Teil 1:
Hi,
Ich dachte mir mal, ich schreibe mir etwas die Gedanken von der Seele und Stelle mich einem Forum vor, weil habe ich noch nicht probiert. Ich habe ein großes Problem mit meinem Leben und zwar kann ich bei den allermeisten Menschen nicht ich selbst sein und das führt dazu, dass ich mich als Mensch nicht verwirklichen kann. Aber lasst mich das etwas aufdröseln. Ich Versuche es mal so zu halten, dass es hoffentlich nicht zu lang wird. Außerdem tippe ich es auf dem Handy... Edit: ups...
1. Vergangenheit und Lebenssituation - für den Kontext
Bereits in einem meiner Grundschulzeugnis stand paraphrasiert: Mister K ist akzeptiert, aber steht nicht gerne im Mittelpunkt. Das hat sich durch meine ganze Jugend gezogen und ich habe diese hauptsächlich vor dem PC verbracht. Das sollte sich so auch noch bis zum 30. Lebensjahr ziehen. In den Teenagerjahren aber durchaus noch integriert und mit Freunden LAN-Parties gemacht usw.
Dann Studium, totaler Bruch, nicht klar gekommen und abgebrochen, auch weil ich null Anschluss hatte. Was anderes angefangen und nach Teilabschluss abgebrochen, einen Zertifikatslehrgang gemacht. Arbeit gefunden und nach 8 Jahren immer beim gleichen Arbeitgeber intern aufgestiegen soweit es meine Psyche erlaubt sage ich mal, denn eigentlich sind schon Meetings zu viel, sobald es viele Leute sind.
In der Phase mit den Studienabbruch habe ich auch eine Therapie begonnen, aber nicht beendet. Das war hauptsächlich Gesprächstherapie und Zuhören, aber wir sind nix wirklich aktiv angegangen. Abgebrochen, weil wir wegen eines Praktikums von mir ne Pause hatten und ist dann meinerseits eingeschlafen.
Beziehungsstatus und aktuelles Umfeld: Ich bin Single und hatte auch nie eine Beziehung oder auch nur einen Kuss, habe aber durchaus den Wunsch. Ich habe keinen gepflegten Freundeskreis, besuche aber eine Familie aus Schulfreunden 1x mal im Jahr. War auch schon zur Sommerparty eingeladen, aber zu viele Leute und Familien, wo ich kaum Anschluss habe, ergo nicht hingegangen.
2. Der Körper
Ich habe Autoimmunprobleme. D.h. früher Neurodermitis, 2016 kompletter Haarausfall, dann teilweise was wieder gekommen. Jetzt kreisrunden Haarausfall (d.h. wandernde und große kahle Stellen, also nicht ganz der übliche Haarausfall). Das betrifft leider auch die Augenbrauen. Körperliche Gründe konnte man nicht feststellen und dann wird auf Autoimmun diagnostiziert. Zudem auch Reizdarm und Allergien auf vieles von außen und innen.
Als zweites noch der krumme Rücken mit Kyphose und Skoliose und das Gefühl keinen Halt für den Kopf zu haben in der HWS. War da schon bei 2 Orthopäden, die aber nicht wirklich was gemacht haben. Ich muss das hier aber erwähnen, weil sich mein Nacken quasi dauerhaft verspannt anfühlt und eben ohne Halt und es auch Auswirkungen auf mein Erscheinungsbild hat. Ich Versuch dann viel gerade zu sitzen, was aber auch teils zu Unsicherheit führt.
3. Die Psyche
Bei mir ist die Sozialphobie so gelagert, dass Konfrontation kaum hilft bzw. das Ergebnis der Konfrontation müsste sich ändern damit es Erfolg hat.
