zu Hause gab es natürlich auch Probleme, aber längst nicht so katastrophal wie im Kiga.
Mit der Therapie begannen wir parallel zur Eskalation im zweiten Kiga. Uns wurde auch eine stationäre Therapie empfohlen, aber wegen der Coronabedingungen und anderer Umstände kam das nicht in Frage.
Nach Aussage der Therapeutin dauerte es ungewöhnlich lange, bis er Vertrauen zu ihr gefasst hatte. Aber schließlich hat sie erfolgreich mit ihm gearbeitet, und er vor allem an sich. Ich bewundere ihn wirklich, wie hart er an sich und seinen Problemen gearbeitet hat, und heute ist mein Sohn ein Prachtkerl, auf den ich sehr stolz bin.
Ende Teil I
Fortsetzung folgt
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Mein Problem ist das Verhalten der Therapeutin gegenüber uns Eltern. Zu Beginn der Therapie von 2,5 Jahren hat sie mit uns in vier Terminen ein Schulungsprogramm für Eltern abgearbeitet, das uns befähigen sollte, in Konfliktsituationen richtig zu reagieren. Damit sah sie ihre Arbeit mit uns als getan.
All die Sorgen, Ängste, Unsicherheit, Hilflosigkeit die wir nach dem Rauswurf hatten, fanden bei ihr überhaupt keinen Raum, besprochen zu werden. Mein Sohn war damals 5, da lebt ein Kind noch sehr symbiotisch mit den Eltern. Es war Corona, nichts funktionierte normal, wir hatten keine Großeltern, zu denen wir Sohn mal bringen konnten, wir waren 24/7 für ihn zuständig. Das war eine unglaublich harte Zeit für uns als Eltern, aber das hat die Therapeutin überhaupt nicht interessiert. Ich hätte mir -einmal- die Frage gewünscht, wie geht es Ihnen mit der Situation? Sie hat mich wie einen Informationslieferanten behandelt, als hätte ich keine Gefühle. Elterntermine hat sie nur noch selten angeregt, irgendwann fanden sie ausschließlich auf unsere Initiative hin statt, ca einmal im Vierteljahr. Eigentlich sollte das Verhältnis 1:4 sein, er war wöchentlich da.
Wenn ich Probleme mit dem Kind geschildert habe, nahm sie das kommentarlos zur Kenntnis, ich fühlte mich damit nicht angenommen, nicht ernstgenommen, als sei das, was ich sage nicht berechtigt.
Sie war in diesen Gesprächen (immer ohne Kind) immer sein Anwalt, hat seine Interessen vertreten, dabei drehte sich in der Familie sowieso alles alleine um dieses Kind. Er hat eine Schwester, die ebenfalls unter der Situation gelitten hat, auch das hat sie nicht interessiert. Wir wurden nie als Familie wahrgenommen, als ganzes, nur ausschließlich Sohn, Sohn.
Irgendwann war ich so wütend und frustriert von dieser Ignoranz, dass ich zu einer anderen Psychologin in einer Beratungsstelle ging. Erst nachdem ich 3 oder 4 Termine mit ihr hatte war ich wieder in der Lage, mit der Therapeutin zusammenzuarbeiten.
Sie ist, obwohl Verhaltenstherapeut, sehr abstinent. Vor Ostern beispielsweise wünschte Sohn ihr im Rausgehen aus der Praxis noch frohe Ostern. Statt zu antworten schloss sie von innen ihre Zimmertür. Muss das sein?
Einmal hat sie mich mit einer sehr abwertenden Bezeichnung belegt. Als ich das kritisierte, kam eine Entschuldigung der Klasse: falls ich etwas falsch gemacht habe tut es mir leid. Toll. Ich habe ihr dann im Gespräch sehr ausführlich erklärt, wie weh mir das getan hat und wie lange ich daran zu beißen hatte. Reaktion von ihr: keine. Keine Antwort, Erklärung, ehrliche Entschuldigung, einfach Schweigen. Das hat mich so belastet. Was Abstinenz ist, wusste ich damals noch nicht. Ich habe die "Schuld" bei mir gesucht, mich abgewiesen und ignoriert gefühlt. Heute weiß ich, es ist ein Konzept, mit dem ich nicht klarkomme und die Strenge, mit der sie es handhabt für einen VT eher ungewöhnlich
Nun stelle ich mir die Frage, ob ich all das in einem Abschlussgespräch noch einmal auf den Tisch packen soll.
