Therapiepause in Krise?
Therapiepause in Krise?
Hallo,
Ich bin neu hier und brauche bitte Rat oder Inputs.
Diagnostiziert ist eine mittelgradige depressive Episode, allerdings bin ich momentan wirklich an einem absoluten Tiefpunkt, an dem es mir einfach absolut nicht gut geht. Therapie habe ich seit zweieinhalb jahren, seit ca 7 Monaten bin ich bei meiner akutellen Therapeutin. Sie ist lediglich 6 Jahre älter als ich, das Arbeitsverhältnis ist sehr gut und ich hatte schon länger das Gefühl, dass es eher eine freundschaftliche Atmosphäre ist, auch wenn sie die professionelle Distanz wahrt und ich nichts von ihr weiß.
Vor ca 8 Wochen hat sie mir das DU angeboten und es hat sich für mich auch stimmig angefühlt, sodass wir uns seitdem mit Vornamen ansprechen. Ich habe ihr auch gesagt, dass es mir schwer fällt das professionelle Verhältnis als solches anzusehen, weil ich die Atmosphäre zwischen uns eben eher freundschaftlich anfühlt. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich das Gefühl habe es hätte sich zwischen uns eine Freundschaft entwickelt, wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten und wollte von ihr wissen ob sie das auch so sieht, was sie bejaht hat. Sie hat in den letzten Wochen mehrmals betont, dass es ein Therapieverhältnis und keine Freundschaft ist und das ist mir rein theoretisch auch sonnenklar, trotzdem habe ich das Bedürnis nach mehr Kontakt und weiß auch, dass ich mir von ihr Dinge wünsche die sie mir nicht geben kann und darf. Das habe ich verstärkt in der vergangenen Woche gemerkt, weswegen ich das gestern in der Stunde auch wieder angesprochen habe. Ich habe auch gesagt, dass mir mein Gefühl sagt, dass das Beenden der Therapie die einzig richtige Lösung ist, aber ich einfach angst habe, dass ich das jetzt gerade nicht schaffe, weil es mir eben grad so schlecht geht.
Sie hat dann eine Therapiepause vorgeschlagen, damit ich sehen kann wie es mir damit geht und hat auch mir überlassen mir das in Ruhe zu überlegen und mich bei ihr zu melden, sobald ich was weiß, sei es mit einem Termin oder eben mit der Therapiepause. Ich glaube, dass eine Therapiepause das Einzige ist, was gerade hilft und glaube aber auch, dass ich von ihr klar wissen muss ob sie sich theoretisch vorstellen kann, wenn wir die Therapie beenden und dann eben eine gewisse Zeit keinen Kontakt haben, dass wir uns dann als Privatperson treffen.
Meint ihr ich kann ihr folgenden Text schicken? "Liebe X, ich habe mir das mit unserer Therapiepause (oder auch nicht) nochmal durch den Kopf gehen lassen und ich glaube, damit ich da eine Entscheidung trefffen kann würde es mir helfen wenn du mir sagen könntest ob für dich, nach einer gewissen Kontaktpause natürlich, eine außertherapeutische Beziehung in Frage käme? Du kannst dir das natürlich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen! Liebe Grüße, Y"
Mir ist klar, dass eine therapeutische und gleichzeitig eine freundschaftliche Beziehung nicht möglich und schon gar nicht erlaubt ist! Falls euch relevante Infos fehlen einfach nachfragen bitte!
Danke fürs Lesen
Ich bin neu hier und brauche bitte Rat oder Inputs.
Diagnostiziert ist eine mittelgradige depressive Episode, allerdings bin ich momentan wirklich an einem absoluten Tiefpunkt, an dem es mir einfach absolut nicht gut geht. Therapie habe ich seit zweieinhalb jahren, seit ca 7 Monaten bin ich bei meiner akutellen Therapeutin. Sie ist lediglich 6 Jahre älter als ich, das Arbeitsverhältnis ist sehr gut und ich hatte schon länger das Gefühl, dass es eher eine freundschaftliche Atmosphäre ist, auch wenn sie die professionelle Distanz wahrt und ich nichts von ihr weiß.
