Meinung über Therapeuten
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Meinung über Therapeuten
Sehr geehrte Community,
erstmal ein freundliches Gude aus dem schönen Mainz. Ich habe mich hier im Forum angemeldet um mich über meine Therapieerfahrung auszutauschen und mir mal ein paar Meinungen einzuholen, da ich noch nicht ganz sicher bin wie ich die Erfahrungen die ich mit einem Therapeuten gegen Ende 2020 hatte, richtig einordnen soll. Kurz zu mir: Ich heisse Frank, bin 26 Jahre alt und leide unter Posttraumatischen Belastungsstörungen.
Angefangen hat alles ca. Anfang 2020 als ich mich von meiner damaligen Ex-Freundin getrennt hatte und aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen bin. Ich hatte in der unmittelbaren Zeit danach (bis heute) mit dauerhaften, sehr sehr starken Entfremdungsgefühlen zu kämpfen und konnte nicht einordnen wieso ich auf einmal kein Zeitgefühl mehr hatte und absolut nicht an meine Emotionen rankam und beispielsweise weinen konnte. Daraufhin begab ich mich in eine Tagesklinik wo mein Aufenthalt ca. 7 Wochen ging. Die Therapeuten und Pfleger dort waren super einfühlsam und ich wusste mittlerweile auch grob was der Grund für die Symptomatik war, auch wenn ich noch Schwierigkeiten hatte das Gesamtbild zu erkennen.
Als ich 14 Jahre alt war erlitt mein Vater nach dem gemeinsamen Abendessen mit meiner Mutter, meiner Schwester und mir einen Schlaganfall und daraufhin noch eine Lungenembolie an der er leider qualvoll erstickt ist. Meine Schwester und ich versuchten meinen Vater vor dem Ersticken zu bewahren, eine Szene die leider viel zu lange ging und für mich extrem verstörende und belastende Eindrücke und Gefühle zurück lies.
So verstörend, das ich das gesamte Erleben bis zu meinem Klinikaufenthalt gänzlich von mir abgespalten hatte. Ich hatte nicht mal daran denken können oder wirklich getrauert, selbst wenn ich es gewollt hätte. In der Familie wurde es nie thematisiert oder jemand sonst hat mit mir darüber gesprochen.
Während der Klinik wurde mir klar das es mit dem Tod meines Vaters zu tun hatte, aber die Szenen aus jener Nacht kamen nur teilweise hoch und zum richtigen Durcharbeiten bin ich nicht gekommen, dort ging es mehr um die unterdrückte Trauer im Allgemeinen und mein Umgang damit.
Zur ambulanten Nachversorgung begab ich mich dann zu dem Therapeuten um den es gehen soll.
Es handelte sich um einen Tiefenpsychologen und ich bin bei ihm gelandet weil es der einzige kassenzugelassene Therapeut mit freien Plätzen war. Von Trauma und Dissoziationen hatte ich damals keine Ahnung und wusste nur ich muss mich um die unterdrückte Trauer kümmern.
Im Erstgespräch erläuterte ich ihm meine Symptomatik und das es mir schwer bis unmöglich fällt an meine Emotionen ranzukommen und mich angemessen darum zu kümmern und das ich das Gefühl habe ich habe noch gar nicht um meinen Vater trauern können. Menschlich kam er mir ein wenig arrogant vor und das Erstgespräch hat er damit beendet dass es jetzt so langsam mal Zeit wird mich von meinem Vater zu verabschieden und wenn ich mich mit ihm zusammen auf die Reise machen möchte und das Wagnis der Therapie eingehen möchte ich mich darauf gefasst machen muss das es ganz schön klappern wird im Oberstübchen.
Das fand ich schon ein wenig komisch aber na gut, kann ja sein.
Ganz klar hab ich von Anfang an das Machtgefälle gespürt: Ich - der Hilfe Suchende in allerhöchster Not und er als Experte und Retter.
Ich hatte insgesamt 12 Sitzungen bevor ich die Therapie bei ihm Gott sei Dank abgebrochen habe und so wirklich kann ich mich an die einzelnen Sitzungen und die Inhalte nur erinnern da ich meine Patientenakte eingefordert habe.
Die ersten paar Sitzungen habe ich ihm nur zugehört bei Geschichten über den Ursprung des Lebens, wo und wie Motivation entsteht und wie sich Menschen ihren Partner aussuchen. Dann haben wir gemeinsam eine imaginäre Reise gemacht (Spaziergang durch den Wald und am See vorbei, welches Tier siehst du, was siehst du in der Wasserspiegelung etc.) und es ging darum ihm die einprägsamsten Erinnerungen in bestimmten Altersabschnitten meines Lebens zu nennen.
Die Stunden darauf ging es dann etwas konkreter um meinen Vater und meinen Umgang mit der Trauer. Unter der Oberfläche haben bei mir die ganze Zeit die verstörenden Szenen seines Todes gebrodelt und ich wollte eigentlich damit rausbrechen, konnte es aber überhaupt nicht regulieren und pendelte so zwischen extremer Angst/Panik die dann immer zur Dissoziation führte und zwischen Depression (wie das ja bei Trauma so ist). Egal wie sehr ich mich angestrengt habe und mit welcher Lebenskraft und mit all meinem Mut den ich besitze ich mir vorgenommen habe ihm heute davon zu erzählen ging es einfach nicht. Mein Körper war komplett eingefroren und ist er heute tlw. immer noch.
erstmal ein freundliches Gude aus dem schönen Mainz. Ich habe mich hier im Forum angemeldet um mich über meine Therapieerfahrung auszutauschen und mir mal ein paar Meinungen einzuholen, da ich noch nicht ganz sicher bin wie ich die Erfahrungen die ich mit einem Therapeuten gegen Ende 2020 hatte, richtig einordnen soll. Kurz zu mir: Ich heisse Frank, bin 26 Jahre alt und leide unter Posttraumatischen Belastungsstörungen.
Angefangen hat alles ca. Anfang 2020 als ich mich von meiner damaligen Ex-Freundin getrennt hatte und aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen bin. Ich hatte in der unmittelbaren Zeit danach (bis heute) mit dauerhaften, sehr sehr starken Entfremdungsgefühlen zu kämpfen und konnte nicht einordnen wieso ich auf einmal kein Zeitgefühl mehr hatte und absolut nicht an meine Emotionen rankam und beispielsweise weinen konnte. Daraufhin begab ich mich in eine Tagesklinik wo mein Aufenthalt ca. 7 Wochen ging. Die Therapeuten und Pfleger dort waren super einfühlsam und ich wusste mittlerweile auch grob was der Grund für die Symptomatik war, auch wenn ich noch Schwierigkeiten hatte das Gesamtbild zu erkennen.
