Therapeut fragt direkt ob ich in ihn verliebt bin?
Therapeut fragt direkt ob ich in ihn verliebt bin?
Hallo!
Es ist schon eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe. Ich bin nun schon seit einigen Jahren in Therapie und es läuft wie ich finde sehr gut. Das Vertrauen ist da, wir können über fast alles sprechen. Ich wurde nie enttäuscht oder verletzt. Im Moment sehen wir uns nur noch alle zwei Wochen, was für mich auch gut funktioniert.
Soweit so gut, nun zu meinem Anliegen: In der letzten Stunde fragt mich mein Therapeut direkt am Anfang, quasi aus dem Nichts heraus, ob ich mich in ihn verliebt hätte? Ich habe nicht geantwortet und zurückgefragt, wieso er jetzt sowas fragt? Er gab mir wiederum keine klare Antwort und meinte nur, dass wenn es so wäre, es okay wäre und ließ nicht locker. Ich war wirklich geschockt und bin dann nach der kurzen Diskussion vorzeitig gegangen.
Es hat mich ehrlich gesagt innerlich sehr wütend gemacht, dass er das so direkt gefragt hat und auch nicht locker gelassen hat. Ich habe mich überfordert und irgendwo auch verletzt gefühlt habe. Ich dachte immer Therapie funktioniert so, dass ich bestimme was ich von mir Preis gebe. Und für mich hat es sich so angefühlt als ob er diese Grenze überschreitet.
Meine Frage:
Ist Euch das schonmal passiert, dass der/die Therapeut/in euch sowas ganz direkt fragt? Ist das "normal", reagiere ich also über? Jedenfalls ist das Forum voll von Beiträgen wo Patienten VON SICH AUS ihre Gefühle offenbaren und nicht umgekehrt.
Nur zur Klarstellung:
Auch wenn ihr es vielleicht nicht glaubt, aber ich habe ihm nie, wirklich niemals irgendwelche Zeichen gesendet, dass ich mehr empfinde. Ich habe weder um extra Stunden gebeten, noch Geschenke gemacht. Gerade deshalb verstehe ich nicht, wie er jetzt, nach so langer Zeit, darauf kommt. Er hätte es genauso gut vor einem Jahr fragen können.
Es ist schon eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe. Ich bin nun schon seit einigen Jahren in Therapie und es läuft wie ich finde sehr gut. Das Vertrauen ist da, wir können über fast alles sprechen. Ich wurde nie enttäuscht oder verletzt. Im Moment sehen wir uns nur noch alle zwei Wochen, was für mich auch gut funktioniert.
Soweit so gut, nun zu meinem Anliegen: In der letzten Stunde fragt mich mein Therapeut direkt am Anfang, quasi aus dem Nichts heraus, ob ich mich in ihn verliebt hätte? Ich habe nicht geantwortet und zurückgefragt, wieso er jetzt sowas fragt? Er gab mir wiederum keine klare Antwort und meinte nur, dass wenn es so wäre, es okay wäre und ließ nicht locker. Ich war wirklich geschockt und bin dann nach der kurzen Diskussion vorzeitig gegangen.
Es hat mich ehrlich gesagt innerlich sehr wütend gemacht, dass er das so direkt gefragt hat und auch nicht locker gelassen hat. Ich habe mich überfordert und irgendwo auch verletzt gefühlt habe. Ich dachte immer Therapie funktioniert so, dass ich bestimme was ich von mir Preis gebe. Und für mich hat es sich so angefühlt als ob er diese Grenze überschreitet.
Meine Frage:
Ist Euch das schonmal passiert, dass der/die Therapeut/in euch sowas ganz direkt fragt? Ist das "normal", reagiere ich also über? Jedenfalls ist das Forum voll von Beiträgen wo Patienten VON SICH AUS ihre Gefühle offenbaren und nicht umgekehrt.
