Hallo zusammen,
ich habe eine Familie (Vater, Cousinen, Tante) die gegenseitig schlecht übereinander reden.
Das ist seit meiner Kindheit so und jetzt bin ich 5# Jahre jung. Ich war seit 1# Monaten nicht in Deutschland, weil ich im Ausland lebe und bin zu Besuch hier. Ich könnte aber bereits nach drei Tagen wieder meine Koffer packen.
Mein Vater hasst regelrecht meinen Onkel und meine Tante, die Schwester meiner verstorbenen Mutter. Jeden Tag erzählt er mir das Gleiche. Wenn ich dort war, um sie zu besuchen fragt er stets mit einem abfälligen Ton, ob er auf der Couch sitzt und Fernseher schaut. Obwohl er gerade das Gleiche tut. Ich entgegnete ihm, dass Gleiche, was du gerade tust. Dann regt er sich auf und behauptet mit 8# Jahren, dass er heute gearbeitet hat. Wir waren zusammen einkaufen gewesen und ich hatte alleine den Einkauf von der Garage nachhause getragen.
Es vergeht kein Tag, an dem er keine abfälligen Bemerkungen macht. Auch über meine Tante, wie geizig sie alle wären etc. Trotzdem hat meine Tante ihn zum Essen eingeladen, aber er lehnt ab und ich habe keine Chance ihn zu überzeugen, doch zusammen zum Essen dorthin zu gehen. Meine Mutter ist übrigens vor 1# Jahren gestorben und ich würde es begrüßen, wenn der Hass von seiner Seite aus einmal abgebaut werden könnte.
So spricht er aber auch über einen Cousin von mir, der sich bei ihm nicht mehr meldet.
Auch über eine Freundin, die ihn gebeten hat Medikamente von der Apotheke zu holen, er sagt ja, schimpft aber seit Tagen über sie, weil sie ihre Medikamente nicht selber abholt und bezeichnet sie auch, als „blöde Helga“ und kann angeblich wegen ihr sogar nicht mehr schlafen.
So bezeichnet er auch andere Menschen, als „Schweine, Drecksarschlöcher, Arschlöcher, Idioten“ etc. etc.
Selbst die Nachbarn werden nicht verschont. Da wird sich aufgeregt, weil ein Nachbar, sein Studium nicht beendet hat und angeblich eine weitere Ausbildung auch nicht abgeschlossen hat.
Natürlich werde ich auch kritisiert, weil ich zu viel Toilettenpapier verwende und als ich ihm etwas zum Abendessen gemacht habe, war es ihm zu kalt. Weil er aber eine halbe Stunde gewartet hatte, bis er angefangen hatte zu essen. Als ich noch jünger war, hat er die Solisten Geschichten über mich erfunden, ich hätte keine Ausbildung (obwohl ich gerade zu dieser Zeit studiert habe etc. etc.)
So zieht sich das durch mein bisheriges Leben durch.
Meine Tante schimpft auch über die Verwandtschaft und sagte mir gestern, „wie soll man das alles verzeihen?“ Obwohl sie mir, als ich noch jung war und bei meinen Eltern gewohnt hatte, auch mich attackiert hatte und einmal sogar behauptet hatte, dass das Studium, was ich gemacht hatte, keines wäre…
Gestern bin ich das erste Mal selbst etwas aggressiv geworden und sagte meinen Vater dann bei der x-ten Wiederholung, er soll doch mal bitte aufhören zu schimpfen und dann entgegnet er mir, dass er nur etwas sagt. Er bemerkt nicht, dass sein Gegenüber diese ständige Schimpferei nicht aushalten kann.
Selbst wenn ich beim Arzt war und Schmerzen hatte in der Schulter, entgegnete er mir, wie sehr ihm einmal seine Schulter geschmerzt hatte und ich mir das ja nicht vorstellen könnte.
Die einzige Person von der er regelrecht schwärmt ist seine Haushaltsfrau, eine Dame aus XXXXXXXX, alleinerziehend die ihm die Hosen auszieht und von der er nun täglich spricht, wie schwer sie es in ihrem Leben hat und ihr sogar einmal seine Kreditkarte geben wollte, damit sie für ihn Überweisungen tätigt.
Ich sitze hier derzeit und bin von der Situation völlig überfordert und sie macht mich auch traurig. Traurig in so eine Familie hinein geboren zu sein und wirklich gar nichts dagegen tun zu können, dass sie sich wenigstens ein wenig verändert.
Ich vermute mittlerweile, dass mein Vater ein Narzisst ist. Freundlich ist er nur dann, wenn er „neuen Menschen“ begegnet und sie dann beschenken kann und dann schwärmen sie natürlich für ihn, was das für ein netter alter Herr ist. Aber wenn man länger mit ihm zusammen ist, wie ich, dann sieht man seine andere Seite, die unerträglich ist.
Jedenfalls diese Familie ist in tausend Teilen zersprungen und ich habe das „Pech“ auch noch Einzelkind zu sein…und ich benötige immer eine lange Zeit, um das alles wieder zu verdauen und diese Schwere wieder abzulegen, die auf meine Seele gelegt wurde. Und das mit bereits 5# Jahren.
Wieviel ich verziehen habe, ihnen, meinen Verwandten, aber sie tragen sich alles nach und selbst 6# Jahre später, erwähnt mein Vater, dass sein damaliger Freund, der Onkel meiner Tante, damals sein Radio verkauft hatte und er ihm noch ###€ schuldig ist.
Heute Nacht hatte ich sie mir als Hunde im nächsten Leben vorgestellt, die sich gegenseitig anbellen und beißen…
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Nörgelnder Vater
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Ja, traurig darfst Du sein. Aber Du hast auch völlig recht: Du wirst die anderen nicht ändern. Und das gilt auch für Deine Familie. Wenn sie sich nicht ändern wollen, dann wirst Du das auch nicht verändern können.
Also lass es. So hart das auch ist, wenn man an "Familie als glückliches Ideal" hängt. Aber Du merkst ja selbst, dem einzigen, dem es damit anscheinend schlecht geht, bist Du.
Du bist aber keinesfalls handlungsunfähig und das solltest Du Dir vor Augen halten (es ist wichtig, handlungsfähig zu bleiben, sonst reißt Du Dich immer mehr selbst in die depressive Opferrolle, und das ist nicht böse oder abwertend gemeint):
Du kannst
1. tatsächlich den Aufenthalt beenden und dies auch begründen
2. bei jeglicher abwertender Aussage Deines Vaters oder anderer über andere darauf hinweisen, dass Du das nicht mit anhören willst und den Raum verlassen
3. oder Dich dafür entscheiden, stumm da zu sitzen und es zu akzeptieren, wie es ist
Diese Möglichkeiten hast Du, aber nicht die Alternative, dass die anderen sich ändern!
Ja das kenne ich auch, dagegen gibts kein Kraut.
Du hast genau zwei Möglichkeiten, 1. den Kontakt völlig abbrechen oder 2. konsequent auf Durchzug schalten und unter keinen Umständen dazu äußern wenn gelästert wird.
Ich praktiziere letzteres
Du hast genau zwei Möglichkeiten, 1. den Kontakt völlig abbrechen oder 2. konsequent auf Durchzug schalten und unter keinen Umständen dazu äußern wenn gelästert wird.
Ich praktiziere letzteres
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ich würde wohl klar lernen Grenzen zu ziehen und diese höflich formulieren, aber konsequent durchsetzen.
Also mitteilen, dass Kraftausdrücke und Lästereien nicht mehr von dir geduldet werden und sobald so ein Thema anfängt du aus dem Zimmer gehst, er kann dann selbst entscheiden ob ihm sein herabwürdigendes verhalten wichtiger ist als du. Ist dem so, weißt du Bescheid, reißt er sich am Riemen ist auch okay. Wichtig ist, auch bei so hohem Alter: Du musst dir nicht alles gefallen lassen. Oder ist er bereits dement?
Aufenthalt beenden bedeutet auch, dass es der letzte Aufenhalt gewesen ist. Das würde ich wohl auch im Hinterkopf behalten. Je älter manche Menschen werden, desto grantiger werden sie.
Vielleicht hat er auch eine nie therapierte posttraumatische Verbitterungsstörung, who knows.
Achte auf dich, zieh irgendwie Grenzen und komm mit dir ins Reine, was im Kontakt wert ist verteidigt zu werden oder nicht.
Also mitteilen, dass Kraftausdrücke und Lästereien nicht mehr von dir geduldet werden und sobald so ein Thema anfängt du aus dem Zimmer gehst, er kann dann selbst entscheiden ob ihm sein herabwürdigendes verhalten wichtiger ist als du. Ist dem so, weißt du Bescheid, reißt er sich am Riemen ist auch okay. Wichtig ist, auch bei so hohem Alter: Du musst dir nicht alles gefallen lassen. Oder ist er bereits dement?
Aufenthalt beenden bedeutet auch, dass es der letzte Aufenhalt gewesen ist. Das würde ich wohl auch im Hinterkopf behalten. Je älter manche Menschen werden, desto grantiger werden sie.
Vielleicht hat er auch eine nie therapierte posttraumatische Verbitterungsstörung, who knows.
Achte auf dich, zieh irgendwie Grenzen und komm mit dir ins Reine, was im Kontakt wert ist verteidigt zu werden oder nicht.
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du wirst deinen Vater, deine Verwandten nicht ändern.
Du kannst nur für dich entscheiden wie du damit umgehen möchtest.
So wie ich das lese wohnst du für den Besuch bei deinem Vater? Warum? Geh in ein Hotel oder miete eine Ferienwohnung, damit reduzierst du den Kontakt schon sehr deutlich.
Du beschreibst ja dass dein Vater offenbar gar nicht merkt wie destruktiv er spricht. Auch hier kannst du für dich entscheiden wo du die Grenze ziehst. Es steht dir frei jedes Mal was zu sagen oder nur bei bestimmten Dinger oder auch zu gehen.
Achte auf dich, die Familie kannst du nicht ändern
Puh, da passt ja der Satz: "Wenn das Feindbild stimmt, hat der Tag Struktur."
Ich würde nicht versuchen, den Familienfrieden wiederherzustellen - bei dem alten Griesgram scheint das verlorene Liebesmüh.
Stattdessen würde ich dem nur noch mit Humor begegnen und mich auf Diskussionen über alle, auf die er schimpft, gar nicht mehr einlassen. Ich würde nur noch Dinge antworten wie:
"Unsere Mitmenschen sind nur unser Spiegel. Was dich an ihnen stört, stört dich an dir selbst."
"Ach du Ärmster, was ist denn passiert, dass du so schlecht gelaunt bist?!"
"Heute ist ein viel zu schöner Tag um sich zu ärgern."
"Schade, dass du alles so negativ siehst."
"Schade, dass du so nachtragend bist. Wie lange willst du dich denn noch ärgern über die ollen Kamellen von vor 60 Jahren? Sind sie das wert?" (Gemeint ist die Story mit dem Radio.)
Ich würde mit solchen Sätzen konsequent die gleiche Platte auflegen, um den Nörglern ihr Verhalten aufzuzeigen. Wenn du Glück hast, meckern sie dir zuliebe weniger solang du da bist weil sie irgendwann merken, dass sie damit bei dir nicht landen können.
LG Rainy
Ich würde nicht versuchen, den Familienfrieden wiederherzustellen - bei dem alten Griesgram scheint das verlorene Liebesmüh.
Stattdessen würde ich dem nur noch mit Humor begegnen und mich auf Diskussionen über alle, auf die er schimpft, gar nicht mehr einlassen. Ich würde nur noch Dinge antworten wie:
"Unsere Mitmenschen sind nur unser Spiegel. Was dich an ihnen stört, stört dich an dir selbst."
"Ach du Ärmster, was ist denn passiert, dass du so schlecht gelaunt bist?!"
"Heute ist ein viel zu schöner Tag um sich zu ärgern."
"Schade, dass du alles so negativ siehst."
"Schade, dass du so nachtragend bist. Wie lange willst du dich denn noch ärgern über die ollen Kamellen von vor 60 Jahren? Sind sie das wert?" (Gemeint ist die Story mit dem Radio.)
Ich würde mit solchen Sätzen konsequent die gleiche Platte auflegen, um den Nörglern ihr Verhalten aufzuzeigen. Wenn du Glück hast, meckern sie dir zuliebe weniger solang du da bist weil sie irgendwann merken, dass sie damit bei dir nicht landen können.
LG Rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?
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- Beiträge: 2125
"Unsere Mitmenschen sind nur unser Spiegel. Was dich an ihnen stört, stört dich an dir selbst."
das ja mal ein blödsinniger Satz.
Aber ansonsten: Ja, es kann helfen sich ein paar einfache Sätze parat zu haben um schlagfertig zu antworten.
das ja mal ein blödsinniger Satz.
Aber ansonsten: Ja, es kann helfen sich ein paar einfache Sätze parat zu haben um schlagfertig zu antworten.
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- Forums-Insider
- , 50
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Rainy, danke für den Satz in Zeile 1! Den muss ich mir merken. Hat mich sehr erfreut.
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