Als ich 14 Jahre alt war erlitt mein Vater nach dem gemeinsamen Abendessen mit meiner Mutter, meiner Schwester und mir einen Schlaganfall und daraufhin noch eine Lungenembolie an der er leider qualvoll erstickt ist. Meine Schwester und ich versuchten meinen Vater vor dem Ersticken zu bewahren, eine Szene die leider viel zu lange ging und für mich extrem verstörende und belastende Eindrücke und Gefühle zurück lies.
So verstörend, das ich das gesamte Erleben bis zu meinem Klinikaufenthalt gänzlich von mir abgespalten hatte. Ich hatte nicht mal daran denken können oder wirklich getrauert, selbst wenn ich es gewollt hätte. In der Familie wurde es nie thematisiert oder jemand sonst hat mit mir darüber gesprochen.
Während der Klinik wurde mir klar das es mit dem Tod meines Vaters zu tun hatte, aber die Szenen aus jener Nacht kamen nur teilweise hoch und zum richtigen Durcharbeiten bin ich nicht gekommen, dort ging es mehr um die unterdrückte Trauer im Allgemeinen und mein Umgang damit.
Zur ambulanten Nachversorgung begab ich mich dann zu dem Therapeuten um den es gehen soll.
Es handelte sich um einen Tiefenpsychologen und ich bin bei ihm gelandet weil es der einzige kassenzugelassene Therapeut mit freien Plätzen war. Von Trauma und Dissoziationen hatte ich damals keine Ahnung und wusste nur ich muss mich um die unterdrückte Trauer kümmern.
Im Erstgespräch erläuterte ich ihm meine Symptomatik und das es mir schwer bis unmöglich fällt an meine Emotionen ranzukommen und mich angemessen darum zu kümmern und das ich das Gefühl habe ich habe noch gar nicht um meinen Vater trauern können. Menschlich kam er mir ein wenig arrogant vor und das Erstgespräch hat er damit beendet dass es jetzt so langsam mal Zeit wird mich von meinem Vater zu verabschieden und wenn ich mich mit ihm zusammen auf die Reise machen möchte und das Wagnis der Therapie eingehen möchte ich mich darauf gefasst machen muss das es ganz schön klappern wird im Oberstübchen.
Das fand ich schon ein wenig komisch aber na gut, kann ja sein.
Ganz klar hab ich von Anfang an das Machtgefälle gespürt: Ich - der Hilfe Suchende in allerhöchster Not und er als Experte und Retter.
Ich hatte insgesamt 12 Sitzungen bevor ich die Therapie bei ihm Gott sei Dank abgebrochen habe und so wirklich kann ich mich an die einzelnen Sitzungen und die Inhalte nur erinnern da ich meine Patientenakte eingefordert habe.
Die ersten paar Sitzungen habe ich ihm nur zugehört bei Geschichten über den Ursprung des Lebens, wo und wie Motivation entsteht und wie sich Menschen ihren Partner aussuchen. Dann haben wir gemeinsam eine imaginäre Reise gemacht (Spaziergang durch den Wald und am See vorbei, welches Tier siehst du, was siehst du in der Wasserspiegelung etc.) und es ging darum ihm die einprägsamsten Erinnerungen in bestimmten Altersabschnitten meines Lebens zu nennen.
Die Stunden darauf ging es dann etwas konkreter um meinen Vater und meinen Umgang mit der Trauer. Unter der Oberfläche haben bei mir die ganze Zeit die verstörenden Szenen seines Todes gebrodelt und ich wollte eigentlich damit rausbrechen, konnte es aber überhaupt nicht regulieren und pendelte so zwischen extremer Angst/Panik die dann immer zur Dissoziation führte und zwischen Depression (wie das ja bei Trauma so ist). Egal wie sehr ich mich angestrengt habe und mit welcher Lebenskraft und mit all meinem Mut den ich besitze ich mir vorgenommen habe ihm heute davon zu erzählen ging es einfach nicht. Mein Körper war komplett eingefroren und ist er heute tlw. immer noch.
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Damals konnte ich das aber leider alles nicht zuordnen oder verbalisieren.
Ich habe dem Therapeuten damals mehrfach mitgeteilt ich habe extreme Angst, ich habe Todesangst und das Gefühl ich werde vernichtet worauf ein desinterressiertes (in meinen Augen hat es sich abwertend angefühlt) schnaufen/lachen kam mit der Aussage: wieso, passiert doch nix.
Das war auch die Grundhaltung, welche ich verstand (professionelle Distanz, Eigenverantwortung) und anfangs auch gut fand. Ich wollte kein Mitleid oder das jemand mir sagt was ich jetzt mit meinem Leben anstellen soll, ich hab Hilfe dabei gebraucht meine Emotionen zu regulieren und damit umzugehen und Ratschläge wie ich mich selbst regulieren kann. bzw. einfach Aufklärung (zb. wie die Entfremdungsgefühle entstehen oder was Trauma/Dissoziationen etc. überhaupt sind).
Die letzten paar Sitzungen habe ich nicht mehr genau in Erinnerung bzw. kommen die Szenen erst jetzt (ca. drei Jahre später) allmählich und bruchstückhaft zurück.
Anfangs der Stunde antwortete ich auf die Frage wie es mir geht stets wahrheitsgemäß mit schlecht oder nicht gut, was ihn sichtlich mehr und mehr frustrierte und wütend machte, da auch die Hausaufgaben wie raus in den Wald gehen und die Trauer rausbrüllen oder darüber schreiben (was ich probiert habe und es einfach nur extrem stressig war sonst nichts) keine Klarheit oder einen Rückgang der Symptomatik bewirkt haben. Eine Sitzung lang unterhielten wir uns dann nur über sein Hobby des Golfspielens oder darüber wie sehr ihn eine andere Patientin heute mit seinen Beziehungsproblemen belastet/genervt hat (das war nicht die Wortwahl aber den Eindruck den ich davon hatte).
Ich wollte mit ihm über den Umgang mit der Trauer in meiner Familie sprechen worauf er aber absolut nicht eingegangen ist und mich wieder in die Eigenverantwortung zwang (was ich eigentlich sehr gut fand, nur war mir das zu unsensibel und etwas zu wenig Verständnis für die gesamte Situation, auch hinsichtlich Ressourcen etc.). Es lief dann immer darauf hinaus dass er alle meine Abwehrmechanismen durchbrach und das Endziel war mich jetzt quasi "endlich zu verabschieden".
