Das Streben nach Anerkennung
Das Streben nach Anerkennung
Guten Morgen liebe Forengemeinde,
ich lese seit langer Zeit still mit, wende mich heute nun aber mit einem eigenen Problem/Thema an euch und hoffe, ihr könnt mir ein paar Gedankenanregungen zuteil werden lassen.
Kurz zu meinem Hintergrund: so ziemlich der gleiche Hintergrund wie bei 95% der UserInnen hier - Elternhaus chaotisch, emotional Mal missbrauchend, Mal abwesend, gewalttätig, Drogenmissbrauch etc. pp. Eine Multiproblemfamilie, wie man heute so schön sagt. Vermutung liegt nahe, dass die meisten von uns ADHS haben/hatten und bei mir liegt wohl ne (k)PTBS vor.
VT habe ich abgeschlossen und gerade keine Motivation für die nächste Therapie.
Soweit, so unschön. Um aber auf das eigentliche Thema zu kommen. Ich liege zurzeit oft wach und grüble. Und ich denke, dass ich letzte Nacht einen Geistesblitz dahingehend hatte, was - seit ich zurückdenken - kann der wohl größte Mangel in meinem Leben ist: Anerkennung ((Selbst-)Liebe sicherlich auch, aber dahingend hat sich viel getan).
Ich suche diese Anerkennung von klein auf im außen - bei Lehrern, Vorgesetzten, Therapeuten... you name it. Sei es durch eine schlanke Figur, Leistungen, people pleasing oder sonstwas. Das Paradoxe an der Geschichte ist, dass mich genau dieses Streben nach Anerkennung aber ebenso lähmt. Ich gebe mir oft keine Mühe, beispielsweise gute Noten in der Uni zu schreiben (woher das rührt, weiß ich) oder habe bestimmte Hobbies, die mir Mal sehr viel bedeutet und Spaß gemacht haben, aufgegeben, weil ich nach meinen eigenen Ansprüchen nie gut genug war. Ich führe das auf die fehlende innere Anerkennung zurück, denn wenn ich bei Dingen, die mir eigentlich am Herzen liegen, von vorneherein nicht voll dabei bin, muss ich auch nicht befürchten, enttäuscht zu sein, wenn ich dann wirklich Mal nicht "gut genug" bin. Macht das soweit Sinn?
Nun ist mir klar, dass ich diese Anerkennung nie von außen erhalten werde - es wäre nie genug. Nur: wie schaffe ich es denn, mir diese Anerkennung selbst anzueignen? Hat jemand eine ähnliche Problematik und Ideen? Wie gesagt, Therapie kommt im Moment nicht in Frage. Danke euch schonmal.
ich lese seit langer Zeit still mit, wende mich heute nun aber mit einem eigenen Problem/Thema an euch und hoffe, ihr könnt mir ein paar Gedankenanregungen zuteil werden lassen.
Kurz zu meinem Hintergrund: so ziemlich der gleiche Hintergrund wie bei 95% der UserInnen hier - Elternhaus chaotisch, emotional Mal missbrauchend, Mal abwesend, gewalttätig, Drogenmissbrauch etc. pp. Eine Multiproblemfamilie, wie man heute so schön sagt. Vermutung liegt nahe, dass die meisten von uns ADHS haben/hatten und bei mir liegt wohl ne (k)PTBS vor.
VT habe ich abgeschlossen und gerade keine Motivation für die nächste Therapie.
Soweit, so unschön. Um aber auf das eigentliche Thema zu kommen. Ich liege zurzeit oft wach und grüble. Und ich denke, dass ich letzte Nacht einen Geistesblitz dahingehend hatte, was - seit ich zurückdenken - kann der wohl größte Mangel in meinem Leben ist: Anerkennung ((Selbst-)Liebe sicherlich auch, aber dahingend hat sich viel getan).
