Hallo, ich habe mich hier angemeldet um mich einmal etwas zu sortieren.
Ich habe letztes Jahr die Diagnose Brustkrebs bekommen und da lief schon einiges schief im Krankenhaus. Ich war auch mit den Nerven völlig fertig und suchte nach Unterstützung.
Es lief schlimmer als ich mir das je vorgestellt hätte.
Ich kam rein, die Atmosphäre war eiskalt und er forderte mich auf zu sagen warum ich da bin. Ich erzählte von der Diagnose und kam ins stammeln, da ich diese zu dem Zeitpunkt noch selbst nicht ganz verstanden hatte (kein Arzt hatte Zeit für ein persönliches Gespräch gehabt).
Da knallte er mir entgegen "ich versteh kein Wort" und ich geriet in ein Kreuzverhör wie aus einem schlechten Film. Er ging eine Liste durch (Alkohol, Drogen, Medikamente...) und ich wollte nur noch raus.
Danach meinte er dass er mich so nicht heimfahren lassen würde. Ich war komplett vor den Kopf gestoßen. Ich solle mich von jemand holen lassen, doch mittags um diese Zeit arbeiteten alle meine Freunde. Deshalb bestand er auf einen Rettungswagen (den ich entschieden ablehnte) oder ein Taxi und mir blieb nichts anderes übrig.
Bis heute fühle ich mich komplett verarscht damit. Ich hatte gehofft jemand zu finden, der mir helfen würde Entscheidungen zur Therapie treffen zu können, da meine Mutter an dieser Krankheit elendig versterben musste.
Stattdessen ist mir erst Recht der Mut verloren gegangen, ich hatte noch nie wirklich Vertrauen zu Ärzten.
Ist sowas eine normale Vorgehensweise in einem Erstgespräch? Ich bin natürlich nie wieder dorthin gegangen.
Erstes Gespräch wurde zum Trauma
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Hallo Juna,
es tut mir sehr leid, daß Du so eine schlimme Diagnose bekommen hast.
Und dann auch noch an so einen empathielosen Therapeuten geraten bist.
Nein, sein Verhalten ist nicht normal.
Natürlich muss ein Therapeut zuerst wissen, worum es bei Dir in Deinem Fall geht, um Dir auch helfen zu können. Aber ich kenne dies echt anders.
Natürlich gehören auch solche Anamnesebögen dazu, aber nicht so erzwungen und unter Druck.
Bei mir ist das Erstgespräch schon mehr als 3 Jahre her.
Jedoch kann ich mich noch gut daran erinnern, wie aufgelöst und verzweifelt ich bei meinem Therapeuten erschien. Zuerst konnte ich kaum etwas sagen und dann brach alles ziemlich wirr und durcheinander unter Tränen aus mir heraus.
Mein Therapeut blieb dabei sehr geduldig, unterbrach mich in meinem wirren Redefluss nicht und nahm sichtlich Anteil.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß er aus diesem “Gespräch“ nicht viel verstanden hatte, sondern nur meine ausgeprägte Verzweiflung spürte.
Dieses Erstgespräch dauerte auch deutlich länger als eine Stunde und er fragte mich vorsichtig, ob er mich so nach Hause gehen lassen könnte.
Es lief also sehr einfühlsam ab und ich bekam auch sofort das Gefühl gut bei ihm aufgehoben zu sein.
Erst beim 2. oder 3. Gespräch bekam ich solche Anamnesebögen ausgehändigt, die ich jedoch zuhause ausfüllen dürfte und eigentlich zur nächsten Sitzung mitbringen sollte.
Ich brauchte jedoch länger dafür und für ihn war es kein Problem.
Du scheinst leider an einen sehr empathielosen Therapeuten geraten zu sein.
Ich würde mich nach einem anderen Therapeuten oder vielleicht auch eine Therapeutin umsehen.
Es gibt auch Therapeuten, die sich auf den Bereich Psychoonkologie spezialisiert haben.
Vielleicht findest Du hier einen passenden für Dich.
https://www.krebsinformationsdienst.de/ ... ologen.php
Wobei m.E. eigentlich jeder empathische Therapeut geeignet wäre.
Hier findest Du alle Psychotherapeuten mit einer Kassenzulassung.
https://www.arztsuche-bw.de/index.php
Aber ein Therapeut kann Dich dahingehend unterstützen, daß Du Dich begleitet fühlst und Du so vielleicht für Dich auch die passende Entscheidung treffen kannst.
Das sich die Ärzte heute kaum noch die Zeit nehmen, einen Patienten ausreichend über die Erkrankung aufzuklären und einem begleitend zur Seite stehen, kenne ich leider auch nur zu gut.
Ich kann Dir aus der Ferne leider nur Mut machen, den Kampf anzunehmen und Dich selber auch parallel zu informieren, wie die Behandlungsmöglichkeiten in Deinem Fall liegen.
Suche Dir ggf. auch noch andere Ärzte für eine Zweitmeinung.
Aber lasse nicht zu viel Zeit verstreichen.
