Wunsch nach schlechter Behandlung durch den Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sindy
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Wunsch nach schlechter Behandlung durch den Therapeuten

Beitrag Do., 29.09.2022, 20:31

Guten Abend zusammen,

bisher läuft es mit meinem Therapeuten sehr gut und ich konnte auch schon einige schwierige Themen (dank Eurer Hilfe) ansprechen. Soweit so gut.

Diesmal geht es um meine Gefühle zum Therapeuten. Ich würde nicht soweit gehen, zu sagen, dass ich verliebt wäre. Es ist eine leichte Sehnsucht da und ich mag ihn sehr. Die Zeit zwischen den Stunden halte ich sehr gut ohne ihn aus und auch wenn er im Urlaub ist, komme ich gut damit klar (was schonmal 4 Wochen sind). Von daher würde ich sagen, das passt soweit gut.

Bei mir schwingt aber noch ein ganz anderes Gefühl mit, welches ich noch nicht ganz einordnen kann: Ich erwische mich öfters bei dem Gedanken, dass ich von ihm schlecht behandelt werden möchte. Das es mir gefallen würde, wenn er mich fertig machen würde. Nicht das es jemand falsch versteht, ich meine das nicht im sexuellen Sinne, sondern einfach mit Worten schlecht behandelt. Das würde mich dann traurig machen, aber ich würde es gut finden. Zumindest in der Fantasie, ob es in echt auch noch so wäre, weiß ich nicht.

Ich weiß, dass hört sich etwas schräg an und ich hab mir auch eine Zeit lang überlegt, ob ich das hier überhaupt schreiben soll.

Ist das (einfach ausgedrückt) nur das Verlangen nach Aufmerksamkeit (weil negative Aufmerksamkeit ist ja auch Aufmerksamkeit)? Kennt jemand solche Gedanken von sich? Wie würdet ihr das einordnen? Habe ich einen Dachschaden? ::?

Vielen Dank und liebe Grüße

Sindy

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DuckTales
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Beiträge: 74

Beitrag Do., 29.09.2022, 20:50

Hallo Sindy,

also so eine Frage bzgl des Dachschadens habe ich lange nicht gelesen ;-) … ich denke nicht.

Wie genau kann ich mir das vorstellen? Sowas wie: „Frau Sindy, Sie sind wirklich das Letzte! Wie Sie sich anstellen und kosten mich nur Zeit. Zeit, die ich anderweitig verbringen könnte bla bla“ Ungefähr so? Oder mehr in die richtig fiese Richtung?

Also bzgl Therapeut habe ich mir sowas nie vorgestellt, aber bzgl anderer Menschen, allerdings dann so, dass sie sich danach entschuldigen müssen usw.

Was genau würde dir an verbal schlechter Behandlung gefallen?

Oder hast du vielleicht mehr Angst vor Nähe als vor schlechter Behandlung?

Grüße
Zuletzt geändert von DuckTales am Do., 29.09.2022, 21:02, insgesamt 2-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 29.09.2022, 20:57

Was wäre denn genau der Mehrwert den du aus so einer Behandlung ziehen würdest?

Dass es dich an Verhalten von zB Eltern erinnert und es für dich bekannt und vertraut ist und nett ist unvertraut und deswegen alermierend?
Dass du das Gefühl hast du verdienst schlecht behandelt zu werden und es darf dir nicht zu gut gehen?
Eine Form von Selbstverletzungsfantasie?
Und ja, gibt es auch, was aus der erotisch-fetisch-BDSM Ecke, es macht dich an erniedrigt zu werden?

Schau mal was genau du daran haben möchtest.

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stern
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Beitrag Do., 29.09.2022, 21:13

Ich bin bei münchnerkindl: Dass du das von anderen Beziehungen kennst bzw. dir vertraut vorkommt und jetzt in der Therapie in gewisser Weise wiederholst? Evtl. in der Hoffnung, dass er adäquat darauf eingeht, anders reagiert?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Steffi83
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Beitrag Do., 29.09.2022, 21:27

Puh, also die Angst davor schlecht behandelt bzw. abgewiesen zu werden kenne ich von mir und auch von anderen. Ich kann das in meinem Kopf und gewissermaßen auch Herz so lange durchspielen, nicht bewusst weil ich leiden will, bis ich leide und wütend bin und traurig, richtig verzweifelt. Also ich bereite mich innerlich oft auf das worst case Szenario vor und bin immer erleichtert wenn es anders kommt bzw. Weiss ja im Prinzip auch , dass sie das nicht tut.