Ich suche diese Anerkennung von klein auf im außen - bei Lehrern, Vorgesetzten, Therapeuten... you name it. Sei es durch eine schlanke Figur, Leistungen, people pleasing oder sonstwas. Das Paradoxe an der Geschichte ist, dass mich genau dieses Streben nach Anerkennung aber ebenso lähmt. Ich gebe mir oft keine Mühe, beispielsweise gute Noten in der Uni zu schreiben (woher das rührt, weiß ich) oder habe bestimmte Hobbies, die mir Mal sehr viel bedeutet und Spaß gemacht haben, aufgegeben, weil ich nach meinen eigenen Ansprüchen nie gut genug war. Ich führe das auf die fehlende innere Anerkennung zurück, denn wenn ich bei Dingen, die mir eigentlich am Herzen liegen, von vorneherein nicht voll dabei bin, muss ich auch nicht befürchten, enttäuscht zu sein, wenn ich dann wirklich Mal nicht "gut genug" bin. Macht das soweit Sinn?
Nun ist mir klar, dass ich diese Anerkennung nie von außen erhalten werde - es wäre nie genug. Nur: wie schaffe ich es denn, mir diese Anerkennung selbst anzueignen? Hat jemand eine ähnliche Problematik und Ideen? Wie gesagt, Therapie kommt im Moment nicht in Frage. Danke euch schonmal.
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Hallo,
indem du erkennst und akzeptierst, dass du nie alles perfekt machen kannst. Das kann keiner von uns. Ich würde bei der Selbtsakzeptanz anfangen.
Ich hatte auch ähnliche Probleme, wie du vor meiner Therapie, bis ich verstanden habe, dass es meine innere kritische Stimme ist, die ständig Bestätigung suchte und ich ihr nie genug war...
Ich komme ursprünglich aus der Ukraine und bei uns kann man nicht mal ohne High heels, Rock oder Kleid, geschminkt mit Frisur in den Supermarkt und obwohl es hier in Deutschland kein Muss ist, mache ich mich immer hübsch, damit ich diese Bestätigung bekomme, dass ich gut aussehe. Doch nach der Therapie traue ich mich manchmal mit 'ner Jeans oder Shorts mit den Kindern auf den Spielplatz, fühle mich dann zwar komisch, aber es ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
LG
indem du erkennst und akzeptierst, dass du nie alles perfekt machen kannst. Das kann keiner von uns. Ich würde bei der Selbtsakzeptanz anfangen.
Ich hatte auch ähnliche Probleme, wie du vor meiner Therapie, bis ich verstanden habe, dass es meine innere kritische Stimme ist, die ständig Bestätigung suchte und ich ihr nie genug war...
Ich komme ursprünglich aus der Ukraine und bei uns kann man nicht mal ohne High heels, Rock oder Kleid, geschminkt mit Frisur in den Supermarkt und obwohl es hier in Deutschland kein Muss ist, mache ich mich immer hübsch, damit ich diese Bestätigung bekomme, dass ich gut aussehe. Doch nach der Therapie traue ich mich manchmal mit 'ner Jeans oder Shorts mit den Kindern auf den Spielplatz, fühle mich dann zwar komisch, aber es ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
LG
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
Hallo Natusik,
danke für deine Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, dann war die Therapie für dich das entscheidende Kriterium, dich selbst mehr zu akzeptieren? Darf ich fragen, welche Therapieform du gewählt hast?
Ansonsten... Ja, sich trauen und üben. Die Antwort hatte ich nicht erhofft, aber erwartet. Oh je. Da habe ich, fürchte ich, noch einen langen Weg vor mir.
LG
danke für deine Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, dann war die Therapie für dich das entscheidende Kriterium, dich selbst mehr zu akzeptieren? Darf ich fragen, welche Therapieform du gewählt hast?
Ansonsten... Ja, sich trauen und üben. Die Antwort hatte ich nicht erhofft, aber erwartet. Oh je. Da habe ich, fürchte ich, noch einen langen Weg vor mir.
LG
Hallo!
Es kommt natürlich auch auf das Hobby an, ob man das in den sozialen Netzwerken so darstellen kann, dass man dauernd Anerkennung bekommt so als Beispiel, bedeutet es doch einfach nur viel Arbeit. Oder reicht es dir im nahen Umfeld?