Nur zur Klarstellung:
Auch wenn ihr es vielleicht nicht glaubt, aber ich habe ihm nie, wirklich niemals irgendwelche Zeichen gesendet, dass ich mehr empfinde. Ich habe weder um extra Stunden gebeten, noch Geschenke gemacht. Gerade deshalb verstehe ich nicht, wie er jetzt, nach so langer Zeit, darauf kommt. Er hätte es genauso gut vor einem Jahr fragen können.
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3984
was mir an deinem Post fehlt bzw. was ich nur mit Interpretation raus lese: Bist du denn verliebt in den Therapeuten?
Wobei verliebt so ein lässiger Oberbegriff ist, finde ich. Gibt es Gefühle, Fantasien von deiner Seite?
Dann hat sich das vermutlich doch mitgeteilt und es wäre sinnvoll das zu bearbeiten mit ihm. Das muss sich nicht in der Bitte um Extra-Stunden oder Geschenken offenbaren.
Du schreibst ja du bist da seit einigen Jahren, das Vertrauen sei da, ihr könnt über "alles" sprechen.
Hm, also alles dann offenbar doch nicht. Kam seine Frage wirklich aus heiterem Himmel? Auch wenn man über den Überfall geteilter Meinung sein kann, wäre für mich doch erst einmal die zentrale Frage: Ist da was? Empfindest du mehr?
Falls ja, dann bearbeite das mit ihm.
Wobei verliebt so ein lässiger Oberbegriff ist, finde ich. Gibt es Gefühle, Fantasien von deiner Seite?
Dann hat sich das vermutlich doch mitgeteilt und es wäre sinnvoll das zu bearbeiten mit ihm. Das muss sich nicht in der Bitte um Extra-Stunden oder Geschenken offenbaren.
Du schreibst ja du bist da seit einigen Jahren, das Vertrauen sei da, ihr könnt über "alles" sprechen.
Hm, also alles dann offenbar doch nicht. Kam seine Frage wirklich aus heiterem Himmel? Auch wenn man über den Überfall geteilter Meinung sein kann, wäre für mich doch erst einmal die zentrale Frage: Ist da was? Empfindest du mehr?
Falls ja, dann bearbeite das mit ihm.
Dieselbe Frage wie chrysokoll stelle ich mir auch. Du scheinst empört darüber, dass er so direkt gefragt hat. Aber an keiner Stelle schreibst du davon, dass du *nicht* in ihn verliebt bist. Was nach meinem Empfinden das allererste wäre, was ich in so einem Fall klar stellen würde.
Ich persönlich werde immer stutzig, wenn Leute sowas über ihre Therapie schreiben:
Und ja, wie chrysokoll auch schon schreibt: "Fast alles" ist eben nicht alles. Was sparst du aus? Worüber redest du bewusst nicht? Kann es sein, dass es da um deine Gefühle für den Therapeuten geht?
Ich würde mich jetzt auch nicht auf Verliebtheitsgefühle einschießen, gibt ja noch mehr Möglichkeiten: Der Wunsch versorgt oder umsorgt zu werden, ohne romantische Note. Der Wunsch, an die Hand genommen zu werden, beschützt zu werden, Verantwortung abgeben zu wollen.
Und es ist völlig normal, dass sich sowas im Laufe einer Therapie am Therapeuten festmacht. Der ist dann sozusagen der Kristallisationspunkt für die Dinge, die sowieso da sind bzw. in dir sind.
Dass du "mehr" empfindest, kann sich auch über Körpersprache ausdrücken.
Darin, dass du sehr bemüht bist, ein ganz bestimmtes Bild von dir selbst zu zeichnen.
Darin, dass du deine Impulse, die auf dieses "mehr" hindeuten könnten, gezielt unterdrückst, was das Gegenüber manchmal auch mitbekommen kann.
Ich gehe fürs erste davon aus, dass dein Therapeut kein totaler Vollidiot ist, der in seinen Patientinnen potentielle Sexualobjekte sieht. Und dass du ihm (unabsichtlich, non-verbal) Hinweise gegeben hast, die ihn veranlasst haben, diese Frage zu stellen (und ja, das Plumpe, Überfallartige daran würde mich auch ziemlich stören).
