Ich habe schon seit langer Zeit immer wieder gemerkt, sobald es um Sexualität und das Thema Sex geht, fällt es mir enorm schwer darüber zu sprechen. Vor allem sobald ich im Mittelpunkt meiner Überlegungen dazu stehe oder wenn das Thema mit anderen aufkommt, reagiere ich so überzogen, dass das nicht normal ist. Ich habe mich mit einem Kumpel dazu ausgetauscht und er hat mich aufgrund meiner Reaktionen gefragt, ob ich was traumatisches erlebt habe. Alles was ich beschrieben habe, klinge für ihn danach. Ich habe das verneint, aber er hat recht. Meine ganzen Emotionen klingen danach. Meine ganze Reaktion. Als die Frage kam, ging bei mir gar nichts mehr. Ich habe ein ganz starkes Kribbeln in Händen, Unterarmen, Bauch, Intimbereich bis zu den Knien gespürt. Ich habe angefangen zu weinen. Ich habe mich plötzlich unfassbar elend gefühlt und war so verzweifelt, weil dieser Zustand nicht aufhörte. Auch einen Tag später war das noch teilweise da, sodass ich mich kaum auf anderes konzentrieren könnte.
Die Psychologin an meiner Uni, welche ich schon ein paar MAl in Krisenzeiten aufgesucht habe (wegen anderen Themen) hat auch schon mal gemeint, dass sie vermutet, dass vielleicht noch irgendwas verdeckt ist. Weil ich ganz ft Symptome habe (Panikattacken, körperliche Symptome wie Schwindel, Schmerzen, Benommenheit, Kloßgefühl, etc.) ohne Auslöser. Einfach plötzlich. Und auch immer wenn ich gefragt wurde, was ich in so einem Moment bzw. vorher gedacht habe, dann ist da eine Lücke, Ich habb diese Frage nie beantworten. Da ist alles blank.
Jedenfalls macht mir meine Reaktion sehr zu schaffen, ich verstehe mich selbst nicht und zweifle jetzt enorm, ob da früher doch mal was passiert ist oder ob das alles Einbildung ist. Überall in der Literatur werden ja eher klassische Symptome wie Flashbacks usw. beschrieben. Das habe ich nicht. ABer ich habe mich schon öfter gewundert, warum ich sehr oft so angespannt bin. Ich bin einfach völlig ratlos.
eure Ginger
Kann man Trauma komplett verdrängen?
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Hallo Ginger00!
Hier wurde kürzlich ein Thread eröffnet, der zu deiner Frage paßt: viewtopic.php?p=1277313#p1277313
Ich wurde das auch in der Therapie gefragt und finde das eigentlich inzwischen sehr unklug diese Frage zu stellen, weil sie einen wirklich durcheinander bringen kann, zumal wenn da gar nichts vorgefallen ist.
Meiner Meinung nach sagen da Symptome gar nichts aus bzw. auch durch emotionalen Mißbrauch können sich reichlich Symptomatiken bilden.
Ich habe also "Traumata" nie komplett verdrängt, manches ist sogar noch recht stark im Gedächtnis. Du mußt also nicht gleich das Schlimmste annehmen.
Sexualität ist auch ein Thema wo generell nicht jeder leicht drüber reden kann und das ist auch nicht weiter schlimm!
Viele Grüße
candle
Hier wurde kürzlich ein Thread eröffnet, der zu deiner Frage paßt: viewtopic.php?p=1277313#p1277313
Ich wurde das auch in der Therapie gefragt und finde das eigentlich inzwischen sehr unklug diese Frage zu stellen, weil sie einen wirklich durcheinander bringen kann, zumal wenn da gar nichts vorgefallen ist.
Meiner Meinung nach sagen da Symptome gar nichts aus bzw. auch durch emotionalen Mißbrauch können sich reichlich Symptomatiken bilden.
Ich habe also "Traumata" nie komplett verdrängt, manches ist sogar noch recht stark im Gedächtnis. Du mußt also nicht gleich das Schlimmste annehmen.
Sexualität ist auch ein Thema wo generell nicht jeder leicht drüber reden kann und das ist auch nicht weiter schlimm!
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs!
Wäre da auch vorsichtig, denn letztlich kann es auch bei vielem "Nachbuddeln" zu verfälschten Erinnerungen kommen und es gibt ja am Ende keinen Beweis, aber vielleicht viel Schaden, den man auch damit anrichten kann.
Dieses Phänomen gibts ja auch schon mal in nicht so dollen Therapien, wo manche Therapeuten z.B. einen Missbrauch suggerieren bis der Patient dies selber als Erinnerung wahrzunehmen glaubt. Tatsächlich kann ein Gehirn das auch nicht trennen, Erinnerungen sind ja eh nie ganz "wahr" und mehr oder weniger verfälscht.
Ich denke auch, dass man von den Körperreaktionen alleine nicht viel ableiten kann. Schau mal lieber, wie der Umgang z.B. in deinem Elternhaus dazu war, wie deine eigenen Glaubenssätze/Einstellungen dazu sind usw.
Vor einer Weile hab ich auch mal mehr versucht in Therapie über gewisse Themen was zu sagen und da hatte ich auch das Gefühl, es katapultiert mich weg gerade, hatte auch ein ganz seltsames Körpergefühl.