LG candle
PS:
Mit den Hobbies kenne ich das etwas, aber würde für mich jetzt nicht so wahrnehmen, dass es mit mangelnder Anerkennung zu tun hat, eher mit Grenzen, die mir zwangsläufig gesetzt werden. Wie du so schön schriebst: "woher das rührt, weiß ich".
Es kommt natürlich auch auf das Hobby an, ob man das in den sozialen Netzwerken so darstellen kann, dass man dauernd Anerkennung bekommt so als Beispiel, bedeutet es doch einfach nur viel Arbeit. Oder reicht es dir im nahen Umfeld?
LG candle
PS:
Tatsächlich wohl so, indem du dich selbst lobst. Klopfe dir selber auf die Schulter oder belohne dich mit einer Kleinigkeit, die für dich ein Wohlgefühl machen.Nur: wie schaffe ich es denn, mir diese Anerkennung selbst anzueignen?
Now I know how the bunny runs!
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Amorfati,
also ich hab die Therapie wegen meiner generalisierter Angststörung mit Panikattacken & Hypochondrie gemacht, die wegen meiner kritisierenden und abwertenden Umgebung aus der Kindheit als eine der Hauptauslöser entstanden war. Weißt du, es ging mit schon ein Stück besser, als ich überhaupt erfuhr, wieso es mir so schlecht ging.
Die Therapie hieß "tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie"
LG
also ich hab die Therapie wegen meiner generalisierter Angststörung mit Panikattacken & Hypochondrie gemacht, die wegen meiner kritisierenden und abwertenden Umgebung aus der Kindheit als eine der Hauptauslöser entstanden war. Weißt du, es ging mit schon ein Stück besser, als ich überhaupt erfuhr, wieso es mir so schlecht ging.
Die Therapie hieß "tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie"
LG
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde
Oscar Wilde
Wurstel
Anerkennung ist etwas, das eigentlich nur von außen kommen kann. Die wünscht man sich, aber man bekommt sie oft leider nicht. Mir ist das oft so gegangen - meine Mutter hat meine Bilder und meine Liedtexte in den Ofen gesteckt. (Letztlich hat die negative Haltung meiner Familie zu meinen Texten bei mir zu einer Schreibblockade geführt, sodaß ich später dann kaum mehr Liedtexte schreiben konnte bzw. kann.)
Eine "innere Anerkennung" gibt es nicht. Ich weiß schon, was Du meinst, aber mir fehlt das Wort dafür.
Wenn einem schon von klein auf dauernd gesagt wurde, daß das eigene Werk nichts wert ist und man in seiner eigenen Entfaltung dauernd familiär behindert wurde, dann kommen eben solche Sachen heraus.
Hast Du Deine früheren Hobbys wirklich komplett aufgegeben? Oder ist es bloß so, daß Du Dich derzeit nicht damit beschäftigst, weil sich Deine Interessen geändert haben? (Bei mir gab es einige Hobbys, die ich schon länger nicht mehr praktiziert habe, z. B. Bilder malen.)
Das mit der Perfektion kenne ich auch. Aus diesem Grund sind viele meiner damaligen Projekte nicht fertig geworden, weil sie unperfekt waren. So habe ich seinerzeit ein Computerprogramm zur Pilzbestimmung (lange bevor es solche Programme gab) geschrieben, und als ich das voller Stolz bei einem Computertreffen vorgezeigt habe, da wurden mir gleich diverse Unzulänglichkeiten meines Programms genannt (etwa der Umstand, daß eine spezielle Hardware dafür notwendig ist und diese Hardware kaum jemand hat). Das hat mich dann auch ziemlich zurückgeschmissen...
Und so ähnlich war es bei diversen anderen Hobbys auch. Da wurde mir oft gesagt, daß es unsinnig ist, sich mit sowas zu beschäftigen. Das hat mich schon ziemlich zurückgeschmissen, und vermutlich ist das auch der Grund, daß ich diverse meiner früheren Hobbys nicht mehr ausübe, obwohl das Interesse irgendwie schon noch da ist.