Vor ca 8 Wochen hat sie mir das DU angeboten und es hat sich für mich auch stimmig angefühlt, sodass wir uns seitdem mit Vornamen ansprechen. Ich habe ihr auch gesagt, dass es mir schwer fällt das professionelle Verhältnis als solches anzusehen, weil ich die Atmosphäre zwischen uns eben eher freundschaftlich anfühlt. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich das Gefühl habe es hätte sich zwischen uns eine Freundschaft entwickelt, wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten und wollte von ihr wissen ob sie das auch so sieht, was sie bejaht hat. Sie hat in den letzten Wochen mehrmals betont, dass es ein Therapieverhältnis und keine Freundschaft ist und das ist mir rein theoretisch auch sonnenklar, trotzdem habe ich das Bedürnis nach mehr Kontakt und weiß auch, dass ich mir von ihr Dinge wünsche die sie mir nicht geben kann und darf. Das habe ich verstärkt in der vergangenen Woche gemerkt, weswegen ich das gestern in der Stunde auch wieder angesprochen habe. Ich habe auch gesagt, dass mir mein Gefühl sagt, dass das Beenden der Therapie die einzig richtige Lösung ist, aber ich einfach angst habe, dass ich das jetzt gerade nicht schaffe, weil es mir eben grad so schlecht geht.
Sie hat dann eine Therapiepause vorgeschlagen, damit ich sehen kann wie es mir damit geht und hat auch mir überlassen mir das in Ruhe zu überlegen und mich bei ihr zu melden, sobald ich was weiß, sei es mit einem Termin oder eben mit der Therapiepause. Ich glaube, dass eine Therapiepause das Einzige ist, was gerade hilft und glaube aber auch, dass ich von ihr klar wissen muss ob sie sich theoretisch vorstellen kann, wenn wir die Therapie beenden und dann eben eine gewisse Zeit keinen Kontakt haben, dass wir uns dann als Privatperson treffen.
Meint ihr ich kann ihr folgenden Text schicken? "Liebe X, ich habe mir das mit unserer Therapiepause (oder auch nicht) nochmal durch den Kopf gehen lassen und ich glaube, damit ich da eine Entscheidung trefffen kann würde es mir helfen wenn du mir sagen könntest ob für dich, nach einer gewissen Kontaktpause natürlich, eine außertherapeutische Beziehung in Frage käme? Du kannst dir das natürlich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen! Liebe Grüße, Y"
Mir ist klar, dass eine therapeutische und gleichzeitig eine freundschaftliche Beziehung nicht möglich und schon gar nicht erlaubt ist! Falls euch relevante Infos fehlen einfach nachfragen bitte!
Danke fürs Lesen
Zuletzt geändert von Pauline am So., 22.05.2022, 05:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze für bessere Lesbarkeit angebracht. Bitte darauf achten, danke.
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Diese Gefühlen und Gedanke kommen ja in vielen Therapien vor, also der Wunsch nach "mehr", nach privatem Kontakt, nach Freundschaft oder Beziehung.
Das ist sicher auch für deine Therapeutin nicht so überraschend.
Aber gerade wenn es dir schlecht geht wäre doch eine Therapiepause oder Abbruch das Schlechteste was du tun kannst.
Hast du eine Idee warum es dir jetzt schlecht geht?
Und kommt dir gar nicht der Gedanke diese privaten Wünschen IN der Therapie zu bearbeiten und vor allem deine Probleme zu bearbeiten statt abzubrechen und eine private Beziehung zu wollen. Ob die zustande käme bezweifle ich und ob die dir gut tun würde auch.
Also: Was hindert dich daran die therapeutische Beziehung zu suchen, die Therapie weiter zu führen, an dir zu arbeiten?
DAS hielte ich für viel viel wichtiger
Das ist sicher auch für deine Therapeutin nicht so überraschend.
Aber gerade wenn es dir schlecht geht wäre doch eine Therapiepause oder Abbruch das Schlechteste was du tun kannst.
Hast du eine Idee warum es dir jetzt schlecht geht?
Und kommt dir gar nicht der Gedanke diese privaten Wünschen IN der Therapie zu bearbeiten und vor allem deine Probleme zu bearbeiten statt abzubrechen und eine private Beziehung zu wollen. Ob die zustande käme bezweifle ich und ob die dir gut tun würde auch.
Also: Was hindert dich daran die therapeutische Beziehung zu suchen, die Therapie weiter zu führen, an dir zu arbeiten?
DAS hielte ich für viel viel wichtiger
Hallo Sealove,
So ganz verstehe ich das Verhalten deiner Therapeutin nicht. Sie bietet dir das Du an und sie bejaht, dass sie sich unter anderen Umständen eine Freundschaft vorstellen kann?! Das ist aus meiner Sicht nicht wirklich hilfreich. Es klingt mir schon etwas verstrickt und ich bin mir auch nicht sicher, ob du das mit ihr klären kannst. Dazu müsste sie das Problem erkennen.
