(Unbegründete) Angst vor Therapieende
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(Unbegründete) Angst vor Therapieende
Hallo an alle.
ich bin neu hier im Forum. Erstmal zu mir: Ich befinde mich grad in meiner dritten Therapie, wobei ich die ersten zwei kaum als Therapien bezeichnen würde. Diese sind über 13 Jahre her. Eine habe ich unterbrochen, da ich mit der Therapeutin nicht klar kam, bei der zweiten war es so, dass sie nach 6 Monaten in Karenz ging und dadurch wars vorbei und ich habe mich auch nicht weiter um eine Therapie gekümmert.
Nun bin ich seit 2018 in Therapie und habe es zum ersten Mal geschafft, eine tragfähige Beziehung zu einer Therapeutin aufzubauen und es auch geschafft, ihr vom größten Einschnitt in meinem Leben (Ereignis in der Kindheit) zu erzählen. Wir sind also grad mitten in der Traumaarbeit und sowohl ich als auch sie finden, dass es gut voran geht.
Indem ich in Österreich lebe, habe ich keine bestimmte Anzahl an Stunden, nach denen die Therapie endet, sondern bin Selbstzahlerin. Das heißt: So lang ich zahle, läuft auch die Therapie und aufgrund meiner Verlustängste hatte ich immer wieder Angst, meine Therapeutin zu verlieren, die mir aber klargemacht hat, dass nicht sie das Ende bestimmt. 'Sie meint, dass man selber spürt, wenn die Frequenz niedriger werden soll oder es sich dem Ende zuneigt.
Gleichzeitig kann ich mir aber nicht vorstellen, jemals wieder auf so etwas wie Psychotherapie zu verzichten. Vielleicht irgendwann tatsächlich nicht mehr in der Häufigkeit, aber dass sie aus meinem Leben verschwindet, kann ich mir kaum vorstellen. Immer wieder plagen mich auch Ängste, sie zu verlieren (habe unbegründete Angst, dass sie wegzieht usw.).
Kennt das jemand?
Trotzdem ist es so, dass ich ihre Urlaube, die teils bis zu 6 Wochen andauern auch immer gut überstehe und zwischen den Sitzungen ein geregeltes Leben habe (bedeutet: ich gehe einem Job nach, habe ein soziales Leben usw.).
Bei Notfällen darf ich ihr auch Mails schreiben oder sie anrufen, was ich aber kaum in Anspruch nehme. Nur in Krisenzeiten bitte ich manchmal um eine zusätzliche Stunde.
Ich mache mich aber immer wieder fertig damit, dass ich zu lang in Therapie bin. So als ob es irgendeine Instanz gäbe, die bestimmt, was die richtige Länge ist. Sowohl die Therapeutin als auch der Psychiater sehen mein Verhältnis zu ihr nicht als Abhängigkeit, sondern als Fähigkeit, endlich eine Beziehung aufgebaut zu haben. Und wie bei allen Beziehungen habe ich Angst, diese zu verlieren. Damit stehe ich mir sehr oft selber im Weg, da ich mir oft vorstelle, dass ich ja irgendwann mit der Therapie aufhören muss und mich ja dann gar nicht mehr weiter auf sie einlassen sollte, da ich sie sowieso verliere. Ich beschäftige mich somit die ganze Zeit mit einem Ende, das eigentlich grad gar nicht zur Debatte steht, anstatt stolz auf mich zu sein, dass ich imstande bin, diese Beziehung zu halten und sie überhaupt einzugehen.
Kennt jemand solche Gedanken?
Wie könnte ich damit umgehen und mich mehr auf das Jetzt konzentrieren?
Wie gesagt, habe ich stark das Gefühl, dass mich diese Gedanken im Hier und Jetzt hemmen und weiteren Fortschritt oft verhindern. Findet ihr, dass es ein zu lang an Therapie gibt? Andererseits: Wenn man mitten in der Aufarbeitung großer Themen ist, dauert das halt.
Gibt es unter euch auch welche, die sich nicht mehr vorstellen können, auf so einen Rahmen wie Therapie zu verzichten? Und wie steht ihr zu so einer Meinung?
Vielleicht gibts Erfahrungsberichte von Leuten, die selber bereits lang in Therapie sind und damit selber gut klarkommen.
Ich bin gespannt auf euere Meinungen, aber auch etwas nervös, da das Thema sehr sensibel für mich ist.
Verlust, Verlassen werden spielen eine große Rolle in meinem Leben. Mir wurde auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert und eine PTBS.
Seid also gnädig mit mir
LG
ich bin neu hier im Forum. Erstmal zu mir: Ich befinde mich grad in meiner dritten Therapie, wobei ich die ersten zwei kaum als Therapien bezeichnen würde. Diese sind über 13 Jahre her. Eine habe ich unterbrochen, da ich mit der Therapeutin nicht klar kam, bei der zweiten war es so, dass sie nach 6 Monaten in Karenz ging und dadurch wars vorbei und ich habe mich auch nicht weiter um eine Therapie gekümmert.