Ich habe vor den Sitzungen (die übrigens alle über Videochat stattfanden) extreme Panik entwickelt und bin im Zimmer auf und abgelaufen und habe die Sekunden gezählt bis er gleich anruft und wieder wütend wird weil ich keinen Fortschritt mache und mir jeglicher Selbstwert, Lebensmut und jede Hoffnung von mal zu mal mehr und mehr schwindet weil ich es nicht schaffe "das Pflaster abzureißen" und mit der Realität klarzukommen.
Und ich habe ihm das jedes mal mitgeteilt, dass ich extreme Angst vor den Gefühlen habe und nach den Sitzungen extrem aufgewühlt und gestresst bin, in meinem Zimmer auf und ablaufe und nicht weiss was ich machen soll bis ich wieder dissoziiere (Ich bin damals mitten während der Corona Pandemie vom Land in die Stadt gezogen und hatte noch absolut keinen sozialen Halt), worauf hin er mich anfangs emotional erpresste ("ich mache mir hier all die Arbeit und jedes Mal Gedanken was und wie ich ihnen helfen kann und sie halten sich nicht an die Abmachungen und verweigern jeden Fortschritt") bis er mir seine Therapienotizen und Erkenntnisse die er bereits über mich gemacht hatte mitteilte, was das komplette Aus für mich bedeutete damals.
In der dritten Stunde diagnostizierte er mir eine "Erfolgsphobie", dann dass ich um jeden Preis leiden möchte und dafür missbrauche ich den Tod meines Vaters und dass ich nicht zu meinen Entscheidungen stehe und den Tod meines Vaters dazu missbrauche um keine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Als er mir das mitteilte wurde ich so wütend dass ich im Affekt extrem hart auf meinen Schreibtisch und das Wasserglas gehauen habe (was mir noch NIE zuvor passiert ist) und als ich aus Verzweiflung anfangen musste zu weinen bzw. es einfach kommen lassen wollte (hier steckt ja genau meine jahrelange Blockade) und all der Schmerz über den Verlust und all die schrecklichen Szenen zulassen wollte unterband er mich sofort und mit Nachdruck; so brauche ich gar nicht erst anzufangen, so ein Verhalten wird nicht geduldet und die Krokodilstränen kann ich mir sparen.
So richtig kann ich mich noch nicht in die Szene wieder einfühlen aber ich weiss das ich dann kleinbei gegeben und mich entschuldigt habe und das Wasser aufgewischt habe womit auch die Stunde zu Ende war.
Vor der darauffolgenden Stunde hatte ich solch eine extreme Panik vor dem Videoanruf dass ich bestimmt 10 Minuten lang die Sekunden gezählt habe bis ich zwei Minuten vor dem Termin eine kurze Mail geschrieben habe dass ich die Stunde heute nicht wahrnehmen kann und ich ihm noch eine ausführliche Mail schreibe wieso.
Ich habe dem Therapeuten damals mehrfach mitgeteilt ich habe extreme Angst, ich habe Todesangst und das Gefühl ich werde vernichtet worauf ein desinterressiertes (in meinen Augen hat es sich abwertend angefühlt) schnaufen/lachen kam mit der Aussage: wieso, passiert doch nix.
Das war auch die Grundhaltung, welche ich verstand (professionelle Distanz, Eigenverantwortung) und anfangs auch gut fand. Ich wollte kein Mitleid oder das jemand mir sagt was ich jetzt mit meinem Leben anstellen soll, ich hab Hilfe dabei gebraucht meine Emotionen zu regulieren und damit umzugehen und Ratschläge wie ich mich selbst regulieren kann. bzw. einfach Aufklärung (zb. wie die Entfremdungsgefühle entstehen oder was Trauma/Dissoziationen etc. überhaupt sind).
Die letzten paar Sitzungen habe ich nicht mehr genau in Erinnerung bzw. kommen die Szenen erst jetzt (ca. drei Jahre später) allmählich und bruchstückhaft zurück.
Anfangs der Stunde antwortete ich auf die Frage wie es mir geht stets wahrheitsgemäß mit schlecht oder nicht gut, was ihn sichtlich mehr und mehr frustrierte und wütend machte, da auch die Hausaufgaben wie raus in den Wald gehen und die Trauer rausbrüllen oder darüber schreiben (was ich probiert habe und es einfach nur extrem stressig war sonst nichts) keine Klarheit oder einen Rückgang der Symptomatik bewirkt haben. Eine Sitzung lang unterhielten wir uns dann nur über sein Hobby des Golfspielens oder darüber wie sehr ihn eine andere Patientin heute mit seinen Beziehungsproblemen belastet/genervt hat (das war nicht die Wortwahl aber den Eindruck den ich davon hatte).
Ich wollte mit ihm über den Umgang mit der Trauer in meiner Familie sprechen worauf er aber absolut nicht eingegangen ist und mich wieder in die Eigenverantwortung zwang (was ich eigentlich sehr gut fand, nur war mir das zu unsensibel und etwas zu wenig Verständnis für die gesamte Situation, auch hinsichtlich Ressourcen etc.). Es lief dann immer darauf hinaus dass er alle meine Abwehrmechanismen durchbrach und das Endziel war mich jetzt quasi "endlich zu verabschieden".
Ich habe vor den Sitzungen (die übrigens alle über Videochat stattfanden) extreme Panik entwickelt und bin im Zimmer auf und abgelaufen und habe die Sekunden gezählt bis er gleich anruft und wieder wütend wird weil ich keinen Fortschritt mache und mir jeglicher Selbstwert, Lebensmut und jede Hoffnung von mal zu mal mehr und mehr schwindet weil ich es nicht schaffe "das Pflaster abzureißen" und mit der Realität klarzukommen.
Und ich habe ihm das jedes mal mitgeteilt, dass ich extreme Angst vor den Gefühlen habe und nach den Sitzungen extrem aufgewühlt und gestresst bin, in meinem Zimmer auf und ablaufe und nicht weiss was ich machen soll bis ich wieder dissoziiere (Ich bin damals mitten während der Corona Pandemie vom Land in die Stadt gezogen und hatte noch absolut keinen sozialen Halt), worauf hin er mich anfangs emotional erpresste ("ich mache mir hier all die Arbeit und jedes Mal Gedanken was und wie ich ihnen helfen kann und sie halten sich nicht an die Abmachungen und verweigern jeden Fortschritt") bis er mir seine Therapienotizen und Erkenntnisse die er bereits über mich gemacht hatte mitteilte, was das komplette Aus für mich bedeutete damals.
