Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe mich extra hier bei euch registriert um nach Rat zu fragen. Ich weiß, dass es viele ähnliche Themen bereits gibt, hoffe aber hier etwas mehr Hoffnung sammeln zu können.
Folgende Situation: Meine Freundin und ich (Mitte / Ende 20) sind nun seit etwas über einem Jahr ein Paar. Wir haben eine gut funktionierende Beziehung und sprechen i.d.R. auch immer über alles was uns bedrückt oder was wir uns wünschen.
Als wir uns vor gut einem Jahr kennengelernt haben hatten wir sehr viel Sex und es hat uns definitiv auch beiden Spaß gemacht. Ich gebe mir generell sehr viel Mühe dabei, dass auch die Frau voll auf ihre Kosten kommt, denn ich stehe selbst drauf ihre Erregung zu sehen.
Meine Freundin hat einige diagnostizierte Persönlichkeitsstörungen (u.A. BL), was sie jedoch von Anfang an offen kommuniziert hat und für mich auch kein Problem ist. Mir ist bewusst, dass BL häufig zwischen Nähe und Distanz schwanken, ich merke jedoch immer mehr, dass die nun bereits mehrere Monate andauernde Distanz für mich zum Problem wird.
Ich liebe meine Freundin sehr und wir sind nicht nur ein Paar sondern auch gute Freunde. Nach etwa 5 Monaten ist sie ungewollt von mir schwanger geworden und wir haben das Kind abgetrieben, da sie derzeit noch nicht in der mentalen Verfassung ist für ein Kind zu sorgen. Das war für uns beide sehr schwer und sie ist noch heute daurch traumatisch belastet. Später, wenn sie mit der Therapie weiter ist, möchten wir jedoch gerne auch gemeinsam Kinder bekommen.
Das Kernproblem ist, dass wir in den letzten Monaten nur noch sehr wenig miteinander schlafen und generell von ihrer Seite kaum noch Zärtlichkeiten kommen. "Ich liebe dich" höre ich von ihr aus gar nicht mehr (nur als Antwort auf ein "Ich liebe dich" von mir), und Küsse kommen von ihrer Seite aus auch so gut wie keine mehr. Nach der Abtreibung hatten wir logischerweise erst gar keinen Sex, dann alle 1-2 Wochen, jetzt - höchstens - einmal im Monat und meistens auch nur wenn sie getrunken hat. Seit der Abtreibung nimmt sie wieder die Pille.
Ich weiß, dass ich an der Situation definitiv nicht ganz undschuldig bin, und ich kann auch auf Sex mehrmals in der Woche verzichten, aber die generell fehlende Nähe macht mir sehr zu schaffen. Auch ich habe das Gefühl mich immer weiter von ihr zu distanzieren, weil einfach keine Nähe mehr vorhanden ist. Das macht mir sehr zu schaffen, denn ich möchte mich nicht von ihr distanzieren.
Wenn ich sie frage was los ist, dann kommt oft als Antwort nur "Ich weiß nicht" oder "Mir geht's nicht gut". Daran kann ich nur leider nichts verbessern.
Habt ihr Ideen wie ich mit ihr darüber sprechen kann? Wie können wir das aus dem Weg räumen? Mir gehen die Ideen aus und ich verzweifle langsam...
Danke.
Keine Nähe mehr in der Beziehung
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Hast du dich ernsthaft mit dem Thema Persönlichkeitsstöurngen auseinandergesetzt?
Ausserdem, ihr seit ja noch nicht lange zusammen, das ist immer noch die Phase des Kennenlernens. Und ggf passt es halt zwischen euch doch nicht so gut wie die erste Verliebtheit suggeriert hat.
Und Kinder wenn sie mit der Therapie weiter ist? Äh, persönliche Entwicklung bei derartigen Problemen muss man in Jahrzehnten rechnen, nicht nach Monaten oder ein paar Jahren. Wenn du eine dauerhaft stabile Familie gründen willst ist ggf eine andere Partnerin suchen sinnvoller?
Ich würde dazu raten, ein paar Stunden bei einer Paarberatungsstelle zu investieren, evtl kann auch innerhalb ihrer Therapie mal eine Stunde mit euch beiden stattfinden?
Ausserdem, ihr seit ja noch nicht lange zusammen, das ist immer noch die Phase des Kennenlernens. Und ggf passt es halt zwischen euch doch nicht so gut wie die erste Verliebtheit suggeriert hat.
Und Kinder wenn sie mit der Therapie weiter ist? Äh, persönliche Entwicklung bei derartigen Problemen muss man in Jahrzehnten rechnen, nicht nach Monaten oder ein paar Jahren. Wenn du eine dauerhaft stabile Familie gründen willst ist ggf eine andere Partnerin suchen sinnvoller?
Ich würde dazu raten, ein paar Stunden bei einer Paarberatungsstelle zu investieren, evtl kann auch innerhalb ihrer Therapie mal eine Stunde mit euch beiden stattfinden?
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eine Abtreibung verkraften viele Frauen nicht so leicht. Das kann man nicht einfach so wegwischen.menne hat geschrieben: ↑So., 29.10.2023, 11:37 Wenn ich sie frage was los ist, dann kommt oft als Antwort nur "Ich weiß nicht" oder "Mir geht's nicht gut". Daran kann ich nur leider nichts verbessern.
Habt ihr Ideen wie ich mit ihr darüber sprechen kann? Wie können wir das aus dem Weg räumen? Mir gehen die Ideen aus und ich verzweifle langsam...
Es gibt auch keinen idealen Zeitpunkt für Kinder. Ich denke da macht ihr euch beide war vor. Weder wird ihre Persönlichkeitsstörung weg gehen noch wird es in einigen Monaten oder Jahren irgendwie besser oder idealer sein.
Das ist etwas, das auch du dir klar machen solltest: Das ändert sich nicht mit noch ein wenig Behandlung. Das ist dann nicht alles gut.
Und nach einem Jahr plus einer ungeplanten Schwangerschaft ist die Verliebtheit nunmal weg. Das was du jetzt erlebst ist die ungeschminkte Person, die Realität, der Alltag.
Bleibt im Gespräch, versucht vielleicht ein paar Stunden Paartherapie. Aber u.U. ist das auch nicht die ideale Beziehung.
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