Ich hab gute Eltern, eine stabile Partnerschaft und bin -eigentlich- nicht auf die Therapeutin angewiesen. Und doch habe ich mir von ihr mal ein Wort der Anerkennung dafür gewünscht, dass wir für unseren Sohn tun, was wir nur können. Dass die Situation schwierig und anstrengend ist. Dass das, was wir als problematisch schildern, auch berechtigt ist.
Sie hätte mir mit einem kleinen, aufbauendem, aufmunternden Satz so viel gegeben können. Stattdessen war ich nach jedem Gespräch mehr enttäuscht.
Das Thema lässt mich nicht los, ich grüble sehr viel und kann es nicht loslassen. Ich möchte ihr sagen, dass ich mir eine andere Form der Unterstützung auch für mich gewünscht hätte. Dass sie mich mehrfach sehr verletzt hat.
Aber was, wenn sie mich wieder ins Leere laufen lässt, ich alle Wunden wieder aufreiße und mit Seelenschmerz zurückbleibe?
Kann ich überhaupt irgendetwas gewinnen? Habe ich den Wunsch, dass sie mir wenigstens in den letzten Zügen der Behandlung Anerkennung schenkt und das Gefühl gibt, eine gute Mutter zu sein? Muss ich mich damit abfinden, dass ich das nicht bekommen werde?
All die Sorgen, Ängste, Unsicherheit, Hilflosigkeit die wir nach dem Rauswurf hatten, fanden bei ihr überhaupt keinen Raum, besprochen zu werden. Mein Sohn war damals 5, da lebt ein Kind noch sehr symbiotisch mit den Eltern. Es war Corona, nichts funktionierte normal, wir hatten keine Großeltern, zu denen wir Sohn mal bringen konnten, wir waren 24/7 für ihn zuständig. Das war eine unglaublich harte Zeit für uns als Eltern, aber das hat die Therapeutin überhaupt nicht interessiert. Ich hätte mir -einmal- die Frage gewünscht, wie geht es Ihnen mit der Situation? Sie hat mich wie einen Informationslieferanten behandelt, als hätte ich keine Gefühle. Elterntermine hat sie nur noch selten angeregt, irgendwann fanden sie ausschließlich auf unsere Initiative hin statt, ca einmal im Vierteljahr. Eigentlich sollte das Verhältnis 1:4 sein, er war wöchentlich da.
Wenn ich Probleme mit dem Kind geschildert habe, nahm sie das kommentarlos zur Kenntnis, ich fühlte mich damit nicht angenommen, nicht ernstgenommen, als sei das, was ich sage nicht berechtigt.
Sie war in diesen Gesprächen (immer ohne Kind) immer sein Anwalt, hat seine Interessen vertreten, dabei drehte sich in der Familie sowieso alles alleine um dieses Kind. Er hat eine Schwester, die ebenfalls unter der Situation gelitten hat, auch das hat sie nicht interessiert. Wir wurden nie als Familie wahrgenommen, als ganzes, nur ausschließlich Sohn, Sohn.
Irgendwann war ich so wütend und frustriert von dieser Ignoranz, dass ich zu einer anderen Psychologin in einer Beratungsstelle ging. Erst nachdem ich 3 oder 4 Termine mit ihr hatte war ich wieder in der Lage, mit der Therapeutin zusammenzuarbeiten.
Sie ist, obwohl Verhaltenstherapeut, sehr abstinent. Vor Ostern beispielsweise wünschte Sohn ihr im Rausgehen aus der Praxis noch frohe Ostern. Statt zu antworten schloss sie von innen ihre Zimmertür. Muss das sein?
Einmal hat sie mich mit einer sehr abwertenden Bezeichnung belegt. Als ich das kritisierte, kam eine Entschuldigung der Klasse: falls ich etwas falsch gemacht habe tut es mir leid. Toll. Ich habe ihr dann im Gespräch sehr ausführlich erklärt, wie weh mir das getan hat und wie lange ich daran zu beißen hatte. Reaktion von ihr: keine. Keine Antwort, Erklärung, ehrliche Entschuldigung, einfach Schweigen. Das hat mich so belastet. Was Abstinenz ist, wusste ich damals noch nicht. Ich habe die "Schuld" bei mir gesucht, mich abgewiesen und ignoriert gefühlt. Heute weiß ich, es ist ein Konzept, mit dem ich nicht klarkomme und die Strenge, mit der sie es handhabt für einen VT eher ungewöhnlich
Nun stelle ich mir die Frage, ob ich all das in einem Abschlussgespräch noch einmal auf den Tisch packen soll.
