Genervt von Therapie
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Genervt von Therapie
Hallo in die Runde,
ich habe mich hier gerade ganz frisch angemeldet, weil ich doch einfach mal den Austausch benötige. Ich befinde mich zurzeit in meiner ersten Therapie (VT) seit ca. 15 Stunden + 4 Probesitzungen. Am Anfang hatte ich einen sehr guten Eindruck vom Therapeuten. Unser Altersunterschied dürfte nicht all zu groß sein, dass fand ich persönlich sehr hilfreich. Im Laufe der Zeit hab ich festgestellt, dass sein Verhalten teils sehr ambivalent ist. Mal übertrieben freundlich, mal normal freundlich und dann wiederum auch mal sehr "genervt" und eher kühl.
Mich hatte gerade Letzteres immer mal wieder irritiert. Das hier und da vllt mal ein "Du" seinerseits rausgerutscht ist, empfand ich als nicht all zu schlimm. Ich denke, dass das möglicherweise dem geringen Altersunterschied geschuldet ist. Wenn er dann aber eher genervt und kühl ist, mich kaum anschaut, dann stört mich das schon.
Irgendwie stelle ich mich dann immer wieder in Frage und fühle mich damit nicht gut. Wenn er dann wieder übertrieben freundlich ist, fühle ich mich hingegen sehr besonders und gut. Einmal hab ich ihn drauf angesprochen und danach wurde es auch deutlich besser. Ich hab mich zwischendurch dann mal belesen und hatte überlegt, ob in ihm ggf. etwas aktiviert wird, wenn er mich sieht (gegenübertragung oder Übertragung). Im negativen Sinne. Seine Reaktionen sind teils schon heftig. Andererseits hab ich auch schon überlegt, ob ich selber vllt einfach eine verzerrte Wahrnehmung habe und etwas auf ihn projeziere. Mir sein Verhalten dadurch extrem vorkommt oder aber ich sein Verhalten indirekt steuere. Dazu sei gesagt, dass ich rein gar nichts für ihn empfinde. Zumindest nicht bewusst.
Insgesamt kommt mir das alles jedenfalls etwas komisch vor. In den letzten drei Stunden haben wir immerhin eine halbwegs normale Basis gefunden. Das ganze ist allerdings weniger herzlich und freundlich, dafür konstant. Mir wäre es natürlich lieber gewesen, er hätte von vornherein ein konstantes Verhalten gehabt, weil ich jetzt irgendwie doch verwirrt bin. Ich frage mich immer wieder was falsch mit mir ist. Das führt dazu, dass ich mich aktuell gar nicht mehr freue. In den Stunden wirken ich nun sehr genervt und gelangweilt. Es ist ein bisschen von Achterbahnfahrt in "ich hab keine Lust mehr" übergegangen. Ich weiß auch nicht, ob die Luft nun einfach raus ist, zu viel Achterbahnfahrt da war oder ob es schlichtweg normal ist, dass es diese Phasen - gerade die jetzige von meiner Genervtheit - gibt und es wieder besser wird.
Ich war wirklich sehr froh, dass ich einen Therapeuten gefunden habe und möchte so ungern von vorne anfangen. Mir hilft natürlich auch eine Achterbahnfahrt nicht, daher ist das konstante gerade schon vernünftiger. Aber die passierte Achterbahnfahrt ist dennoch im Kopf hängen geblieben und mir nach wie vor ein Rätsel. Manchmal hab ich teils echt Angst, dass er wieder einen "schlechten Tag" haben könnte. Dann sitze ich in der Stunde schon da und hoffe einfach, dass die Zeit rum geht.
Zu guter letzt weiß ich natürlich nicht, was davon vllt sogar Provokation ist und gewollt als therapeutisches Mittel. Ich weiß, dass mir hier niemand diese Frage beantworten kann. Letztendlich würde mich einfach mal interessieren, wie das bei euch so ist. Hat euer Therapeut/in ein konstantes Verhalten? Habt ihr Phasen, in denen ihr selber genervt seit und nicht mehr wirklich wollt?
