Sie 'genügt' keinem Mann

[marcflusia]

Hallo ins Forum,

zwar bin ich komplett neu hier, mein folgendes Anliegen betrifft jedoch das Problem einer Freundin, deren Psyche, Gesundheit und Wohlergehen mir sehr am Herzen liegt.

Es geht darum, dass sie – Mitte 40 und alleinerziehende Mama – schon fast verzweifelt auf der Suche nach wahrer Liebe ist.
Viel zu häufig schon hatte sie das Gefühl erlebt, die "zweite Geige" spielen zu müssen, weil sie die Geliebte von verheirateten Männern war und aktuell auch ist. Weiterhin kommt hinzu, dass sie so manche Gelegenheit nicht auslässt, wenn beispielsweise ein Ex mit ihr schlafen möchte, um Zärtlichkeiten und Liebe zu erfahren, um am Ende zu realisieren, es ging vordergründig um "Druckabbau" und Körperkontakt als um wahre Liebe.
Gleichzeitig versucht sie häufig, Alltagsprobleme mit Sex zu "überdecken".
Eine feste Beziehung scheint für sie einfach nicht in Reichweite, wenngleich sie sich nichts sehnlicher für sich wünscht, jedoch auch Probleme hat, es zuzulassen.
Das alles hat über Jahre und Jahrzehnte dazu geführt, dass sie der festen Überzeugung ist, nicht genügen zu können. Selbst wenn man zu ihr aus dem Herzen mit wahren Gefühlen spricht, ohne sie damit ins Bett bekommen zu wollen, kann sie die Worte nicht glauben; gleichzeitig hat sie dann sofort wieder das Gefühl, nicht zu genügen und glaubt eben die Worte aus dem Herzen ihres Gegenübers nicht.

Sie selbst hatte eine 13-jährige Ehe und eine elfjährige Beziehung, aus der eine heute sechsjährige Tochter entstand.

Wie könnte man/ich ihr helfen... welche Lösungsansätze in Form von Gesprächen gäbe es dazu. Ich möchte ihr vermitteln, dass sie sich im Grunde genommen in einer Art "Spirale" bewegt und das Sex lediglich die Sehnsüchte überdeckt und es keine wirklichen emotionalen Probleme löst?



Über Antworten dazu würde ich mich freuen und wäre dankbar.
Marc

[candle.]

Hallo Marc,

Bist du es, der eine Beziehung zu dieser Frau möchte?

Also ich zweifle etwas daran, dass du etwas tun kannst. Da muß sie schon selber merken, dass sie etwas ändern muß.

Viele Grüße
candle

[marcflusia]

Hm, vielleicht kam das in meinem Eingangspost etwas missverständlich rüber.
Richtig ist, dass ich große Gefühle für sie hege, ja. Und wäre ich Single - ich bin verheiratet und das mehr oder weniger glücklich -, wäre ich mit ziemlicher Sicherheit mit ihr zusammen, ja.
Da ich also - vordergründig - keine Beziehung mit ihr möchte, sie mir jedoch sehr ans "Herz gewachsen" ist und ich ihr helfen möchte und wir auch viel über Alltags- sowie Beziehungsprobleme sprechen, ist es mir wichtig, ihr mit einer Argumentation zu begegnen, die sie vielleicht darüber nachdenken lässt, etwas zu ändern.

[candle.]

Das sind ja merkwürdige Umstände. Ehrlich gesagt würde ich von ihr sinnbildlich die Finger lassen.

candle

[marcflusia]

Danke Dir für Deine Antworten und den Tipp, jedoch bin ich da ganz anderer Meinung und suche hier lediglich nach einer Möglichkeit, ihr zu helfen. Die "Finger von ihr zu lassen" würde das Problem nicht mindern oder gar beseitigen.

[candle.]

So wie du ihr helfen willst, wäre es gut dir erstmal selber zu helfen und zu gucken was dein Ziel ist.
Was gibt dir das Helfen? Möchtest du mehr von dieser Frau und deine Ehe aufgeben? So spielst du mit dem Feuer. Aber es ist möglich, dass du bei ihr auch Gefühle auslöst. Und dann?

Ich denke nach wie vor, dass da wenig zu helfen ist. Immerhin lebt sie ja schon ganz lange so und das aufzubrechen könnte ebenso lange dauern.

Du kannst vorsichtig eine Therapie vorschlagen. Du kannst dich auch abgrenzen, wenn sie "jammert" und diese Themen aussparen. Das könnte was bewegen.

Sie ist sicher nicht ganz hilflos, oder?

candle

[chrysokoll]

suche hier lediglich nach einer Möglichkeit, ihr zu helfen. Die "Finger von ihr zu lassen" würde das Problem nicht mindern oder gar beseitigen.

doch, "Finger von ihr lassen" würde schon mal ein Problem lösen. Ansonsten bist du vermutlich der nächste Mann bei dem sie denkt nicht zu genügen.
Du kannst ihr vorsichtig eine Therapie vorschlagen, aber sinnvoll wäre es als glücklilch verheirateter Mann sich schlicht zurückzuziehen. Ein wenig zündeln, verliebt sein, mit dem Feuer spielen löst ihr Problem (wenn sie denn eines hat) ganz sicher nicht.

[peponi]

Hallo Marc,

ich finde deine Haltung ehrlich gesagt etwas paternalistisch und von oben herab. Ob deine Freundin mit dem von dir problematisierten Verhalten emotional etwas kompensiert oder nicht, ist erst mal schlicht und ergreifend ihre Angelegenheit, nicht deine. Ja, es kann schwer sein, einem Menschen, der einem viel bedeutet, dabei zusehen zu müssen, wie er immer wieder in dieselbe Falle zu tappen scheint.
Das kann man für sich selbst dann als Übung zur Abgrenzung sehen... Denn ändern kann das nur diese Frau selbst. Wenn sie keinen (zu) großen Leidensdruck empfindet, wird sie das jedoch nicht tun - und auch das ist ihre Angelegenheit, nicht deine.
Mehr als zu signalisieren, für sie da zu sein, wenn sie das Bedürfnis hat, darüber zu reden, kann man nicht machen. Und das ist nicht wenig. An deiner Stelle würde ich aber Abstand davon nehmen, sie derart zu analysieren - du bist nicht ihr Therapeut - und ändern zu wollen, und stattdessen überlegen, was es dir gibt, dich auf diese Weise um sie kümmern zu wollen, die du hier beschreibst.

[marcflusia]

Danke Euch für Eure Antworten dazu.

[candle.]

Ich hatte schnell den Eindruck, dass du dich durch sie von deiner Frau trennen willst, weil du es alleine nicht schaffst. Kann aber allein mein Gefühl sein.
Andererseits wäre es für mich als Ehefrau schon hart, wenn der Ehemann Gefühle für eine andere Frau hat. Kann es schlimmeres geben? Das ruft fast nach Trennung, wenn du nicht klar weg bist von dieser Freundin.
Weiß deine Frau davon?
Ich erwarte jetzt keine Antwort.

candle