Ich hab gute Eltern, eine stabile Partnerschaft und bin -eigentlich- nicht auf die Therapeutin angewiesen. Und doch habe ich mir von ihr mal ein Wort der Anerkennung dafür gewünscht, dass wir für unseren Sohn tun, was wir nur können. Dass die Situation schwierig und anstrengend ist. Dass das, was wir als problematisch schildern, auch berechtigt ist.
Sie hätte mir mit einem kleinen, aufbauendem, aufmunternden Satz so viel gegeben können. Stattdessen war ich nach jedem Gespräch mehr enttäuscht.
Das Thema lässt mich nicht los, ich grüble sehr viel und kann es nicht loslassen. Ich möchte ihr sagen, dass ich mir eine andere Form der Unterstützung auch für mich gewünscht hätte. Dass sie mich mehrfach sehr verletzt hat.
Aber was, wenn sie mich wieder ins Leere laufen lässt, ich alle Wunden wieder aufreiße und mit Seelenschmerz zurückbleibe?
Kann ich überhaupt irgendetwas gewinnen? Habe ich den Wunsch, dass sie mir wenigstens in den letzten Zügen der Behandlung Anerkennung schenkt und das Gefühl gibt, eine gute Mutter zu sein? Muss ich mich damit abfinden, dass ich das nicht bekommen werde?
Ja.
So schwer es ist, sie ist bzw. war die Therapeutin deines Sohnes. Es ist sehr wichtig, und zwar für ihn, dass sie im Umgang mit dir tatsächlich sowas wie seine Anwältin ist. Dass sie nicht unparteiisch ist und dass sie keine Familientherapeutin ist. Auch, dass sie auch dir gegenüber wenig über ihn und den Verlauf der Therapie preisgibt, ist wichtig. All das war die Grundlage dafür, dass er überhaupt vertrauen konnte.
Hallo,
was hat dein Sohn denn?
Viele Grüße
candle
was hat dein Sohn denn?
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs!
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Das sie die Therapeutin meines Sohnes ist, nicht meine, kann ich gut akzeptieren. Ursprünglich wegen Problemen im Beruf war ich parallel selbst in Therapie, dafür brauche ich sie nicht. Aber das ihr Umgang mit mir mich so viel Kraft gekostet hat, mich immer wieder verletzt und frustriert hat, kann doch nicht richtig sein. Eltern mit einem weniger stabilen Hintergrund hätten da vielleicht auch das Handtuch geworfen, meinem Sohn zuliebe habe ich mich immer wieder hochgerappelt.
Auch über Gesprächsinhalte zwischen Sohn und Therapeut wollten wir als Eltern nichts wissen.
Mein Sohn war zu drei Diagnostikterminen in einem Fachzentrum. Er hat keine Krankheit oder Diagnose, sondern "nur" starke Verhaltensauffälligkeiten. Er ist sehr intelligent, da fallen Kognition, Entwicklung, Eigenwahrnehmung, Wahrnehmung durch die Eltern, Stärke der Emotionen aber keine Ahnung sie zu benennen oder zu händeln schon mal extrem auseinander. Wie auch der eigene Wille und Anspruch mit der Wirklichkeit kollidiert.
Er war außer sich, statt bei sich. Heute sind diese Ausreißer, die ihn in alle Richtungen ziehen nicht mehr so stark.
Auch über Gesprächsinhalte zwischen Sohn und Therapeut wollten wir als Eltern nichts wissen.
Mein Sohn war zu drei Diagnostikterminen in einem Fachzentrum. Er hat keine Krankheit oder Diagnose, sondern "nur" starke Verhaltensauffälligkeiten. Er ist sehr intelligent, da fallen Kognition, Entwicklung, Eigenwahrnehmung, Wahrnehmung durch die Eltern, Stärke der Emotionen aber keine Ahnung sie zu benennen oder zu händeln schon mal extrem auseinander. Wie auch der eigene Wille und Anspruch mit der Wirklichkeit kollidiert.
Er war außer sich, statt bei sich. Heute sind diese Ausreißer, die ihn in alle Richtungen ziehen nicht mehr so stark.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 1071
Hallo Donna,
die Therapeutin hat mit deinem Sohn super zusammengearbeitet, er hat offensichtlich riesige Erfolge erzielt.