Würde mich über einen Austausch freuen.
Eure Maria
ich habe mich hier gerade ganz frisch angemeldet, weil ich doch einfach mal den Austausch benötige. Ich befinde mich zurzeit in meiner ersten Therapie (VT) seit ca. 15 Stunden + 4 Probesitzungen. Am Anfang hatte ich einen sehr guten Eindruck vom Therapeuten. Unser Altersunterschied dürfte nicht all zu groß sein, dass fand ich persönlich sehr hilfreich. Im Laufe der Zeit hab ich festgestellt, dass sein Verhalten teils sehr ambivalent ist. Mal übertrieben freundlich, mal normal freundlich und dann wiederum auch mal sehr "genervt" und eher kühl.
Mich hatte gerade Letzteres immer mal wieder irritiert. Das hier und da vllt mal ein "Du" seinerseits rausgerutscht ist, empfand ich als nicht all zu schlimm. Ich denke, dass das möglicherweise dem geringen Altersunterschied geschuldet ist. Wenn er dann aber eher genervt und kühl ist, mich kaum anschaut, dann stört mich das schon.
Irgendwie stelle ich mich dann immer wieder in Frage und fühle mich damit nicht gut. Wenn er dann wieder übertrieben freundlich ist, fühle ich mich hingegen sehr besonders und gut. Einmal hab ich ihn drauf angesprochen und danach wurde es auch deutlich besser. Ich hab mich zwischendurch dann mal belesen und hatte überlegt, ob in ihm ggf. etwas aktiviert wird, wenn er mich sieht (gegenübertragung oder Übertragung). Im negativen Sinne. Seine Reaktionen sind teils schon heftig. Andererseits hab ich auch schon überlegt, ob ich selber vllt einfach eine verzerrte Wahrnehmung habe und etwas auf ihn projeziere. Mir sein Verhalten dadurch extrem vorkommt oder aber ich sein Verhalten indirekt steuere. Dazu sei gesagt, dass ich rein gar nichts für ihn empfinde. Zumindest nicht bewusst.
Insgesamt kommt mir das alles jedenfalls etwas komisch vor. In den letzten drei Stunden haben wir immerhin eine halbwegs normale Basis gefunden. Das ganze ist allerdings weniger herzlich und freundlich, dafür konstant. Mir wäre es natürlich lieber gewesen, er hätte von vornherein ein konstantes Verhalten gehabt, weil ich jetzt irgendwie doch verwirrt bin. Ich frage mich immer wieder was falsch mit mir ist. Das führt dazu, dass ich mich aktuell gar nicht mehr freue. In den Stunden wirken ich nun sehr genervt und gelangweilt. Es ist ein bisschen von Achterbahnfahrt in "ich hab keine Lust mehr" übergegangen. Ich weiß auch nicht, ob die Luft nun einfach raus ist, zu viel Achterbahnfahrt da war oder ob es schlichtweg normal ist, dass es diese Phasen - gerade die jetzige von meiner Genervtheit - gibt und es wieder besser wird.
Ich war wirklich sehr froh, dass ich einen Therapeuten gefunden habe und möchte so ungern von vorne anfangen. Mir hilft natürlich auch eine Achterbahnfahrt nicht, daher ist das konstante gerade schon vernünftiger. Aber die passierte Achterbahnfahrt ist dennoch im Kopf hängen geblieben und mir nach wie vor ein Rätsel. Manchmal hab ich teils echt Angst, dass er wieder einen "schlechten Tag" haben könnte. Dann sitze ich in der Stunde schon da und hoffe einfach, dass die Zeit rum geht.
Zu guter letzt weiß ich natürlich nicht, was davon vllt sogar Provokation ist und gewollt als therapeutisches Mittel. Ich weiß, dass mir hier niemand diese Frage beantworten kann. Letztendlich würde mich einfach mal interessieren, wie das bei euch so ist. Hat euer Therapeut/in ein konstantes Verhalten? Habt ihr Phasen, in denen ihr selber genervt seit und nicht mehr wirklich wollt?