Ist das bei Dir ähnlich?
Wurstel
Anerkennung ist etwas, das eigentlich nur von außen kommen kann. Die wünscht man sich, aber man bekommt sie oft leider nicht. Mir ist das oft so gegangen - meine Mutter hat meine Bilder und meine Liedtexte in den Ofen gesteckt. (Letztlich hat die negative Haltung meiner Familie zu meinen Texten bei mir zu einer Schreibblockade geführt, sodaß ich später dann kaum mehr Liedtexte schreiben konnte bzw. kann.)
Eine "innere Anerkennung" gibt es nicht. Ich weiß schon, was Du meinst, aber mir fehlt das Wort dafür.
Wenn einem schon von klein auf dauernd gesagt wurde, daß das eigene Werk nichts wert ist und man in seiner eigenen Entfaltung dauernd familiär behindert wurde, dann kommen eben solche Sachen heraus.
Hast Du Deine früheren Hobbys wirklich komplett aufgegeben? Oder ist es bloß so, daß Du Dich derzeit nicht damit beschäftigst, weil sich Deine Interessen geändert haben? (Bei mir gab es einige Hobbys, die ich schon länger nicht mehr praktiziert habe, z. B. Bilder malen.)
Das mit der Perfektion kenne ich auch. Aus diesem Grund sind viele meiner damaligen Projekte nicht fertig geworden, weil sie unperfekt waren. So habe ich seinerzeit ein Computerprogramm zur Pilzbestimmung (lange bevor es solche Programme gab) geschrieben, und als ich das voller Stolz bei einem Computertreffen vorgezeigt habe, da wurden mir gleich diverse Unzulänglichkeiten meines Programms genannt (etwa der Umstand, daß eine spezielle Hardware dafür notwendig ist und diese Hardware kaum jemand hat). Das hat mich dann auch ziemlich zurückgeschmissen...
Und so ähnlich war es bei diversen anderen Hobbys auch. Da wurde mir oft gesagt, daß es unsinnig ist, sich mit sowas zu beschäftigen. Das hat mich schon ziemlich zurückgeschmissen, und vermutlich ist das auch der Grund, daß ich diverse meiner früheren Hobbys nicht mehr ausübe, obwohl das Interesse irgendwie schon noch da ist.
Ist das bei Dir ähnlich?
Wurstel
Oh ha. Also ich glaube, dass ist eine Thema über das könnte man Bücher schreiben.
Ist ja das Streben nach Anerkennung der "Kleber" des menschlichen Zusammenlebens. Im Grunde ist evolutionär bedingt ja gar nicht der Sinn, dass man Anerkennung BEKOMMT... sonder wichtig ist nur, dass jeder Mensch Anerkennung von anderen haben WILL. Also Natur hat ja keine Empathie und deshalb ist es Natur auch egal, dass man dann vielleicht darunter leidet. Hauptsache jeder Mensch will Anerkennung. Wenn man sich mal tiefer darein denkt, erkennt man dass das eine Grundlage des menschlichen Zusammenseins ist.
Also das Problem ist ja nicht die Anerkennung an sich oder dass du nicht genug von Außen bekommst. Das Problem ist dein Selbstwertgefühl. Du hast verinnerlicht, dass du weniger wert bist als andere Menschen. Was natürlich quatsch ist. Aber es ist wohl dein Gefühl. Ich finde, da sollte man eine andere Perspektive einnehmen. Wir sind der Natur völlig unwichtig. Sie besitzt kein Wertesystem, keine Empathie oder sonst was. Sich selbst im negativen Sinne so wichtig zu nehmen, dass man weniger werte ist als andere... ist halt so ein wahn, den man sich einbildet und voll darin lebt. Da du in diesem Wahn lebst, denkst du halt immer ALLES was du bist, tust usw. ist niemals genug weil du so was besonders bist, also so besonders schlecht.
Es ist natürlich traurig, dasa dieser Wahn dir in der Kindheit eingepflanzt wurde. Das ist eben Pech. Das kannst du nun nicht mehr ändern. Aber dieser Wahn gibt dir auch Sicherheit. Du musst nicht Neues wagen, dich nicht anstrengen, nicht aus deiner Komfortzone raus usw. usw. usw.