Ich würde ihr den dicksten Blumenstrauß ever kaufen und jede persönliche Kränkung abhaken. Ihr Auftrag war, dem Kind zu helfen, und das hat sie offensichtlich bravourös geschafft.
Es ist nicht ihre Aufgabe (gewesen), dir kurzfristig ein gutes Gefühl zu geben.
Klar kannst du das noch ansprechen, aber die Frage ist halt, ob es das wert ist. Hat sie nicht eigentlich großartige Arbeit geleistet?
die Therapeutin hat mit deinem Sohn super zusammengearbeitet, er hat offensichtlich riesige Erfolge erzielt.
Ich würde ihr den dicksten Blumenstrauß ever kaufen und jede persönliche Kränkung abhaken. Ihr Auftrag war, dem Kind zu helfen, und das hat sie offensichtlich bravourös geschafft.
Es ist nicht ihre Aufgabe (gewesen), dir kurzfristig ein gutes Gefühl zu geben.
Klar kannst du das noch ansprechen, aber die Frage ist halt, ob es das wert ist. Hat sie nicht eigentlich großartige Arbeit geleistet?
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Unsere Dankbarkeit für das Erreichte und die Wertschätzung für ihre Arbeit haben wir ihr sowieso in jedem Elterngespräch übermittelt. Sie hat es abstinent behandelt, so als hätten wir gar nichts gesagt. Sich in so einem Augenblick mal gemeinsam zu freuen hätte mir etwas gegeben.
Donna, und wie würdest Du 'eine gute Mutter' beschreiben?
Letztendlich würde Dir solche Bestätigung sagen, Du machst es richtig und Dein Sohn unabhängig von euch an sich das Problem, 'gestört', ist. Das wird keine Therapeutin so sagen, weil das eher unrealistisch ist... Das, wie ein Kind wird, ist ungefähr zu zwei Dritteln auch durch sein gesamtes Umfeld beeinflusst. In ersten Jahren vor allem auch durch Familie geprägt.
Letztendlich würde Dir solche Bestätigung sagen, Du machst es richtig und Dein Sohn unabhängig von euch an sich das Problem, 'gestört', ist. Das wird keine Therapeutin so sagen, weil das eher unrealistisch ist... Das, wie ein Kind wird, ist ungefähr zu zwei Dritteln auch durch sein gesamtes Umfeld beeinflusst. In ersten Jahren vor allem auch durch Familie geprägt.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
Wir kennen ja nun weder dich noch deinen Sohn, und schonmal gar nicht die anderen Klienten und deren Eltern. Die Therapeutin kennt auch zu Beginn einer Therapie weder Kind noch Eltern und hat keine Ahnung, was zwischen denen los ist.
Dass sie da vorsichtig ist, nie den Eindruck zu erwecken, sich mit Eltern zu solidarisieren, ist vermutlich sogar richtig schwer. Da sie aber nicht wissen kann, was das für ein Kind (auch ein anderes das zufällig was davon mitbekommt) bedeutet, finde ich persönlich das völlig korrekt.
Ich war selber mal als Kind in einer Beratungsstelle bei Psychologen. Gegen meinen Willen. Und ich habe das boykottiert mit allen Mitteln und hatte damit auch Erfolg. Der Grund: mein Eindruck war, dass ich bestraft werden sollte dafür, dass ich nicht funktionierte wie gewünscht. Dass ich dazu gebracht werden sollte, so zu sein wie man mich haben wollte. Was ich da definitiv nicht gesehen habe, das war irgendwie sowas wie ein Hilfsangebot. Wie mein Eindruck letztlich genau zustandekam, da habe ich keine genauen Erinnerungen dran. Zum Grundgefühl gehörte aber z.B., dass das dort kein geschützter Raum war, dass die Psychologen dort im Auftrag meiner Eltern handelten und alles was ich sagte Zuhause bekannt würde, sprich: das waren meine Gegner. Im Ergebnis fanden mein Vater und seine Frau die Psychologen dort übrigens total klasse, nur das doofe Kind hat nicht mitgespielt.