Würde mich über einen Austausch freuen.
Eure Maria
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Hallo Maria,
Kann es sein, dass dein Therapeut einfach noch sehr unerfahren ist? Darauf würde auch das Du hindeuten. Ihm fehlt noch die stabile Gelassenheit älterer Kolleg:innen und er versucht noch 'seinen' Stil zu finden.Ich kenne das in meiner Therapie so nicht, habe aber auch einen sehr erfahrenen Therapeuten, der das gut im Griff hat.
Weniger herzlich und freundlich finde ich eigentlich gut. Es ist professionell und hilft vermutlich ihm stabiler in der Beziehung zu bleiben und dir mehr bei dir und deinen Themen zu bleiben. Insofern würde das ja vielleicht jetzt passen, wenn es so bleibt?
LG, caduta
Kann es sein, dass dein Therapeut einfach noch sehr unerfahren ist? Darauf würde auch das Du hindeuten. Ihm fehlt noch die stabile Gelassenheit älterer Kolleg:innen und er versucht noch 'seinen' Stil zu finden.Ich kenne das in meiner Therapie so nicht, habe aber auch einen sehr erfahrenen Therapeuten, der das gut im Griff hat.
Weniger herzlich und freundlich finde ich eigentlich gut. Es ist professionell und hilft vermutlich ihm stabiler in der Beziehung zu bleiben und dir mehr bei dir und deinen Themen zu bleiben. Insofern würde das ja vielleicht jetzt passen, wenn es so bleibt?
LG, caduta
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja genau, er ist denke ich noch recht unerfahren. Natürlich weiß ich auch, dass jeder Fehler macht. Ich hatte auch erst das Gefühl "Okay wow, jetzt will er sich beweisen und das Machtverhältnis klar raushängen lassen", eben auch weil der Altersunterschied vermutlich nicht all zu groß ist, dass hier direkt durch ernstes, kühles Verhalten die Grenze gezogen wird. Ich hab ihm das aber auch so gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, ob das einfach seine Art ist zu therapieren. Dem hat er jedenfalls nicht zugestimmt.
Klar, wenn ich zurückblicke gab es immer wieder mal eher so eine freundschaftliche Sitzung und dann wurde er in der nächste Sitzung direkt strenger, hat mich kaum angesehen und sein Tonfall wurde "erwachsener".
Ich habe es trotz allem halt immer auf mich bezogen. Eben weil ich nicht weiß, warum er so ambivalent ist. Das ist total irritierend für mich und die einfachste Erklärung für mich ist, dass er mich einfach nicht mag und versucht nett zu sein, aber immer mal wieder der "echte" durch kommt, der dann wieder komisch ist.
Jetzt gerade ist es wie gesagt seit 3-4 Sitzungen mal konstant mit kühlem Verhalten. Grundsätzlich ist das auch gut für mich, eben nur, dass ich merke wie genervt ich plötzlich bin. Und ich hoffe, dass das einfach nur eine Phase bei mir ist :/
Klar, wenn ich zurückblicke gab es immer wieder mal eher so eine freundschaftliche Sitzung und dann wurde er in der nächste Sitzung direkt strenger, hat mich kaum angesehen und sein Tonfall wurde "erwachsener".
Ich habe es trotz allem halt immer auf mich bezogen. Eben weil ich nicht weiß, warum er so ambivalent ist. Das ist total irritierend für mich und die einfachste Erklärung für mich ist, dass er mich einfach nicht mag und versucht nett zu sein, aber immer mal wieder der "echte" durch kommt, der dann wieder komisch ist.
Jetzt gerade ist es wie gesagt seit 3-4 Sitzungen mal konstant mit kühlem Verhalten. Grundsätzlich ist das auch gut für mich, eben nur, dass ich merke wie genervt ich plötzlich bin. Und ich hoffe, dass das einfach nur eine Phase bei mir ist :/
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Du machst Dir sehr viele Gedanken um ihn und eure Beziehung. Hast Du das als Thema mal angesprochen? Ursprünglich bist Du ja bestimmt wegen eines oder mehreren Themen zur Therapie gekommen. Geht es da auch um Beziehung?
