Psychosomatische Reha beantragen - ein Fass ohne Boden?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Sternchen987
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Psychosomatische Reha beantragen - ein Fass ohne Boden?

Beitrag Mo., 14.02.2022, 13:42

Hallo Ihr Lieben :hallo:

mein Anliegen kann ja schon stellenweise aus dem Titel entnommen werden.

Ich habe gerade das Gefühl, dass das für mich wirklich ein Fass ohne Boden ist. Man sucht nach Hilfe und bekommt dann doch Steine in den Weg gelegt und ich bin gerade wütend, traurig und ratlos zugleich.
Zur Ausgangssituation in Kurzform - ein Jahr VT, mittlerweile selbst bereit dazu eine psychosomatische Reha machen zu wollen, was für mich ein langer und steiniger Weg war diese Selbsterkenntnis zu bekommen. Mein Therapeut, welcher dies schon relativ zeitig vorgeschlagen hatte fertigte auf meinen Wunsch hin einen aktuellen Befund an, mit dem ich zu meinem HA ging, da er ja für solche Anträge die erste Anlaufstelle ist. Er ist ja Derjenige, der den Arztbefund für den Antrag ausstellen muss. Mit dem Befund des Therapeuten dachte ich, das sei eine runde Sache und dem Antrag stehe nichts im Wege, Fehlanzeige. Mein Arzt fühlt sich dafür nicht verantwortlich. Für alle, die es noch nicht wissen: ich habe nicht die beste Meinung über meinen HA und war auch schon in der Vergangenheit mehr als unzufrieden mit seiner nicht vorhandenen Kompetenz und ja, ich bin gerade dran den HA zu wechseln, aber momentan hat jede Praxis hier in der Umgebung Annahme Stopp, Danke Corona. :roll:
Jedenfalls überwies er mich an einen Psychiater mit der Bitte um eine Zweitmeinung und ggf. Reha Maßnahme. Ich hatte seit Beginn seiner Idee kein gutes Bauchgefühl, denn ich strebe keine Zweittherapie an, Medikamente schon gar nicht und möchte einfach nur einen kompletten Reha Antrag stellen, mehr nicht. Nun ist es nichts Neues, dass es auch bei Psychiatern Wartezeiten gibt, demnach habe ich Mitte März (Und das war wohl noch relativ schnell) einen Termin, aber wie schon erwähnt, ich habe absolut kein gutes Gefühl dabei. Und ich verstehe es auch nicht - der Befund meines Therapeuten, der seit einem Jahr mit mir arbeitet war so aussagekräftig, wieso wird das angezweifelt? Und ja, mein HA zweifelte es an.

Ich habe nun heute parallel bei einem Arzt für Psychosomatik angerufen und ihm kurz meine Situation geschildert und mein Bauchgefühl war dieses Mal komplett positiv. Er hat am Telefon erkannt, dass es mir nicht um Medikation geht oder ich anstrebe eine weitere Therapie nebenbei zu beginnen, sondern lediglich um diesen Antrag, wo ein Teil eben von einem Arzt ausgefüllt werden MUSS. Er meinte auch, dass er denkt zwei Stunden würden dafür ausreichen und aufgrund von nicht vorhandener Kapazität ohnehin keinerlei weitere Behandlungsmöglichkeit besteht. Ich habe mich das erste Mal gehört und verstanden gefühlt; jedoch ist der Termin zwei Tage vor dem Termin beim Psychiater. Den habe ich bis jetzt auch mal noch nicht abgesagt. Der Facharzt für Psychosomatik meinte, für ihn wäre das Stellen dieser Anträge ein normaler Prozess, also kann ich darauf vertrauen, dass das alles seine Richtigkeit hat? Oder muss dieser Antrag von einem HA oder Psychiater gestellt werden?
Ein weiteres Problem für mich besteht darin, dass meine aktuelle AU über meinen HA läuft und der auch meinte, dass dann der Psychiater alles Weitere übernimmt, also auch die Verlängerung der AU. Ich weiß gerade nicht, was ich machen soll. Den Termin beim Psychiater dennoch wahrnehmen, auch wenn der Psychosomatik Facharzt den Antrag stellt? Oder weiterhin über diesen HA?