Und auch wenn du dich davon sehr vor den Kopf gestoßen fühlst, ist das auch eine Chance, mit ihm zusammen genauer anzuschauen, was da an "mehr Empfinden" bei dir sein könnte und warum. Das ist auch eine Chance, zu lernen, mit solchen Konflikten besser umzugehen.
Ich glaube, für dich ist jetzt erstmal dran, die Frage, ob und was du für ihn empfindest für dich selbst ehrlich zu beantworten. Und wie bereits erwähnt, das muss ja nicht nur "Verliebtheit" sein (siehe oben).
Und dann im zweiten Schritt kann es erst darum gehen, wie du das Gespräch mit ihm wieder aufnehmen kannst.
Ich persönlich werde immer stutzig, wenn Leute sowas über ihre Therapie schreiben:
Denn in meiner Erfahrung ist es so, dass es in einer gut laufenden Therapie auch mal heftig werden kann, dass es Meinungsverschiedenenheiten gibt, unterschiedliche Einschätzungen, und die Therapeutin mich vielleicht auch mal verletzen oder enttäuschen kann. Das gehört alles mit dazu, das was du beschreibst, ist eine Idealvorstellung, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat. Was eine gut laufende Therapie dabei von einer schlechten unterscheidet, ist die Tatsache, dass es möglich ist, über solche Brüche zu sprechen, wieder gemeinsamen Boden zu finden, und dadurch kann auch das innere Wissen reifen, dass Meinungsverschiedenheiten nicht das Ende der Beziehung bedeuten müssen.
Und ja, wie chrysokoll auch schon schreibt: "Fast alles" ist eben nicht alles. Was sparst du aus? Worüber redest du bewusst nicht? Kann es sein, dass es da um deine Gefühle für den Therapeuten geht?
Ich würde mich jetzt auch nicht auf Verliebtheitsgefühle einschießen, gibt ja noch mehr Möglichkeiten: Der Wunsch versorgt oder umsorgt zu werden, ohne romantische Note. Der Wunsch, an die Hand genommen zu werden, beschützt zu werden, Verantwortung abgeben zu wollen.
Und es ist völlig normal, dass sich sowas im Laufe einer Therapie am Therapeuten festmacht. Der ist dann sozusagen der Kristallisationspunkt für die Dinge, die sowieso da sind bzw. in dir sind.
Die Beispiele die du anführst, würden von den meisten Therapeuten nicht als "Verliebtheitszeichen" gewertet werden, vielleicht Bedürftigkeit, Abhängigkeit, Idealisierung.Sindy hat geschrieben: ↑Mi., 01.11.2023, 12:25 Auch wenn ihr es vielleicht nicht glaubt, aber ich habe ihm nie, wirklich niemals irgendwelche Zeichen gesendet, dass ich mehr empfinde. Ich habe weder um extra Stunden gebeten, noch Geschenke gemacht. Gerade deshalb verstehe ich nicht, wie er jetzt, nach so langer Zeit, darauf kommt. Er hätte es genauso gut vor einem Jahr fragen können.
Dass du "mehr" empfindest, kann sich auch über Körpersprache ausdrücken.
Darin, dass du sehr bemüht bist, ein ganz bestimmtes Bild von dir selbst zu zeichnen.
Darin, dass du deine Impulse, die auf dieses "mehr" hindeuten könnten, gezielt unterdrückst, was das Gegenüber manchmal auch mitbekommen kann.
Ich gehe fürs erste davon aus, dass dein Therapeut kein totaler Vollidiot ist, der in seinen Patientinnen potentielle Sexualobjekte sieht. Und dass du ihm (unabsichtlich, non-verbal) Hinweise gegeben hast, die ihn veranlasst haben, diese Frage zu stellen (und ja, das Plumpe, Überfallartige daran würde mich auch ziemlich stören).
Und auch wenn du dich davon sehr vor den Kopf gestoßen fühlst, ist das auch eine Chance, mit ihm zusammen genauer anzuschauen, was da an "mehr Empfinden" bei dir sein könnte und warum. Das ist auch eine Chance, zu lernen, mit solchen Konflikten besser umzugehen.