Wenn das eigentlich nicht Dein Thema ist, dann solltest Du Deine Verunsicherung und Genervtheit auf jeden Fall zeitnah ansprechen und versuchen, mit ihm zu klären, damit Du wieder Dich darauf konzentrieren kannst, weswegen Du eigentlich die Therapie machst.
Wenn das sowieso Dein Thema ist, dann umso besser und Du hättest ein prima Übungsfeld.
Natürlich reagiert der Therapeut auch auf Dich und das was Du überträgst. Allerdings ist es seine und nicht Deine Aufgabe, dies zu bemerken und bei Problemen ggf. sich Supervision zu holen.
Ich erwarte nicht von meinem Therapeuten, dass er immer die gleiche Stimmung hat. Aber wenn ich das Gefühl habe, etwas in seinem Verhalten mir gegenüber ist anders, dann frage ich ihn das meist sehr direkt. Und er findet eine Erklärung oder wir können das irgendwie auflösen.
Ich finde das wichtig das direkt zu klären.
Wenn das eigentlich nicht Dein Thema ist, dann solltest Du Deine Verunsicherung und Genervtheit auf jeden Fall zeitnah ansprechen und versuchen, mit ihm zu klären, damit Du wieder Dich darauf konzentrieren kannst, weswegen Du eigentlich die Therapie machst.
Wenn das sowieso Dein Thema ist, dann umso besser und Du hättest ein prima Übungsfeld.
Natürlich reagiert der Therapeut auch auf Dich und das was Du überträgst. Allerdings ist es seine und nicht Deine Aufgabe, dies zu bemerken und bei Problemen ggf. sich Supervision zu holen.
Ich erwarte nicht von meinem Therapeuten, dass er immer die gleiche Stimmung hat. Aber wenn ich das Gefühl habe, etwas in seinem Verhalten mir gegenüber ist anders, dann frage ich ihn das meist sehr direkt. Und er findet eine Erklärung oder wir können das irgendwie auflösen.
Ich finde das wichtig das direkt zu klären.
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Es geht um Beziehung ja. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob es so „unnormal“ ist, sich Gedanken darüber zu machen, wie die therapeutische Beziehung ist. Sie nimmt ja immerhin Einfluss auf mein Verhalten und meine Gedanken. Und bei manchen Sachen denke ich mir, die würden jeden irgendwie treffen bzw uncool finden. Grundsätzlich gebe ich dir natürlich recht, dass ich mir da Gedanken mache. Aktuell aber vermehrt weil ich merke, dass ich nicht mehr gern hingehe und meine Stimmung schnell ins genervte schwappt. Das kenne ich selber auch überhaupt nicht von mir.
Nein, das ist nicht unnormal, denn die therapeutische Beziehung ist das wesentliche Element, wodurch Psychotherapie wirkt (wenn sie das denn tut, und das heißt langfristig!)Lara_Marie93 hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 16:37 Auf der anderen Seite frage ich mich, ob es so „unnormal“ ist, sich Gedanken darüber zu machen, wie die therapeutische Beziehung ist.
Es liest sich so, als ob dieser Therapeut, was leider bei sehr vielen Therapeuten der Fall ist, so gut wie keine wirksame Selbsterfahrung im Sinne dieses Wortes gemacht hat. Denn ansonsten könnte er sich besser regulieren und nicht von Stimmungen oder Gegenübertragungen "schleudern" lassen. Das ist nicht trivial, sondern es hat massive Auswirkungen auf den Patienten, im schlimmsten Falle wirkt es schädigend.
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Inwiefern? Kannst du mal ein konkretes Beispiel nennen?
Und geht es in den Stunden überhaupt noch produktiv um die Probleme wegen denen du da angefangen hast oder nimmt in deinem Geist die komische Beziehung und das Verhalten des Therapeuten schon den ganzen Raum der Therapie ein?