In der dritten Stunde diagnostizierte er mir eine "Erfolgsphobie", dann dass ich um jeden Preis leiden möchte und dafür missbrauche ich den Tod meines Vaters und dass ich nicht zu meinen Entscheidungen stehe und den Tod meines Vaters dazu missbrauche um keine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Als er mir das mitteilte wurde ich so wütend dass ich im Affekt extrem hart auf meinen Schreibtisch und das Wasserglas gehauen habe (was mir noch NIE zuvor passiert ist) und als ich aus Verzweiflung anfangen musste zu weinen bzw. es einfach kommen lassen wollte (hier steckt ja genau meine jahrelange Blockade) und all der Schmerz über den Verlust und all die schrecklichen Szenen zulassen wollte unterband er mich sofort und mit Nachdruck; so brauche ich gar nicht erst anzufangen, so ein Verhalten wird nicht geduldet und die Krokodilstränen kann ich mir sparen.
So richtig kann ich mich noch nicht in die Szene wieder einfühlen aber ich weiss das ich dann kleinbei gegeben und mich entschuldigt habe und das Wasser aufgewischt habe womit auch die Stunde zu Ende war.
Vor der darauffolgenden Stunde hatte ich solch eine extreme Panik vor dem Videoanruf dass ich bestimmt 10 Minuten lang die Sekunden gezählt habe bis ich zwei Minuten vor dem Termin eine kurze Mail geschrieben habe dass ich die Stunde heute nicht wahrnehmen kann und ich ihm noch eine ausführliche Mail schreibe wieso.
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Betta_Murdock hat geschrieben: ↑Sa., 03.02.2024, 14:40
Es handelte sich um einen Tiefenpsychologen und ich bin bei ihm gelandet weil es der einzige kassenzugelassene Therapeut mit freien Plätzen war.
Es hat schon seinen Grund warum der Therapeut so kurzfristig freie Plätze hatte
Oder meinst du du bist da der einzige der nach 10 Stunden die Flucht ergreift. Du bist ihm auch keine Erklärungen schuldig warum du die Therapie abbrichst, wobei eine Mail in der du ihm aufs Brot schmierst was du von seiner unqualifizierten Arbeitsweise hältst kannst du natürlich immer hinschicken.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 03.02.2024, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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In dieser Mail habe ich wirklich all meinen Lebensmut aufgerafft, habe über den Verlauf der Therapie und unserer Beziehung geschrieben und ihm meine Angst, Panik etc. geschildert und ich bin das aller erste Mal in meinem Leben gedanklich genau die Situation und die Nacht in der mein Vater starb durchgegangen und habe die Vorgänge, meine Eindrücke und Gefühle versucht so detailliert wie möglich zu beschreiben, was bis dahin das schwerste war was ich jemals in meinem Leben gemacht habe. Und selbst als ich es niedergeschrieben hatte fühlte es sich immer noch an als wäre es einem Fremden passiert und nicht mir.
In der Mail habe ich ausführlich über meine Angst vor den Sitzungen geschrieben, das Gefühl wie mein Selbstwert und meine Selbstachtung immer mehr und mehr schwindet und warum es mir unmöglich fällt davon zu erzählen und dass ich froh war mich meiner Angst mich mitzuteilen etwas gestellt habe, wenn auch erst nur schriftlich. Und auch wieso ich die Sitzung so kurz vorher abgesagt habe und mich nicht "mannsgenug" gefühlt habe ihm all das persönlich mitzuteilen. Ich teilte ihm mit das ich sein Vorgehen und den provokativen Therapiestil verstand aber er für mich in dieser Situation viel zu unsensibel war und ich mir evtl. von einer EMDR Therapie etwas Milderung was die Stärke der körperlichen Überflutungssymptome angeht erhoffe. Das hat erst das ganze Trauma/Dissoziations Thema für mich geöffnet.
Und ich teilte ihm mit das meine Symptomatik in meinen Augen mehr zu der einer Posttraumatischen Belastungsstörung passt.
Ich war erleichtert mich endlich etwas mehr mitgeteilt zu haben und vllt etwas mehr Verständnis zu bekommen und bat ihn um seinen Rat/seine Meinung zum ganzen Geschehen.
Die Mail die von ihm als Antwort kam lautete wie folgt:
Vielen Dank für die Mitteilung, ich nehme in Ihrer Akte die Notiz vor dass Sie die Therapie beendet haben und wünsche Ihnen noch viel Erfolg.
Gemäß Behandlungsvertrag muss ich Ihnen die zu spät abgesagte Stunde mit 120€ in Rechnung stellen. Bitte auf folgendes Konto überweisen: etc...
Das wars. Danach war ich bis heute, also ca. drei Jahre später komplett raus aus allem. Aus allen Beziehungen, an Arbeit konnte ich sowieso nicht denken, bzw. war es mir egal und mein Charakter hatte sich wirklich stark geändert.
Bis zum Zeitpunkt seiner starken Beschämungen mit der Aussage ich missbrauche den Tod meines Vaters hatte ich ein sehr gutes Selbstbild und eine sehr starke Selbstliebe für mich. Ich war stets selbstbewusst und voller Integrität und über die Erfolgsphobie kann ich (heute) zum Glück nur lachen, ich bin sehr diszipliniert und habe beispielsweise 1,5 Jahre kein Gramm Zucker gegessen, mein Essen abgewogen, 40kg abgenommen, mein Abitur gut bestanden, hatte einen eigenen Online Shop, habe mir einen Pool im Garten selbst gemauert weil ich das wollte, habe kurzweilig Chemieingenieurswesen studiert und auch sonst immer gut gepflegte Morgen- und Abendroutinen. Ich hatte normale Beziehungen und Freunde, habe Dinge unternommen, Urlaube und Ausflüge.
Ich habe das was er mir damals an den Kopf geworfen hat aber komplett geglaubt und verinnerlicht, wäre da nicht die sehr kompetente Traumatherapeutin zu der ich aktuell gehe und durch die ich überhaupt erst an die Szenen mit diesem Therapeuten rangekommen bin und gemerkt habe da ist was nicht ganz koscher gelaufen.