Ich glaube, für dich ist jetzt erstmal dran, die Frage, ob und was du für ihn empfindest für dich selbst ehrlich zu beantworten. Und wie bereits erwähnt, das muss ja nicht nur "Verliebtheit" sein (siehe oben).
Und dann im zweiten Schritt kann es erst darum gehen, wie du das Gespräch mit ihm wieder aufnehmen kannst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Vielleicht hat er selbst den Hinweis in einer Super/Inter-vision bekommen, danach zu fragen und das hat er dann ganz plötzlich umgesetzt. Dass dich die Frage so empört, könnte ein versteckter Hinweis sein, dass er evtl. richtig liegt?
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 39
- Beiträge: 4650
Also, die Analytikerin hat mich das auch mal ganz direkt gefragt. Das war nicht der Fall, ich konnte aber verstehen, wieso sie darauf kam. Ich hab jedenfalls gleich klipp und klar 'nein' gesagt. Ich habe aber gesehen, dass ich in unseren Gesprächen nichts mehr von außen erzählt habe, es war immer nur die Beziehung. Das war schon auffällig. Ich konnte das rekonstruieren, dass ich das so gemacht habe, weil meine Mutter immer die ungeteilte Ausmerksamkeit gebraucht hat und es immer nur um sie gehen musste. Darum habe ich das in der Analyse ähnlich gemacht. Aber als das verstanden war, hatte ich auch Lust von außen Dinge zu erzählen.
Hast du denn eine Idee, wieso er auf die Idee kommt?
Hast du denn eine Idee, wieso er auf die Idee kommt?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Ja, eigentlich ist es passend, jetzt darüber zu sprechen und es aufzuklären. Das ist definitiv besser, als wenn der Therapeut irgendwas annimmt und es stimmt gar nicht. Auch das kann nämlich aus einer Supervision kommen: die Anregung, eine Annahme zu überprüfen.
Mein Therapeut überprüft manchmal Annahmen über mich indem er mich fragt. Diese spezielle Frage kam nie, aber auch bei vielen anderen lag er halt manchmal richtig und manchmal nicht. Und wenn nicht, dann war es jedesmal gut, darüber gesprochen zu haben.
Mein Therapeut überprüft manchmal Annahmen über mich indem er mich fragt. Diese spezielle Frage kam nie, aber auch bei vielen anderen lag er halt manchmal richtig und manchmal nicht. Und wenn nicht, dann war es jedesmal gut, darüber gesprochen zu haben.
Ja bei uns war das sogar öfter Thema. Auch habe ich mal eine Stunde für eine "Patientensupervision" genommen und dieser hat mich auch gleich zu Beginn gefragt, ob ich denn in ihn verliebt sei.
Wir thematisieren die Gefühle In der Therapie gefühlt ständig, mich wundert es, dass ihr das bisher nie habt, da du ja jahrelang in Behandlung bist. Das ist eigentlich was ganz normales und gehört dazu. Also das Gefühle jeglicher Art entstehen. Und er hat sich dann gehen lassen und du warst sauer? Sehr schade so ein Abgang... Versuch vl beim nächsten mal zu thematisieren was es mit dir gemacht hat.
Wir thematisieren die Gefühle In der Therapie gefühlt ständig, mich wundert es, dass ihr das bisher nie habt, da du ja jahrelang in Behandlung bist. Das ist eigentlich was ganz normales und gehört dazu. Also das Gefühle jeglicher Art entstehen. Und er hat sich dann gehen lassen und du warst sauer? Sehr schade so ein Abgang... Versuch vl beim nächsten mal zu thematisieren was es mit dir gemacht hat.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 1454
Vielleicht kann ich Deine erste Empörung über diese Frage verstehen, weil ich selbst vermutlich erst einmal "Scham" empfinden würde, vom Therapeuten danach gefragt zu werden.
Letztendlich: was für einen Grund gibt es für Dich, darüber empört zu sein?
Du könntest antworten: das ist mir zu persönlich und ich möchte darüber nicht sprechen (warum eigentlich nicht?)
oder Du antwortest mit ja/nein/ich bin mir nicht sicher
Dein Therapeut ist ja nicht dazu da, dass Du Dich wohl fühlst und auch nicht, um Dir was Böses zu wollen. Manchmal ist es hilfreich, wenn er/sie Hilfestellung gibt. Vielleicht war die Frage als Hilfestellung gemeint?
Wenn mich mein Therapeut das fragen würde und ich wäre nicht in ihn verliebt, dann würde ich versuchen, mit ihm gemeinsam zu besprechen, wie er darauf kommt. Vielleicht sende ich doch Signale, die mir gar nicht bewusst sind?
Und wenn ich in ihn verliebt wäre und diese Frage käme, auch dann wäre ich eher froh, vielleicht offen darüber sprechen zu können. Weil: in gewisser Weise ist dies menschlich und nachvollziehbar.
Und: ja, auch wir haben in meiner Therapie über Verliebtheit gesprochen. Und es war gut, das für den Moment klären zu können.
Natürlich entscheidest Du, was Du von Dir preisgeben möchtest, da hast Du Recht. Aber Du entscheidest nicht darüber, was der Therapeut fragen darf.
Deine Empörung zeigt halt, dass dadurch etwas "emotionales" in Dir angestoßen wurde - was auch immer. Würde Dich das nicht interessieren?
Letztendlich: was für einen Grund gibt es für Dich, darüber empört zu sein?
Du könntest antworten: das ist mir zu persönlich und ich möchte darüber nicht sprechen (warum eigentlich nicht?)
oder Du antwortest mit ja/nein/ich bin mir nicht sicher
Dein Therapeut ist ja nicht dazu da, dass Du Dich wohl fühlst und auch nicht, um Dir was Böses zu wollen. Manchmal ist es hilfreich, wenn er/sie Hilfestellung gibt. Vielleicht war die Frage als Hilfestellung gemeint?
Wenn mich mein Therapeut das fragen würde und ich wäre nicht in ihn verliebt, dann würde ich versuchen, mit ihm gemeinsam zu besprechen, wie er darauf kommt. Vielleicht sende ich doch Signale, die mir gar nicht bewusst sind?
Und wenn ich in ihn verliebt wäre und diese Frage käme, auch dann wäre ich eher froh, vielleicht offen darüber sprechen zu können. Weil: in gewisser Weise ist dies menschlich und nachvollziehbar.
Und: ja, auch wir haben in meiner Therapie über Verliebtheit gesprochen. Und es war gut, das für den Moment klären zu können.
Natürlich entscheidest Du, was Du von Dir preisgeben möchtest, da hast Du Recht. Aber Du entscheidest nicht darüber, was der Therapeut fragen darf.
Deine Empörung zeigt halt, dass dadurch etwas "emotionales" in Dir angestoßen wurde - was auch immer. Würde Dich das nicht interessieren?
Ich hab darüber nachgedacht, ob ich so eine Frage okay finde. Wenn es sich so wie du es beschreibst, darstellt und war wirklich nichts vorher war (auch keine Email vor der Stunde, die vielleicht zu der Frage Anlass gibt?), dann finde ich das Verhalten deines Therapeuten absolut nicht in Ordnung. Wenn es einen Kontext dazu gäbe, aus dem heraus die Frage Sinn ergibt, würde ich es vielleicht verstehen. Aber so ist das absolut unsensibel, übergriffig und aus meiner Sicht auch unprofessionell.
Hat er denn gar nicht erklärt wie er darauf kommt?
Für mich total verständlich, dass du da wütend bist. Ich finde, dass du auch verliebt sein darfst ohne dass er es wissen muss. Es sind deine Gefühle und es ist deine Entscheidung, ob und wann du darüber reden willst, oder ob du sie auch einfach für dich behalten willst. Meine Meinung!
Hat er denn gar nicht erklärt wie er darauf kommt?