Ich finde es immerr richtig traurig wie viele Menschen an so Wahnvorstellung festhalten, sich regelrecht festkrallen, bur weil sie ihnen Sicherheit geben....
Sie niemals trauen ihr Wahnkontrukt anzuschauen und etwas zu verändern.
Ja, klar, gibst du alle Hobbies auf, gibst dir keine Mühe usw. .... eben weil du nichts verändern willst und alles soll so bleiben wie es ist. Du möchtest weiter in diesem Wahn leben, dass du zu schlecht bis usw.... weil dann bist du eben in deiner Sicherheit, wo du eigentlich für immer vleiben willst.
Klarm du leidest darunter. Aber wenn es darum gehen würde, wirklich die ersten Schirtte zu gehen, um was zu verändern, krallst du dich wieder daran fest... und dann so: "Ach ne doch nicht, ich lass lieber alles so wie es ist und die anderen sind Schuld, dass es mir schlehct geht, weil ich bekomm nicht genug Anerkennung von anderen".... alles zusammengefasst: Vermeidung..
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Elend langen Text geschrieben, alles weg. So kann's gehen...
@Natusik
Das klingt, als ob du auch eine(n) gute(n) Thera gefunden hättest damals. Eine TFP mit Trauma-Schwerpunkt hatte mir meine damalige Thera auch nahegelegt. Vielleicht gehe ich das ja doch irgendwann noch an, mal schauen. Ich wünsche dir beim Aufbauen der Selbstakzeptanz weiterhin viel Erfolg!
Liebe candle, das ist eine gute Frage, die ich gar nicht so genau beantworten kann. Ich bin nicht (mehr) aktiv auf Social Media, habe allerdings früher meine "Werke" (wie Wurstel es so schön ausdrückt) auch online gestellt. Ich habe weder dort noch aus meinem Umfeld je eine wirklich negative "Beurteilung" bekommen, eher im Gegenteil. Nur: das hat mich nicht wirklich weitergebracht. Gefreut zwar, ja, aber dennoch blieben immer die Zweifel, dass "die anderen ja eh besser sind". Also im Endeffekt läuft es wohl darauf hinaus, dass ich mein eigener größter Kritiker bin und ich mir selbst nie gut genug.Es kommt natürlich auch auf das Hobby an, ob man das in den sozialen Netzwerken so darstellen kann, dass man dauernd Anerkennung bekommt so als Beispiel, bedeutet es doch einfach nur viel Arbeit. Oder reicht es dir im nahen Umfeld?
Danke, das werde ich ab sofort mal aktiv beherzigen!Tatsächlich wohl so, indem du dich selbst lobst. Klopfe dir selber auf die Schulter oder belohne dich mit einer Kleinigkeit, die für dich ein Wohlgefühl machen.
@Natusik
Das klingt, als ob du auch eine(n) gute(n) Thera gefunden hättest damals. Eine TFP mit Trauma-Schwerpunkt hatte mir meine damalige Thera auch nahegelegt. Vielleicht gehe ich das ja doch irgendwann noch an, mal schauen. Ich wünsche dir beim Aufbauen der Selbstakzeptanz weiterhin viel Erfolg!
@ Wurstel
Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass Anerkennung wirklich nur durch das Außen gelingen kann, denn das wäre bei mir, wie ich schrieb, ein Fass ohne Boden (nie genug). Mit der (Selbst-)liebe bzw. Fürsorge klappt es ja auch irgendwie, ohne das ständig in anderen Menschen suchen zu müssen, daher habe ich Hoffnung, dass das mit der Akzeptanz und Anerkennung auch aus uns selbst kommen kann.