Würde sie mir sagen wie wenig ich Wert bin oder was auch immer oder sowieso störe, würde ich wohl denken, war ja klar und dann schnell gehen. Auch das habe ich mir schon ausgemalt...nicht schön, so gar nicht, vertraut ja, und ich würde wohl sagen ich Hab s gewusst, wäre aber entsprechend verzweifelt.

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candle.
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Beiträge: 15223

Beitrag Do., 29.09.2022, 21:52

Hallo Sindy!

Vor fast einem Jahr hast du ganz ähnlich geschrieben: viewtopic.php?p=1203238#p1203238
Da spielte Angst und Mißtrauen und Schuldgefühle eine Rolle.
Sindy hat geschrieben: Do., 29.09.2022, 20:31 Ich erwische mich öfters bei dem Gedanken, dass ich von ihm schlecht behandelt werden möchte. Das es mir gefallen würde, wenn er mich fertig machen würde.
Lebst du denn deine Beziehungen auch so oder ist es dort anders?

LG candle
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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 30.09.2022, 05:41

der Wunsch danach, "schlecht behandelt" zu werden (was heißt genau "schlecht behandelt") - vielleicht weil es vertraut ist? Weil Du Dich damit sicher fühlst, weil Du das kennst?

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Zephyr
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Beitrag Fr., 30.09.2022, 18:10

Mh, ich kenne das ein bisschen auch.
Ich ordne das für mich als eine Art Reinszeniering ein.

Bei mir spielt der Wunsch eine Rolle, dass ich dieses Schuldgefühl endlich ein Stück los werden kann, ich möchte, dass meine Therapeutin sich so eindeutig schlecht verhält, dass ich ihr einfach Verantwortung (für alles ;) ) zuschieben kann.
Auch meine misstrauische Seite - die ständig sagt, ich solle auf der Hut sein - bekäme dann endlich recht. Ich müsste nicht mehr überlegen was jetzt mein Misstrauen ist, was mir wirklich nicht passt bzw. was das für unsere Beziehung bedeutet. Es wäre sehr einfach und wohl bekannt.
Außerdem steckt da bei mir schon auch die Hoffnung hinter, dass sich das dann auflösen lässt. Dass Sie anerkennt, was sie mir angetan hat, dass sie sich ehrlich entschuldigt, mich wirklich sieht mit meinem Schmerz und dass sie wirklich bereut...

Hast du schon in der Therapie darüber gesprochen? Ich glaube so ungewöhnlich ist das gar nicht und es sollte dort auf jeden Fall Platz haben dürfen.

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DandyLion
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Beiträge: 169

Beitrag Fr., 30.09.2022, 21:16

Sindy hat geschrieben: Do., 29.09.2022, 20:31
Bei mir schwingt aber noch ein ganz anderes Gefühl mit, welches ich noch nicht ganz einordnen kann: Ich erwische mich öfters bei dem Gedanken, dass ich von ihm schlecht behandelt werden möchte........

Sindy
Hört sich für mich nach Projektion an.
Die eigenen negativen Emotionen sich selbst gegenüber (wo auch immer sie herkommen mögen...wahrscheinlich erste jahre der Entwicklung, Kimdheit/Jugend) bei einer anderen Person verorten/deponieren. Dann könnte man sich wenigstens wehren, wenn man wollte (wollte man, auf dem Weg der Genesung, wenn eine andere Person einen schlecht behandelt). Man wäre nicht so zerrissen: Der Ursprung des Negativen, Destruktiven liegt im Therapeuten, nicht in einem selbst (der eigenen unverarbeiteten Vergangenheit). Eine Abkürzung und Chance das ganze ins Bewusstsein zu heben.
Also, warum hast du Gemeines verdient, hast du es veridient? (logische Frage meiner Theorie nach)
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 01.10.2022, 05:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Scars
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Beitrag Sa., 01.10.2022, 12:40

Vielleicht sind dir deine „Verliebtheitsgefühle“ auch zu nah? Hast du eventuell Angst vor Abhängigkeit? Wenn er dich schlecht behandeln würde, dann hättest du Argumente gegen ihn.