Für mich total verständlich, dass du da wütend bist. Ich finde, dass du auch verliebt sein darfst ohne dass er es wissen muss. Es sind deine Gefühle und es ist deine Entscheidung, ob und wann du darüber reden willst, oder ob du sie auch einfach für dich behalten willst. Meine Meinung!
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3984
ich denke eine Verliebtheit kann sich auch anders mitteilen, auch wenn die Patientin versucht das zu verbergen.
In Blicken, Verhalten, Bewegung, ausgewählter Kleidung. Oder ausgewählten Themen, bei dem schwierige Sachen vermieden werden. Einfach im Versuch dem Therapeuten zu gefallen.
Ich finde es richtig das dann anzusprechen. Und zwar zu Beginn der Stunde, zumindest wenn klar ist dass der Patient gerade nichts akutes mitbringt. Wie blöd wäre es denn wenn der Therapeut drei Minuten vor Ende der Stunde ankommt mit "ach übrigens..."
Eine Verliebtheit stört und behindert Therapie. Deswegen ist es nicht ganz nur Sache des Patienten, der Therapeut hat da eine Verantwortung
In Blicken, Verhalten, Bewegung, ausgewählter Kleidung. Oder ausgewählten Themen, bei dem schwierige Sachen vermieden werden. Einfach im Versuch dem Therapeuten zu gefallen.
Ich finde es richtig das dann anzusprechen. Und zwar zu Beginn der Stunde, zumindest wenn klar ist dass der Patient gerade nichts akutes mitbringt. Wie blöd wäre es denn wenn der Therapeut drei Minuten vor Ende der Stunde ankommt mit "ach übrigens..."
Eine Verliebtheit stört und behindert Therapie. Deswegen ist es nicht ganz nur Sache des Patienten, der Therapeut hat da eine Verantwortung
Es kann auch einfach auffallend wenig Hinweise auf was auch immer gegeben haben. Wenig Interaktion in der Therapie, keine wichtigen Themen. Dann ist die Frage, warum das so ist. Dafür gibt es viele mögliche Gründe. Und Verliebtheit ist einfach nur einer davon, der dazu führen kann, dass man sehr gehemmt ist, sich überhaupt verbal mitzuteilen oder bestimmte Themen zu besprechen.
Es kann also auch ein Schuss ins Blaue gewesen sein.
Es kann also auch ein Schuss ins Blaue gewesen sein.
Danke für Eure Antworten!
Ja, ich empfinde was für Ihn. Ob man das jetzt Liebe, Schwärmerei oder einfach nur Begeisterung nennt, weiß ich auch nicht.
Wenn ich ihm jetzt sage, "ja, ich empfinde mehr" dann wird das immer zwischen uns stehen. Ich befürchte, dass dann bei ihm der neutrale Blick verloren geht und er dann bei allem was ich sage oder machen überlegt, ich das jetzt deswegen mache. Und genau das wollte ich vermeiden. Versteht ihr was ich meine? Es ist dann alles eingefärbt. Es beschwert dann alles. Es ist unnötiger Ballast. Ich will nicht mehr von ihm, wollte ich auch nie und wie gesagt, ich habe ihm auch Null Zeichen gesendet. Es gab definitv kein Auslöser. Ich habe ihn nicht angerufen und auch kein Mail gesendet. Wie gesagt, er hätte es genauso gut vor einem Jahr fragen können, es wäre nichts anders gewesen!
Wenn jemand Zeichen gesendet hat dann eher er: Er geht voll auf mich ein, überzieht oft die Stunden, passt sich bei der Terminvergabe mir an. Mir ist das oft schon ganz unangenehm. Aber bitte nicht falsch verstehen: All diese Zeichen sind definitv KEINE Verliebtheit von seiner Seite, das ist mir völlig bewusst! Ich erwähne es nur um klar zu machen, dass wenn es um "Zeichen" geht, er eindeutig mehr auf mich eingeht als umgekehrt.