Nun bin ich seit 2018 in Therapie und habe es zum ersten Mal geschafft, eine tragfähige Beziehung zu einer Therapeutin aufzubauen und es auch geschafft, ihr vom größten Einschnitt in meinem Leben (Ereignis in der Kindheit) zu erzählen. Wir sind also grad mitten in der Traumaarbeit und sowohl ich als auch sie finden, dass es gut voran geht.
Indem ich in Österreich lebe, habe ich keine bestimmte Anzahl an Stunden, nach denen die Therapie endet, sondern bin Selbstzahlerin. Das heißt: So lang ich zahle, läuft auch die Therapie und aufgrund meiner Verlustängste hatte ich immer wieder Angst, meine Therapeutin zu verlieren, die mir aber klargemacht hat, dass nicht sie das Ende bestimmt. 'Sie meint, dass man selber spürt, wenn die Frequenz niedriger werden soll oder es sich dem Ende zuneigt.
Gleichzeitig kann ich mir aber nicht vorstellen, jemals wieder auf so etwas wie Psychotherapie zu verzichten. Vielleicht irgendwann tatsächlich nicht mehr in der Häufigkeit, aber dass sie aus meinem Leben verschwindet, kann ich mir kaum vorstellen. Immer wieder plagen mich auch Ängste, sie zu verlieren (habe unbegründete Angst, dass sie wegzieht usw.).
Kennt das jemand?
Trotzdem ist es so, dass ich ihre Urlaube, die teils bis zu 6 Wochen andauern auch immer gut überstehe und zwischen den Sitzungen ein geregeltes Leben habe (bedeutet: ich gehe einem Job nach, habe ein soziales Leben usw.).
Bei Notfällen darf ich ihr auch Mails schreiben oder sie anrufen, was ich aber kaum in Anspruch nehme. Nur in Krisenzeiten bitte ich manchmal um eine zusätzliche Stunde.
Ich mache mich aber immer wieder fertig damit, dass ich zu lang in Therapie bin. So als ob es irgendeine Instanz gäbe, die bestimmt, was die richtige Länge ist. Sowohl die Therapeutin als auch der Psychiater sehen mein Verhältnis zu ihr nicht als Abhängigkeit, sondern als Fähigkeit, endlich eine Beziehung aufgebaut zu haben. Und wie bei allen Beziehungen habe ich Angst, diese zu verlieren. Damit stehe ich mir sehr oft selber im Weg, da ich mir oft vorstelle, dass ich ja irgendwann mit der Therapie aufhören muss und mich ja dann gar nicht mehr weiter auf sie einlassen sollte, da ich sie sowieso verliere. Ich beschäftige mich somit die ganze Zeit mit einem Ende, das eigentlich grad gar nicht zur Debatte steht, anstatt stolz auf mich zu sein, dass ich imstande bin, diese Beziehung zu halten und sie überhaupt einzugehen.
Kennt jemand solche Gedanken?
Wie könnte ich damit umgehen und mich mehr auf das Jetzt konzentrieren?
Wie gesagt, habe ich stark das Gefühl, dass mich diese Gedanken im Hier und Jetzt hemmen und weiteren Fortschritt oft verhindern. Findet ihr, dass es ein zu lang an Therapie gibt? Andererseits: Wenn man mitten in der Aufarbeitung großer Themen ist, dauert das halt.
Gibt es unter euch auch welche, die sich nicht mehr vorstellen können, auf so einen Rahmen wie Therapie zu verzichten? Und wie steht ihr zu so einer Meinung?
Vielleicht gibts Erfahrungsberichte von Leuten, die selber bereits lang in Therapie sind und damit selber gut klarkommen.
Ich bin gespannt auf euere Meinungen, aber auch etwas nervös, da das Thema sehr sensibel für mich ist.
Verlust, Verlassen werden spielen eine große Rolle in meinem Leben. Mir wurde auch eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung diagnostiziert und eine PTBS.
Seid also gnädig mit mir
LG
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Hallo dieträumerin90,
Du empfindest zur Zeit so, wie Du beschreibst, doch das wird sich auch ändern (können). Mit der Zeit wirst Du Dir den Abschied wahrscheinlich mehr und mehr vorstellen können, wenn die Therapie bei ihr für Dich hilfreich bleibt. Wie viel Zeit man bis dahin braucht, das ist dann individuell.
Viele Grüße.
ich denke, das ist so, wie Deine Therapeutin das sagt...dieträumerin90 hat geschrieben: ↑Fr., 12.05.2023, 22:01 Sie meint, dass man selber spürt, wenn die Frequenz niedriger werden soll oder es sich dem Ende zuneigt. Gleichzeitig kann ich mir aber nicht vorstellen, jemals wieder auf so etwas wie Psychotherapie zu verzichten.
Du empfindest zur Zeit so, wie Du beschreibst, doch das wird sich auch ändern (können). Mit der Zeit wirst Du Dir den Abschied wahrscheinlich mehr und mehr vorstellen können, wenn die Therapie bei ihr für Dich hilfreich bleibt. Wie viel Zeit man bis dahin braucht, das ist dann individuell.
