Fotos vom Patienten

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Charlie Foxtrott
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Fotos vom Patienten

Beitrag Mi., 05.10.2022, 11:24

Liebe Leute,

von mir wurde während der Behandlung (während einer Übung) vom Therapeuten ein Foto gemacht ohne vorher zu fragen. Ich habe nicht widersprochen, weil ich ihn (Choleriker) nicht auf die Palme bringen wollte, aber auch kein Einverständnis gegeben.
Ist es angemessen, eine Löschung zu verlangen oder ist das übertrieben? Schließlich darf es ohne meine Unterschrift ja eh nicht verwendet werden. Einerseits kann es ja als Selbstsicherheitsübung gedacht sein, andererseits könnte mir bei Löschwunsch Paranoia unterstellt werden.
Aber andersrum: Würde ich nun einfach die Kamera rausholen und Therapeuten oder andere Patienten fotografieren, wäre der Teufel los. Kann man aber wohl nicht vergleichen, da Machtgefälle. Bin dort nicht mehr in Behandlung.
Mich interessiert einfach mal ein Meinungsbild.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 11:41

Selbstverständlich darf man das auch danach noch monieren, dass das Foto bitte gelöscht werden soll und datenschutzrechtlich kein EInverständnis von dir geholt wurde.
Das hat nichts mit "Paranoia" zu tun, sondern schlicht mit geltenden Gesetzen und dass es menschen gibt, die sich eben um ihre Daten scheren.
..:..


kaja
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 11:49

Vollkommen egal was er da rein interpretiert. Du kannst die Löschung selbstverständlich verlangen.

Schon alleine das er ohne dein Einverständnis überhaupt ein Foto gemacht hat, geht gar nicht.
After all this time ? Always.

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Sun_Shine
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 11:51

Warum wurde das Foto denn gemacht, weißt du das?
Zum Thema Machtgefälle…eigentlich sollte man alles besprechen können, denn die Therapie findet, auch wenn das von Klienten oft nicht so verinnerlicht ist, auf Augenhöhe statt. Nur hat der Therapeut Handwerkszeug und stellt es dem Klienten zur Verfügung damit er seine eigenen Kompetenzen stärken kann. Ein respektvoller Umgang ist eine Voraussetzung, denk ich. Ein Foto zu machen ohne den anderen zu fragen in der Therapiesituation…..gehört da nicht dazu.
Cholerischer Therapeut: kann mir vorstellen, dass nicht viele Menschen „gesünder“ bei dem raus gehen, als sie rein gegangen sind.
Wie lange ist denn das schon her? Weil du darüber nachdenkst, um eine Löschung zu bitten. Und was war der Grund jetzt darüber nachzudenken?

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 12:24

Kann es sein, dass das Fotografieren im stationären Setting passiert ist? Daher kenne ich es zumindest. Dort vereinfacht es für die Behandler die Zuordnung der Fallgeschichten zu den Personen.
Das nur zum Umgang mit Fotos.

Aber natürlich sollte vorher gefragt und ein „nein“ akzeptiert werden. Ansonsten ist es, gerade nach aktueller Gesetzeslage, übergriffig.

Ich würde die Löschung des Bildes relativ unabhängig vom Therapieprozess betrachten. Das eine ist der Rahmen, der stimmen muss. Dazu gehört auch die Einhaltung des Datenschutzes. Hier liegt sein Versäumnis.
Das andere sind die Inhalte, die für mich auch die Diagnosen beinhalten. Sollte Dir ein Therapeut aufgrund deines Löschungswunsches eine Diagnose anhängen wollen, hat dies mEn eher mit seinen, als deinen Problemen zu tun. Insofern würde ich ihn kontaktieren, wenn mir die Löschung des Bildes wirklich wichtig ist. Sollte er dir blöd kommen, kannst du ihn gerne auf sein mangelhaftes Verhalten bei der Aufnahme und Speicherung des Bildes hinweisen.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 13:26

Dank Euch für das schnelle Feedback, gerade auch für die Ausführungen zum Machtgefälle. Hatte damals das Gefühl, mir eine Arbeit am Thema erst verdienen zu müssen.
Es war im ambulanten Setting, während einer Expositionsübung.
Zum Sinn: Entweder zu Ausbildungszwecken oder damit ich lerne, den Anblick auszuhalten, kann nur orakeln, da nie wieder darüber geredet wurde. Er neigte zu abrupten Themenwechseln.
Es ist jetzt ca. 1 Jahr her. Es ist nicht gerade jetzt wichtig, sondern die ganze Zeit, finde erst jetzt den Mut, weil es in der weiteren Behandlung (anderswo) ums Für-sich-einstehen ging. Da er (was sich erst später herausstellte) auch für einen ehemaligen Arbeitgeber von mir arbeitet, heizt das meine Angst an, Schweigepflicht hin oder her.