Die Therapeutin deines Sohnes hat es so gelöst, dass sie nicht seine Gegnerin wurde, sondern eher deine. Du kannst damit umgehen. Er hätte es nicht gekonnt. Ich würde jede Wette eingehen, dass deine Fehler im Umgang mit deinem Sohn (und den Erwachsenen in den diversen Kitas) ein großes Thema in der Therapie waren. Und zwar so, wie die sich aus Sicht eines so kleinen Kindes eben darstellen. Er konnte alles sagen, was "man nicht sagt", weil du es nie erfahren würdest. Und so hat sich bestimmt auch viel davon aufklären und als Missverständnis herausstellen können (habe ich sehr viel später im Leben so erlebt, als ich mehr über meine Kindheit erfahren habe). Das zu ermöglichen war wichtig und richtig.
Diese Therapeutin ist vielleicht auch eine Person, die dir persönlich einfach so von Grund auf unsympathisch ist, dass du mit der nie einen Kaffee trinken könntest. Ist schade, aber wenn sonst alles gut gelaufen ist, ok...
Dass sie da vorsichtig ist, nie den Eindruck zu erwecken, sich mit Eltern zu solidarisieren, ist vermutlich sogar richtig schwer. Da sie aber nicht wissen kann, was das für ein Kind (auch ein anderes das zufällig was davon mitbekommt) bedeutet, finde ich persönlich das völlig korrekt.
Ich war selber mal als Kind in einer Beratungsstelle bei Psychologen. Gegen meinen Willen. Und ich habe das boykottiert mit allen Mitteln und hatte damit auch Erfolg. Der Grund: mein Eindruck war, dass ich bestraft werden sollte dafür, dass ich nicht funktionierte wie gewünscht. Dass ich dazu gebracht werden sollte, so zu sein wie man mich haben wollte. Was ich da definitiv nicht gesehen habe, das war irgendwie sowas wie ein Hilfsangebot. Wie mein Eindruck letztlich genau zustandekam, da habe ich keine genauen Erinnerungen dran. Zum Grundgefühl gehörte aber z.B., dass das dort kein geschützter Raum war, dass die Psychologen dort im Auftrag meiner Eltern handelten und alles was ich sagte Zuhause bekannt würde, sprich: das waren meine Gegner. Im Ergebnis fanden mein Vater und seine Frau die Psychologen dort übrigens total klasse, nur das doofe Kind hat nicht mitgespielt.
Die Therapeutin deines Sohnes hat es so gelöst, dass sie nicht seine Gegnerin wurde, sondern eher deine. Du kannst damit umgehen. Er hätte es nicht gekonnt. Ich würde jede Wette eingehen, dass deine Fehler im Umgang mit deinem Sohn (und den Erwachsenen in den diversen Kitas) ein großes Thema in der Therapie waren. Und zwar so, wie die sich aus Sicht eines so kleinen Kindes eben darstellen. Er konnte alles sagen, was "man nicht sagt", weil du es nie erfahren würdest. Und so hat sich bestimmt auch viel davon aufklären und als Missverständnis herausstellen können (habe ich sehr viel später im Leben so erlebt, als ich mehr über meine Kindheit erfahren habe). Das zu ermöglichen war wichtig und richtig.
Diese Therapeutin ist vielleicht auch eine Person, die dir persönlich einfach so von Grund auf unsympathisch ist, dass du mit der nie einen Kaffee trinken könntest. Ist schade, aber wenn sonst alles gut gelaufen ist, ok...
Danke für Eure Beiträge, besonders Kirchenmaus und Montana. Ihr bringt interessante Aspekte und Perspektiven ein, gerade die Kindersicht.
Ich sehe das halt nicht so, dass es in der Geschichte überhaupt Gegner geben muss. Ich hab mir eher ein "wir ziehen alle an einem Strang"-Konstrukt gewünscht. Und das es in der Therapie eben auch mal menschelt.
Unsympathisch ist mir die Therapeutin gar nicht, sonst würde ich auch nicht so um ihre Wertschätzung ringen, dann wäre mir das wurscht. Gerade weil ich sie toll finde tut mir diese ganze Abstinenz so weh.
Ich sehe das halt nicht so, dass es in der Geschichte überhaupt Gegner geben muss. Ich hab mir eher ein "wir ziehen alle an einem Strang"-Konstrukt gewünscht. Und das es in der Therapie eben auch mal menschelt.
Unsympathisch ist mir die Therapeutin gar nicht, sonst würde ich auch nicht so um ihre Wertschätzung ringen, dann wäre mir das wurscht. Gerade weil ich sie toll finde tut mir diese ganze Abstinenz so weh.