Dadurch dass mir meine Wahrnehmung abgesprochen wurde und ich auf einmal "nicht mehr wusste" was mit mir los ist oder was ich zu fühlen habe bin ich wirklich "durchgedreht" wenn man das so sagen kann und habe, ich denke teils psychotische Symptome entwickelt. Wahnvorstellungen wie das ich meine damalige Ex-Freundin vergewaltigt hätte und nur deswegen zu feige bin "weiter zu machen", davor dass meine Freunde und meine Familie mich auslachen und ausnutzen etc. Ich war wirklich fest davon überzeugt einfach ein schlechter Mensch zu sein.
Das kommt nicht nur von der Therapie, meine Lebensumstände waren damals schwierig, ich hatte wie bereits geschrieben noch keine Freunde in der Stadt, Corona und Ausgangssperre waren auf dem Höhepunkt und mein einziger sozialer Kontakt war auf der Arbeit ein gleichaltriger Arbeits"kollege" /"Chef" der definitiv narzisstisch Persönlichkeitsgestört ist und natürlich in meiner Situation nicht der Beste Umgang war. Das war mir zwar stets bewusst aber durch die vorhandenen tiefen Beschämungen von meinem Therapeuten gab es natürlich den perfekten Nährboden zum weiteren Machtmissbrauch, bis ich auch dort Grenzen gesetzt und mich rausgezogen habe.
In der Mail habe ich ausführlich über meine Angst vor den Sitzungen geschrieben, das Gefühl wie mein Selbstwert und meine Selbstachtung immer mehr und mehr schwindet und warum es mir unmöglich fällt davon zu erzählen und dass ich froh war mich meiner Angst mich mitzuteilen etwas gestellt habe, wenn auch erst nur schriftlich. Und auch wieso ich die Sitzung so kurz vorher abgesagt habe und mich nicht "mannsgenug" gefühlt habe ihm all das persönlich mitzuteilen. Ich teilte ihm mit das ich sein Vorgehen und den provokativen Therapiestil verstand aber er für mich in dieser Situation viel zu unsensibel war und ich mir evtl. von einer EMDR Therapie etwas Milderung was die Stärke der körperlichen Überflutungssymptome angeht erhoffe. Das hat erst das ganze Trauma/Dissoziations Thema für mich geöffnet.
Und ich teilte ihm mit das meine Symptomatik in meinen Augen mehr zu der einer Posttraumatischen Belastungsstörung passt.
Ich war erleichtert mich endlich etwas mehr mitgeteilt zu haben und vllt etwas mehr Verständnis zu bekommen und bat ihn um seinen Rat/seine Meinung zum ganzen Geschehen.
Die Mail die von ihm als Antwort kam lautete wie folgt:
Vielen Dank für die Mitteilung, ich nehme in Ihrer Akte die Notiz vor dass Sie die Therapie beendet haben und wünsche Ihnen noch viel Erfolg.
Gemäß Behandlungsvertrag muss ich Ihnen die zu spät abgesagte Stunde mit 120€ in Rechnung stellen. Bitte auf folgendes Konto überweisen: etc...
Das wars. Danach war ich bis heute, also ca. drei Jahre später komplett raus aus allem. Aus allen Beziehungen, an Arbeit konnte ich sowieso nicht denken, bzw. war es mir egal und mein Charakter hatte sich wirklich stark geändert.
Bis zum Zeitpunkt seiner starken Beschämungen mit der Aussage ich missbrauche den Tod meines Vaters hatte ich ein sehr gutes Selbstbild und eine sehr starke Selbstliebe für mich. Ich war stets selbstbewusst und voller Integrität und über die Erfolgsphobie kann ich (heute) zum Glück nur lachen, ich bin sehr diszipliniert und habe beispielsweise 1,5 Jahre kein Gramm Zucker gegessen, mein Essen abgewogen, 40kg abgenommen, mein Abitur gut bestanden, hatte einen eigenen Online Shop, habe mir einen Pool im Garten selbst gemauert weil ich das wollte, habe kurzweilig Chemieingenieurswesen studiert und auch sonst immer gut gepflegte Morgen- und Abendroutinen. Ich hatte normale Beziehungen und Freunde, habe Dinge unternommen, Urlaube und Ausflüge.
Ich habe das was er mir damals an den Kopf geworfen hat aber komplett geglaubt und verinnerlicht, wäre da nicht die sehr kompetente Traumatherapeutin zu der ich aktuell gehe und durch die ich überhaupt erst an die Szenen mit diesem Therapeuten rangekommen bin und gemerkt habe da ist was nicht ganz koscher gelaufen.
Dadurch dass mir meine Wahrnehmung abgesprochen wurde und ich auf einmal "nicht mehr wusste" was mit mir los ist oder was ich zu fühlen habe bin ich wirklich "durchgedreht" wenn man das so sagen kann und habe, ich denke teils psychotische Symptome entwickelt. Wahnvorstellungen wie das ich meine damalige Ex-Freundin vergewaltigt hätte und nur deswegen zu feige bin "weiter zu machen", davor dass meine Freunde und meine Familie mich auslachen und ausnutzen etc. Ich war wirklich fest davon überzeugt einfach ein schlechter Mensch zu sein.
Das kommt nicht nur von der Therapie, meine Lebensumstände waren damals schwierig, ich hatte wie bereits geschrieben noch keine Freunde in der Stadt, Corona und Ausgangssperre waren auf dem Höhepunkt und mein einziger sozialer Kontakt war auf der Arbeit ein gleichaltriger Arbeits"kollege" /"Chef" der definitiv narzisstisch Persönlichkeitsgestört ist und natürlich in meiner Situation nicht der Beste Umgang war. Das war mir zwar stets bewusst aber durch die vorhandenen tiefen Beschämungen von meinem Therapeuten gab es natürlich den perfekten Nährboden zum weiteren Machtmissbrauch, bis ich auch dort Grenzen gesetzt und mich rausgezogen habe.
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Ich merke auch erst jetzt wo sich mein Leben allmählich wieder etwas stabilisiert, wie sehr körperlich mich die Intervention mit den "Krokodilstränen" damals gelähmt und beeinflusst hat. Ich habe massivste Nackenverspannungen und Migränen, Sehstörungen und Doppelbilder und kann meinen Kopf nicht ganz drehen. Dazu herrscht ein enormer Druck rechtsseitig im Kopf der, wenn ich jetzt beispielsweise entspannen kann, zu mir finde und weinen möchte/kann es verhindert dass es einfach "passiert" quasi. Ich weine dann zwar aber das Weinen ist "leer". Diese extrem tiefsitzende Verspannung hat auch leichte Sprachstörungen zur Folge, generell ist meine Sprache etwas abgehackter und ich fühle mich oft heiser. Ich merke dass das noch aus der Szene von damals kommt, denn jetzt wo mir das allmählich erst überhaupt alles klar wird und ich die Gefühle von damals wieder "fühlen" kann entspannt sich mein gesamter Nacken- und Kopfbereich, meine Brust und meine Schulter und ich bekomme wieder Gefühl in meinen rechten Arm. Das ist gefolgt von einem massiven Schmerz im Nacken, den ich auch noch beim Orthopäden abklären lasse.