Wie fühlst du dich denn bei dem Gedanken, dass er dich schlecht behandelt? Bringt dich das in deiner Fantasie näher, findest du das aufregend? Wie würdest du deiner Fantasie nach reagiere, würdest du dich auflehnen oder einfach alles hin nehmen?
Remember to leave pawprints on hearts.


montagne
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weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Sa., 01.10.2022, 14:16

Klingt masochistisch. Ich denke es kommt häufiger vor, als man meint.
Von anderen erniedrigt zu werden ist weniger schlimm, als die Art, wie abartig man mit sich selbst im Dialog steht, denke ich... sofern man dahingehend ein Problem hat.
amor fati

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Tauherz-_
Helferlein
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Beiträge: 38

Beitrag Mi., 25.10.2023, 02:15

Hallo :)
Tut mir leid für den Beitrag. Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen, aber mich trotzdem an das Forum wenden, da ich in einer ähnlichen Lage stecke:
ich kenne diesen Wunsch ebenfalls (also den Wunsch, dass mein Thera mich schlecht behandelt).
Früher dachte ich immer, dass es mir helfen würde, dass er so lieb und einfühlsam ist. Andererseits merke ich, dass es mir immer schwerer fällt, zu reden. Spreche immer leiser, bin zunehmend gehemmt, halte immer weniger Blickkontakt.
Am Anfang konnte ich noch relativ „normal“ reden, das ist jetzt nicht mehr möglich.
Gerade nach Stunden, wo seine Empathie sehr stark mitgeschwungen ist (wenn man versteht, wie ich das meine), fällt es mir oft schwer, meine Hausaufgaben zu machen. Gehe dann zwei Wochen später hin und „muss“ ihm beichten, diese nicht (ganz) gemacht zu haben (ist aber nicht immer so). Wird er energischer, springt das bei mir um. Dann bemühe ich mich, die „brave Vorzeigepatientin“ zu sein.

Er ist der erste, bei dem ich bestimmte Dinge ansprechen konnte. Meine TherapeutInnen vorher waren zwar nett und professionell, aber dort war es mir nicht möglich, so vieles anzusprechen (obwohl ich da mehr geredet habe... :D ).

Und ja - mir ist bewusst, dass ich das auch so ansprechen sollte. Meine Befürchtung ist aber, dass er die Therapie beendet, weil er das falsch auffassen könnte (also rausgeworfen werden möchte ich tatsächlich nicht. Geht eher in Richtung „Sie sind dumm“, „Hören Sie auf, mir die Ohren vollzujammern“, „Wenn Sie in der Klausur durchfallen, dürfen Sie vorerst nicht wiederkommen“...)

Ich weiß nicht, ob ich das richtig beschreiben konnte... sein Verhalten löst eigentlich eine große Unsicherheit in mir aus, obwohl ich mich objektiv dort sicher fühlen müsste/ könnte. Es werden also zwei extreme Seiten in mir angetriggert, was ich vorher so noch nicht erlebt habe.

Kennt das noch jemand und habt ihr euch getraut, das anzusprechen? Und ganz ehrlich: gibt es Erfahrungen, wo ihr nach so einer Beichte rausgeworfen wurdet? :/
Danke im Voraus für eure Antworten.

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Gespensterkind
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Beiträge: 1454

Beitrag Mi., 25.10.2023, 05:37

Ein einigermassen gut ausgebildeter Therapeut wird Dich nicht rauswerfen, weil es auf der Hand liegt, dass Deine Wünsche "alten" Erfahrungen von Dir entsprechen und Empathie oder "freundlich behandelt werden" bei Dir Unsicherheit und Unwohlsein auslöst.
Vielmehr sollte das dann Thema in der Therapie werden und das sollte auch der Therapeut erkennen.
Das meiste, was wir in die Therapie "mitbringen" an Wünschen oder auf den Therapeuten projezieren stammt aus früher gemachten Erfahrungen oder früher erlernten Verhaltensweisen. Das wissen auch die Therapeuten, weil das eben "Psychotherapie" ausmacht.
Die Scham, das offen zu legen oder davon zu berichten, dass ist eben "unser" "Patienten"-Problem.
Für mich ist es manchmal hilfreich, wenn ich etwas in der Therapie ansprechen will wofür ich mich schäme oder was mir schwer fällt oder wovor ich Angst habe, dass ich diese Gefühle, die ich dazu habe vorab schon äußere, dann hab ich das Gefühl, ich hab den Therapeuten schon mal vorgewarnt, dass das ein ganz sensibles schwieriges Thema für mich ist. Vielleicht weiß er das auch von selbst, aber mir hilft das ein bisschen.