Ich muss aber dazu sagen, meine Eltern haben meine Werke nie abgetan, belächelt oder mir vermittelt, dass sie nichts wert wären. Mein Problem lag eher darin, dass sie ihnen gleichgültig waren, bzw. viel mehr war ich als Mensch und eigenständige Person mit eigenständigen Wünschen/Bedürfnissen/Träumen/Gefühlen egal. Ich war entweder nur narzisstische Zufuhr für meinen Vater oder Luft für meine Mutter. Tut mir leid, dass deine Mutter dich auch nie unterstützt hat.
Was bei mir aber auch ist, ist dieser - natürlich völlig bekloppte - Hang zur Perfektion (die sich nie erreichen lässt). Das ist bestimmt ein wichtiger Punkt, den man näher beleuchten sollte.
@~~~
Du hast zwei (wunde) Punkte getroffen. Vermeidungsverhalten kenne ich auf jeden Fall, bzw. die damit verbundene (Versagens-)Angst. Und fehlendes Selbstwertgefühl, das auf jeden Fall.
Ich muss aber gestehen, dass ich mich ansonsten in deinem Beitrag nicht wiederfinde. Wie gesagt kenne ich Vermeidungsverhalten, jedoch ist es bei mir so, dass ich dennoch fast immer über meinen eigenen Schatten springe, bzw. meine Komfortzone verlasse. Ich habe beispielsweise ein Studium begonnen, das mir am Herzen liegt, aber bei dem ich mich doch oft frage, ob ich später wirklich dafür "geeignet" bin (Noten sagen - trotz fehlendendem 100%igem Einsatz - ja, Herz äußert Bedenken). Ich habe mich auf einen Aushilfsjob beworben, mit dem ich null am Hut habe (Spoiler-Alarm: habe den Job bekommen ). Ich gehe regelmäßig auf Menschen zu, obwohl ich mich in großen Gruppen unwohl fühle (dachte als Teenie sogar mal, ich hätte wohl eine soziale Phobie) usw.
Also dementsprechend befinde ich mich nicht in einem "Wahn" und kuscheliger Sicherheit. Hoffe ich doch.
LG an alle
Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass Anerkennung wirklich nur durch das Außen gelingen kann, denn das wäre bei mir, wie ich schrieb, ein Fass ohne Boden (nie genug). Mit der (Selbst-)liebe bzw. Fürsorge klappt es ja auch irgendwie, ohne das ständig in anderen Menschen suchen zu müssen, daher habe ich Hoffnung, dass das mit der Akzeptanz und Anerkennung auch aus uns selbst kommen kann.
Ich muss aber dazu sagen, meine Eltern haben meine Werke nie abgetan, belächelt oder mir vermittelt, dass sie nichts wert wären. Mein Problem lag eher darin, dass sie ihnen gleichgültig waren, bzw. viel mehr war ich als Mensch und eigenständige Person mit eigenständigen Wünschen/Bedürfnissen/Träumen/Gefühlen egal. Ich war entweder nur narzisstische Zufuhr für meinen Vater oder Luft für meine Mutter. Tut mir leid, dass deine Mutter dich auch nie unterstützt hat.
Was bei mir aber auch ist, ist dieser - natürlich völlig bekloppte - Hang zur Perfektion (die sich nie erreichen lässt). Das ist bestimmt ein wichtiger Punkt, den man näher beleuchten sollte.
Nein, also "komplett" aufgegeben habe ich sie nie wirklich. Sie sind sehr oft in meinen Gedanken und ich habe ab und zu in den letzten Jahren auch versucht, sie "wiederzubeleben" - nur um dann festzustellen, dass ich meine Werke eben wieder nicht "gut genug" fand und alles wieder hinzuschmeißen.Hast Du Deine früheren Hobbys wirklich komplett aufgegeben? Oder ist es bloß so, daß Du Dich derzeit nicht damit beschäftigst, weil sich Deine Interessen geändert haben? (Bei mir gab es einige Hobbys, die ich schon länger nicht mehr praktiziert habe, z. B. Bilder malen.)
@~~~
Du hast zwei (wunde) Punkte getroffen. Vermeidungsverhalten kenne ich auf jeden Fall, bzw. die damit verbundene (Versagens-)Angst. Und fehlendes Selbstwertgefühl, das auf jeden Fall.