Ich habe die gesamte Therapie bei diesem Therapeuten auch verdängt/dissoziiert und erst durch den Tipp meiner Therapeutin mir meine Patientenakte zu holen scheint ein wenig Licht auf das Geschehen.
Mein erstes Gesuch mir meine Patientenakte einzufordern hat der Therapeut gänzlich ignoriert. Beim zweiten Versuch bekam ich Post von seiner Anwältin in der dann die Akte war und die Aufforderung jeglichen Kontakt zu ihrem Mandanten zu unterbinden.
Wieso ich das alles schreibe, ist weil ich mir gerne ein paar Meinungen dazu einholen möchte da die ganze Therapie bei mir wirklich tiefgreifend am Kern gewirkt hat und es mir momentan noch so extrem schwerfällt zu differenzieren zwischen:
Das ist einfach der Therapieprozess und extrem schmerzhaft und ich "will es einfach wirklich nicht genug" oder das Vorgehen und die Methodik war wirklich nicht korrekt und ich habe hier Unrecht erfahren gegen welches ich mich wehren möchte/kann, so fühlt es sich nämlich an.
Auch wenn ich weiss das die Chance rechtlich etwas zu bewirken relativ gering sind und ich auch ehrlich gesagt keine Lust auf einen Rechtsstreit habe würde es mich trotzdem interessieren da gerade die körperlichen und auch die wirtschaftlichen Folgen aufgrund meines Verdienstausfalles (ich war jetzt ca. zwei Jahre arbeitslos/ im Krankenhaus) nicht unerheblich sind.
Danke dass ihr euch die Zeit nehmt euch meine Geschichte anzuhören und danke im Vorraus.
Beste Grüße
Frank
Und sorry für die vielen Posts aber gekürzt hätte die Geschichte nicht vollständig meine Erfahrung wiedergegeben.
Ich habe die gesamte Therapie bei diesem Therapeuten auch verdängt/dissoziiert und erst durch den Tipp meiner Therapeutin mir meine Patientenakte zu holen scheint ein wenig Licht auf das Geschehen.
Mein erstes Gesuch mir meine Patientenakte einzufordern hat der Therapeut gänzlich ignoriert. Beim zweiten Versuch bekam ich Post von seiner Anwältin in der dann die Akte war und die Aufforderung jeglichen Kontakt zu ihrem Mandanten zu unterbinden.
Wieso ich das alles schreibe, ist weil ich mir gerne ein paar Meinungen dazu einholen möchte da die ganze Therapie bei mir wirklich tiefgreifend am Kern gewirkt hat und es mir momentan noch so extrem schwerfällt zu differenzieren zwischen:
Das ist einfach der Therapieprozess und extrem schmerzhaft und ich "will es einfach wirklich nicht genug" oder das Vorgehen und die Methodik war wirklich nicht korrekt und ich habe hier Unrecht erfahren gegen welches ich mich wehren möchte/kann, so fühlt es sich nämlich an.
Auch wenn ich weiss das die Chance rechtlich etwas zu bewirken relativ gering sind und ich auch ehrlich gesagt keine Lust auf einen Rechtsstreit habe würde es mich trotzdem interessieren da gerade die körperlichen und auch die wirtschaftlichen Folgen aufgrund meines Verdienstausfalles (ich war jetzt ca. zwei Jahre arbeitslos/ im Krankenhaus) nicht unerheblich sind.
Danke dass ihr euch die Zeit nehmt euch meine Geschichte anzuhören und danke im Vorraus.
Beste Grüße
Frank
Und sorry für die vielen Posts aber gekürzt hätte die Geschichte nicht vollständig meine Erfahrung wiedergegeben.
Deine Worte sind sehr berührend und du hast ohne jeden Zweifel massives Unrecht erfahren. Dass du juristisch eine Aufarbeitung erreichen kannst, glaube ich nicht. Aber es gibt Möglichkeiten zur Beratung über die Psychotherapeutenkammer. Evtl. kannst du dem Therapeuten noch auf der Ebene "an den Karren pissen", einfach um das als Teil deiner persönlichen Aufarbeitung zu nutzen. Dass du aktuell eine Therapeutin hast und dadurch überhaupt an den Punkt gekommen bist, dich mit dem Thema neu zu beschäftigen ist schon wirklich gut. Evtl. kannst du auch, falls es dir helfen würde, im Selbsthilfebereich mal schauen. Es gibt ja Gruppen für alles mögliche. Du könntest sowohl den Tod deines Vaters als auch deine Erfahrungen mit dem Therapeuten in einer solchen Gruppe zur Sprache bringen. Es kann sein, dass du dort durch den Rückhalt einer Gruppe noch besser damit umgehen kannst und auch, dass du einfach durch dein Da-Sein mit ähnlichen Erfahrungen anderen Halt geben und daraus für dich etwas Gutes machen kannst. Denn dass Therapeuten sowas machen können, das ist teilweise auch dem System geschuldet das keinerlei Sicherungskonzepte oder so hat um einen Patienten vor sowas zu bewahren. Es nicht für sich zu behalten, sondern anderen davon zu erzählen, ist der erste Schritt zur Verbesserung des Systems. Das liegt zwar nicht in deiner Verantwortung (bitte nicht falsch verstehen), aber es gibt Stellen, da gehört deine Wut ganz zurecht hin.
Hallo!
Was ist denn jetzt die Ursache für deine Probleme? Wann ist denn dein Vater gestorben? Warum ist deine Beziehung zu Ende gegangen?
Ich kenne doch einige Menschen, die alles was im Leben schiefläuft nur auf eine Ursache beziehen.
Viele Grüsse
candle
Was ist denn jetzt die Ursache für deine Probleme? Wann ist denn dein Vater gestorben? Warum ist deine Beziehung zu Ende gegangen?