Beispiele:
Ich gehe seit 8 Jahren zur Arbeit, früher noch ohne Home Office. Sobald ich nicht mehr alleine im Raum bin, fühle mich gestresst. Das ist so als ob dir wer unter den Brustkorb ans Herz greift, es drückt und einengt. Ganz schlimm auch gegenüber sitzen. Ich zuckte quasi jedes Mal, wenn die andere Person aufstand, stand unter Vollstress immer wenn die Möglichkeit bestand ins Blickfeld zu geraten. Ich traue mich kaum zu atmen usw. Naja inzwischen habe ich mir einen recht mit Regalen abgeschotteten Platz organisieren können. Davor habe ich aber mich und die wechselnden Kollegen quasi täglich 8 Stunden nervös gemacht. Die Folge u.a. auch Bluthochdruck und auch der komplette Haarausfall 2016. Erfolgreich im Job war ich dennoch, weil die Bewältigung hat nur darüber funktioniert ständig an etwas zu arbeiten und möglichst nicht an die Situation, wo ich sitze zu denken. Quasi einfach das Gehirn mit anderen Dingen bombardiert.
Neben der Arbeit ist das eigentlich auch sonst überall so, wo ich mich anderen ausgeliefert fühle, also jeder Spaziergang oder auch das Sitzen auf der Parkbank. Machen tue ich das dennoch. Ich laufe halt nur jeden Tag gegen eine Wand hole mir eine blutige Nase.
Problematisch dabei ist auch, dass ich immer negatives Feedback wahrnehme. Leute die schniefen oder andere Übersprunghandlungen, wenn ich an ihnen vorbei gehe. Naja, ich sehe dann wegen des psychischen Stresse auch nicht gerade gesund aus.
Naja, ich traue mich auch mal ein Bild zu Posten. Ist mir eigentlich egal: ok Link Posten geht als neuer User noch nicht.
Wer genauer in die Augen zoomt, wird da erkennen, dass es mir nicht so gut geht, wenn ich die Wohnung verlasse. Machen tue ich es trotzdem, bin halt ein Kämpfer. ich habe zudem auch die Natur selbst ganz gerne, weil raschelnde Bäume und Wind irgendwo auch beruhigend sind. Nur die Menschen da überall nicht.
Sozialphobie + körperliche Probleme
Sozialphobie + körperliche Probleme
Zuletzt geändert von Pauline am Mo., 08.08.2022, 18:25, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Betreffzeile auf obige präzisiert.
Grund: Betreffzeile auf obige präzisiert.
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Teil 2:
Eine Sache noch: Mir geht es er eigentlich besser wenn ich in einem Gespräch bin. Ich kann reden und zuhören. Problematisch wird es v.a. wenn man das nicht tut. Unangenehme Stille oder wenn ich im Fokus anderer bin, ohne dass ich da mit Inhalten und Kommunikation "gegensteuern" kann (auf der Straße, im Park, am Arbeitsplatz, im Meeting etc). Das Gespräch selbst kann mich dann auch zu einem gewissen Grad von Angstgefühlen ablenken.
Warum mich das alles wieder Mal mehr beschäftigt? Tja, wieder einen Crush auf eine Kollegin, die nett zu mir ist, aber ich habe halt zu viele Probleme mit mir selbst und das macht mich gerade etwas fertig. Denn ich weiß schon ganz lange, dass die Ängste und Stressgefühle Bullshit sind und mich anlügen, aber ich bekomme sie halt nicht gelöst.
Naja das soll es gewesen sein. Danke für alle die das Lesen und wer ähnliche Probleme hat, darf sich virtuell gedrückt fühlen. Den scheiß hat nämlich kein Mensch verdient.
Eine Sache noch: Mir geht es er eigentlich besser wenn ich in einem Gespräch bin. Ich kann reden und zuhören. Problematisch wird es v.a. wenn man das nicht tut. Unangenehme Stille oder wenn ich im Fokus anderer bin, ohne dass ich da mit Inhalten und Kommunikation "gegensteuern" kann (auf der Straße, im Park, am Arbeitsplatz, im Meeting etc). Das Gespräch selbst kann mich dann auch zu einem gewissen Grad von Angstgefühlen ablenken.
