Plötzliche Stundenreduktion

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blackpanther
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 53

Plötzliche Stundenreduktion

Beitrag Fr., 23.09.2022, 08:42

Hallo, ich frage für eine Freundin.
Diese geht 4 Jahre zur Therapeutin. Momentan fühlt sie sich sehr alleine gelassen weil die Therapeutin aufgrund einer anderen Arbeit im kommenden Monat nur mehr die Hälfte der Stunde zu Verfügung stellen kann. Es handelt sich um eine tiefenpsychologische Therapie und sie hat noch nicht alles aufgearbeitet und steckt mitten im Prozess.
Ich finde es sehr unsensibel ohne Vorwarnung, hat jemand ähnliches erlebt? Muss eine Therapeutin nicht quasi den Platz frei halten? Kann man von 8h plötzlich einfach auf 5h reduzieren?
Danke ich leite es ihr weiter :red:

Werbung

Benutzeravatar

DuckTales
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 74

Beitrag Fr., 23.09.2022, 09:37

Hallo,
natürlich kann sie das tun, besteht ja kein Rechtsanspruch auf eine bestimmte Anzahl von Stunden im Monat.

Man weiß ja auch nicht, was die Therapeutin zu tun hat. Vielleicht eine Fortbildung oder sonstige klinische Tätigkeit. Klar kann man jetzt sagen sie hätte es früher sagen können, aber auch das wissen wir nicht, ob es möglich gewesen wäre. Die Umstände sind unbekannt.

Wenn die Therapeutin krank geworden oder einen Unfall gehabt hätte, wären die Stunden von jetzt auch gleich auf 0 reduziert worden. Daran hätte man zunächst auch nichts ändern können.

Wenn sich die zeitlichen Kapazitäten der Therapeutin aus irgendeinem Grund reduzieren, möchte sie natürlich allen Patienten gerecht werden und dann muss überall ein bisschen reduziert werden. Die Therapeutin hat ja auch noch ein Leben nebenher. 5 h im Monat ist immer noch recht viel.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blackpanther
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 53

Beitrag Fr., 23.09.2022, 09:47

Ja das stimmt. Aber es ist schon intensiv gewesen für sie mit 2h in der Woche und sie hat sich sehr an den Stunden festgehalten. Sie hat auch Angst dass die therapeutin lügt und das nur so sagt, sie reduziert es ihr aber nicht ehrlich sagt.
Die therapeutin meinte dass das nicht der Grund ist sie es sagen würde und meine Freundin nicht verschonen würde. Aber sie war immer sehr flexibel und hatte viel Zeit. Es war für sie scheinbar alles sehr undurchsichtig und sie überlegt die therpatie aus diesem Grund zu unterbrechen.
Vielleicht ist es auch einfach zu viel verlangt... Sie sagt halt dass es schwer wird von plötzlich 2h auf 1h runter zu gehen und das ohne Vorwarnung.
Wir vermuten die Therapeutin wird die Leute die 1x in der Woche kommen nicht runter reduzieren.

Benutzeravatar

DuckTales
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 74

Beitrag Fr., 23.09.2022, 09:58

Hmm bedeutet: wenn es nicht so läuft wie sie es möchte, dann will sie eine Pause machen und lieber 0 Stunden? Habe ich das richtig verstanden.

Ich bezweifle, dass die Therapeutin lügt. Was hätte sie für einen Grund. Aber zu dem Thema gibt es hier schon viele Threads von einer Person namens Marlena. Sie wollte auch immer abbrechen wenn es nicht so lief.

Versteh mich nicht falsch, natürlich kann ich Enttäuschung und Angst in diesem Fall nachvollziehen, aber alles hinzuschmeißen nur wegen 3 h weniger, erachte ich als kontaproduktiv und letztendlich würde dann genau das dabei herauskommen, wovor sie jetzt Angst hat. Allein sein.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blackpanther
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 53

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:04

Ja. Das habe ich ihr auch gesagt, ich finde das Verhalten irgendwie total trotzig.
Haben uns schon durchs Forum gelesen danke. Es gibt wohl wirklich viele die damit zu kämpfen haben. Meine Freundin sagt eine Therapeutin ist quasi verpflichtet die Stunden einzuhalten. Also dass quasi Platz sein "muss" ich sehe das auch anders...
Andererseits liest man auch immer wieder dass therapeuten therapien einfach so beenden weil sie sich nicht zu helfen wissen oder keinen Sinn sehen.
Ich frage mich was Therapeuten denn wirklich für eine Verantwortung tragen. Das Thema Verantwortung habe ich auch gerade in einem anderen Thread angesprochen...
Wer ist verantwortlich die Therapeutin oder der Klient... Beide wohl?
Aber der Klient ist doch krank? Ich finde das ist alles eine Gratwanderung
Zuletzt geändert von Blackpanther am Fr., 23.09.2022, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