Ich bin ratlos, wirklich & hoffe, dass mein Anliegen einigermaßen verständlich ist.
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 14:32

Hi Sternchen,

Reha-Antrag stellen, oh ja, danach braucht man ne Reha. Mein HA hats auch nicht gemacht, weil das zu schlecht vergütet wird. Musste mir damals einen anderen HA suchen, der mich gar nicht kannte und die Diagnose des Theras, die ich ihm mündlich mitteilte, einfach übernahm. Und dann musste noch ein Psychiater bescheinigen, dass keine neurologischen Ursachen vorliegen. Habe nur einen mit zeitnahen freien Terminen gefunden. Der hat auch blanko unterschrieben, weil er zu viel zu tun hatte.
Halte durch!

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Sternchen987
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 14:48

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mo., 14.02.2022, 14:32 Musste mir damals einen anderen HA suchen, der mich gar nicht kannte und die Diagnose des Theras, die ich ihm mündlich mitteilte, einfach übernahm.
Ha, ja. Das war nämlich auch mein Gedanke - auf dem Antrag steht ja, seit wann man bei dem Arzt in Behandlung ist und ich dachte mir "Wie doof sieht das für die DRV aus, wenn da steht Patient erst seit zwei Wochen in Behandlung" :kopfschuettel:
Charlie Foxtrott hat geschrieben: Mo., 14.02.2022, 14:32 Und dann musste noch ein Psychiater bescheinigen, dass keine neurologischen Ursachen vorliegen.
Das ist halt jetzt meine Frage - soll ich den Termin beim Psychiater dennoch wahrnehmen? MUSS der seinen Teil zum Reha Antrag beisteuern oder reicht der Arzt für Psychosomatik dafür aus?
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.

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LovisTochter
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 14:53

Hallo Sternchen,

den Reha-Antrag habe ich selbst gestellt. Die Ärzte werden von der DRV (wenn diese die Kostenträgerin ist, sonst von der KK) angeschrieben. Ausgefüllt werden muss der Antrag nicht von einem Arzt. Es geht natürlich schneller, wenn alle Unterlagen und Befundberichte bereits vorliegen, allerdings werden diese vom Kostenträger wohl leider nur dann vergütet, wenn dieser die Ärzte auffordert einen Befundbericht zu erstellen. Wenn Du diese also bereits im Vorfeld erstellen lässt, kann es sein, dass Du für dafür aufkommen musst.

Darf ich fragen, warum unbedingt eine Reha und keine Klinik mit Klinikeinweisung? Bei letzterem sparst Du Dir nämlich den Weg der Beantragung und die Zielsetzung ist eine andere. Bei einer Reha geht es ja immer vorrangig um die Wiederherstellung bzw. Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, bei einer "normalen" Klinik steht Deine Gesundung mehr im Vordergrund.

Da eine Reha ja im Vorfeld beantragt und genehmigt werden muss, sind selbst die Wartezeiten oft recht ähnlich.

Aber vielleicht hast Du für Dich ja auch schon genau abgeklärt, warum eher Reha.

Viel Erfolg,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Sternchen987
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 15:04

LovisTochter hat geschrieben: Mo., 14.02.2022, 14:53
Darf ich fragen, warum unbedingt eine Reha und keine Klinik mit Klinikeinweisung? Bei letzterem sparst Du Dir nämlich den Weg der Beantragung und die Zielsetzung ist eine andere. Bei einer Reha geht es ja immer vorrangig um die Wiederherstellung bzw. Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, bei einer "normalen" Klinik steht Deine Gesundung mehr im Vordergrund.
Es geht darum, dass ich zur Zeit nicht mehr in der Lage bin meinen beruflichen Alltag zu bewältigen. Deshalb habe ich auch eine AU, die immer wieder verlängert wird, bis ich die Reha gemacht habe. Die ambulante Psychotherapie läuft ja gerade aktuell nebenher weiter. Ich kann dir gerade tatsächlich nicht sagen, weshalb eher Reha und nicht Klinik mit Einweisung. Wir sprachen in der Therapie oft darüber, weil es in erster Linie immer darum ging, dass ich aus meinem momentanen Umfeld herauskomme, die Möglichkeit bekomme engmaschiger begleitet zu werden, stabil zu sein um dann im Nachgang bei der weiter laufenden ambulanten Therapie freier anzusetzen.
Ich fühle mich aktuell tatsächlich nicht in der Lage diesen beruflichen Alltag zu meistern, aber tue mich auch mit alltäglichen Dingen schwer, wobei ich das noch "einfacher" händeln kann als mein Arbeitsleben. Mein Leben bestand immer aus Arbeit, Arbeit, Arbeit, Leistung, Leistung, Leistung, nun kann ich einfach nicht mehr. Jetzt hast du mich tatsächlich etwas unsicher gemacht, dass ich den falschen Weg eingeschlagen habe. :cry:

Mich hat das eben echt verwirrt, da bei den ganzen Formularen steht, dass ich einen Arztbericht benötige und es ohne Arzt Bericht nicht geht. Über anfallende Kosten wurde ich bisher auch noch nicht informiert; weder von dem Psychosomatik Arzt am Telefon noch von meinem Therapeuten :kopfschuettel:
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LovisTochter
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 15:55

Sofern man berufstätig ist, hängt die Arbeitsfähigkeit ja idR eng mit der eigenen Verfassung zusammen. Dementsprechend änedrt sich die Leistungsfähigkeit ja meist auch positiv mit, wenn es einem generell besser geht.

Ich kann nur von mir sprechen, habe sowohl "normale" Klink, als auch eine Reha gemacht und ich muss ganz klar sagen, dass mir die Kliniken um Weiten mehr, als die Reha gebracht hat.
Das war einfach intensiver und, für mein Gefühl, kompetenter, obwohl auch die Reha (angeblich) auf Trauma spezialisiert war. Ich habe allerdings nur die Erfahrung aus einer Reha-Klinik, kann gut sein, dass es in anderen Kliniken anders zugeht. Es gibt auch Kliniken, die mit beiden Kostenträgern und Konzepten arbeiten und da kann ich mir nicht vorstellen, dass es große Unterschiede in der Behandlung gibt.

Was ich noch erlebt habe ist, dass man natürlich auch bei der Reha ein Wunsch- und Wahlrecht hat, ich auch eine Wunschklinik angegeben habe, die DRV dies aber komplett ignoriert hat. Ich bin dann in die von der DRV vorgegebene Klinik gegangen, weil ich endlich anfangen wollte und die Änderung der Klinik hätte noch weitere Bürokratie erfordert, was ja immer dauert.
Die anderen Kliniken in denen ich war habe ich mir selbst ausgesucht und mir dann nur noch eine Einweisung vom Arzt (einmal HA 2x Psychiaterin) geben lassen und damit war alles bürokratische geklärt.

Freiwillig würde ich persönlich nur noch in eine Reha gehen, wenn es mir darum ginge EM-Rente zu beantragen. Sonst fand ich das ganze Unterfangen wenig hilfreich.
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Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 14.02.2022, 18:10

Ich habe zwar noch keine Reha gemacht, aber war bereits in psychosomatischen Kliniken stationär. Das läuft in der Regel über ein Vorgespräch + Warteliste, aber ich finde das tatsächlich recht gut und intensiv dort (kommt sicher auf die Klinik an) und von der Ausstattung und dem Gesprächsangebot sicher nicht schlechter als Reha.
Wäre eine Alternative, falls Du Dich damit mal beschäftigen willst- will Dich jetzt damit aber nicht noch mehr verwirren!


Suedsee
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 15.02.2022, 17:20

Hey Sternchen,

ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine psychosomatische Reha gemacht.

Bei mir war es so,dass ich weder AU noch in ambulanter PT war. Ich hatte vor einiger Zeit schon eine VT abgeschlossen und fühlte mich soweit "austherapiert". Allerdings merkte ich, dass ich wieder in meine alten Verhaltensmuster rutschte und meine Leistung privat und auf der Arbeit stark eingeschränkt war.

Ich habe mich damals direkt an einen Psychiater gewandt. Ich wurde auch nur dazwischen geschoben, weil er eigentlich Aufnahmestopp hat und sich langsam zurückziehen möchte.

Ich hatte genau 1 Std. mit ihm und habe auch direkt klar gestellt, dass ich keine medikamentöse Behandlung möchte. Wir haben dann zusammen 4 Möglichkeiten besprochen, wie es für mich weitergehen könnte und haben uns dann für die Reha entschieden, weil ich dort mein Kind mitnehmen konnte (3 Jahre). Alle anderen Möglichkeiten waren mit Kind und stark eingeschränkter Kinderbetreuung in der momentanen Zeit schwer nutzbar gewesen.
Ich habe dann bei der DRV dann einfach nachgefragt, welche Formulare ich benötige und habe ihm dann seinen Anteil vorbei gebracht.

Was ich dir damit sage möchte ist, dass du keine Bedenken haben musst mit deiner Bitte um einen Rehaantrag zum Psychiater zu gehen. Sie versuchen dir nicht immer automatisch Medikamente anzudrehen. ;-)
Und es sieht überhaupt nicht komisch aus wenn du beim "Antragsarzt" das erste Mal warst.
Ich hatte mich schon auf einen Widerspruch eingestellt, aber es lief alles glatt durch. Ich glaube bei den Psychoärzten ist es wirklich einfacher, da sie das Prozedere im Vergleich zu den Hausärzten besser kennen.

Die Reha selber war schon sehr darauf aus dich wieder ins Berufsleben zu bringen. Für mich persönlich hat es dennoch viel gebracht, denn ich hänge jetzt wieder in der ambulanten PT rum und bearbeite meine Probleme auch mal nachhaltiger.
UND es schließt sich auch nicht aus nach der Reha noch in eine Tagesklinik oder so zu gehen- so lief es bei meiner Mutter.
Wichtig ist es erstmal das ganze System in Gang zu bringen würde ich behaupten.

LG
Suedsee

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lisbeth
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Beitrag Di., 15.02.2022, 18:29

Ich bin da bei Lovis Tochter - Akutklinik hat Reha um Längen geschlagen (im Positiven). Von der Intensität her, vom Programm her, und ja, auch vom Essen her... :anonym: Und ja, die Aufenthaltsdauer ist für mich einer der Pluspunkte gewesen. Nach 6 Wochen (was es bei Reha so im Schnitt gibt) war ich in der Akutklinik grade bei den wirklich wichtigen Themen angekommen. Da kanns schon helfen zu wissen, dass man da noch ordentlich Luft bei der Aufenthaltsdauer hat, falls gewünscht.

Bei der Akutklinik hast du auch keinen Antragsstress. Die DRV lehnt den ersten Antrag auch gerne mal ab, dh du musst in den Widerspruch gehen, der dann bewilligt wird. Akutklinik brauchst du eine Einweisung vom Arzt und einen kurzen Bericht vom Therapeuten. Viele Therapeuten kennen diese Möglichkeit nicht, sondern wissen nur irgendwas über Reha. Soweit ich weiß, können inzwischen sogar Therapeuten die Einweisungen in Akutkliniken ausstellen. Damit meldest du dich bei deiner Wunschklinik an, füllst einen Fragebogen aus, und wartest dann auf Vorgespräch (oder auch gleich deinen Anreisetermin).

Und: Mit psychosomatischer Akutklinik machst du dich auch von der Krankenkasse unabhängiger und hältst dir mehr Optionen offen. Die fordern bei längerem Krankengeld oft dazu auf, eine Reha zu beantragen zwecks Feststellung der Erwerbsfähigkeit. Da hast du dann keine Wahl und wirst in der Reha begutachtet. Wenn es blöd läuft und du dort eher an desinteressierte Menschen gerätst und die dich für nicht erwerbsfähig halten, dann wirst du in Rente geschickt, ob du willst oder nicht.

Am Ende der Akutklinik steht erstmal keine solche Bewertung, die direkte sozialrechtliche Auswirkungen hat. Die schreiben einen Bericht für den einweisenden Arzt und fertig (der geht auch nicht an die Krankenkasse, während die Rentenversicherung deinen Reha-Bericht bekommt). Gleichzeitig hast du der Krankenkasse gegenüber gezeigt, dass du ja mitmachst und motiviert bist und Behandlungsmöglichkeiten wahrnimmst.

Also nicht nur inhaltliche sondern auch formale Vorteile, wie ich finde ;-)
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― Anne Lamott

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Sternchen987
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Beitrag Di., 15.02.2022, 22:28

Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich etwas beschäftigt war antworte ich euch hier einheitlich :-)
Erst einmal Vielen Dank für euer Feedback. Ich weiß auch nicht; für mich stand die Einweisung in eine Klinik irgendwie nie wirklich zur Debatte. Vielleicht verbinde ich damit auch etwas Negatives. Keine Ahnung.
Wir sprachen aber in der Therapie tatsächlich von Reha. Ich selbst habe bisher ja nur eine Reha gemacht mit Schwerpunkt Orthopädie und selbst die war ambulant.

Was mich doch sehr frustriert: die Meinungen gehen da in meinem Bekanntenkreis irgendwie auseinander. Die Einen sagen durch die ambulante Therapie, die ich zur Zeit mache würde das meine Chance vergrößern beim ersten Durchgang eine Bewilligung zu bekommen. Die Anderen sagen ich solle mich darauf einstellen, dass im ersten Durchgang grundsätzlich eine Ablehnung kommt. Ich habe ja den Termin beim Facharzt für Psychosomatik; der wird nun auch diesen Arzt Befundteil ausfüllen. Zwei Tage später hätte ich den Termin beim Psychiater. Da habe ich mir überlegt, ob ich den auch trotz alle dem wahrnehmen sollte; vielleicht kann er ja auch noch einen Befund beisteuern? Dann weiß ich aber auch nicht, ob ich nicht seine Zeit damit verschwende, keine Ahnung. Irgendwer müsste ja auch die "Weiterbehandlung" übernehmen sprich AU, und ich kann mir vorstellen, dass mein toller HA nicht begeistert davon ist, wenn er weiter für die AU herhalten muss; andererseits wäre es mir schon alleine wegen meinem Arbeitgeber lieber, wenn auf der Au nicht "Psychiater" steht; wäre in meinem Arbeitsbereich nicht besonders von Vorteil.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 16.02.2022, 13:32

bei dem Thema würde ich nicht so sehr auf "Meinungen" aus dem Bekanntenkreis setzen, weil dich das sowieso nur furstriert oder verunsichert.
Solange die Bekannten nicht wirklich vom Fach sind, plappert da halt jeder irgendwie mit, Meinungen, Vorurteile, Dinge vom Hörensagen, im besten Fall noch eine (!) individuelle Erfahrung.
Was bringt dir die Meinung eines Bekannten der irgendetwas vom Cousin des Nachbarn gehört hat? Nichts !

Die Entscheidung für oder gegen einen Klinkaufenthalt triffst erst Mal du.

Die Unterschiede und Möglichkeiten wurden dir hier ja schon genannt, es gibt keinesfalls nur "Reha". Und der Begriff wird oft auch synonym verwendet für psychosomatische / psychotherapeutische Kliniken. Teils aus Unwissen und teils weil Reha etwas harmloser und sympathischer klingt.

Ich würde dir unbedingt empfehlen auch den vorgeschlagenen Weg über die Kliniken zu gehen und mit allen Beteiligten Fachleuten offen zu kommunizieren.

Was andere da meinen und denken ist egal, mach dich soweit wie möglich frei davon

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lisbeth
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Beitrag Mi., 16.02.2022, 19:22

Sternchen987 hat geschrieben: Di., 15.02.2022, 22:28 Ich weiß auch nicht; für mich stand die Einweisung in eine Klinik irgendwie nie wirklich zur Debatte. Vielleicht verbinde ich damit auch etwas Negatives. Keine Ahnung.
Ich vermute mal, du denkst da gleich an Akut-Psychiatrie. Davon ist eine psychosomatische Akutklinik aber meilenweit entfernt. Im Prinzip passiert inhaltlich in der psychosomatischen Akutklinik fast dasselbe wie in einer psychosomatischen Reha, nur mit mehr Zeit (falls gewünscht) und nach meinem Empfinden fundierter, weil du mit deinen eigenen Bedürfnissen im Fokus bist und nicht nur die "Wiederherstellung bzw. Erhaltung der Arbeitsfähigkeit" (das ist nämlich der Aufrtag der Rentenversicherung an die Klinik, wenn du zur Reha fährst). Und das ganz ohne die ganze Antragsbürokratie, die du mit einem Reha-Antrag hast....
Sternchen987 hat geschrieben: Di., 15.02.2022, 22:28 Wir sprachen aber in der Therapie tatsächlich von Reha. Ich selbst habe bisher ja nur eine Reha gemacht mit Schwerpunkt Orthopädie und selbst die war ambulant.
Naja, du kannst dich ja auch darüber hinaus informieren und eigene Vorschläge machen. Meine Therapeutinnen hatten davon auch keine Ahnung, haben das aber trotzdem unterstützt.

Ich verstehe halt nicht, wieso du von vorneherein dich so einengst, indem du dich auf Reha festlegst, und gleichzeitig aber von dem ganzen Antragsverfahren total gestresst bist. Du könntest es auch einfacher haben... ;-)
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― Anne Lamott

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