Warum ich so empört bin? Zum einen wegen der Direktheit und dass er es unbedingt wissen wollte. Zm anderen weil es aus meiner Sicht alles kaputt macht.
Ja, ich empfinde was für Ihn. Ob man das jetzt Liebe, Schwärmerei oder einfach nur Begeisterung nennt, weiß ich auch nicht.
Wenn ich ihm jetzt sage, "ja, ich empfinde mehr" dann wird das immer zwischen uns stehen. Ich befürchte, dass dann bei ihm der neutrale Blick verloren geht und er dann bei allem was ich sage oder machen überlegt, ich das jetzt deswegen mache. Und genau das wollte ich vermeiden. Versteht ihr was ich meine? Es ist dann alles eingefärbt. Es beschwert dann alles. Es ist unnötiger Ballast. Ich will nicht mehr von ihm, wollte ich auch nie und wie gesagt, ich habe ihm auch Null Zeichen gesendet. Es gab definitv kein Auslöser. Ich habe ihn nicht angerufen und auch kein Mail gesendet. Wie gesagt, er hätte es genauso gut vor einem Jahr fragen können, es wäre nichts anders gewesen!
Wenn jemand Zeichen gesendet hat dann eher er: Er geht voll auf mich ein, überzieht oft die Stunden, passt sich bei der Terminvergabe mir an. Mir ist das oft schon ganz unangenehm. Aber bitte nicht falsch verstehen: All diese Zeichen sind definitv KEINE Verliebtheit von seiner Seite, das ist mir völlig bewusst! Ich erwähne es nur um klar zu machen, dass wenn es um "Zeichen" geht, er eindeutig mehr auf mich eingeht als umgekehrt.
Warum ich so empört bin? Zum einen wegen der Direktheit und dass er es unbedingt wissen wollte. Zm anderen weil es aus meiner Sicht alles kaputt macht.
Wirklich? Aktuell verbiegst du dich doch total, damit er das bloß nicht merkt. Aktuell steht also deine Fake-Fassade zwischen euch. Wie soll denn Therapie funktionieren, wenn du in so einer "Ich tu mal so als ob" - Rolle bist? Das lässt sich doch vom Rest deiner Person nicht abtrennen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Ich finde nicht, dass Sindy sich verbiegt. Es ist ihr gutes Recht, dass sie nur das von sich preisgibt, was sie preisgeben möchte. Wenn ihre Gefühle für den Therapeuten, egal welche Färbung sie haben, nicht dazu gehören, dann ist das absolut in Ordnung so.
Ich bin nicht der Meinung, dass „alles“ in ein einer Therapie angesprochen werden muss. Das ist eine individuelle Entscheidung und diese Entscheidung obliegt sicher nicht dem Therapeuten. Er kann zwar Fragen stellen, um zum Beispiel das Sprechen darüber zu erleichtern, aber er darf nicht Nachbohren gegen ihren Willen. Das ist sicher nicht in Ordnung - und zwar ohne Rechtfertigungsdruck von Sindy
Ich bin nicht der Meinung, dass „alles“ in ein einer Therapie angesprochen werden muss. Das ist eine individuelle Entscheidung und diese Entscheidung obliegt sicher nicht dem Therapeuten. Er kann zwar Fragen stellen, um zum Beispiel das Sprechen darüber zu erleichtern, aber er darf nicht Nachbohren gegen ihren Willen. Das ist sicher nicht in Ordnung - und zwar ohne Rechtfertigungsdruck von Sindy
Seh ich ganz genauso und kenne diese Sichtweise auch bisher nur von meinen Therapeutinnen.
Finde das offen gestanden schon sehr merkwürdig, vor allen Dingen, wenn er es nicht begründet.
Finde das offen gestanden schon sehr merkwürdig, vor allen Dingen, wenn er es nicht begründet.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 57 Antworten
- 8446 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von stern
-
- 3 Antworten
- 1403 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Hamna
-
- 19 Antworten
- 7686 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von kamikatze
-
- 19 Antworten
- 6418 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von stern
-
- 82 Antworten
- 16407 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Waldschratin