L.G. Tobe
es tut mir sehr leid, daß Du so eine schlimme Diagnose bekommen hast.
Und dann auch noch an so einen empathielosen Therapeuten geraten bist.
Nein, sein Verhalten ist nicht normal.
Natürlich muss ein Therapeut zuerst wissen, worum es bei Dir in Deinem Fall geht, um Dir auch helfen zu können. Aber ich kenne dies echt anders.
Natürlich gehören auch solche Anamnesebögen dazu, aber nicht so erzwungen und unter Druck.
Bei mir ist das Erstgespräch schon mehr als 3 Jahre her.
Jedoch kann ich mich noch gut daran erinnern, wie aufgelöst und verzweifelt ich bei meinem Therapeuten erschien. Zuerst konnte ich kaum etwas sagen und dann brach alles ziemlich wirr und durcheinander unter Tränen aus mir heraus.
Mein Therapeut blieb dabei sehr geduldig, unterbrach mich in meinem wirren Redefluss nicht und nahm sichtlich Anteil.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß er aus diesem “Gespräch“ nicht viel verstanden hatte, sondern nur meine ausgeprägte Verzweiflung spürte.
Dieses Erstgespräch dauerte auch deutlich länger als eine Stunde und er fragte mich vorsichtig, ob er mich so nach Hause gehen lassen könnte.
Es lief also sehr einfühlsam ab und ich bekam auch sofort das Gefühl gut bei ihm aufgehoben zu sein.
Erst beim 2. oder 3. Gespräch bekam ich solche Anamnesebögen ausgehändigt, die ich jedoch zuhause ausfüllen dürfte und eigentlich zur nächsten Sitzung mitbringen sollte.
Ich brauchte jedoch länger dafür und für ihn war es kein Problem.
Du scheinst leider an einen sehr empathielosen Therapeuten geraten zu sein.
Ich würde mich nach einem anderen Therapeuten oder vielleicht auch eine Therapeutin umsehen.
Es gibt auch Therapeuten, die sich auf den Bereich Psychoonkologie spezialisiert haben.
Vielleicht findest Du hier einen passenden für Dich.
https://www.krebsinformationsdienst.de/ ... ologen.php
Wobei m.E. eigentlich jeder empathische Therapeut geeignet wäre.
Hier findest Du alle Psychotherapeuten mit einer Kassenzulassung.
https://www.arztsuche-bw.de/index.php
Dir wird natürlich kein Therapeut Deine Entscheidung bezüglich Deiner Krebsbehandlung abnehmen können. Die Entscheidung wird immer bei Dir bleiben.
Aber ein Therapeut kann Dich dahingehend unterstützen, daß Du Dich begleitet fühlst und Du so vielleicht für Dich auch die passende Entscheidung treffen kannst.
Das sich die Ärzte heute kaum noch die Zeit nehmen, einen Patienten ausreichend über die Erkrankung aufzuklären und einem begleitend zur Seite stehen, kenne ich leider auch nur zu gut.
Ich kann Dir aus der Ferne leider nur Mut machen, den Kampf anzunehmen und Dich selber auch parallel zu informieren, wie die Behandlungsmöglichkeiten in Deinem Fall liegen.
Suche Dir ggf. auch noch andere Ärzte für eine Zweitmeinung.
Aber lasse nicht zu viel Zeit verstreichen.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Das ist ja furchtbar!! Und nein, das ist absolut nicht normal. Da es ja so schwierig ist einen Therapieplatz zu bekommen... vielleicht kannst du zumindest erstmal jemanden finden, der mit dir spricht. Also z.B. einem/einer Seelsorger/-in?
Hast du mal im KH gefragt? Hier fragten die sogar mal bei einer "Standard-OP", ob man einen braucht. Vielleicht haben die bzw dein Arzt / deine Ärztin auch noch andere Ideen oder eine Liste mit psychoonkologisch geschulten?
Hast du mal im KH gefragt? Hier fragten die sogar mal bei einer "Standard-OP", ob man einen braucht. Vielleicht haben die bzw dein Arzt / deine Ärztin auch noch andere Ideen oder eine Liste mit psychoonkologisch geschulten?
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Tut mir leid, was du erleben musstest. Das ist fürchterlich und das menschlich allerletzte. Ich drück die Dauemn, dass du trotzdem offen für neue ErfahrunGen in dem Breich sein kannst!
..:..
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Das klingt wirklich danach, dass es gut ist, dass du bei ihm nur einen Termin wahrgenommen hast. In meiner Stadt gibt es sogar eine Beratungsstelle speziell zum Thema Brustkrebs. Die gibt es leider nicht überall. Vielleicht könntest du Anschluss an eine Selbsthilfegruppe finden. Ich habe vor 7 Jahren auch eine Krebsdiagnose erhalten und habe eine Therapie bei jemandem gemacht, der eine psychoonkologische Weiterbildung absolviert hatte. Ich habe ihn einfach über googeln gefunden.