Gerade eine Verhaltenstherapie sollte ja nun nicht auf der Bearbeitung von Übertragung/Gegenübertragung basieren sondern sich eher an deinen Lebensthemen hier und heute und deren Verbesserung orientieren.
Für mich hört sich das auch so an als ob der Therapeut unerfahren und mit dem Job überfordert ist.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Würde ungern ins Detail gehen. Aber er hat nun 2-3 mal Dinge, die mir passiert sind und mich belasten heruntergespielt oder Ausreden für die "Täter" gefunden.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 17:52
Inwiefern? Kannst du mal ein konkretes Beispiel nennen?
Es geht tatsächlich viel um aktuellen Themen. Also wir arbeiten eigentlich nur daran. Ich bekomme Hausaufgaben, mache diese, wir besprechen sie. Ich sehe deutliche Fortschritte bei mir. Aber ich war auch sehr motiviert und gerade ist da dieses Loch..das Loch von Genervtheit und motivationslosigkeit. Woher das kommt, weiß ich nicht. Ich gehe in den Raum und hab keine Lust. Davor ist meist alles noch in Ordnung.
Zuletzt geändert von Lara_Marie93 am Di., 14.06.2022, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Wir haben tatsächlich auch nie über Übertragung/Gegenübertragung gesprochen. Das war einfach meine Vermutung. Schiefe Blicke, Genervtheit, abwertende Gesten. Teilweise sehr rauer Ton. Das alles hört sich jetzt hier vll harmlos an, aber so ne Sitzung kann dann echt überraschend anders werden und ich denke mir jedes mal "so verhält sich ein Therapeut doch nicht bewusst". Das ist dann so, als würde er mit seinem größten Feind sprechen.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 17:52
Gerade eine Verhaltenstherapie sollte ja nun nicht auf der Bearbeitung von Übertragung/Gegenübertragung basieren sondern sich eher an deinen Lebensthemen hier und heute und deren Verbesserung orientieren.
Für mich hört sich das auch so an als ob der Therapeut unerfahren und mit dem Job überfordert ist.
Und ich selber sehe in ihm nichts. Also weder meinen Vater noch meine Mutter oder sonst wen. Er ist nett, das wars. Vllt übertrage ich indirekt was oder strahle etwas aus.
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Möchte es eigentlich auch ungern nochmal zum Thema machen bei ihm bzw mit ihm. So wie er jetzt ist, kann er ja bleiben. Nur ich wäre gern besser drauf. Morgen bin ich wieder da.
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Übertragung bedeutete, im Gegenüber irgendwen zu "sehen". Übertragung bedeutet vielmehr, mit all seinen bewussten und unbewussten Gefühlen, Wünschen, Phantasien etc., die einen in der Kindheit geprägt haben (in der Regel durch die Beziehungserfahrungen zu nahen Angehörigen), in heutige Beziehungen zu gehen, quasi seine "Muster" anzuwenden. Das geschieht immer und überall, in allen Beziehungen, sei es eine Partnerschaft oder eine einmalige Begegnung.Lara_Marie93 hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 18:14 Und ich selber sehe in ihm nichts. Also weder meinen Vater noch meine Mutter oder sonst wen.
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Okay, danke für die Erklärung Nehmen wir mal an, ich habe ein Muster, dass ich von anderen Menschen angenommen/akzeptiert werden möchte etc. Ich habe mich trotz allem ganz normal vllt sogar zurückhalten Verhalten und da würde ich dann seine Reaktion nicht verstehen. Wieso er dann so stark genervt reagiert.alatan hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 18:23Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Übertragung bedeutete, im Gegenüber irgendwen zu "sehen". Übertragung bedeutet vielmehr, mit all seinen bewussten und unbewussten Gefühlen, Wünschen, Phantasien etc., die einen in der Kindheit geprägt haben (in der Regel durch die Beziehungserfahrungen zu nahen Angehörigen), in heutige Beziehungen zu gehen, quasi seine "Muster" anzuwenden. Das geschieht immer und überall, in allen Beziehungen, sei es eine Partnerschaft oder eine einmalige Begegnung.Lara_Marie93 hat geschrieben: ↑Di., 14.06.2022, 18:14 Und ich selber sehe in ihm nichts. Also weder meinen Vater noch meine Mutter oder sonst wen.