Warum mich das alles wieder Mal mehr beschäftigt? Tja, wieder einen Crush auf eine Kollegin, die nett zu mir ist, aber ich habe halt zu viele Probleme mit mir selbst und das macht mich gerade etwas fertig. Denn ich weiß schon ganz lange, dass die Ängste und Stressgefühle Bullshit sind und mich anlügen, aber ich bekomme sie halt nicht gelöst.
Naja das soll es gewesen sein. Danke für alle die das Lesen und wer ähnliche Probleme hat, darf sich virtuell gedrückt fühlen. Den scheiß hat nämlich kein Mensch verdient.
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- sporadischer Gast
- , 39
- Beiträge: 7
Hallo Mister K,
das klingt ja nach einer ganzen Palette von Selbstzweifeln.
Mit sowas wacht man ja nicht plötzlich auf, sondern es sind ja meist lang gewachsene Ängste.
Ich habe einen Freund, der ähnliche Probleme mit sich herum trägt.
Was hast Du an Therapie bereits gemacht? Auch an Eigenarbeit?
Schreib mir gern auch per PN.
Liebe Grüße
das klingt ja nach einer ganzen Palette von Selbstzweifeln.
Mit sowas wacht man ja nicht plötzlich auf, sondern es sind ja meist lang gewachsene Ängste.
Ich habe einen Freund, der ähnliche Probleme mit sich herum trägt.
Was hast Du an Therapie bereits gemacht? Auch an Eigenarbeit?
Schreib mir gern auch per PN.
Liebe Grüße
Hallo Mister K.
Deine Schilderung macht mich zuallererst Betroffen und traurig. Ich würde Dir wünschen, dass Du dafür eine Lösung findest. Das würde sicher keine leichte Aufgabe werden. Ich finde es mutig, dass Du Deine Leidensgeschichte so offen aufschreibst.
Mir hilft der Aufenthalt in der Natur sehr. Dort werde ich angenommen, wie ich bin. Ich muss "Niemand" sein. Das war bei mir schon in der Jugend so! Am wohlsten fühle ich mich draußen.
Jedoch kann ich mir Dein Leid nicht annähernd vorstellen, denn das kannst nur Du!
Eine Lösung habe ich nicht, aber schreib doch wenn Du magst!
LG HPK
Deine Schilderung macht mich zuallererst Betroffen und traurig. Ich würde Dir wünschen, dass Du dafür eine Lösung findest. Das würde sicher keine leichte Aufgabe werden. Ich finde es mutig, dass Du Deine Leidensgeschichte so offen aufschreibst.
Mir hilft der Aufenthalt in der Natur sehr. Dort werde ich angenommen, wie ich bin. Ich muss "Niemand" sein. Das war bei mir schon in der Jugend so! Am wohlsten fühle ich mich draußen.
Jedoch kann ich mir Dein Leid nicht annähernd vorstellen, denn das kannst nur Du!
Eine Lösung habe ich nicht, aber schreib doch wenn Du magst!
LG HPK
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Hi, danke euch für eure Antworten. Ja, das stimmt schon, dass das nicht von ungefähr kommt. Es hat sich sicherlich über Jahrzehnte einfach verschlimmert bis zu einem Punkt, wo man dann eigentlich raus will, aber der Körper anscheinend zu sehr gelernt hat, dass man dabei Stress empfindet und in den Panikmodus geht. In meiner Kindheit hatte ich zudem einen Vater, der keine Nähe zeigen konnte, auf kindliche Kritik (z.B. am Mittag, das er gekocht hat) ausrastet oder vor dem ich als Fünftklässler wegen einer 4 zum Gespräch musste und aus Angst heulte. Darauf war seine Antwort halt nur, dass Weinen im Leben nicht weiterhilft etc. Halt nicht der Typ, der sein Kind in den Arm nimmt oder es tröstet. Das war denke ich halt der Anfang vom ganzen, aber hat sich in meinem weiteren Leben noch weiterentwickelt.