DiemitdemHundgeht
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 104

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:06

4 Jahre mit 2 Stunden wöchentlich, da müsste ja eigentlich schon so einiges an Stunden zusammengekommen sein. Wie sieht es denn mit ihrem Therapieerfolg aus? Ich denke, dass es tatsächlich auch gut für sie sein könnte, wenn sie jetzt langsam mal mit weniger Stunden zurechtkommen könnte. Mir erscheint auch die angebotene eine Stunde pro Woche anzunehmen, schlauer als komplett abzubrechen. TP findet ja bei den meisten Menschen standardmäßig nur 1x die Woche statt.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:07

Ne tiefenpsychologische Behandlung mit zwei Stunden in der Woche nach vier Jahren... wie geht das und was soll das? 5 Stunden im Monat sind immer noch sehr, sehr viel. Es ist eben so, dass kein Patient Anspruch auf den Therapeuten hat. Der Therapeut hat auch sein Leben - und wenn da was dazwischen kommt, dann ist das so. Das mit dem Alleingelassenfühlen ist natürlich ne alte Geschichte deiner Freundin, die sie jetzt auf die Therapeutin überträgt. In Wahrheit ist sie doch eh den Großteil der Zeit für sich selbst verantwortlich.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

DuckTales
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 74

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:13

Die Therapeutin ist nicht die Leibeigene der Patienten. Die machen Weiterbildungen, Supervisionen, Tagungen etc. etc. und haben ein Leben, in dem sich nicht alles um die Patienten dreht.

Wenn 3 h weniger alles über den Haufen werfen, sollte man das echt mal hinterfragen. Mit Druck wird sie gar nichts erreichen.

Wenn ich aus irgendeinem Grund meine Arbeit nicht machen kann, können sich meine Klienten auch nicht hinstellen und sagen…. Aber ich will! Bringt nix. Im Normalfall gibt es einen guten Grund.

Wenn deine Freundin jetzt hinschmeißt ist das ihre Verantwortung.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blackpanther
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 53

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:17

Ja da hast du recht.
Ich glaube dass es unter Manipulation nicht fällt....

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3989

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:17

Blackpanther hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 10:04 Ich frage mich was Therapeuten denn wirklich für eine Verantwortung tragen. Das Thema Verantwortung habe ich auch gerade in einem anderen Thread angesprochen...
Ja, Therapeuten haben eine Form von Verantwortung, das steht in der Berufsordnung
Aber das bedeutet nicht dass der Therapeut kein eigenes Leben haben darf, keine beruflichen Veränderungen vornehmen darf.
Meine Therapeutin ist schwanger und ich darf/muss wechseln, das gefällt mir überhaupt nicht, aber natürlich darf sie ein Kind bekommen, mit allen Konsequenzen auch für die Patienten.

Vermutlich sieht die Therapeutin ihre Verantwortung gewahrt mit dieser einen Stunde.
Deine Freundin sollte sich fragen was nach vier Jahren heraus gekommen ist und natürlich ob und wie sie weiter machen möchte.
Andere Therapien laufen von vorneherein mit einer Wochenstunde.

Und deine Freundin könnte sich etwas anderes oder etwas zusätzliches suchen, eine Gruppentherapie, Kunsttherapie etc.

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3676

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:38

Gewöhnlich hat man bei einer TfP (inklusive Verlängerung) 100 Therapie Stunden zur Verfügung.
Weitere Stunden können durch ein Gutachterverfahren genehmigt werden.
Aber dies ist ziemlich schwierig.

Nach 4 Jahren Therapie und zwei Terminen pro Woche müssten ihre Stunden bereits seit längerer Zeit aufgebraucht sein.

Wie kommt es, dass sie immer noch Stunden hat?
Mehr als die meisten Patienten?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blackpanther
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 53

Beitrag Fr., 23.09.2022, 10:51

Sorry habs falsch geschrieben. Ist eine Analyiktikerin aber sie sagt keine Analyse. Keine Ahnung. Es wurden immer wieder welche genehmigt. Sie weiß es selbst nicht so genau. Und sie geht nicht 4 Jahre 2x wöchentlich hin erst zum Schluss jetzt

Ja das ist es. Ich habe ihr auch gesagt ich wollte dass meine Therapien mir Löcher und Sehnsüchte ausfüllen und das ist bei ihr auch so...

Benutzeravatar

Shukria
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 44
Beiträge: 1546

Beitrag Fr., 23.09.2022, 11:04

Nicht böse gemeint aber der Inhalt und Schreibstil erinnert mich an Marlena, bist du das und fragst für deinen Therapeuten?

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3989

Beitrag Fr., 23.09.2022, 11:06

ich frag mich das auch die ganze Zeit, mich erinnert dieser und auch der andere thread frappierend an Marlena und ich frag mich ob ich da schon leichten "Verfolgungswahn" habe oder sie echt in diversen nicks hier schreibt.

Und "ich frage für eine Freundin..." ähm ja

Benutzeravatar

DuckTales
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 74

Beitrag Fr., 23.09.2022, 11:09

Dachte ich auch, es ist in 2 Threads verpackt. Einmal die Essstörung und einmal die Therapieabbrechgeschichte.

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag