Selbstverletzendes Verhalten
Selbstverletzendes Verhalten
Hallo,
ich weiß gerade nicht mehr weiter.....
Ich bin zur Zeit in therapeutischer Behandlung u.a. wegen starker innerer Anspannung, Haare ziehen und selbstverletzendem Verhalten (Ritzen).
Nun hat meine Therapeutin einen Vertrag erstellt, in dem ich unterschrieben habe, mich nicht mehr zu ritzen. Dazu erarbeiteten wir Skills, die ich bei Anspannung anwenden soll. Sie erklärte mir auch, dass ich bei nicht einhalten des Vertrags nicht mehr bei ihr Patientin sein könne. Sie könne das nicht verantworten, zumal wir uns wegen Corona derzeit nur online sehen.
Zum Hintergrund des Vertrags:
Das Ritzen trat bei mir eine Zeit lang vor allem nach der Therapie auf. Dazu muss ich erklären, dass ich eine Problematik mit Nähe habe - und ich mag die Therapeutin sehr. Es ist etwas kompliziert zu erklären. Jedes Mal, wenn die Therapiestunde beendet war, war ich emotional total durcheinander (evtl durch die "Trennung"?).
Jedenfalls habe ich mich diese Woche, und zwar nach der Therapie, ein Mal geritzt, da es mir extrem schlecht ging.
Die Therapeutin hat dann in der nächsten Woche nach 20 min die Therapiestunde abgebrochen mit der Begründung, dass ich den Vertrag nicht eingehalten habe und sie so nicht mit mir arbeiten könne.
Ich war sehr traurig und bin jetzt ziemlich durcheinander. Ich möchte sie nicht verlieren, fühle mich aber durch den Vertrag extrem unter Druck gesetzt. Ich habe das Gefühl, mich wieder ritzen zu müssen, da ich diesen inneren Druck, den Vertrag einzuhalten, nicht aushalte.
Wie sehr ihr das Verhalten der Therapeutin?
Handelt sie angemessen?
Was kann ich tun, um bei ihr zu bleiben?
Danke für Eure Zeit,
Dakini
ich weiß gerade nicht mehr weiter.....
Ich bin zur Zeit in therapeutischer Behandlung u.a. wegen starker innerer Anspannung, Haare ziehen und selbstverletzendem Verhalten (Ritzen).
Nun hat meine Therapeutin einen Vertrag erstellt, in dem ich unterschrieben habe, mich nicht mehr zu ritzen. Dazu erarbeiteten wir Skills, die ich bei Anspannung anwenden soll. Sie erklärte mir auch, dass ich bei nicht einhalten des Vertrags nicht mehr bei ihr Patientin sein könne. Sie könne das nicht verantworten, zumal wir uns wegen Corona derzeit nur online sehen.
Zum Hintergrund des Vertrags:
Das Ritzen trat bei mir eine Zeit lang vor allem nach der Therapie auf. Dazu muss ich erklären, dass ich eine Problematik mit Nähe habe - und ich mag die Therapeutin sehr. Es ist etwas kompliziert zu erklären. Jedes Mal, wenn die Therapiestunde beendet war, war ich emotional total durcheinander (evtl durch die "Trennung"?).
Jedenfalls habe ich mich diese Woche, und zwar nach der Therapie, ein Mal geritzt, da es mir extrem schlecht ging.
Die Therapeutin hat dann in der nächsten Woche nach 20 min die Therapiestunde abgebrochen mit der Begründung, dass ich den Vertrag nicht eingehalten habe und sie so nicht mit mir arbeiten könne.
Ich war sehr traurig und bin jetzt ziemlich durcheinander. Ich möchte sie nicht verlieren, fühle mich aber durch den Vertrag extrem unter Druck gesetzt. Ich habe das Gefühl, mich wieder ritzen zu müssen, da ich diesen inneren Druck, den Vertrag einzuhalten, nicht aushalte.
Wie sehr ihr das Verhalten der Therapeutin?
Handelt sie angemessen?
Was kann ich tun, um bei ihr zu bleiben?
Danke für Eure Zeit,
Dakini
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Hallo Dakini,
ich persönlich halte von solchen "Verträgen" wenig, gerade weil es zum Steigern des "Drucks" kommen kann.
Anders sehe ich es bei wirklichen Gefahren, wie z.B. bei Suizidalität.
Da können "Verträge" bzw. Versprechen gegenüber dem Therapeuten einem den letzten Halt geben es doch nicht zu tun und stattdessen Hilfe aufzusuchen.
Bei SVV finde ich den zusätzlichen Druck, der durch einen "Vertrag" geschürt wird eher kontraproduktiv.
Bevor Deine Therapeutin Dir einen "Vertrag" zur Bedingung macht, sollte sie Dir zuvor für Dich funktionierende Alternativen s.g. Skills an die Hand geben.
Genau das, was Du hier schreibst...
Wenn sich SVV so einfach mit so einem "Vertrag" vermeiden ließe, würde sich vermutlich niemand mehr "Ritzen".
Doch so einfach ist es halt eben nicht und zusätzlicher Druck macht es nicht einfacher.
Einen solchen "Vertrag" kannst Du doch erst "einhalten", wenn Du für Dich funktionierende Skills schon gefunden hast.
Das wäre vergleichbar, wenn Du jemanden aufforderst ein Feuer zu löschen und gibst ihm einen leeren Eimer an die Hand
Mein Therapeut ist da ganz anders heran gegangen.
Er hatte sich behutsam an das Thema herangetastet, hatte auch mal gefragt ob ich ihm die Schnitte mal zeigen würde.
Nachdem er schon ein paar mal danach (ganz ohne Druck) gefragt hatte, habe ich ihm dann mal welche gezeigt.
Er wollte sich lediglich vergewissern, daß ich mich damit nicht ernsthaft gefährde.
Seitdem ist es nur ab und an Thema und auch kein großes Thema...
Er fragt ab und an nach ob es noch vorkommt und wie oft, auch fragt er welche Situationen kurz vorher waren, die dies ausgelöst haben könnten. Um eben auch den Verlauf im Auge zu haben.
Oder wenn er merkt, daß ich mich wiedermal in die Hände kneife, macht er mich sehr fürsorglich darauf aufmerksam
und bietet mir verschiedene Dinge an, die ich stattdessen bearbeiten könne,
oder bietet mir eine Decke an, damit ich mich sicherer fühlen könnte,
oder bietet mir an (um die Anspannung los zu bekommen) mich im Raum frei bewegen, bzw. rumlaufen zu können.
Statt zusätzlichen Druck aufzubauen, versucht mein Therapeut mit mir zusammen auszuprobieren, was mir helfen könnte, den Druck anders los zu werden.
Oder eben auch mein eigenes Gefühl zu meinem Selbstwert positiv zu steigern, da bei mir auch eine eigene Ablehnung, Selbstverurteilung und Selbsthass eine große Rolle spielt.
Ich bin zwar noch sehr am Anfang, was diese Schritte angeht, aber ich merke schon wo mein Therapeut mit mir hin will.
Und ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß er mich dabei irgendwie zusätzlich unter Druck setzt.
Ganz im Gegenteil, durch seine ruhige Art damit umzugehen, baut dies eher den Druck ab.
Ich hoffe Du findest einen Weg Deiner Therapeutin mitzuteilen, daß Dich das noch mehr unter Druck setzt und es dadaurch für Dich noch schwieriger wird.
L.G. Tobe
ich persönlich halte von solchen "Verträgen" wenig, gerade weil es zum Steigern des "Drucks" kommen kann.
Anders sehe ich es bei wirklichen Gefahren, wie z.B. bei Suizidalität.
Da können "Verträge" bzw. Versprechen gegenüber dem Therapeuten einem den letzten Halt geben es doch nicht zu tun und stattdessen Hilfe aufzusuchen.
Bei SVV finde ich den zusätzlichen Druck, der durch einen "Vertrag" geschürt wird eher kontraproduktiv.
Bevor Deine Therapeutin Dir einen "Vertrag" zur Bedingung macht, sollte sie Dir zuvor für Dich funktionierende Alternativen s.g. Skills an die Hand geben.
Genau das, was Du hier schreibst...
würde ich an Deiner Stelle Deiner Therapeutin so mitteilen.Dakini hat geschrieben: ↑Do., 17.02.2022, 21:33...Ich war sehr traurig und bin jetzt ziemlich durcheinander. Ich möchte sie nicht verlieren, fühle mich aber durch den Vertrag extrem unter Druck gesetzt. Ich habe das Gefühl, mich wieder ritzen zu müssen, da ich diesen inneren Druck, den Vertrag einzuhalten, nicht aushalte.
Wenn sich SVV so einfach mit so einem "Vertrag" vermeiden ließe, würde sich vermutlich niemand mehr "Ritzen".
Doch so einfach ist es halt eben nicht und zusätzlicher Druck macht es nicht einfacher.
Einen solchen "Vertrag" kannst Du doch erst "einhalten", wenn Du für Dich funktionierende Skills schon gefunden hast.
Das wäre vergleichbar, wenn Du jemanden aufforderst ein Feuer zu löschen und gibst ihm einen leeren Eimer an die Hand
Mein Therapeut ist da ganz anders heran gegangen.
Er hatte sich behutsam an das Thema herangetastet, hatte auch mal gefragt ob ich ihm die Schnitte mal zeigen würde.
Nachdem er schon ein paar mal danach (ganz ohne Druck) gefragt hatte, habe ich ihm dann mal welche gezeigt.
Er wollte sich lediglich vergewissern, daß ich mich damit nicht ernsthaft gefährde.
Seitdem ist es nur ab und an Thema und auch kein großes Thema...
Er fragt ab und an nach ob es noch vorkommt und wie oft, auch fragt er welche Situationen kurz vorher waren, die dies ausgelöst haben könnten. Um eben auch den Verlauf im Auge zu haben.
Oder wenn er merkt, daß ich mich wiedermal in die Hände kneife, macht er mich sehr fürsorglich darauf aufmerksam
und bietet mir verschiedene Dinge an, die ich stattdessen bearbeiten könne,
oder bietet mir eine Decke an, damit ich mich sicherer fühlen könnte,
oder bietet mir an (um die Anspannung los zu bekommen) mich im Raum frei bewegen, bzw. rumlaufen zu können.
Statt zusätzlichen Druck aufzubauen, versucht mein Therapeut mit mir zusammen auszuprobieren, was mir helfen könnte, den Druck anders los zu werden.
Oder eben auch mein eigenes Gefühl zu meinem Selbstwert positiv zu steigern, da bei mir auch eine eigene Ablehnung, Selbstverurteilung und Selbsthass eine große Rolle spielt.
Ich bin zwar noch sehr am Anfang, was diese Schritte angeht, aber ich merke schon wo mein Therapeut mit mir hin will.
Und ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß er mich dabei irgendwie zusätzlich unter Druck setzt.
Ganz im Gegenteil, durch seine ruhige Art damit umzugehen, baut dies eher den Druck ab.
Ich hoffe Du findest einen Weg Deiner Therapeutin mitzuteilen, daß Dich das noch mehr unter Druck setzt und es dadaurch für Dich noch schwieriger wird.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
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-
- Helferlein
- , 28
- Beiträge: 107
Hallo Dakini,
ob die Therapeutin angemessen handelt oder nicht, finde ich übers Internet schwer einzuschätzen, allerdings erscheint mir dieser Vertrag doch ein wenig... naiv.
Gerade sie als Thera sollte eigentlich wissen, dass einem ein Vertrag gegen SVV noch mehr Druck machen kann und entsprechende Lösungen mit dir erarbeiten. Meiner Erfahrung nach ist das SVV aber eher ein Symptom und hauptsächlich daran zu arbeiten, hilft nur zu einem gewissen Grad. Denn um langfristig Erfolg zu haben, muss man die Ursache angehen (dafür muss man aber auch stabil genug sein).
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hatte auch nach Monaten/Jahren ohne SVV dann doch wieder Rückfälle und hätte so einen Vertrag nie unterschrieben. Hast du vielleicht nur unterschrieben, weil du Angst hattest, dass deine Thera sonst gar nicht mehr mit dir arbeiten möchte?
Wenn die restliche Therapie bisher gut war und du Fortschritte gemacht hast usw, würde ich offen ansprechen wie sehr dich das unter Druck setzt und betonen, dass du nicht dafür garantieren kannst, dass SVV nicht mehr vorkommen wird, aber du daran arbeiten willst und quasi nur "sicher" ritzt bzw auch ins KH gehst wenn es nötig ist.
LG matrjoschka
Ok da war Tobe schneller, sehe das genauso. Zusätzlicher Druck ist kontraproduktiv.
ob die Therapeutin angemessen handelt oder nicht, finde ich übers Internet schwer einzuschätzen, allerdings erscheint mir dieser Vertrag doch ein wenig... naiv.
Gerade sie als Thera sollte eigentlich wissen, dass einem ein Vertrag gegen SVV noch mehr Druck machen kann und entsprechende Lösungen mit dir erarbeiten. Meiner Erfahrung nach ist das SVV aber eher ein Symptom und hauptsächlich daran zu arbeiten, hilft nur zu einem gewissen Grad. Denn um langfristig Erfolg zu haben, muss man die Ursache angehen (dafür muss man aber auch stabil genug sein).
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hatte auch nach Monaten/Jahren ohne SVV dann doch wieder Rückfälle und hätte so einen Vertrag nie unterschrieben. Hast du vielleicht nur unterschrieben, weil du Angst hattest, dass deine Thera sonst gar nicht mehr mit dir arbeiten möchte?
Wenn die restliche Therapie bisher gut war und du Fortschritte gemacht hast usw, würde ich offen ansprechen wie sehr dich das unter Druck setzt und betonen, dass du nicht dafür garantieren kannst, dass SVV nicht mehr vorkommen wird, aber du daran arbeiten willst und quasi nur "sicher" ritzt bzw auch ins KH gehst wenn es nötig ist.
LG matrjoschka
Ok da war Tobe schneller, sehe das genauso. Zusätzlicher Druck ist kontraproduktiv.
Mich mach etwas stutzig, dass die Therapeutin davon spricht, sie könne es nicht verantworten, die Therapie nach SVV fortzusetzen. Das klingt für mich nach Selbstverletzungen, die schädlicher und gefährlicher sind, als es das Wort "Ritzen" suggeriert. Und wenn das so ist, also die TE sich gerade nach der Therapie immer wieder ernsthaft verletzt, was sie ohne Therapie nicht gebraucht hat, dann stellt sich schon die Frage, ob eine Therapiepause nicht eine bessere Lösung ist. Wenn die Therapie immer wieder so viel Stress erzeugt, dass sich die TE nur mit gefährlichem SVV beruhigen kann, dann ist die Therapie vermutlich aktuell zu viel für sie.
Wobei ich das Vorgehen in dem Fall nicht optimal finde - meine Therapeutin hätte in dem Fall vermutlich eine Lösung mit mir ausgehandelt, mit der wir beide leben können. Vielleicht seltenere Stunden, oder erstmal nur stützende Behandlung, vielleicht auch Unterstützung bei der Suche nach einer anderen Therapeutin, wenn die Person der Therapeutin selbst (bzw. die Trennung von ihr) das SVV auslöst.
Und wie schon gesagt wurde, wir kennen hier das Ausmass des SVV nicht.
Ich würde die Thera um Hilfe bei der Entlastung bitten, falls sie das überfordert könnte sie es auch in die Supervision nehmen, es gibt professionellere Vorgehensweisen, als es ihre momentan zu sein scheint.
Wobei ich das Vorgehen in dem Fall nicht optimal finde - meine Therapeutin hätte in dem Fall vermutlich eine Lösung mit mir ausgehandelt, mit der wir beide leben können. Vielleicht seltenere Stunden, oder erstmal nur stützende Behandlung, vielleicht auch Unterstützung bei der Suche nach einer anderen Therapeutin, wenn die Person der Therapeutin selbst (bzw. die Trennung von ihr) das SVV auslöst.
Und wie schon gesagt wurde, wir kennen hier das Ausmass des SVV nicht.
Ich würde die Thera um Hilfe bei der Entlastung bitten, falls sie das überfordert könnte sie es auch in die Supervision nehmen, es gibt professionellere Vorgehensweisen, als es ihre momentan zu sein scheint.
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Ich sehe es so... bei einem Vertrag müssen doch beide unterschreiben. Und du hast offenbar unterschrieben. Ich kann verstehen, dass die Therapeutin nicht unterstützen will, wenn du dich immer ausgerechnet nach den Stunden ritzt. Andererseits heißt es ja auch oft, dass SVV auch eine Art Selbstfürsorge ist. Du musst einschätzen, ob dir das zusagt, wie die Therapeutin das macht. Würdest du denn sagen, dass das Ritzen wirklich eher dazu ist, den Druck nach der Stunde zu lindern, oder steckt da nicht doch ein Beziehungsaspekt mit drin? Wenn letzteres, dann versteh ich schon, dass die Therapeutin sich nicht verwickeln lassen will. Schwierig.
Ich persönlich finde, die Verantwortung für jegliches destruktive Verhalten (vom Patienten) sollte beim Patienten liegen. Auch die Konsequenzen.
Ich hätte allerdings dem Vertrag schon im Vornherein nicht zugestimmt, wenn du den nicht sinnvoll findest.
Ich persönlich finde, die Verantwortung für jegliches destruktive Verhalten (vom Patienten) sollte beim Patienten liegen. Auch die Konsequenzen.
Ich hätte allerdings dem Vertrag schon im Vornherein nicht zugestimmt, wenn du den nicht sinnvoll findest.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Solch ein Vertrag ist therapeutischer Unsinn, und zwar aus folgendem Grund:
Es basiert auf einem primitiven Verhaltenskodex: machst du dies - passiert das. Das hat aber mit Psychotherapie im Sinne von Beziehung(slernen) mit allem, was dazu gehört, absolut nichts zu tun, denn die Therapeutin entzieht sich der Beziehung, macht es sich also sehr einfach. Wenn sie selbst (unbewusste) Angst vor Beziehung hat, sollte sie sich nicht mit derartig gestörten Pat. beschäftigen, denn das ist für die Pat. nicht hilfreich.
Außerdem ist ja dieses destruktive Verhalten genau Teil der Störung, genauso könnte man einem Depressiven sagen, wenn er niedergeschlagen kommt, oder einem Psychotiker, der Stimmen hört, dass man ihn in diesem Zustand nicht behandeln wolle. Was bleibt dann? Die Behandlung von Befindlichkeitsstörungen (also quasi Gesunden), was sich manche Therapeuten zu wünschen scheinen.
Es basiert auf einem primitiven Verhaltenskodex: machst du dies - passiert das. Das hat aber mit Psychotherapie im Sinne von Beziehung(slernen) mit allem, was dazu gehört, absolut nichts zu tun, denn die Therapeutin entzieht sich der Beziehung, macht es sich also sehr einfach. Wenn sie selbst (unbewusste) Angst vor Beziehung hat, sollte sie sich nicht mit derartig gestörten Pat. beschäftigen, denn das ist für die Pat. nicht hilfreich.
Außerdem ist ja dieses destruktive Verhalten genau Teil der Störung, genauso könnte man einem Depressiven sagen, wenn er niedergeschlagen kommt, oder einem Psychotiker, der Stimmen hört, dass man ihn in diesem Zustand nicht behandeln wolle. Was bleibt dann? Die Behandlung von Befindlichkeitsstörungen (also quasi Gesunden), was sich manche Therapeuten zu wünschen scheinen.
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Stimmt, seh ich grundsätzlich auch so, doch wir wissen nicht, was im Vorfeld gelaufen ist... und wieso das SVV direkt nach den Stunden stattfand. Ich sag das deswegen, weil ich Leute kenne, die mit SVV auch Menschen manulieren und verwickeln. Ja, das hat auch seine Gründe, doch das kann mitunter Ausmaße annehmen, von denen man sich auch abgrenzen muss. Und ich bleibe dabei, wenn ich mich selbst verletzen will, ists meine Verantwortung und niemandes sonst. Und daher fänd ichs eigentlich auch besser, die Therapeutin hielte sich da raus. Hast du eine Idee, warum sie das jetzt macht? Immerhin wars ne Weile ja ohne diesen komischen Vertrag.
Ich weiß auch nicht... ich geb zu... ich versteh auch nicht, warum SVV denn permanent Hauptthema in der Stunde sein muss (klingt hier für mich, als wärs das). Ich meine - das SVV ist ein Nebenprodukt des inneren Leides. Ich habe mein SVV zwar angesprochen, aber es war nie Hauptthema. Als es mir innerlich besser ging, konnt ichs sein lassen - und zwar auf allen Ebenen.
Ich weiß auch nicht... ich geb zu... ich versteh auch nicht, warum SVV denn permanent Hauptthema in der Stunde sein muss (klingt hier für mich, als wärs das). Ich meine - das SVV ist ein Nebenprodukt des inneren Leides. Ich habe mein SVV zwar angesprochen, aber es war nie Hauptthema. Als es mir innerlich besser ging, konnt ichs sein lassen - und zwar auf allen Ebenen.
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Ich schließe mich an: es ist vielleicht eine Sache, einen Anti-Suizid-Vertrag für die Zeit der Therapie abzuschließen. Mein Therapeut meinte am Anfang, dass es nicht Sinn der Therapie ist, mit mir nur noch darüber zu sprechen, dass ich mir nicht akut das Leben nehme. Alles hat irgendwo eben auch eine Ursache und ein seelisches Leid, warum es eben manche Symptome gibt. Und diese Ursachen zu erkennen und zu bearbeiten oder Alternativen zu finden, das kann dann Teil der Therapie sein. So sehe ich das auch für SVV.
SVV ist ebenfalls ein Symptom von mir und mein Therapeut fragt schon danach, aber er macht da kein Hauptthema draus. Und dadurch, dass es kein Hauptthema ist, merke ich selbst, dass es für mich auch kein Hauptthema wird.
Durch einen solchen Vertrag gegen SVV würden meine Gedanken vermutlich viel zu sehr darum kreisen.
Ein Vertrag macht nur dann Sinn, wenn es Gegen-Strategien gibt, die Dir helfen können. Habt ihr solche Strategien besprochen?
Einen Vertrag kann man auch kündigen. Ich würde es mit ihr besprechen. Natürlich kann es sein, dass Deine Therapeutin sich vor Manipulation "schützen" will. Aber solche Strategien führen oft zu noch viel massiveren SVV und es kann sich so auch hochschaukeln - ist schwierig. Aber Verträge müssen gut überlegt sein.
SVV ist ebenfalls ein Symptom von mir und mein Therapeut fragt schon danach, aber er macht da kein Hauptthema draus. Und dadurch, dass es kein Hauptthema ist, merke ich selbst, dass es für mich auch kein Hauptthema wird.
Durch einen solchen Vertrag gegen SVV würden meine Gedanken vermutlich viel zu sehr darum kreisen.
Ein Vertrag macht nur dann Sinn, wenn es Gegen-Strategien gibt, die Dir helfen können. Habt ihr solche Strategien besprochen?
Einen Vertrag kann man auch kündigen. Ich würde es mit ihr besprechen. Natürlich kann es sein, dass Deine Therapeutin sich vor Manipulation "schützen" will. Aber solche Strategien führen oft zu noch viel massiveren SVV und es kann sich so auch hochschaukeln - ist schwierig. Aber Verträge müssen gut überlegt sein.
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Stimmt eigentlich, Gespensterkind! Im Endeffekt sollten Therapeuten sich da einfach auch abgrenzen. Ich glaube, das Problem ist, wenn sie den Patienten zu sehr retten wollen... dann neigen sie dazu mit so Erziehungsmaßnahmen auch mal übergriffig zu werden.
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Und ein Anti-Suizid-Vertrag ist auch ein bissl sinnlos... was will der Therapeut schon machen, wenn der Patient sich nicht dran hält und dann tot ist? Ich bekam in einer VT auch mal son Vertrag - ich hab gelacht für mich. Echt. Er kann nix, wenn ich tot bin, hab ich gedacht. Und bin ich nicht tot, halte ich mich an den Vertrag. Düdüm...
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Das mit dem Anti-Suizid-Vertrag sehe ich ganz genauso, denn wenn ich tot bin, ist mir der Vertrag eh egal. So ein Vertrag ist eher was für einen selbst, dass man sich vielleicht innerlich an ein Versprechen gebunden fühlt. Und wenn nicht- dann eben nicht
Doch, es gibt die Psychotherapeutische Anti Suizid Posthum Klage (PaSPoK), die aber bisher nie Erfolg hatte.
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Im Ernst ich fass es nicht
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Machst du eine Verhaltenstherapie? Ich glaube in der DBT ist es genauso, auch mit den entsprechenden Konsequenzen bei Fehlverhalten. Kenne ich selbst aber nur theoretisch.
Was du tun kannst ist denke ich an deinem SVV arbeiten. Wenn es gerade Prio hat, dass du damit aufhörst, dann hat das Prio. Ob die Therapiemethode für dich funktioniert, lässt sich so nicht beurteilen. Am besten klärst du das mit deiner Therapeutin direkt, wie es dir insgesamt damit geht, dass du Angst hast, sie zu verlieren etc.. Es ist sehr wichtig, dass du das rein bringst und nicht versuchst, das mit dir selbst auszumachen. Vielleicht kannst du es so sehen: sie möchte dich nicht loswerden oder abstrafen, aber sie braucht eine bündnisfähige Patientin, die sich nicht selbst und damit die Therapie gefährdet.
Remember to leave pawprints on hearts.
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ich denke diese strikte Vorgehensweise führt nur zu Heimlichkeiten und tieferer Scham und Angst.
Solche Verträge sind sinnfrei, Therapie sollte nicht aus Strafen bestehen.
Ich würde versuchen mit der Therapeutin zu sprechen - allerdings möchte ich keine Therapie bei jemand machen der mich bei Problemen eiskalt fallen lässt.
Solche Verträge sind sinnfrei, Therapie sollte nicht aus Strafen bestehen.
Ich würde versuchen mit der Therapeutin zu sprechen - allerdings möchte ich keine Therapie bei jemand machen der mich bei Problemen eiskalt fallen lässt.
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