Ich muss aber gestehen, dass ich mich ansonsten in deinem Beitrag nicht wiederfinde. Wie gesagt kenne ich Vermeidungsverhalten, jedoch ist es bei mir so, dass ich dennoch fast immer über meinen eigenen Schatten springe, bzw. meine Komfortzone verlasse. Ich habe beispielsweise ein Studium begonnen, das mir am Herzen liegt, aber bei dem ich mich doch oft frage, ob ich später wirklich dafür "geeignet" bin (Noten sagen - trotz fehlendendem 100%igem Einsatz - ja, Herz äußert Bedenken). Ich habe mich auf einen Aushilfsjob beworben, mit dem ich null am Hut habe (Spoiler-Alarm: habe den Job bekommen ). Ich gehe regelmäßig auf Menschen zu, obwohl ich mich in großen Gruppen unwohl fühle (dachte als Teenie sogar mal, ich hätte wohl eine soziale Phobie) usw.
Also dementsprechend befinde ich mich nicht in einem "Wahn" und kuscheliger Sicherheit. Hoffe ich doch.
LG an alle
amorfati: "Nun ist mir klar, dass ich diese Anerkennung nie von außen erhalten werde - es wäre nie genug. Nur: wie schaffe ich es denn, mir diese Anerkennung selbst anzueignen?"
Verstandestechnisch ist deinen Ausführungen eigentlich nichts hinzuzufügen; du durchdringst die Dinge ja selbständig.
Hmm, die Bestätigung durch dich selbst und deine eigene Bewertung wird vermutlich nicht wie ein Schalter wirken, sondern stellt eher einen kummulativen Prozess dar. Das was fehlte, kann nicht allein durch einen Entschluss geheilt werden, sondern benötigt Übung, Einübung und Wiederholung. Auch auf diesem Gebiet unterscheidet sich der erfolgreichere vom weniger erfolgreichen durch den Umgang mit Mißerfolgen. Der erfolgreichere kommt mit Rückschlägen einfach besser zurecht. Damit meine ich, dass es während du dir deine Bestätigung und Anerkennung selber gibst, es auch immer wieder Situationen geben wird, in denen dich andere mehr verletzen, als du gedacht hattest oder in denen du selber wieder mit dir hadest. Ich würd einfach dran bleiben. Wenn dir klarer wird, was du willst und was nicht und dran denkst, dass es eigentlich niemanden gibt, der deine Interessen wirklich vetritt...außer dir selbst... gestaltet sich das Leben weitgehend "wie von Geisterhand" in deinem Sinne.
Bei mir ist es beispielsweise auch so, dass mir ein altes Hobby eigentlich nurmehr wenig bedeutet. Mehrmals hab ich versucht es wiederzubeleben, aber ist gibt mir nichts mehr. Inzwischen hab ich jedoch bemerkt, das ich bereits ein neues Hobby habe...irgendwie steht man manchmal halt auf dem Schlauch. Und nun werd ich mein altes Hobby nächstes Jahr einfach jemandem geben, der mehr damit anfangen kann und ich gebe dem neuen mehr Aufmerksamkeit. Durch diese leicht melancholisch-nostalgischen Empfindungen beim Aufgeben der Wiederbelebungsmaßnahmen wird man wohl durch müssen.
Verstandestechnisch ist deinen Ausführungen eigentlich nichts hinzuzufügen; du durchdringst die Dinge ja selbständig.
Hmm, die Bestätigung durch dich selbst und deine eigene Bewertung wird vermutlich nicht wie ein Schalter wirken, sondern stellt eher einen kummulativen Prozess dar. Das was fehlte, kann nicht allein durch einen Entschluss geheilt werden, sondern benötigt Übung, Einübung und Wiederholung. Auch auf diesem Gebiet unterscheidet sich der erfolgreichere vom weniger erfolgreichen durch den Umgang mit Mißerfolgen. Der erfolgreichere kommt mit Rückschlägen einfach besser zurecht. Damit meine ich, dass es während du dir deine Bestätigung und Anerkennung selber gibst, es auch immer wieder Situationen geben wird, in denen dich andere mehr verletzen, als du gedacht hattest oder in denen du selber wieder mit dir hadest. Ich würd einfach dran bleiben. Wenn dir klarer wird, was du willst und was nicht und dran denkst, dass es eigentlich niemanden gibt, der deine Interessen wirklich vetritt...außer dir selbst... gestaltet sich das Leben weitgehend "wie von Geisterhand" in deinem Sinne.