Status quo ist halt, dass ich weiter täglich gegen eine Wand laufe und mit meinen Problemen mehr oder weniger alleine bin, aber mal gucken, ob ich es nochmal ärztlich angehe, weil es einen natürlich auf Dauer kaputt macht.
Status quo ist halt, dass ich weiter täglich gegen eine Wand laufe und mit meinen Problemen mehr oder weniger alleine bin, aber mal gucken, ob ich es nochmal ärztlich angehe, weil es einen natürlich auf Dauer kaputt macht.
Hallo Mister K.,
magst Du mir nochmals erklären was Du unter "gegen eine Wand laufen" genau meinst?
Das hast Du schon mehrmals erwähnt.
Eine andere Frage hab ich auch noch. Was erwartest Du denn von uns im Forum?
LG HPK
magst Du mir nochmals erklären was Du unter "gegen eine Wand laufen" genau meinst?
Das hast Du schon mehrmals erwähnt.
Eine andere Frage hab ich auch noch. Was erwartest Du denn von uns im Forum?
LG HPK
Ich erwarte eigentlich nichts, ich musste mir an dem Tag denke ich nur mal etwas runterschreiben. Also mir ist schon klar, dass ihr nicht einfach meine Probleme lösen könnt, muss auch keiner.
Gegen die Wand laufen meint: Sich in soziale Situationen begeben, hauptsächlich auf Arbeit, und sich dabei total unter Stress zu fühlen und das immer und immer wieder.
Gegen die Wand laufen meint: Sich in soziale Situationen begeben, hauptsächlich auf Arbeit, und sich dabei total unter Stress zu fühlen und das immer und immer wieder.
Hallo Mr. K.
Du hattest es ja in der Vergangenheit schon mal mit einer Therapie versucht. Wäre das noch eine Option für Dich? Oder eher nicht?
Oder hast Du dich schon mal informiert, ob es für Soziale Phobien wie Du sie ja nach eigenen Angaben hast eine Selbsthilfegruppe gibt?
Grüße HPK
PS ich denke nur laut nach
Du hattest es ja in der Vergangenheit schon mal mit einer Therapie versucht. Wäre das noch eine Option für Dich? Oder eher nicht?
Oder hast Du dich schon mal informiert, ob es für Soziale Phobien wie Du sie ja nach eigenen Angaben hast eine Selbsthilfegruppe gibt?
Grüße HPK
PS ich denke nur laut nach
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 3694
Falls irgendwie möglich, finde ich bei sowas einen Klinikaufenthalt ganz gut. Denn da gibt es viele Menschen, die alle auch ihre Probleme haben und manche vielleicht sogar das gleiche.
Ich habe mich damals in der Klinik das erste mal nicht mehr allein gefühlt (obwohl ich auch vorher Freunde hatte, zwar nicht viele, aber konstant über Jahre).
Wenn Klinik nicht geht, vielleicht Gruppentherapie?
Oder eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie? Wobei ich mir das schwierig vorstelle, falls die nicht angeleitet ist. Könnte mir vorstellen, Sozialphobiker unter sich kommen ohne Anleitung (vielleicht) nicht so in die Pötte und jemand, der ein bisschen führt, könnte es einfacher machen, in Kontakt und ins Gespräch zu kommen.
Ich habe mich damals in der Klinik das erste mal nicht mehr allein gefühlt (obwohl ich auch vorher Freunde hatte, zwar nicht viele, aber konstant über Jahre).
Wenn Klinik nicht geht, vielleicht Gruppentherapie?
Oder eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie? Wobei ich mir das schwierig vorstelle, falls die nicht angeleitet ist. Könnte mir vorstellen, Sozialphobiker unter sich kommen ohne Anleitung (vielleicht) nicht so in die Pötte und jemand, der ein bisschen führt, könnte es einfacher machen, in Kontakt und ins Gespräch zu kommen.
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