Viele Grüße.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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- Psychotherapeut
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Liebe Träumerin90,
ich finde gut, dass Sie diese Dynamik in Ihnen selbst so aufmerksam wahrnehmen!
Prinzipiell spricht ja nichts dagegen, sogar lebenslang "Therapie zu machen". Doch ich würde meinen, dass ein gesundes Ausmaß vielleicht jenes ist, dass man - nachdem die wichtigsten, also z.B. die Lebensfreude, Beziehungsfähigkeit und / oder Arbeitsfähigkeit einschränkenden - Probleme weitgehend bewältigt sind, nur mehr in größeren Abständen Sitzungen absolviert - etwa, um über aktuelle, verhältnismäßig kleine Probleme oder Herausforderungen zu reflektieren.
Es geht dann also nicht mehr um "Hilfe-Suchen" oder Stabilisierung, sondern um Aufrechterhaltung der Stabilität, Arbeitsfähigkeit und Lebenszufriedenheit sowie darum, einen Ort der Reflexion zu haben und zu nützen. Eine Vielzahl von Menschen tut dies und empfindet diesen Zugang (Sitzungen dann meist alle 3-6 Monate) als sehr bereichernd.
Vielleicht möchten Sie ja mal selbst - oder gemeinsam mit ihr - eine Art Standortbestimmung vornehmen: wofür dienen die aktuellen Sitzungen noch, welche Ziele verfolgen Sie, und was wäre für Sie auch ein Ziel hinsichtlich einer für Sie "passenden" Intensität der Therapiestunden? Vielleicht wäre dies zwar weniger als aktuell noch, aber doch auch gut, sich diesen Fixpunkt weiterhin zu gönnen?
Dann könnten Sie beginnen, darauf "hinzuarbeiten", und die Sitzungs-Intervalle schrittweise vergrößern.
Herzliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
ich finde gut, dass Sie diese Dynamik in Ihnen selbst so aufmerksam wahrnehmen!
Prinzipiell spricht ja nichts dagegen, sogar lebenslang "Therapie zu machen". Doch ich würde meinen, dass ein gesundes Ausmaß vielleicht jenes ist, dass man - nachdem die wichtigsten, also z.B. die Lebensfreude, Beziehungsfähigkeit und / oder Arbeitsfähigkeit einschränkenden - Probleme weitgehend bewältigt sind, nur mehr in größeren Abständen Sitzungen absolviert - etwa, um über aktuelle, verhältnismäßig kleine Probleme oder Herausforderungen zu reflektieren.
Es geht dann also nicht mehr um "Hilfe-Suchen" oder Stabilisierung, sondern um Aufrechterhaltung der Stabilität, Arbeitsfähigkeit und Lebenszufriedenheit sowie darum, einen Ort der Reflexion zu haben und zu nützen. Eine Vielzahl von Menschen tut dies und empfindet diesen Zugang (Sitzungen dann meist alle 3-6 Monate) als sehr bereichernd.
Vielleicht möchten Sie ja mal selbst - oder gemeinsam mit ihr - eine Art Standortbestimmung vornehmen: wofür dienen die aktuellen Sitzungen noch, welche Ziele verfolgen Sie, und was wäre für Sie auch ein Ziel hinsichtlich einer für Sie "passenden" Intensität der Therapiestunden? Vielleicht wäre dies zwar weniger als aktuell noch, aber doch auch gut, sich diesen Fixpunkt weiterhin zu gönnen?
Dann könnten Sie beginnen, darauf "hinzuarbeiten", und die Sitzungs-Intervalle schrittweise vergrößern.
Herzliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
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Hallo Träumerin,
Ist deine Angst, dass Beziehungen, die man aufgebaut hat, auch wieder enden können, in deiner Therapie Thema gewesen? Oder fehlt da noch was, damit du loslassen kannst?
Ich denke, du solltest dich nicht fertig machen, dass du so lange in der Therapie verweilst, sondern die Kraft, die du ins Fertigmachen investiert, in die Frage investieren, welche Themen noch bearbeitet werden müssen, damit du einen Schlussstrich unter deine Therapie setzen kannst.
Und was denkst Du? Ist es Abhängigkeit? Bleibst Du, weil du die Therapeutin noch brauchst? Hast du noch unerreichte Therapieziele? Bleibst Du, weil du Angst hast sie zu verlieren? Bleibst Du, weil du nicht loslassen kannst?Sowohl die Therapeutin als auch der Psychiater sehen mein Verhältnis zu ihr nicht als Abhängigkeit, sondern als Fähigkeit, endlich eine Beziehung aufgebaut zu haben. Und wie bei allen Beziehungen habe ich Angst, diese zu verlieren.
Was fehlt denn, damit du endgültig loslassen kannst, gehen kannst, Dir außerhalb der Therapie Beziehungen aufbauen kannst? Was müsste in deiner Therapie noch Thema sein?Ich mache mich aber immer wieder fertig damit, dass ich zu lang in Therapie bin.
Ist deine Angst, dass Beziehungen, die man aufgebaut hat, auch wieder enden können, in deiner Therapie Thema gewesen? Oder fehlt da noch was, damit du loslassen kannst?