Könnte daran was dran sein?Betta_Murdock hat geschrieben: ↑Sa., 03.02.2024, 14:49 mit der Aussage ich missbrauche den Tod meines Vaters
Ich kenne doch einige Menschen, die alles was im Leben schiefläuft nur auf eine Ursache beziehen.
Viele Grüsse
candle
Now I know how the bunny runs!
Ach, candle, nein. Das ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Der TE hat doch selber gar nicht gedacht, dass die unverarbeiteten Ereignisse rund um den Tod seines Vaters ein Problem verursachen könnten. Das war das Ergebnis eines Aufenthaltes in einer Tagesklinik. Eine Entdeckung und eine Chance. Der Therapeut hat es geschafft, die Aufarbeitung um Jahre zu verschieben und hat den TE damit erheblich zurückgeworfen. Er wollte und sollte ENDLICH MAL hingucken, nachdem er das viele, viele Jahre verdrängt hatte.
Lieber Frank,
das Erlebnis mit dem plötzlichen Tod des Vaters ist für einen 14jährigen ein ganz schlimmes Erlebnis und eine unglaublich schwere Hypothek fürs Leben. Allein das zu verarbeiten ist schon schwer genug. Dabei dann an einen „falschen“ Helfer zu geraten, ist schlimm.
Ich finde schön, dass du wieder aufgestanden bist und dabei bist, dein Trauma begreifbar für dich zu machen. Das ist nicht selbstverständlich und auch nicht leicht.
Alles Gute für dich dabei auf diesem Weg!
das Erlebnis mit dem plötzlichen Tod des Vaters ist für einen 14jährigen ein ganz schlimmes Erlebnis und eine unglaublich schwere Hypothek fürs Leben. Allein das zu verarbeiten ist schon schwer genug. Dabei dann an einen „falschen“ Helfer zu geraten, ist schlimm.
Ich finde schön, dass du wieder aufgestanden bist und dabei bist, dein Trauma begreifbar für dich zu machen. Das ist nicht selbstverständlich und auch nicht leicht.
Alles Gute für dich dabei auf diesem Weg!
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candle. hat geschrieben: ↑Sa., 03.02.2024, 16:01gegangen?Könnte daran was dran sein?Betta_Murdock hat geschrieben: ↑Sa., 03.02.2024, 14:49 mit der Aussage ich missbrauche den Tod meines Vaters
Na, mal wieder damit beschäftigt einem Opfer von Gewalt eins reinzuwürgen indem du dich mit dem Täter solidarisierst?
Man muss schon selbst ein ziemlich armes Würstchen sein wenn man das nötig hat.
Ich vermute aber mal, nicht der Tod an sich ist das größte Thema, sondern die Art und Weise. Er war Ersthelfer und konnte es nicht verhindern. Das gibt dem eine ganz andere Dimension. Da kommen dann Fragen dazu, ob man etwas hätte anders machen können usw. Die dazugehörigen Gefühle von Überforderung und Verzweiflung in dieser Notfallsituation möchte ich mir gar nicht ausmalen. Wie alt war denn die Schwester? Jünger oder älter? Und dann wurde in der Familie ganz allgemein kein hilfreicher Umgang damit gefunden. Kein Wunder, dass das noch heute Auswirkungen hat.
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Selbst erwachsene, ausgebildete professionelle Ersthelfer bekommen ggf Probleme wenn sie bei einem Angehörigen die Hilfe leisten müssen.
Hallo Betta Murdock,
wie gut, dass Du nun bei einer Therapeutin bist, welche Du als hilfreich erleben kannst, und dass Du auch wieder zu Dir findest.
Sei Dir Deiner Stärken und Schwächen bewusst, dessen woher Du kommst und was Dir wichtig ist, damit Menschen wie der vorherige Therapeut, Dich viel schwerer verunsichern können. Anhand Deiner Beschreibung fand ich seine Art sehr suggestiv. Er sollte neugierig sein und Dich fragen, wie Du bist, anstatt Dir das aus seiner Phantasie heraus zu erzählen.
Alles Liebe Dir.
wie gut, dass Du nun bei einer Therapeutin bist, welche Du als hilfreich erleben kannst, und dass Du auch wieder zu Dir findest.
Sei Dir Deiner Stärken und Schwächen bewusst, dessen woher Du kommst und was Dir wichtig ist, damit Menschen wie der vorherige Therapeut, Dich viel schwerer verunsichern können. Anhand Deiner Beschreibung fand ich seine Art sehr suggestiv. Er sollte neugierig sein und Dich fragen, wie Du bist, anstatt Dir das aus seiner Phantasie heraus zu erzählen.
Alles Liebe Dir.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
Sind wir das nicht alle?münchnerkindl hat geschrieben: ↑Sa., 03.02.2024, 16:15
Man muss schon selbst ein ziemlich armes Würstchen sein wenn man das nötig hat.
Das mit der Gewalt habe ich dann überlesen. Mein Fehler!
candle
Now I know how the bunny runs!
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Hallo Leute, danke für eure Antworten und die netten Worte, das tut wirklich gut zu hören und hilft mir meiner Wahrnehmung wieder mehr zu vertrauen. Ich kann auch noch nicht fassen dass es bereits wieder drei Jahre her ist. Es fühlt sich an als hätte mir der Therapeut das gestern alles gesagt und es gibt wieder das Gefühl von vorher und nachher, wie damals.
Was es auch so schlimm gemacht hat war das Gefühl, alles hängt jetzt daran, ich muss unbedingt aus der Starre herauskommen, das ist der riesen Wendepunkt in meinem Leben und wenn ich das nicht alleine schaffe wird mir alles wichtige im Leben verwehrt bleiben, ich kann keine richtige Intimität zulassen, ich wähle die falsche Karriere und Partnerin, alles weil immer ein Schleier der Trauer im Hintergrund liegt und alle Entscheidungen emotional macht.
Und durch die ständige Depersonalisation/Derealisation zieht mein Leben an mir vorbei und ich verpasse meine jungen Jahre.
@Candle - ich habe mir sehr lange Gedanken über seine Worte gemacht und sie haben denke ich auch teilweise soviel Macht besessen und sind so tief eingesunken weil der Hauptauslöser für die ganz starken Entfremdungsgefühle damals ja die Trennung war und in gewissermaßen in der Aussage "ich missbrauche den Tod" ja steckte das das zwei getrennte Ereignisse sind und ich ja auch vorher gut funktioniert habe, auch mit unterdrückter Trauer im Hintergrund.