Vielleicht muss sie so sein, weil es sonst auch für sie schwierig werde, total beim Kind zu bleiben und sobald ein Kind davon mitbekommt dies das Vertrauensverhältnis schädigen könnte?
Ich kenne mich da nicht aus. Vielleicht versuchst du es so zu sehen, dass sie halt wirklich professionell total für deinen Sohn da ist und sie euch dadurch so helfen konnte und das ist halt der Preis, den man zahlen muss und das nicht gegen dich ist, sondern nur für deinen Sohn.
Ich kenne mich da nicht aus. Vielleicht versuchst du es so zu sehen, dass sie halt wirklich professionell total für deinen Sohn da ist und sie euch dadurch so helfen konnte und das ist halt der Preis, den man zahlen muss und das nicht gegen dich ist, sondern nur für deinen Sohn.
das wäre eine erwachsene Einstellung, aber es geht um Deinen Sohn und ich finde es, jedenfalls so wie Du die Therapeutin beschreibt, klasse, dass sie ganz vollkommen auf der Seite Deines Sohnes steht, denn nur dann kann er Vertrauen zu ihr finden und das hat ja auch geklappt.
Solltest nicht umgekehrt DU Dich fragen, warum Du so um ihre Wertschätzung ringst? das ist mir jedenfalls nicht klar, weil es geht ja nicht um Dich sondern um Deinen Sohn.
genau das Gefühl hat sich bei mir beim Lesen Deiner Beiträge auch gestellt, Du möchtest gerne eine Bestätigung, dass Du alles richtig gemacht hast, das hört sich für mich sehr bedrüftig an. Irgendwo las ich, dass Du auch eine Therapie machst, vielleicht besprichst Du dieses mal mit Deinem Therapeuten.Fairness hat geschrieben: ↑Fr., 05.04.2024, 17:27 Letztendlich würde Dir solche Bestätigung sagen, Du machst es richtig und Dein Sohn unabhängig-----Das, wie ein Kind wird, ist ungefähr zu zwei Dritteln auch durch sein gesamtes Umfeld beeinflusst. In ersten Jahren vor allem auch durch Familie geprägt.
Ich kann mir vorstellen, dass Du auch hier von den Antworten enttäuscht bist, weil Du Dir wünscht verstanden zu werden, das tun wir auch, aber wir verstehen auch, warum sich die Thera Deines Sohnes Dir gegenüber abstinet verhält und das finde ich super.
Dieses Buch von Anneliese Ude Pestel über die Geschichte einer Kindertherapie hat mich tief bewegt.
https://www.buecher.de/artikel/buch/betty/07238890/
never know better than the natives. Kofi Annan
Ich habe es vorhin erschreckend so empfunden, dass du deinen Sohn "hassen" könntest, weil er ja sehr dominant im Vordergrund "steht"- eigentlich möchtest du da stehen, aber du bist eben kein Kind und nicht in dem Maße schutzbedürftig, dein Kind schon.
Ich stelle mir gerade meine erste Therapie vor und da brauchte es lange bis ich das Vertrauen hatte, dass ein Therapeut NICHT die Eltern informiert. In den 70iger Jahren waren Kinder nicht so wichtig, da wurde ich als Kind mit den Worten weggeschickt, dass ich mich zusammenreißen müsse, weil meine Mutter es sehr schwer hat mit vielen Kindern. Mein Leid war gar nicht wichtig. Heutzutage ist das zum Glück anders, ein klein wenig besser.
Und so liest du dich jetzt auch gerade, als hättest du das Leid. Das mag auch sein, weil Kinder manchmal die Symptome der Mütter (Eltern) ausleben.
Und deshalb mein dringender Tip: Suche dir eine Therapeutin für dich selbst.
candle
Now I know how the bunny runs!
Meine Frage war aber nicht, ob ich eine Therapie brauche, sondern ob es nach Eurer Ansicht Sinn macht, den von mir als wenig wertschätzend empfundenen Umgang der Therapeutin mit mir als Mutter im Abschlussgespräch anzubringen oder nicht. Da würde ich gerne noch Meinungen hören. Eure Ideen, welche Gründe sie für ihr Verhalten haben könnte haben mir schon geholfen.
Warum willst du da ein Fass aufmachen, wenn es doch für deinen Sohn eine gute Therapie war? Es geht nicht um dich und wie du den Kontakt zur Therapeutin empfindest.
never know better than the natives. Kofi Annan
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