Hallo Juna,
es ist schlimm, dass Du mit dieser Diagnose alleine gelassen wurdest und dann auch noch bei einem nicht hilfreichen Therapeuten gelandet bist. War das ein Therapeut des Krankenhauses, das Dir die Diagnose gestellt hat, oder hast Du ihn Dir selbst gesucht?
Viele Kliniken haben ein onkologisches Begleitteam, das die Patienten nach einer Krebsdiagnose betreut, weitere Schritte bespricht, unterstützt, Tränen trocknet und teils auch psychologisch berät. Vielleicht gibt es in Deiner Klinik ja auch so etwas (und Dein behandelnder Arzt hat nur vergessen, Dich darauf hinzuweisen). Schau vielleicht mal die Homepage der Klinik durch, ob dort irgendwelche Beratungsangebote vermerkt sind.
Zumindest haben eigentlich alle Kliniken eine angeschlossene Sozialstation. Dort müsste man Dir sagen können, welche Ansprechpartner es seitens der Klinik für Dich gibt.
Ansonsten wäre Dein/e Gynäkologe/in ein Ansprechpartner. Um mit Dir Vor- und Nachteile der diversen Weiterbehandlungsmöglichkeiten durchzugehen.
Wenn für Dich dann Dein medizinischer Status klar ist, lohnt es sich, mit entsprechenden Selbsthilfegruppen Kontakt aufzunehmen. Man muss nicht das Rad neu erfinden, dort sind Leidensgenossinnen, die viele Schritte selbst schon gegangen sind und Dich moralisch unterstützen können.
Dort bekommst Du evtl. auch Hinweise auf Psychotherapeuten, mit denen schon gute Erfahrungen gemacht wurden. Ein Therapeut muss nicht zwingend onkologisch geschult sein. Empathie, Herz und Verstand sind schon viel wert.
es ist schlimm, dass Du mit dieser Diagnose alleine gelassen wurdest und dann auch noch bei einem nicht hilfreichen Therapeuten gelandet bist. War das ein Therapeut des Krankenhauses, das Dir die Diagnose gestellt hat, oder hast Du ihn Dir selbst gesucht?
Viele Kliniken haben ein onkologisches Begleitteam, das die Patienten nach einer Krebsdiagnose betreut, weitere Schritte bespricht, unterstützt, Tränen trocknet und teils auch psychologisch berät. Vielleicht gibt es in Deiner Klinik ja auch so etwas (und Dein behandelnder Arzt hat nur vergessen, Dich darauf hinzuweisen). Schau vielleicht mal die Homepage der Klinik durch, ob dort irgendwelche Beratungsangebote vermerkt sind.
Zumindest haben eigentlich alle Kliniken eine angeschlossene Sozialstation. Dort müsste man Dir sagen können, welche Ansprechpartner es seitens der Klinik für Dich gibt.
Ansonsten wäre Dein/e Gynäkologe/in ein Ansprechpartner. Um mit Dir Vor- und Nachteile der diversen Weiterbehandlungsmöglichkeiten durchzugehen.
Wenn für Dich dann Dein medizinischer Status klar ist, lohnt es sich, mit entsprechenden Selbsthilfegruppen Kontakt aufzunehmen. Man muss nicht das Rad neu erfinden, dort sind Leidensgenossinnen, die viele Schritte selbst schon gegangen sind und Dich moralisch unterstützen können.
Dort bekommst Du evtl. auch Hinweise auf Psychotherapeuten, mit denen schon gute Erfahrungen gemacht wurden. Ein Therapeut muss nicht zwingend onkologisch geschult sein. Empathie, Herz und Verstand sind schon viel wert.
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 189
Das tut mir leid, ich hoffe, Sie finden einen anderen Therapeuten, der besser zu Ihnen passt
Das tut mir auch wirklich leid!
Ich war bei der Krebsberatungsstelle, die es sogar in unserer Kleinstadt gibt. Dort wurde mir eine psychoonkologische Beratung angeboten.
Da ich schon in Therapie war, habe ich das nicht in Anspruch genommen. Es gab Einzelgespräche und Gruppen.
Aber ich würde wirklich versuchen, jemanden mit dem Schwerpunkt Psychoonkologie zu finden. Meine Therapeutin könnte mir einige Sachen erklären, für die in der Klinik keine Zeit war. Und ich habe mich während der Krebszeit bei ihr so richtig gut aufgehoben gefühlt.
LG
Ich war bei der Krebsberatungsstelle, die es sogar in unserer Kleinstadt gibt. Dort wurde mir eine psychoonkologische Beratung angeboten.
Da ich schon in Therapie war, habe ich das nicht in Anspruch genommen. Es gab Einzelgespräche und Gruppen.
Aber ich würde wirklich versuchen, jemanden mit dem Schwerpunkt Psychoonkologie zu finden. Meine Therapeutin könnte mir einige Sachen erklären, für die in der Klinik keine Zeit war. Und ich habe mich während der Krebszeit bei ihr so richtig gut aufgehoben gefühlt.
LG
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