Eine Freundschaft danach - selbst wenn es formal möglich wäre - wäre aus meiner Sicht problematisch, da immer irgendwie eine Schieflage drin wäre: Sie eigentlich Therapeutin und du eigentlich Patientin.
Wenn du ihr die Email schickst wäre das aber offen auf dem Tisch. Insofern wäre das vielleicht gar nicht so schlecht. Wichtiger wäre aus meiner Sicht, wie sie dann darauf reagiert.
caduta
So ganz verstehe ich das Verhalten deiner Therapeutin nicht. Sie bietet dir das Du an und sie bejaht, dass sie sich unter anderen Umständen eine Freundschaft vorstellen kann?! Das ist aus meiner Sicht nicht wirklich hilfreich. Es klingt mir schon etwas verstrickt und ich bin mir auch nicht sicher, ob du das mit ihr klären kannst. Dazu müsste sie das Problem erkennen.
Eine Freundschaft danach - selbst wenn es formal möglich wäre - wäre aus meiner Sicht problematisch, da immer irgendwie eine Schieflage drin wäre: Sie eigentlich Therapeutin und du eigentlich Patientin.
Wenn du ihr die Email schickst wäre das aber offen auf dem Tisch. Insofern wäre das vielleicht gar nicht so schlecht. Wichtiger wäre aus meiner Sicht, wie sie dann darauf reagiert.
caduta
Danke für deine Impulsfragen! Ich glaube schlecht geht es mir weil ich gerade vor vielen Entscheidungen stehe unter anderem wie es beruflich weiter geht, finanzielle Schwierigkeiten, Einsamkeit um nur einen Teil zu nennen. Ich war ab 31.Jänner und ab 4.April je 6 Wochen in ambulanter Reha, dabei war natürlich die intensive Auseinandersetzung mit all den Themen im Vordergrund und ich glaube mich so intensiv damit zu beschäftigen hat meinen Zustand verschlechtertchrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 21.05.2022, 16:38 Diese Gefühlen und Gedanke kommen ja in vielen Therapien vor, also der Wunsch nach "mehr", nach privatem Kontakt, nach Freundschaft oder Beziehung.
................
Theoretisch hast du natürlich recht und ich fände es auch gut an dem Thema mit ihr in der Therapie zu arbeiten, aber die (Projektions-)Wünsche sind leider zu präsent, sodass ich mir unsicher bin ob sie die Richtige ist mit der ich daran arbeiten kann.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 22.05.2022, 05:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Komplettzitate sind zu vermeiden. Bitte an die Netiquette halten.
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Ich weiß nicht ob sie das als so ein Problem sieht wie ich es tue, aber ja tatsächlich ist das schon verstrickt. Was mir auch etwas komisch vorkommt ist die Tatsache, dass sie mir bereits zum zweiten Mal davon erzählt hat, dass sie von mir geträumt hat. Es war zwar im therapeutischen Zusammenhang, aber sie sagte mir auch schonmal, dass sie sich sehr selten an Träume erinnern kann...
Die Klarheit, ja die ist wichtig und wahrscheinlich sollte ich ihr die Nachricht wohl wirklich schicken
Zuletzt geändert von Pauline am So., 22.05.2022, 05:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Die Therapeutin hat ganz klar Abstinenzgrenzen überschritten und jetzt ist das Schlamassel perfekt. Du willst sie als Freundin, sie sagt es geht nicht, hat aber ganz klar dafür gesorgt, dass bei dir die Grenzen überhaupt erst verschwimmen.
Ich glaube nicht, dass da eine Freundschaft drin ist und ich finde es auch schwierig, dass du einen Abbruch davon abhängig machst, wie SIE sich entscheiden könnte. Es ist DEINE Therapie und wenn du das Gefühl hast, dass du mit ihr therapeutisch so nicht weiterarbeiten kannst, weil es zu verstrickt ist und ihr diese Verstrickung gemeinsam nicht aufgelöst bekommst (weil die Therapeutin das in ihrer Rolle und Position scheinbar gar nicht rafft), dann kann ich dir nur raten die Füße in die Hände zu nehmen und zu rennen.
So eine Therapeutin braucht kein Patient.
Ich glaube nicht, dass da eine Freundschaft drin ist und ich finde es auch schwierig, dass du einen Abbruch davon abhängig machst, wie SIE sich entscheiden könnte. Es ist DEINE Therapie und wenn du das Gefühl hast, dass du mit ihr therapeutisch so nicht weiterarbeiten kannst, weil es zu verstrickt ist und ihr diese Verstrickung gemeinsam nicht aufgelöst bekommst (weil die Therapeutin das in ihrer Rolle und Position scheinbar gar nicht rafft), dann kann ich dir nur raten die Füße in die Hände zu nehmen und zu rennen.
So eine Therapeutin braucht kein Patient.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Das habe ich mich immer wieder gefragt ob das nicht die professionellen Grenzen überschreitet. Und kann natürlich auch nur meine interpretation sein und ich kann mich irren, aber nachdem sie nicht wirklich was geändert hat, nachdem ich ihr all das gesagt habe (ich habe es in den letzten Wochen immer wieder mal angesprochen), bin ich irgendwie der Meinung, dass sie insgeheim und vielleicht mehr oder weniger unbewusst irgendwelche Wünsche verfolgt oder so. Ich meine alleine die Aussage gestern auf meine Äußerung, dass ich mir in der Zeit in der ich so große Schwierigkeiten mit meiner Schwester hatte und mir gedacht habe "Wieso kann sie nicht meine Schwester sein?" woraufhin sie sagte "Ach wie lieb" ist irgendwie so ein Indiz, dass es ihr schwer fällt zu trennen.Candykills hat geschrieben: ↑Sa., 21.05.2022, 17:42 Die Therapeutin hat ganz klar Abstinenzgrenzen überschritten und jetzt ist das Schlamassel perfekt. Du willst sie als ................
Wobei ich fairerweise dazu sagen muss, dass sie selbst gesagt hat, dass sie den integralen Therapieansatz kennengelernt hat und da wohl auf freundschaftlicher Ebene gearbeitet wird und sie deshalb vermutlich so agiert wie sie agiert. Anscheinend ist es da üblich, dass das Verhältnis sehr freundschaftlich ist, ich habe dazu nicht näher recherchiert
Ich werde ihr die Nachricht schicken und schauen ob und was sie darauf antwortet
Zuletzt geändert von Pauline am So., 22.05.2022, 05:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Diese Therapeutin hat mehrfach äußerst umprofessionell der Patientin gegenüber gehandelt. Nichts wie weg dort, denn so etwas kann zu schweren Abhängigkeitsneurosen führen.
Da dies in Therapieausbildungen immer thematisiert wird, ist davon auszugehen, dass sie schwerwiegende ungelöste eigenen Probleme mit Nähe-Distanz-Regulierung hat.
Da dies in Therapieausbildungen immer thematisiert wird, ist davon auszugehen, dass sie schwerwiegende ungelöste eigenen Probleme mit Nähe-Distanz-Regulierung hat.
Du machst dir was vor:
Kann es sein, gerade weil du auch von Einsamkeitsgefühlen schreibst, dass sie für dich auch willkommene Projektionsfläche ist? Dass du das Gefühl hast, wenn ihr eine Freundschaft habt, dass du dann 'glücklicher' wärst, wie auch immer das aussehen würde? Dass ihr da jetzt ins gemeinsame Ausagieren kommt, finde ich nicht nur unprofessionell, sondern es nimmt dir auch eine Chance. Nämlich, dass ihr euch mal anschaut, was sind das für Gefühle, wo kommen die her, was projizierst du auf sie an Wünschen und Hoffnungen, und warum brauchst du dafür jemand anderes und kannst das nicht in dir selbst finden?
Ihr seid da beide ganz schön heftig miteinander verstrickt, wobei ich ihr da den Vorwurf mache und nicht dir. Du bist schließlich die Patientin und aus genau diesem Grund gibt es solche Abstinenzregeln, denn indem sie diesen Schritt auf dich zu gemacht hat (Duzen und zugeben, dass sie sich auch eine Freundschaft vorstellen könnte) hat sie dir eigentlich schon längst die Therapeutin genommen. Ich glaube, das kriegt ihr nicht wieder in die Tube zurück.
Dass du nun deine Entscheidung von ihr wiederum abhängig machst, lässt bei mir alle Alarmglocken läuten. Wenn du eine Freundschaft willst, dann geh in die Offensive und fahr Risiko und stehe zu deinen Wünschen. . Aber mache es nicht davon abhängig, was sie will. Die Therapie ist ohnehin futsch. Ich würde mir an deiner Stelle schleunigst eine neue Therapeutin suchen.
Du weißt genau, wie alt sie ist - das wusste ich von keiner meiner Therapeutinnen. So ca. vielleicht, aber nicht genau aufs Jahr. Und das ist eben KEINE professionelle Distanz.
Auch das ist keine professionelle Distanz.
Kann es sein, gerade weil du auch von Einsamkeitsgefühlen schreibst, dass sie für dich auch willkommene Projektionsfläche ist? Dass du das Gefühl hast, wenn ihr eine Freundschaft habt, dass du dann 'glücklicher' wärst, wie auch immer das aussehen würde? Dass ihr da jetzt ins gemeinsame Ausagieren kommt, finde ich nicht nur unprofessionell, sondern es nimmt dir auch eine Chance. Nämlich, dass ihr euch mal anschaut, was sind das für Gefühle, wo kommen die her, was projizierst du auf sie an Wünschen und Hoffnungen, und warum brauchst du dafür jemand anderes und kannst das nicht in dir selbst finden?
Ihr seid da beide ganz schön heftig miteinander verstrickt, wobei ich ihr da den Vorwurf mache und nicht dir. Du bist schließlich die Patientin und aus genau diesem Grund gibt es solche Abstinenzregeln, denn indem sie diesen Schritt auf dich zu gemacht hat (Duzen und zugeben, dass sie sich auch eine Freundschaft vorstellen könnte) hat sie dir eigentlich schon längst die Therapeutin genommen. Ich glaube, das kriegt ihr nicht wieder in die Tube zurück.
Dass du nun deine Entscheidung von ihr wiederum abhängig machst, lässt bei mir alle Alarmglocken läuten. Wenn du eine Freundschaft willst, dann geh in die Offensive und fahr Risiko und stehe zu deinen Wünschen. . Aber mache es nicht davon abhängig, was sie will. Die Therapie ist ohnehin futsch. Ich würde mir an deiner Stelle schleunigst eine neue Therapeutin suchen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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Und das Problem ist, das ist passiert und nicht wieder rücknehmbar. Weil nachdem das du mal angeboten und angenommen wurde, und beide erklärt haben dass sie eine Freundschaft gut fänden wenn sie denn erlaubt wäre, wie soll man da wieder auf eine formalere Ebene zurückwechseln?
Das hat sie vergeigt. Ehrlich gesagt sollte sie das auch so zugeben und dir helfen einen anderen Therapeuten zu finden der erfahrener ist.
@lisbeth
Das Alter von meinem Therapeuten weiß ich tatsächlich auch . Er hat es auf seine Webseite geschrieben, auch dass er verheiratet ist und wieviele Kinder er hat. Fand ich eigentlich sehr angenehm. Das sind ja auch Informationen, die man ohne große Verstrickung bekommen kann.
Aber ich stimme dir bei allem anderen absolut zu. Erst im Nachhinein wird mir klar, wie wichtig diese Abstinenz in der Therapie tatsächlich ist. Nur dann kann man wirklich 100%ig bei sich bleiben und fängt nicht an sich um den Therapeuten / die Therapeutin Gedanken zu machen.
caduta
Hallo Sealove!
LG candle
Da ist für mich die Frage was euch da eigentlich freundschaftlich verbinden soll, wenn du von ihr nichts weißt? Das ist meiner Meinung nach ja wichtig in Freundschaften gemeinsame Schnittmengen bzw. Interessen zu haben.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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eben, man kennt ja nicht die reale Person.
Natürlich ist es erst mal verlockend sich mit der Therapeutin eine Freundschaft vorzustellen, das ist erst einmal jemand den man als eigentlich immer freundlich, zugewandt, interessiert, aufmerksam erlebt. Der einen bestätigt, vermittelt was alles gut an einem ist. Klar, das ist die Therapiesituation.
Ich glaube man muss sich immer klar machen: Das ist deren Job, das ist deren Aufgabe, aber in der Realität sind das auch ganz normale Menschen
Natürlich ist es erst mal verlockend sich mit der Therapeutin eine Freundschaft vorzustellen, das ist erst einmal jemand den man als eigentlich immer freundlich, zugewandt, interessiert, aufmerksam erlebt. Der einen bestätigt, vermittelt was alles gut an einem ist. Klar, das ist die Therapiesituation.
Ich glaube man muss sich immer klar machen: Das ist deren Job, das ist deren Aufgabe, aber in der Realität sind das auch ganz normale Menschen
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Ich würde so eine Freundschaft gar nicht wollen, wo mir jemand immer nur zugewandt ist - wäre mir zu asymmetrisch. Die Therapeutin überschreitet ihr Kompetenzen - mal wieder eines von den schwarzen Schafen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Mir ist es ein Rätsel, wie man bei jemandem eine Therapie machen kann, ohne etwas über den Therapeuten als Menschen zu erfahren. Das passiert doch automatisch.
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