Ich denke, du solltest dich nicht fertig machen, dass du so lange in der Therapie verweilst, sondern die Kraft, die du ins Fertigmachen investiert, in die Frage investieren, welche Themen noch bearbeitet werden müssen, damit du einen Schlussstrich unter deine Therapie setzen kannst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Hallo dieträumerin90,
was Herr Fellner hier beschreibt, so mache ich das zur Zeit auch.
Meine vorherige Antwort schrieb ich auch aus eigener Erfahrung. Als mein Therapeut und ich vor Jahren mit der schrittweisen Reduktion der Sitzungen angefangen haben, war ich etwas verunsichert und gleichzeitig wollte ich das so. Erst über diese Jahre bin ich nach und nach so selbstbewusst geworden, dass ich das klar so benennen konnte, dass das so ein passendes Vorgehen und gute Entscheidung war.
Die Sitzungen sind seltener, und auch dann habe ich meinen Therapeuten bisher jedesmal gut vorbereitet erlebt. Er knüpft dann auf die vorherige Sitzung auf einer Ebene wieder an, auch wenn wir andere Gesprächsinhalte haben und kommt mir so beim Reflektieren sehr entgegen, so dass ich daraus auch neue hilfreiche Gedanken fürs Leben mitnehme. Es fühlt sich auch weiterhin vertraut an.
Ich denke, solange wir solche produktive Sitzungen zusammen noch haben und es diese Möglichkeit für mich gibt, werde ich weiter hingehen. Ich spüre auch, dass die hilfreichen Gedanken irgendwann auch so weit genug sein werden, dass seine Aufgabe als Therapeut für mich erfüllt sein wird. Irgendwann demnächst.
Vielleicht hilft Dir diese Erfahrung ein wenig.
Viele Grüße.
was Herr Fellner hier beschreibt, so mache ich das zur Zeit auch.
R.L.Fellner hat geschrieben: ↑Sa., 13.05.2023, 08:32 Eine Vielzahl von Menschen tut dies und empfindet diesen Zugang (Sitzungen dann meist alle 3-6 Monate) als sehr bereichernd.
Meine vorherige Antwort schrieb ich auch aus eigener Erfahrung. Als mein Therapeut und ich vor Jahren mit der schrittweisen Reduktion der Sitzungen angefangen haben, war ich etwas verunsichert und gleichzeitig wollte ich das so. Erst über diese Jahre bin ich nach und nach so selbstbewusst geworden, dass ich das klar so benennen konnte, dass das so ein passendes Vorgehen und gute Entscheidung war.
Die Sitzungen sind seltener, und auch dann habe ich meinen Therapeuten bisher jedesmal gut vorbereitet erlebt. Er knüpft dann auf die vorherige Sitzung auf einer Ebene wieder an, auch wenn wir andere Gesprächsinhalte haben und kommt mir so beim Reflektieren sehr entgegen, so dass ich daraus auch neue hilfreiche Gedanken fürs Leben mitnehme. Es fühlt sich auch weiterhin vertraut an.
Ich denke, solange wir solche produktive Sitzungen zusammen noch haben und es diese Möglichkeit für mich gibt, werde ich weiter hingehen. Ich spüre auch, dass die hilfreichen Gedanken irgendwann auch so weit genug sein werden, dass seine Aufgabe als Therapeut für mich erfüllt sein wird. Irgendwann demnächst.
Vielleicht hilft Dir diese Erfahrung ein wenig.
Viele Grüße.
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wer ist denn diese "Instanz" die Therapielängen vorgibt?dieträumerin90 hat geschrieben: ↑Fr., 12.05.2023, 22:01
Ich mache mich aber immer wieder fertig damit, dass ich zu lang in Therapie bin. So als ob es irgendeine Instanz gäbe, die bestimmt, was die richtige Länge ist.
In D ist das ja oft genug einfach nur das Ende der Kassenfinanzierung, aber das ist eine willkürliche Grenze, du zahlst ja sowieso selber und kannst und willst das offenbar auch.
Zudem scheint du in Urlauben und Pausen gut zurecht zu kommen und hast ein "sonstiges" Leben jenseits der Therapie.
Auch dein Therapeut scheint da nicht auf ein baldiges Ende hinzuarbeiten sondern dir die Zeit zu geben die du brauchst. Es scheint also deine innere Ungeduld zu sein. Und die gilt es auszuhalten und anzuschauen.
Ich bin ja nun auch zum wiederholten Male in Therapie, Ende eher nicht absehbar.
Und ich schwanke auch zwischen "sofort beenden" und "werd ich ewig Therapie brauchen" ?
Nun, ich kann die Entscheidung nicht treffen und muss sie jetzt auch nicht treffen. Es gibt nämlich noch viel dazwischen. JETZT brauche ich die Therapie. Ob das nächstes Jahr noch so ist - keine Ahnung.
Gesteh dir das zu, solange es für dich gut ist und noch was raus kommt und das auch der Therapeut so sieht dann nutz die Chance und arbeite jetzt an dir. Du gehst da ja nicht zum Spaß hin.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo,
erstmal danke an alle, die sich Zeit genommen haben, mir zu antworten. Eure Antworten beruhigen mich auch dahingehend ein wenig, dass ich merke, dass ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken mache.