Hallo,
vielleicht erwartest du auch etwas was du nicht bekommst und bist deswegen quasi frustriert und lustlos? Also auf einer Beziehungsebene vielleicht? Das ist nicht unbedingt Teil der VT.
Mich würde auch interessieren was er genau im negativen Sinne macht. Wie soll man das sonst beurteilen können?
Ansonsten würde ich versuchen nicht so viel in "seine Launen" hinein zu interpretieren. Es kann ja auch sein, dass du aus deiner Geschichte heraus zu stark auf sowas achtest.
LG candle
vielleicht erwartest du auch etwas was du nicht bekommst und bist deswegen quasi frustriert und lustlos? Also auf einer Beziehungsebene vielleicht? Das ist nicht unbedingt Teil der VT.
Mich würde auch interessieren was er genau im negativen Sinne macht. Wie soll man das sonst beurteilen können?
Ansonsten würde ich versuchen nicht so viel in "seine Launen" hinein zu interpretieren. Es kann ja auch sein, dass du aus deiner Geschichte heraus zu stark auf sowas achtest.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Hast Du das Gefühl, dass Deine Genervtheit vor allem auf sein wechselhaftes Verhalten Dir gegenüber beruht? Oder kann es dafür vielleicht auch andere Ursachen geben, die evtl. noch gar nicht so klar sind? Vielleicht würde es sich lohnen, sich das einmal in der Therapie genauer anzuschauen.
Mein Therapeut ist auch VTler und natürlich geht es unter anderem auch um Beziehung. Er geht aber mit Übertragung/Gegenübertragung anders und sehr viel "einfacher" (mir fällt jetzt gerade kein besseres Wort ein) um, als mein Psychoanalytiker in der vorherigen Therapie. Es nimmt beim VTler nicht so viel Raum ein.
Es sei denn, das ist Dein Thema, welches Du mitbringst und ansprechen möchtest.
Mein Therapeut ist auch VTler und natürlich geht es unter anderem auch um Beziehung. Er geht aber mit Übertragung/Gegenübertragung anders und sehr viel "einfacher" (mir fällt jetzt gerade kein besseres Wort ein) um, als mein Psychoanalytiker in der vorherigen Therapie. Es nimmt beim VTler nicht so viel Raum ein.
Es sei denn, das ist Dein Thema, welches Du mitbringst und ansprechen möchtest.
Der Therapeut versucht offenbar, sich zu kontrollieren und sich auf eine bestimmte Weise zu zeigen, die er für therapeutisch sinnvoll hält. Besonders freundlich usw. Das Problem dabei ist, dass das eine schauspielerische Glanzleistung über den ganzen Tag erfordert. Das schafft aber kein normaler Mensch. Also geht es irgendwann über in Überforderung und Erschöpfung, und dann ist er das Gegenteil von dem, was er sein möchte. Ist dir mal aufgefallen, dass er zu bestimmten Uhrzeiten besonders komisch ist? Oder sind deine Stunden immer zur selben Zeit?
Mir sind Therapeuten begegnet, die so eine Schauspielerei auch versucht haben. Es wurde auch ein bisschen zum Thema, weil ich darauf reagiert habe. Und mir sind Therapeuten begegnet, die das nicht versuchen. Das ist ein Zeichen von Reife, denke ich. Nicht nur bei Therapeuten, sondern bei Menschen allgemein.
Mir sind Therapeuten begegnet, die so eine Schauspielerei auch versucht haben. Es wurde auch ein bisschen zum Thema, weil ich darauf reagiert habe. Und mir sind Therapeuten begegnet, die das nicht versuchen. Das ist ein Zeichen von Reife, denke ich. Nicht nur bei Therapeuten, sondern bei Menschen allgemein.
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