Hallo!
Ich lese schon sehr lange in diesem Forum mit und habe mich eben angemeldet.
Ich mache seit 6 Jahren eine Therapie wegen einer komplexen PTBS und noch einigen anderen Problemen.
In letzter Zeit ist es mal wieder so, dass sich einiges überschlägt, ich von einem schwarzen Loch ins andere falle. Und ich merke immer wieder, dass ich ihm nicht so vertrauen kann wie ich gern möchte und es notwendig ist. Ich mache vieles mit mir allein aus, anstatt mit ihm zu reden. Es liegt nicht an ihm oder der Therapie. Es liegt an meinem Unvermögen zu vertrauen. Ich kann das einfach nicht. Habe immer Angst, es wird was Schlimmes passieren wenn ich vertraue. Ich habe es ja auch nicht anders gelernt
Ich weiß nicht, wie ich vertrauen lernen kann, weiß nicht wie ich all die fürchterlichen Gedanken aus meinem Kopf bekommen kann. Habt ihr eine Idee?
Liebe Grüße Igel
Vertrauen?
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Hallo Igel - schöner Name!
Hm, also ich kenn das Problem. Meine Thera hat sich mein Vertauen hart erarbeiten müssen.
Was genau glaubst Du denn, könnte passieren? Und was davon hälst Du selbst für realistisch? Hast Du mit deinem Thera schon einmal darüber gesprochen? Du kennst ihn ja bereits 6 Jahre - ist schon mal etwas vorgefallen, was Dich zweifeln lässt? Ich denke nicht, dass Du nicht vertrauen kannst, vielleicht hast Du es einfach noch nicht versucht?
Hm, also ich kenn das Problem. Meine Thera hat sich mein Vertauen hart erarbeiten müssen.
Was genau glaubst Du denn, könnte passieren? Und was davon hälst Du selbst für realistisch? Hast Du mit deinem Thera schon einmal darüber gesprochen? Du kennst ihn ja bereits 6 Jahre - ist schon mal etwas vorgefallen, was Dich zweifeln lässt? Ich denke nicht, dass Du nicht vertrauen kannst, vielleicht hast Du es einfach noch nicht versucht?
Hallo Möve!
Ich glaube vieles, wenn nicht alles, von dem was ich glaube was passieren könnte, wird realistisch nicht so sein. Er hat mir auch mehr als einmal bewiesen, dass ich ihm vertrauen kann. Und dann passieren immer Missverständnisse die mein ganzes Vertrauen wieder auf Null setzen. Ich glaube aber auch, dass man in 6 Jahren Therapie schon mal das ein oder andere Missverständnis haben darf. Aber bei mir bricht dann alles wieder zusammen. Sicher ist das auch immer wieder Thema, aber ähnlich wie du sieht er auch, dass ich mich nicht traue zu vertrauen.
Dein letzter Satz berührt mich sehr. Du hast recht, ich habe es noch nie wirklich probiert. Die Frage ist, wie probiert man sowas?
Liebe Grüße Igel
Ich glaube vieles, wenn nicht alles, von dem was ich glaube was passieren könnte, wird realistisch nicht so sein. Er hat mir auch mehr als einmal bewiesen, dass ich ihm vertrauen kann. Und dann passieren immer Missverständnisse die mein ganzes Vertrauen wieder auf Null setzen. Ich glaube aber auch, dass man in 6 Jahren Therapie schon mal das ein oder andere Missverständnis haben darf. Aber bei mir bricht dann alles wieder zusammen. Sicher ist das auch immer wieder Thema, aber ähnlich wie du sieht er auch, dass ich mich nicht traue zu vertrauen.
Dein letzter Satz berührt mich sehr. Du hast recht, ich habe es noch nie wirklich probiert. Die Frage ist, wie probiert man sowas?
Liebe Grüße Igel
Hallo,
ich bin zwar erst 6 Monate in Therapie, aber ich fühle mich durch deine Worte total angesprochen. Ich habe auch wahnsinnig Probleme Vertrauen aufzubauen, im ganzen Leben und daher eben auch in der Therapie. Ich versuch es schon, aber wenn dann wie bei dir auch nur das kleinste Mißverständnis passiert, ist irgendwie wieder alles weg. In der Therapie drückt sich das bei mir wohl vor allem noch immer durch überwiegendes Schweigen aus.
Einen Rat kann ich dir leider nicht geben, da ich das Problem selbst noch nicht lösen kann. Mein Therapeut rät mir, Ängste auch mal zuzulassen und mich einfach mal drauf einzulassen. Aber das ist irgendwie leicht gesagt. Wie man das ganz praktisch hinkriegen soll, ist mir bisher auch noch ein Rätsel.
Tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann, aber ich wollte dir einfach gern mitteilen, dass ich das Gefühl gut verstehen kann.
Ich wünsch dir alles Gute.
Liebe Grüße,
Emma
ich bin zwar erst 6 Monate in Therapie, aber ich fühle mich durch deine Worte total angesprochen. Ich habe auch wahnsinnig Probleme Vertrauen aufzubauen, im ganzen Leben und daher eben auch in der Therapie. Ich versuch es schon, aber wenn dann wie bei dir auch nur das kleinste Mißverständnis passiert, ist irgendwie wieder alles weg. In der Therapie drückt sich das bei mir wohl vor allem noch immer durch überwiegendes Schweigen aus.
Einen Rat kann ich dir leider nicht geben, da ich das Problem selbst noch nicht lösen kann. Mein Therapeut rät mir, Ängste auch mal zuzulassen und mich einfach mal drauf einzulassen. Aber das ist irgendwie leicht gesagt. Wie man das ganz praktisch hinkriegen soll, ist mir bisher auch noch ein Rätsel.
Tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann, aber ich wollte dir einfach gern mitteilen, dass ich das Gefühl gut verstehen kann.
Ich wünsch dir alles Gute.
Liebe Grüße,
Emma
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Hallo,
ja, ich kenne das Thema auch sehr gut.
Ich bin jetzt 4 Jahre in Therapie, und Vertrauen ist immer noch - oder immer wieder- DAS Thema.
Liebe Igel, hast du schon mal versucht ganz kongret zu thematisieren, wie deine Ängste aussehen? Also z.B. "Wenn ich Ihnen jetzt dieses und jenes erzähle, habe ich Angst dass...."
So?
So etwas gibts bei uns in der Therapie immer wieder. Wenn ich dann an so nen Punkt komme, fragt meine Thera schon immer von ganz alleine: "Ok, Sie haben jetzt Angst, dass ich schreiend rausrennen könnte??" Und dann sprechen wir darüber. Bei mir hängt auch vieles mit Scham zusammen. Mir ist oft was völlig banales total peinlich.
Schonmal den Thera gebeten wegzusehen, wenn Du ihm was erzähst???
Hilft mir manchmal...
Liebe Grüße und ganz viel Mut!
Lucinda
ja, ich kenne das Thema auch sehr gut.
Ich bin jetzt 4 Jahre in Therapie, und Vertrauen ist immer noch - oder immer wieder- DAS Thema.
Liebe Igel, hast du schon mal versucht ganz kongret zu thematisieren, wie deine Ängste aussehen? Also z.B. "Wenn ich Ihnen jetzt dieses und jenes erzähle, habe ich Angst dass...."
So?
So etwas gibts bei uns in der Therapie immer wieder. Wenn ich dann an so nen Punkt komme, fragt meine Thera schon immer von ganz alleine: "Ok, Sie haben jetzt Angst, dass ich schreiend rausrennen könnte??" Und dann sprechen wir darüber. Bei mir hängt auch vieles mit Scham zusammen. Mir ist oft was völlig banales total peinlich.
Schonmal den Thera gebeten wegzusehen, wenn Du ihm was erzähst???
Hilft mir manchmal...
Liebe Grüße und ganz viel Mut!
Lucinda
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.
Hallo Igel,
Weshalb bricht dann immer alles zusammen? Beginnst Du dann alles zu hinterfragen? Da ist der Maßstab dann doch wieder zu hoch angesetzt. Wenn ich einmal was schlechtes tue, bin ich dann von Grund auf schlecht?
Ok, ich denke Du weißt schon, dass es nicht so ist. Du scheinst doch relativ reflektiert zu sein. Dir fehlt es wohl noch an der Umsetzung.
Gut, aber wie probiert man das? Sehr gute Frage - gibt es da überhaupt die EINE Antwort drauf? Wahrscheinlich nicht.
Viel reden hat mir geholfen. Die Befürchtungen auszusprechen. Anzusprechen, dass es mir gerade schwer fällt und die Reaktion der Thera abwarten - quasi als Rückversicherung. Und natürlich - einfach mal machen! Nicht so viel drüber nachdenken, was denn passieren könnte sondern sich mal drauf einlassen, was tatsächlich passiert.
Je mehr positive Erlebnisse ich sammle, desto leichter wird es nämlich.
Viel Erfolg damit.
Das ist das mal ne gute Erkenntnis. Genauso ist es auch. Niemand ist perfekt - auch ein Thera nicht. Wichtig ist doch nur, dass man darüber spricht und die Sachen aus der Welt schafft.Möve hat geschrieben:Ich glaube aber auch, dass man in 6 Jahren Therapie schon mal das ein oder andere Missverständnis haben darf.
Weshalb bricht dann immer alles zusammen? Beginnst Du dann alles zu hinterfragen? Da ist der Maßstab dann doch wieder zu hoch angesetzt. Wenn ich einmal was schlechtes tue, bin ich dann von Grund auf schlecht?
Ok, ich denke Du weißt schon, dass es nicht so ist. Du scheinst doch relativ reflektiert zu sein. Dir fehlt es wohl noch an der Umsetzung.
Gut, aber wie probiert man das? Sehr gute Frage - gibt es da überhaupt die EINE Antwort drauf? Wahrscheinlich nicht.
Viel reden hat mir geholfen. Die Befürchtungen auszusprechen. Anzusprechen, dass es mir gerade schwer fällt und die Reaktion der Thera abwarten - quasi als Rückversicherung. Und natürlich - einfach mal machen! Nicht so viel drüber nachdenken, was denn passieren könnte sondern sich mal drauf einlassen, was tatsächlich passiert.
Je mehr positive Erlebnisse ich sammle, desto leichter wird es nämlich.
Viel Erfolg damit.
Das könnte ich selbst geschrieben haben. (Obwohl dir das jetzt sicher auch nciht weiter hilft.)Igel hat geschrieben: [...] Und dann passieren immer Missverständnisse die mein ganzes Vertrauen wieder auf Null setzen. Ich glaube aber auch, dass man in 6 Jahren Therapie schon mal das ein oder andere Missverständnis haben darf. Aber bei mir bricht dann alles wieder zusammen.
Vielleicht schaffst du es aber, die Dinge, die dich irritieren und die dein Vertrauen "auf Null setzen" in der Therapie anzusprechen? Wenn du und der Therapeut dann eine Möglichkeit findet, diese Dinge zu klären und die Ursache dafür zu finden, warum bestimmte Vorkommnisse dich so aus dem Gleichgewicht bringen - Vielleicht kommst du dann weiter... ich weiss nicht, aber das wäre meine Idee dazu.
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