Zur Frage, ob ich die Therapie grad als Abhängigkeit sehe:
Meine Therapeutin weiß, dass ich davor große Angst habe und dass ich generell ein Mensch bin, der schnell das Wort "Abhängigkeit" verwendet, um mich ja nicht an wen zu binden und Beziehungen zu entwerten.
Rational betrachte würd ich sagen, dass ich grad jetzt schon auf meine Therapeutin angewiesen bin und zwar auch in der momentanen Frequenz (1x wöchentlich), da wir grad mitten in der Aufarbeitung eines großen Themas stehen und wäre sie nicht mehr da, würde mir der Rahmen fehlen, um damit weiterzumachen. Es gibt also sehr wohl Ziele und konkrete Themen, an denen wir arbeiten und teils auch erst begonnen haben, zu arbeiten, da ich lange Dinge nicht offen ausgesprochen habe.
Also momentan ist es nicht die Angst, sie zu verlieren, die mich bei ihr hält, sondern schon das Arbeiten an Themen.
Um die Therapie beenden zu können bzw. die Frequenzen erhöhen zu können, bräuchte ich das Gefühl, bei diesem Thema Aufarbeitung geleistet zu haben, da ich dadurch sicherlich Kompetenzen erwerbe, die mir helfen, mit weniger Therapie klarzukommen.
Hätte ich sie aber grad nicht, wäre da niemand, um diese Themen/dieses Thema zu besprechen.
Je mehr ich drüber nachdenke, während ich eure Antworten lese, umso mehr merke ich, dass vieles wohl meiner Angst vor Nähe entspringt. Ich habe zu ihr Nähe aufgebaut und das ist für mich etwas Bedrohliches. Einerseits will ich Nähe zu Menschen haben, andererseits ist es etwas, das ich nicht gern mag, da ich Angst habe, diese Nähe wieder zu verlieren.
Und indem ich grad wirklich an konkreten Themen arbeite und da auch gut vorankomme, wird es wohl meine innere Ungeduld, gepaart mit dem oben genannten, sein, die mich zu meinen Überlegungen bringen.
Ich hoffe es gelingt mir, grad auch durch eure Überlegungen, etwas Ruhe reinzubringen, denn es stimmt: jetzt gerade brauche ich die Therapie und alles weitere ist vorerst nicht relevant.
Klar wäre es toll, irgendwann zu verspürem, dass es an der Zeit ist, die Abstände zu vergrößern und zu sehen, dass nicht mehr so akute Themen anstehe, aber momentan ist es eben nicht so.
Wie ich mit dem Thema der Nähe umgehe, ist ein anderes Thema. Ich glaube, aus dem raus entspringt, wie geschrieben, vieles. Ich bin es einfach nicht gewöhnt, dass jemand konstant da ist und mich nicht "verlässt" und es ist natürlich eine schöne Erfahrung, die ich nun mache und die sich auch positiv auf mein Leben auswirkt. Wenn da eben nicht diese Angst wäre, das alles zu verlieren.
Fast würde ich klischeehaft sagen, dass ich wie eine typische Borderlinerin dann lieber alles tue, um jetzt das selber zu zerstören, anstatt das es wer anderer machen könnte (wobei die Therapeutin, wie gesagt, nichts beenden wird, es gibt also keine Instanz, die das beendet). Und selber zerstören würde in meinem Fall bedeuten, mir einzureden, dass ich "zu lang" in Therapie bin und sie deshalb beenden muss.
Eigentlich scheint mir das das Thema zu sein.
Wenn ich bloß wüsste, wie ich aus dem Thema rauskomme (genau das ist eben auch oft selbst Thema in der Therapie)....
Danke auch an Herrn Fellner: so wie Sie das beschreiben, wäre es auch für mich irgendwann denkbar bzw. das Ziel. Nach der Bearbeitung der akuten Themen, trotzdem noch ab und zu für eine Stunde vorbeizukommen, um diesen Rahmen zu haben. In welcher Frequenz auch immer.
Liebe Grüße
erstmal danke an alle, die sich Zeit genommen haben, mir zu antworten. Eure Antworten beruhigen mich auch dahingehend ein wenig, dass ich merke, dass ich mir mal wieder viel zu viele Gedanken mache.
Zur Frage, ob ich die Therapie grad als Abhängigkeit sehe:
Meine Therapeutin weiß, dass ich davor große Angst habe und dass ich generell ein Mensch bin, der schnell das Wort "Abhängigkeit" verwendet, um mich ja nicht an wen zu binden und Beziehungen zu entwerten.
Rational betrachte würd ich sagen, dass ich grad jetzt schon auf meine Therapeutin angewiesen bin und zwar auch in der momentanen Frequenz (1x wöchentlich), da wir grad mitten in der Aufarbeitung eines großen Themas stehen und wäre sie nicht mehr da, würde mir der Rahmen fehlen, um damit weiterzumachen. Es gibt also sehr wohl Ziele und konkrete Themen, an denen wir arbeiten und teils auch erst begonnen haben, zu arbeiten, da ich lange Dinge nicht offen ausgesprochen habe.
Also momentan ist es nicht die Angst, sie zu verlieren, die mich bei ihr hält, sondern schon das Arbeiten an Themen.
Um die Therapie beenden zu können bzw. die Frequenzen erhöhen zu können, bräuchte ich das Gefühl, bei diesem Thema Aufarbeitung geleistet zu haben, da ich dadurch sicherlich Kompetenzen erwerbe, die mir helfen, mit weniger Therapie klarzukommen.
Hätte ich sie aber grad nicht, wäre da niemand, um diese Themen/dieses Thema zu besprechen.
Je mehr ich drüber nachdenke, während ich eure Antworten lese, umso mehr merke ich, dass vieles wohl meiner Angst vor Nähe entspringt. Ich habe zu ihr Nähe aufgebaut und das ist für mich etwas Bedrohliches. Einerseits will ich Nähe zu Menschen haben, andererseits ist es etwas, das ich nicht gern mag, da ich Angst habe, diese Nähe wieder zu verlieren.
Und indem ich grad wirklich an konkreten Themen arbeite und da auch gut vorankomme, wird es wohl meine innere Ungeduld, gepaart mit dem oben genannten, sein, die mich zu meinen Überlegungen bringen.
Ich hoffe es gelingt mir, grad auch durch eure Überlegungen, etwas Ruhe reinzubringen, denn es stimmt: jetzt gerade brauche ich die Therapie und alles weitere ist vorerst nicht relevant.
Klar wäre es toll, irgendwann zu verspürem, dass es an der Zeit ist, die Abstände zu vergrößern und zu sehen, dass nicht mehr so akute Themen anstehe, aber momentan ist es eben nicht so.
Wie ich mit dem Thema der Nähe umgehe, ist ein anderes Thema. Ich glaube, aus dem raus entspringt, wie geschrieben, vieles. Ich bin es einfach nicht gewöhnt, dass jemand konstant da ist und mich nicht "verlässt" und es ist natürlich eine schöne Erfahrung, die ich nun mache und die sich auch positiv auf mein Leben auswirkt. Wenn da eben nicht diese Angst wäre, das alles zu verlieren.
Fast würde ich klischeehaft sagen, dass ich wie eine typische Borderlinerin dann lieber alles tue, um jetzt das selber zu zerstören, anstatt das es wer anderer machen könnte (wobei die Therapeutin, wie gesagt, nichts beenden wird, es gibt also keine Instanz, die das beendet). Und selber zerstören würde in meinem Fall bedeuten, mir einzureden, dass ich "zu lang" in Therapie bin und sie deshalb beenden muss.
Eigentlich scheint mir das das Thema zu sein.
Wenn ich bloß wüsste, wie ich aus dem Thema rauskomme (genau das ist eben auch oft selbst Thema in der Therapie)....
Danke auch an Herrn Fellner: so wie Sie das beschreiben, wäre es auch für mich irgendwann denkbar bzw. das Ziel. Nach der Bearbeitung der akuten Themen, trotzdem noch ab und zu für eine Stunde vorbeizukommen, um diesen Rahmen zu haben. In welcher Frequenz auch immer.
Liebe Grüße
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Darf ich fragen, wie lang du schon in Therapie bist?chrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 13.05.2023, 12:24 Ich bin ja nun auch zum wiederholten Male in Therapie, Ende eher nicht absehbar.
Und ich schwanke auch zwischen "sofort beenden" und "werd ich ewig Therapie brauchen" ?
Nun, ich kann die Entscheidung nicht treffen und muss sie jetzt auch nicht treffen. Es gibt nämlich noch viel dazwischen. JETZT brauche ich die Therapie. Ob das nächstes Jahr noch so ist - keine Ahnung.
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Hast du denn ein gutes Unterstützungssystem ausserhalb der Therapie? Weil ich denke damit steht und fällt die Frage ob man mit so einer relativ chronischen psychischen Problematik die ja nach x Jahren Therapie nicht einfach "weg" ist auch ohne regelmässige Stunden bei einer bestimmten Hilfsperson auskommen kann.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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ja ich bin bei einem Psychiater, da ich auch Medikamente nehme und habe auch ein soziales System, von dem ich sagen würde, dass es recht stabil ist und wo die Menschen teils auch bzgl. meiner Themen Bescheid wissen.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Sa., 13.05.2023, 15:18 Hast du denn ein gutes Unterstützungssystem ausserhalb der Therapie? Weil ich denke damit steht und fällt die Frage ob man mit so einer relativ chronischen psychischen Problematik die ja nach x Jahren Therapie nicht einfach "weg" ist auch ohne regelmässige Stunden bei einer bestimmten Hilfsperson auskommen kann.
Grad jetzt würde mir aber der Austausch mit denen nicht reichen, da es Themen gibt, die ich ausschließlich in der Therapie bespreche.
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wenn du gerade in der Bearbeitung einer schwierigen Themas / einer Traumatisierung bist, dann ist jetzt einfach nicht der Zeitpunkt über Stundenverringerung oder Beendigung nachzudenken.dieträumerin90 hat geschrieben: ↑Sa., 13.05.2023, 16:02 Grad jetzt würde mir aber der Austausch mit denen nicht reichen, da es Themen gibt, die ich ausschließlich in der Therapie bespreche.
Vielleicht kannst du dir trotz aller Ängste und Bedenken zugestehen das jetzt erst einmal zu bearbeiten und danach zu schauen wie es weiter geht?
Ein gutes soziales Netz, ein Austausch mit Freunden etc. ist etwas ganz anderes, das sollte man auch nicht vermischen
Ich kenne das sehr gut alles, auch dieses Nähe/Distanz Problem. Was mir hilft, die Abhängigkeit annehmen und zu vertrauen, dass ich bestimmen darf, wann ich die Abstände vergrößere oder die Therapie beende. Ich hatte bzw habe die ganz gleichen Gedanken, auch denke ich mir immer wieder das ist abnormal und ich sollte e beenden, habe Angst da nie raus zu kommen.
Aber ich spüre, dass es immer klein wenig leichter wird. Und wenn du es so stark brauchst und hier schreibst, weil du ja Angst hast, dann bist du eben jetzt gerade sehr bedürftig (logisch wegen Traumaaufarbeitung) und du musst dir grad noch keine Gedanken machen über eine Stundenreduktion oder so, wenn die Therapeutin das auch ok findet. Denn es ist ok, du hast es ja vermutlich lange genug alleine ausgehalten. Ich würde sagen, es braucht, so lange du es eben brauchst, darauf darf und sollte man vertrauen. Wenn man zwanghaft dagegen ankämpft und noch so große Probleme damit hat, dann ist die Entwicklung eben noch nicht abgeschlossen. Alles Gute
Aber ich spüre, dass es immer klein wenig leichter wird. Und wenn du es so stark brauchst und hier schreibst, weil du ja Angst hast, dann bist du eben jetzt gerade sehr bedürftig (logisch wegen Traumaaufarbeitung) und du musst dir grad noch keine Gedanken machen über eine Stundenreduktion oder so, wenn die Therapeutin das auch ok findet. Denn es ist ok, du hast es ja vermutlich lange genug alleine ausgehalten. Ich würde sagen, es braucht, so lange du es eben brauchst, darauf darf und sollte man vertrauen. Wenn man zwanghaft dagegen ankämpft und noch so große Probleme damit hat, dann ist die Entwicklung eben noch nicht abgeschlossen. Alles Gute
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Marlena hat geschrieben: ↑So., 14.05.2023, 15:06 Ich kenne das sehr gut alles, auch dieses Nähe/Distanz Problem. Was mir hilft, die Abhängigkeit annehmen und zu vertrauen, dass ich bestimmen darf, wann ich die Abstände vergrößere oder die Therapie beende. Ich hatte bzw habe die ganz gleichen Gedanken, auch denke ich mir immer wieder das ist abnormal und ich sollte e beenden, habe Angst da nie raus zu kommen.
Aber ich spüre, dass es immer klein wenig leichter wird. Und wenn du es so stark brauchst und hier schreibst, weil du ja Angst hast, dann bist du eben jetzt gerade sehr bedürftig (logisch wegen Traumaaufarbeitung) und du musst dir grad noch keine Gedanken machen über eine Stundenreduktion oder so, wenn die Therapeutin das auch ok findet. Denn es ist ok, du hast es ja vermutlich lange genug alleine ausgehalten. Ich würde sagen, es braucht, so lange du es eben brauchst, darauf darf und sollte man vertrauen. Wenn man zwanghaft dagegen ankämpft und noch so große Probleme damit hat, dann ist die Entwicklung eben noch nicht abgeschlossen. Alles Gute
Liebe Marlena,
danke für deine Antwort. Ja ich habe es sehr lang allein ausgehalten. Ein Besuch einer Therapie ist ja wie beschrieben gescheitert und die zweite Therapeutin ging in Karenz und ich war dann auch aufgrund von Medikation der Meinung, sowieso niemanden zu brauchen. Über die Jahre hat sich aber gezeigt, dass es Themen gibt, die so tief sitzen und einer Aufarbeitung benötigen. Nach einem akuten Lebenseinschnitt (Trennung) habe ich die aktuelle Therapie begonnen, zunächst im Glauben, nach der Trennungsthematik wieder aufzuhören. Letztlich hat sich gezeigt, dass diese nur nebensächlich war und ich habe angefangen, mich all den unbearbeiteten Themen zuzuwenden.
Ich versuche mich auch mehr an das Geschriebene von dir zu halten: Die Entwicklung ist grad mitten am Laufen und es darf dauern. Niemand gibt hier den Rahmen vor, wie lange das zu dauern hat.
Ich merke auch deutlich Therapiefortschritte, auch durch Rückmeldungen meines Umfelds und trotzdem ist eben noch einiges da, das bearbeitet gehört.