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Tobe
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Beiträge: 614

Beitrag Mi., 25.10.2023, 07:59

Hallo Tauherz,

zuallererst, ein guter Therapeut wirft einen nicht raus, nur weil man irgendetwas “beichtet“.
Ein guter Therapeut versucht mit Dir zu ergründen, warum etwas so ist und woher dies rührt.
Auch ich habe meinem Therapeuten schon einiges mitgeteilt, wo ich erst die Befürchtung hatte, daß er dies ggf. missverstehen könnte und meine Befürchtungen waren jedes mal umsonst.
Allerdings schreibe ich ihm solche Dinge meist, da ich mich schriftlich oft besser mitteilen kann. Mit dem Sprechen habe ich nämlich auch öfter so meine Probleme.

Mal ganz allgemein zu dem Thema...
Ich denke man sollte versuchen zu ergründen ob es eher eine “gewohnte“ (vertraute) Erwartungshaltung ist, schlecht behandelt zu werden, oder wirklich ein Wunsch danach besteht.

Wenn es sich um eine vertraute Erwartungshaltung handelt und der Therapeut theoretisch darauf eingehen würde...
Was würde dann mit dem Patienten passieren?
Der Patient würde in sein erlerntes und ungesundes Verhalten zurückfallen. Doch so ist eine “Heilung“ der ungesunden Verhaltensstrukturen m.E. gar nicht möglich.
Ziel einer Therapie sollte es ja sein, genau diese ungesunden Verhaltensstrukturen zu verändern und ablegen zu können.

Gegen einen vorsichtigen therapeutischen “Schubs“ in die richtige Richtung ist m.E. jedoch nichts einzuwenden. Manchmal braucht man (zumindest ich) mal einen kleinen Schubs um weiterzukommen. Dennoch sollte dies behutsam geschehen und auch nicht zur Regelmäßigkeit führen.
Man möchte (sollte) sich ja nicht für andere verändern, sondern für sich selber, damit man sich selber auch wieder besser fühlen kann und besser zurechtkommt.

Mein Therapeut hat diesbezüglich mal einen für mich sehr wertvollen Satz gesagt...
“Der Patient ist nicht dazu da, um die Erwartungen des Therapeuten zu erfüllen.“

Auch ich erwische mich immer wieder dabei, manche Dinge nur zu tun um meinem Therapeuten zu “gefallen“, bzw. ihn nicht enttäuschen zu müssen.
Dies ist jedoch ein sehr altes und ungesundes Verhaltensmuster in mir, welches ich schon in frühester Kindheit erlernt habe. Also anderen zu gefallen, damit ich überhaupt “gesehen“ werde.

In einer Therapie ist es jedoch ganz anders...
Der Therapeut sieht einen und zwar mit allen Eigenschaften die man so mitbringt. Ein Therapeut verurteilt den Patienten nicht wegen “Fehlern“ und “Macken“, die im Übrigen doch eigentlich jeder Mensch hat (auch Therapeuten ;) ).

Ich glaube die einzige Enttäuschung, die man einem Therapeuten bereiten kann ist einfach aufzugeben. Aber auch damit sollte ein Therapeut umgehen können und dies gehört wohl leider in einzelnen Fällen auch zum Berufsleben eines Therapeuten.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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Salome_1972
Helferlein
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weiblich/female, 50
Beiträge: 41

Beitrag Mo., 30.10.2023, 09:37

Hallo Tauherz,

dein Beitrag ist jetzt ein paar Tage her, ich habe ihn aber jetzt erst gelesen und möchte auch noch kurz etwas dazu schreiben, da ich dieses Gefühl, was du beschreibst, auch. Auch das, dass du immer leiser und unsicherer wirst, wenn dein Therapeut besonders einfühlsam ist, kenne ich so gut!

Bei mir finde ich es ziemlich eindeutig, dass das immer in Bezug auf die Anteile von mir auftritt, die ich selbst nicht mag bzw. nicht annehmen und mögen kann. Ich ertrage es kaum, dass ich selbst etwas überhaupt nicht mag an mir und mein Gegenüber einfach weiterhin lieb und einfühlsam bleibt. Ich wollte sie fast zwingen, genauso erbarmungslos zu mir zu sein wie ich es selbst manchmal bin.

Alles Gute.

LG
Salome

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