Aber aus meiner Sicht ist das einfach extreme Scham, die man da fühlt. Und die ist ja auch erstmal nichts Schlimmes und will einen ja schützen. Das kann sich schon ziemlich dissoziativ anfühlen bzw. ich weiß gar nicht, ob man das überhaupt so trennen kann, nicht umsonst heißt es ja "am liebsten vor Scham im Boden versinken" usw.
Fragt sich eher, woher kommt diese extreme Scham. Bei mir z.B. sehe ich Zusammenhänge zu Einzelereignissen und den Umgang im Elternhaus und eine generelle Neigung, dass mir alles schnell peinlich/unangenehm ist.
Vielleicht könnte dir eine Therapie weiterhelfen, da mehr Licht reinzubringen und Strategien, wie du damit umgehst.
Dieses Phänomen gibts ja auch schon mal in nicht so dollen Therapien, wo manche Therapeuten z.B. einen Missbrauch suggerieren bis der Patient dies selber als Erinnerung wahrzunehmen glaubt. Tatsächlich kann ein Gehirn das auch nicht trennen, Erinnerungen sind ja eh nie ganz "wahr" und mehr oder weniger verfälscht.
Ich denke auch, dass man von den Körperreaktionen alleine nicht viel ableiten kann. Schau mal lieber, wie der Umgang z.B. in deinem Elternhaus dazu war, wie deine eigenen Glaubenssätze/Einstellungen dazu sind usw.
Vor einer Weile hab ich auch mal mehr versucht in Therapie über gewisse Themen was zu sagen und da hatte ich auch das Gefühl, es katapultiert mich weg gerade, hatte auch ein ganz seltsames Körpergefühl.
Aber aus meiner Sicht ist das einfach extreme Scham, die man da fühlt. Und die ist ja auch erstmal nichts Schlimmes und will einen ja schützen. Das kann sich schon ziemlich dissoziativ anfühlen bzw. ich weiß gar nicht, ob man das überhaupt so trennen kann, nicht umsonst heißt es ja "am liebsten vor Scham im Boden versinken" usw.
Fragt sich eher, woher kommt diese extreme Scham. Bei mir z.B. sehe ich Zusammenhänge zu Einzelereignissen und den Umgang im Elternhaus und eine generelle Neigung, dass mir alles schnell peinlich/unangenehm ist.
Vielleicht könnte dir eine Therapie weiterhelfen, da mehr Licht reinzubringen und Strategien, wie du damit umgehst.
Zuletzt geändert von SinnIch am Mo., 25.03.2024, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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hey ginger00
ich würde mich an deiner stelle mal über die transgenerationale Weitergabe von Trauma informieren.
Ich habe das Gefühl, dass recht viele, die Symptome einer Traumafolgestörung erleben aber ohne ernsthafte Indizien zu geschehenem Trauma, ggf. auch ein Thema damit haben. Das kann auch so manches Phänomen erklären.
ich würde mich an deiner stelle mal über die transgenerationale Weitergabe von Trauma informieren.
Ich habe das Gefühl, dass recht viele, die Symptome einer Traumafolgestörung erleben aber ohne ernsthafte Indizien zu geschehenem Trauma, ggf. auch ein Thema damit haben. Das kann auch so manches Phänomen erklären.
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Könnte natürlich, muss aber überhaupt nicht. Solche Reaktionen können sich auch ohne eigene schlechte Erfahrungen bilden.
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Ich habe auch viele Schwierigkeiten seit meinem Angriff, ich habe Schwierigkeiten, allein auf der Straße zu sein, ich würde gerne eine Lösung finden und es schaffen, meine Freiheit vollständig wiederzuerlangen.
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hauptsache dagegen, egal wer und egal was geschrieben wird, was ^^münchnerkindl hat geschrieben: ↑Mo., 25.03.2024, 19:24 Könnte natürlich, muss aber überhaupt nicht. Solche Reaktionen können sich auch ohne eigene schlechte Erfahrungen bilden.
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Hallo Ginger,candle. hat geschrieben: ↑Mo., 25.03.2024, 13:15 Hallo Ginger00!
Hier wurde kürzlich ein Thread eröffnet, der zu deiner Frage paßt: viewtopic.php?p=1277313#p1277313
Meiner Meinung nach sagen da Symptome gar nichts aus bzw. auch durch emotionalen Mißbrauch können sich reichlich Symptomatiken bilden.
Ich kann Deine Ratlosigkeit und Verunsicherung dadurch gut nachvollziehen, und das kann auch sehr belastend sein. Sowie Candle erwähnt hat, ist es nicht immer einfach durch Symptomatiken etwas abzubilden, vielleicht neigt man dann auch dazu dazu etwas hineinzuinterpretieren weil es für uns mehr Sinn ergibt wenn es einen Kontext gibt? All das braucht Zeit und paychotherapeutischer Begleitung.. (Aber das weiß Du ja).
Ich habe auch sehr viele Leerstellen, da ich als Kind entführt worden bin, war einige Wochen bei „Fremden“. Die Zeit davor und danach ist nicht existent. Nach fast 20 Jahre Therapie ist es nicht wiederherstellbar da ich eine Art Amnesie habe. Das habe ich inzwischen angenommen. Es bleibt mir nichts anderes übrig.
Alles Gute Dir!
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