Bei mir ist es beispielsweise auch so, dass mir ein altes Hobby eigentlich nurmehr wenig bedeutet. Mehrmals hab ich versucht es wiederzubeleben, aber ist gibt mir nichts mehr. Inzwischen hab ich jedoch bemerkt, das ich bereits ein neues Hobby habe...irgendwie steht man manchmal halt auf dem Schlauch. Und nun werd ich mein altes Hobby nächstes Jahr einfach jemandem geben, der mehr damit anfangen kann und ich gebe dem neuen mehr Aufmerksamkeit. Durch diese leicht melancholisch-nostalgischen Empfindungen beim Aufgeben der Wiederbelebungsmaßnahmen wird man wohl durch müssen.
Danke Hiob, du sprichst da etwas sehe Wahres an.Hiob hat geschrieben: ↑Do., 22.09.2022, 12:58 amorfati: "Nun ist mir klar, dass ich diese Anerkennung nie von außen erhalten werde - es wäre nie genug. Nur: wie schaffe ich es denn, mir diese Anerkennung selbst anzueignen?"
Das was fehlte, kann nicht allein durch einen Entschluss geheilt werden, sondern benötigt Übung, Einübung und Wiederholung. Auch auf diesem Gebiet unterscheidet sich der erfolgreichere vom weniger erfolgreichen durch den Umgang mit Mißerfolgen. Der erfolgreichere kommt mit Rückschlägen einfach besser zurecht. Damit meine ich, dass es während du dir deine Bestätigung und Anerkennung selber gibst, es auch immer wieder Situationen geben wird, in denen dich andere mehr verletzen, als du gedacht hattest oder in denen du selber wieder mit dir hadest. Ich würd einfach dran bleiben. Wenn dir klarer wird, was du willst und was nicht und dran denkst, dass es eigentlich niemanden gibt, der deine Interessen wirklich vetritt...außer dir selbst... gestaltet sich das Leben weitgehend "wie von Geisterhand" in deinem Sinne.
Ich hab da in den letzten Tagen auch wieder sehr intensiv drüber nachgedacht. Ich versuche wohl einfach, ständig irgendein "Endziel" erreichen zu wollen bzw. einen finalen Zustand; aber ich muss mir wohl eingestehen, dass es im Leben kein endgültiges Ziel gibt - einfach nur den Weg als Weg mit all seinen Umwegen, Abzweigungen und Sackgassen zu akzeptieren, das sollte das "Ziel" sein.
Ich frag mich halt schon auch, je älter ich werde, inzwischen ja 66, worin besteht denn der Sinn dieses Daseins auf diesem Planeten. Denn, wenn ehrlich, mein Leben hier ist, in Relation gesetzt zu anderen Leben, nur ein Wimpernschlag. Also, wozu hier sein? Ich gestehe, ich hab nur diese eine schlüssige Antwort: Wieder lieben zu lernen. Wir kommen doch als total liebende Wesen auf diese Welt. Und die "Welt" treibt uns diese Liebensfähigkeit aus
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling
@sebi
Ja... Der Sinn unseres Daseins... schwierig. Darauf wird wohl niemand je *die* Antwort finden. Solange bleibt uns wohl nichts anderes, als unser bestmögliches Leben zu leben.
Liebe(n) empfinde ich als eine mögliche, sehr schöne Antwort.
Ja... Der Sinn unseres Daseins... schwierig. Darauf wird wohl niemand je *die* Antwort finden. Solange bleibt uns wohl nichts anderes, als unser bestmögliches Leben zu leben.
Liebe(n) empfinde ich als eine mögliche, sehr schöne Antwort.
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