Das hat es sich auch ein Stück weit wahr anfühlen lassen für mich da auch die Probleme in der Beziehung (die ca. 4,5 Jahre ging) ja auch nicht damit gelöst sind das mir das damals passiert ist und ich mich so quasi nicht um deren Aufarbeitung kümmern muss oder es mich von der Verantwortung frei spricht.
Mir ist jedoch erst nach der Trennung aufgefallen dass ich gar nicht so richtig in Kontakt mit mir und meinen Gefühlen bin und überhaupt weiss was ich möchte oder bereit bin mich wirklich auf Liebe einzulassen bzw. mich fallen lassen zu können und das ich die Konflikte und Spannungen zwischen meiner Mutter und mir und meiner Schwester (die übrigens 2 Jahre älter ist als ich) und mir unbewusst auf meine Ex-Freundin projiziert habe wofür ich mich im Nachhinein sehr sehr sehr geschämt habe (aber auch dafür entschuldigt habe).
Jetzt weiss ich, dass ein Grund weshalb die Trennung für mich so schlimm war und mir das loslassen, verarbeiten und Trauern so schwer fällt, der ist, das Trauern/traurig sein und aus vollem Herzen weinen noch ein Trigger für mich ist.
Ich habe den Therapeuten auch lange zeit gedanklich in Schutz genommen, für mich war das im nachhinein quasi seine Art zu sagen "Hey alles gut, du kannst dich beruhigen und musst nicht getriggert werden, du bist jetzt erwachsen und kannst anders mit den Dingen umgehen", jedoch hat die Wortwahl mit dem kleinen aber feinen Wörtchen "Missbrauch" für mich so tief gesessen damals und meine ganze Beziehung fortan mit "ich der den Tod meines Vaters missbraucht" rückwirkend anders bewertet als sie es eigentlich war und meinen Stolz und meine Ehre als Mann fast vernichtet.
Aber je mehr ich darüber nachdenke kann man das erstens anders ganz anders formulieren und zweitens hat diese ganze "knallharte" provokative, Toxisch-Männliche Art des Therapeuten erst dazu geführt, dass ich mich schlecht fühle als (damals 23-jähriger), 115kg schwerer, Harley fahrender Mann nicht damit klarzukommen dass ich den ganzen Tag nur schreien könnte und wie ein kleines Kind von meiner Mutter in den Arm genommen werden möchte wenn ich an die Szenen von damals denke.
Es war als hätte diese Therapie damals meine Fähigkeit vernichtet, einzuordnen was den jetzt "wirklich" schlimm ist und was halt einfach nur ein schmerzhafter Teil des Lebens ist für den ich mich schämen muss so einen großen Trubel darum zu machen, samt Klinikaufenthalt etc.
Was es auch so schlimm gemacht hat war das Gefühl, alles hängt jetzt daran, ich muss unbedingt aus der Starre herauskommen, das ist der riesen Wendepunkt in meinem Leben und wenn ich das nicht alleine schaffe wird mir alles wichtige im Leben verwehrt bleiben, ich kann keine richtige Intimität zulassen, ich wähle die falsche Karriere und Partnerin, alles weil immer ein Schleier der Trauer im Hintergrund liegt und alle Entscheidungen emotional macht.
Und durch die ständige Depersonalisation/Derealisation zieht mein Leben an mir vorbei und ich verpasse meine jungen Jahre.
@Candle - ich habe mir sehr lange Gedanken über seine Worte gemacht und sie haben denke ich auch teilweise soviel Macht besessen und sind so tief eingesunken weil der Hauptauslöser für die ganz starken Entfremdungsgefühle damals ja die Trennung war und in gewissermaßen in der Aussage "ich missbrauche den Tod" ja steckte das das zwei getrennte Ereignisse sind und ich ja auch vorher gut funktioniert habe, auch mit unterdrückter Trauer im Hintergrund.
Das hat es sich auch ein Stück weit wahr anfühlen lassen für mich da auch die Probleme in der Beziehung (die ca. 4,5 Jahre ging) ja auch nicht damit gelöst sind das mir das damals passiert ist und ich mich so quasi nicht um deren Aufarbeitung kümmern muss oder es mich von der Verantwortung frei spricht.
Mir ist jedoch erst nach der Trennung aufgefallen dass ich gar nicht so richtig in Kontakt mit mir und meinen Gefühlen bin und überhaupt weiss was ich möchte oder bereit bin mich wirklich auf Liebe einzulassen bzw. mich fallen lassen zu können und das ich die Konflikte und Spannungen zwischen meiner Mutter und mir und meiner Schwester (die übrigens 2 Jahre älter ist als ich) und mir unbewusst auf meine Ex-Freundin projiziert habe wofür ich mich im Nachhinein sehr sehr sehr geschämt habe (aber auch dafür entschuldigt habe).
Jetzt weiss ich, dass ein Grund weshalb die Trennung für mich so schlimm war und mir das loslassen, verarbeiten und Trauern so schwer fällt, der ist, das Trauern/traurig sein und aus vollem Herzen weinen noch ein Trigger für mich ist.
Ich habe den Therapeuten auch lange zeit gedanklich in Schutz genommen, für mich war das im nachhinein quasi seine Art zu sagen "Hey alles gut, du kannst dich beruhigen und musst nicht getriggert werden, du bist jetzt erwachsen und kannst anders mit den Dingen umgehen", jedoch hat die Wortwahl mit dem kleinen aber feinen Wörtchen "Missbrauch" für mich so tief gesessen damals und meine ganze Beziehung fortan mit "ich der den Tod meines Vaters missbraucht" rückwirkend anders bewertet als sie es eigentlich war und meinen Stolz und meine Ehre als Mann fast vernichtet.
Aber je mehr ich darüber nachdenke kann man das erstens anders ganz anders formulieren und zweitens hat diese ganze "knallharte" provokative, Toxisch-Männliche Art des Therapeuten erst dazu geführt, dass ich mich schlecht fühle als (damals 23-jähriger), 115kg schwerer, Harley fahrender Mann nicht damit klarzukommen dass ich den ganzen Tag nur schreien könnte und wie ein kleines Kind von meiner Mutter in den Arm genommen werden möchte wenn ich an die Szenen von damals denke.
Es war als hätte diese Therapie damals meine Fähigkeit vernichtet, einzuordnen was den jetzt "wirklich" schlimm ist und was halt einfach nur ein schmerzhafter Teil des Lebens ist für den ich mich schämen muss so einen großen Trubel darum zu machen, samt Klinikaufenthalt etc.
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