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Tobe
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 14:30

Hallo Charlie Foxtrott,
Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 11:24 ...von mir wurde während der Behandlung (während einer Übung) vom Therapeuten ein Foto gemacht ohne vorher zu fragen. Ich habe nicht widersprochen,...
ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschrocken darüber.
Es spielt auch keine Rolle, daß Du nicht aktiv widersprochen hast.
Viele Patienten haben massive Probleme "Nein" zu sagen, das dürfte jedem Therapeuten klar sein. Er hätte von Dir dazu eine aktive Zusage (ich meine sogar schriftlich) haben müssen, da Fotos genauso wie Befunde weiter gegeben werden könnten.

Bei meinem Therapeuten wird alles vorher besprochen, sei es das er mit mir eine Übung machen möchte, oder auch ein Thema aufgreifen möchte. Er fragt sogar oft bei für mich schwierigen Siatuationen nach, ob er mir dazu eine Frage stellen darf.
Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 13:26 Es war im ambulanten Setting, während einer Expositionsübung.
Während einer Expositionsübung finde ich das Ganze noch schlimmer.
Gerade eine Expositionsübung verlagt dem Patienten viel ab. Dabei dann noch mit Fotografieren den Patienten, ohne vorherige Absprache, inkl. Zusage zu bedrängen, bzw. zu belästigen, finde ich unmöglich.

Natürlich kannst Du auf das Löschen des Fotos bestehen, es ist Dein Recht und ich würde dies aus Prinzip auch einfordern.
Nur wirst Du dies natürlich nicht kontrollieren können, ob er dies auch macht.

Wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, daß er das Foto (wie auch immer) verwendet, weitergegeben, oder Anderen gezeigt haben sollte, ist der Therapeut nachweispflichtig, daß ihm das Einverständnis von Dir vorliegt und das kann er nur, wenn es in Schriftform vorliegt. Du könntest ihn dann anzeigen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß der Therapeut dieses Risiko eingehen würde.

L.G. Tobe
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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 14:57

Tobe hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 14:30 Während einer Expositionsübung finde ich das Ganze noch schlimmer.
Es war sogar ein Tatort. Jetzt, wo Du es sagst, finde ich das Ganze sogar ziemlich pietätlos, fast wie die Autobahngaffer.
Okay, ich schreibe mal nen Löschantrag.

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Tobe
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 15:12

Hallo Charlie Foxtrott,
Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 14:57 Es war sogar ein Tatort.
das ist ja noch schlimmer...

Wenn ich mit meinem Therapeuten einen ehemaligen Tatort aufsuchen würde, würde ich mir Unterstützung in Form von Zuspruch, Mut machen, Begleitung, Halt und Sicherheit wünschen.
Und nicht daß er wie ein Paparazzo oder Gaffer Fotos davon macht.

Ich bin da echt fassungslos, wie er auf so eine unempatische Idee kommen konnte.

L.G. Tobe
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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 15:32

Tobe hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 15:12 würde ich mir Unterstützung in Form von Zuspruch, Mut machen, Begleitung, Halt und Sicherheit wünschen.
Das ist auch passiert, da muss man schon fair sein. Wie gesagt, der Typ war sehr zwiespältig.

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Tobe
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 15:40

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 15:32 Das ist auch passiert, da muss man schon fair sein. Wie gesagt, der Typ war sehr zwiespältig.
Na wenigstens das...
Aber daß mit dem Fotografieren in einer solchen Situation und dies auch noch ohne vorherige Absprache und einer wirklichen aktiven Zustimmung deinerseits, geht gar nicht.

L.G. Tobe
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caduta
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 16:46

Was ich nicht verstehe.... warum hat er das Foto nicht mit deinem Smartphone gemacht? Dann hätte er auch automatisch deine Zustimmung gehabt. Wäre aus meiner Sicht die sinnvollste Lösung gewesen :kopfschuettel: .

Aber klar: du hast das Recht an deinem Foto.

Ich würde einfach ganz sachlich bleiben und sagen, dass es dir unangenehm ist und er es bitte löschen möchte (oder dir schicken und dann löschen, wenn du das lieber möchtest).

Ich denke hier macht der Ton die Musik. Wenn du mit Vehemenz und Drohungen auf die Löschung bestehst und ihn beschuldigst das Foto ohne deine Zustimmung gemacht zu haben, könnte er vielleicht wirklich die Paranoia-Keule rausholen (was ich eigentlich für unwahrscheinlich halte, aber ich kenne ihn ja nicht).

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 17:06

caduta hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 16:46 Was ich nicht verstehe.... warum hat er das Foto nicht mit deinem Smartphone gemacht?
Weil er danach nicht gefragt hat. Wieso sollte er? Er wollte doch Fotos haben, nicht ich und er hat mit seinem Smartphone rumgefuchtelt und war überall am Knipsen ohne dazu was zu sagen.

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candle.
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 19:41

Ich dachte, es wollte dich kein Therapeut zum Tatort begleiten?

Wann war der Vorfall?

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 21:46

Hast du das Foto von dir gesehen?
Wenn er so mit der Kamera rumgefuchtelt hat, könnten es ja auch Fotos von der Landschaft gewesen sein?
Ohne dich als Person drauf...

Nur so ein Gedanke.

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