Manchmal versuche ich es auch tatsächlich als was Schönes zu sehen, dass ich nun imstande bin, diese therapeutische Beziehung zu halten und zu schätzen, denn oft genug wollte ich sie sabotieren.
Da hat sich wirklich viel getan.
Bis auf einmaliges Aufsuchen der Psychiatrie während einer Abwesenheit von ihr, kann ich auch die Pausen durch Urlaub o.Ä. gut verkraften., selbst wenn sie mir manchmal fehlt.
Ja das sabotieren kenne ich auch sehr gut. Das war ein langer harter Prozess. Ich hab echt oft gedacht ich schmeiss es hin und das aufrecht erhalten der guten Beziehung ist für mich in Pausen immer noch schwer. Aber es ist 100x leichter als vor einem Jahr und mit dem 2x pro Woche Rhythmus komme ich gut klar. Oft habe icb auch noch Angst da runter zu gehen, so schnell als möglich zu müssen sobald etwas besser ist... Aber das ist quatsch... Mein Therapeut sagt immer das all das genau richtig ist und diese kindliche Entwicklung in Beziehung zu ihm statt findet. Es gibt nicht immer ein Handwerkzeug und nicht immer kann man gleich lernen zwischen den Stunden gut zurecht zukommen. Man darf auch abhängig und bedürftig sein. Wichtig ist nur dass der Therapeut genau damit arbeitet aber das scheint deine ja eh zu machen. Ich bin trotzdem oft sehr misstrauisch und sage "ich entwickle mich viel zu langsam, die Therapie ist nicht normal, ich habe angst nie raus zu kommen...." dann krieg ich nur antworten oder fragen wie "für wen zu langsam? Ja ihre Vergangenheit war nicht normal..." etc.... Mittlerweile habe ich einfach verstanden im was es geht, was mir bis vor einiger Zeit noch nicht bewusst war.
Hast du eigentlich Borderline diagnostiziert?
Hast du eigentlich Borderline diagnostiziert?
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Marlena hat geschrieben: ↑So., 14.05.2023, 17:03 Ja das sabotieren kenne ich auch sehr gut. Das war ein langer harter Prozess. Ich hab echt oft gedacht ich schmeiss es hin und das aufrecht erhalten der guten Beziehung ist für mich in Pausen immer noch schwer. Aber es ist 100x leichter als vor einem Jahr und mit dem 2x pro Woche Rhythmus komme ich gut klar. Oft habe icb auch noch Angst da runter zu gehen, so schnell als möglich zu müssen sobald etwas besser ist... Aber das ist quatsch... Mein Therapeut sagt immer das all das genau richtig ist und diese kindliche Entwicklung in Beziehung zu ihm statt findet. Es gibt nicht immer ein Handwerkzeug und nicht immer kann man gleich lernen zwischen den Stunden gut zurecht zukommen. Man darf auch abhängig und bedürftig sein. Wichtig ist nur dass der Therapeut genau damit arbeitet aber das scheint deine ja eh zu machen. Ich bin trotzdem oft sehr misstrauisch und sage "ich entwickle mich viel zu langsam, die Therapie ist nicht normal, ich habe angst nie raus zu kommen...." dann krieg ich nur antworten oder fragen wie "für wen zu langsam? Ja ihre Vergangenheit war nicht normal..." etc.... Mittlerweile habe ich einfach verstanden im was es geht, was mir bis vor einiger Zeit noch nicht bewusst war.
Hast du eigentlich Borderline diagnostiziert?
D.h. du gehst momentan zwei Mal pro Woche? Und seit wann schon?
Ich finde mich übrigens 1:1 in deinen Worten wieder. Bedürftig sein zu dürfen, ist ein völlig neues Gefühl für mich. Ich kannte sowas vorher nicht. Mein Psychiater, der mich parallel dazu medikamentös betreut beschreibt das auch so, dass in dem Rahmen der Therapie dann die Persönlichkeit sozusagen nachreifen kann, wenn man in der Kindheit keine Gelegenheit dazu hatte.
Meine Therapeutin beantwortet meine Fragen bezüglich "ich bin in der Therapie zu langsam" , "ich bin zu abhängig von Ihnen" usw. ähnlich wie bei dir. Es gibt, wie hier auch schon ein anderer Forumsteilnehmer gesagt hat, keine Instanz, die das entscheidet. Bei vielen endet es doch einfach echt nur, weil die Stundenanzahl zu Ende ist.
Jedenfalls sehe ich für mich klar, dass jetzt nicht der Moment ist, um über eine Reduktion nachzudenken. Was die kommende Zeit bringt, seh ich dann. Bei mir gilt es wohl einfach zu lernen, es auszuhalten, wen zu brauchen. Und dass das ok ist. Dass ich endlich keine Belastung mehr bin, sondern es jemand aushält.
Und ja, mir wurde Borderline schon vor einigen Jahren diagnostiziert. Begleitend dazu die PTBS.
Viele der Borderline Symptome habe ich sehr gut im Griff. Alles was mit Verlust zu tun hat, eben leider nicht (wie man ja an meinem Thread gut rauslesen kann).
Wie ist das bei dir? Ist es auch Borderline?
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