Wie kommt ihr durch depressive Phasen?
Wie kommt ihr durch depressive Phasen?
Hallo Zusammen,
ich stecke momentan in einer depressiven Phase fest und wollte mal hören, was euch da so hilft durchzukommen.
Die Ursache für die Phase hab ich schon halbwegs ausmachen können. Aber Stress und Überlastung lassen sich nicht immer verhindern.
Vor einer Woche brach es über mich herein und ich lag bis nachmittags im Bett. Danach hab ich sogar noch einen Termin erledigt, erinnere mich aber kaum noch daran.
Mein Trigger ist das Gefühl von Einsamkeit gepaart mit vielen Aufgaben / Überforderung / Anspannung. Das Gefühl von Einsamkeit kommt mittlerweile fast immer hoch wenn ein Mann 24h-Dienst hat und deshalb lange weg ist. Morgens wenn ich alleine bin, halte ich die Einsamkeit kaum aus und nachmittags wenn die Kinder da sind, halt ich wiederum ihre Anwesenheit kaum aus.
Momentan versuche ich mich von meinem Tief wieder zu berappeln. Aber alles was ich machen müsste, schaffe ich nicht: gesund essen, Sport treiben, gute Gedanken. Dafür fühle ich mich einfach zu schwach momentan. Ich fühle mich als wäre alle Energie aus meinem Körper gesogen und als hätte ich 100kg Blei an mir hängen.
Ich weiß auch was mir sonst gegen die Einsamkeitsgefühle hilft aber momentan schaff ich es nicht mal mich da reinzudenken. Ich „überlebe“ nur. Dazu gesellt sich seit gestern die Migräne mit Übelkeit, Schwindel und natürlich starken Kopfschmerzen.
Ich weiß grad gar nicht was ich von euch hören will. Habt ihr ein Mantra, irgendwas, dass euch Hoffnung gibt? Ich weiß es geht vorbei, aber momentan ist dieser Zustand kaum auszuhalten für mich. In Therapie bin ich (Schematherapie, Einzel- und Gruppe) ich und Medikamente nehm ich auch schon.
Viele Grüße,
Saly
ich stecke momentan in einer depressiven Phase fest und wollte mal hören, was euch da so hilft durchzukommen.
Die Ursache für die Phase hab ich schon halbwegs ausmachen können. Aber Stress und Überlastung lassen sich nicht immer verhindern.
Vor einer Woche brach es über mich herein und ich lag bis nachmittags im Bett. Danach hab ich sogar noch einen Termin erledigt, erinnere mich aber kaum noch daran.
Mein Trigger ist das Gefühl von Einsamkeit gepaart mit vielen Aufgaben / Überforderung / Anspannung. Das Gefühl von Einsamkeit kommt mittlerweile fast immer hoch wenn ein Mann 24h-Dienst hat und deshalb lange weg ist. Morgens wenn ich alleine bin, halte ich die Einsamkeit kaum aus und nachmittags wenn die Kinder da sind, halt ich wiederum ihre Anwesenheit kaum aus.
Momentan versuche ich mich von meinem Tief wieder zu berappeln. Aber alles was ich machen müsste, schaffe ich nicht: gesund essen, Sport treiben, gute Gedanken. Dafür fühle ich mich einfach zu schwach momentan. Ich fühle mich als wäre alle Energie aus meinem Körper gesogen und als hätte ich 100kg Blei an mir hängen.
Ich weiß auch was mir sonst gegen die Einsamkeitsgefühle hilft aber momentan schaff ich es nicht mal mich da reinzudenken. Ich „überlebe“ nur. Dazu gesellt sich seit gestern die Migräne mit Übelkeit, Schwindel und natürlich starken Kopfschmerzen.
Ich weiß grad gar nicht was ich von euch hören will. Habt ihr ein Mantra, irgendwas, dass euch Hoffnung gibt? Ich weiß es geht vorbei, aber momentan ist dieser Zustand kaum auszuhalten für mich. In Therapie bin ich (Schematherapie, Einzel- und Gruppe) ich und Medikamente nehm ich auch schon.
Viele Grüße,
Saly
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Also ich besuche regelmässig eine Tagesstätte, hauptsächlich weil ich da meinen kreativen Hobbies mit Gleichgesinnten nachgehen kann, und ich auch wenn nötig einfach nur mal bei einem Tee rumjammern und mich bemitleiden lassen kann wenn es mir gerade nicht gut geht. Und es gibt da gut und günstig essen und das ganze kostet nix.
Was ich mir erst mal anschauen würde, welche Belastungsfaktoren hast du im Leben mit denen du real überfordert bist. Und merke, auch Langeweile und geistige Unterforderung kann zum Belastungsfaktor werden.
So lange du diese Faktoren die dir einfach objektiv zu viel sind nicht zumindest grösserenteils abstellst hast du diese Abstürze am Hals.
Das ganze funktioniert folgendermassen.
*Dir geht es nicht gut und du fühlst dich überlastet
*Du zwingst dich trotzdem zu funktionieren was dich mehr Kraft kostet als du hast
*Das überlastet deine Systeme noch mehr und du fühlst dich noch schwächer
*Du reisst dich noch mehr zusammen und zwingst dich weiterzufunktionieren, das Notstromaggregat auf dem du läufst ächzt.
*Du wirst noch schwächer.....
* usw
*Irgendwann Totalzusammenbruch, nichts geht mehr, Totalausfall.
Das verinnerlicht man und betreibt es über Jahrzehnte um sein Leben zu absolvieren. Es wird zur automatischen Gewohnheit. Man hat überhaupt keine Alternative dazu.
Siehst du das Problem? Die einzige Lösung ist aus diesem Teufelskreis komplett auszusteigen. Und ggf halt auch den Zusammenbruch zuzulassen, dich zu erholen und nur so viel Tätigkeit wieder aufzunehmen wie du leisten kannst, bei dazu vorhandenen Aktivitäten die du machst weil sie dir gut tun und Energie geben.
So Effekte von "fühle mich von der Umwelt absolut abgetrennt" = Einsamkeit+Angst und Erregungszustände sodass einem Sinnesreize, zB Kinder die toben oder was von einem wollen total schnell zu viel werden sind typisch wenn man völlig überreizt und überstresst ist.
Ich würde sagen, mach dir Gedanken über deine Lebensführung und wie die zum Problem durch deine Einstellung zu "leisten müssen" beiträgt. Da kann evtl ein sehr guter Verhaltenstherapeut auch hilfreich sein, a paar Sitzungen um rauszufinden wo du da hängst.
Was ich mir erst mal anschauen würde, welche Belastungsfaktoren hast du im Leben mit denen du real überfordert bist. Und merke, auch Langeweile und geistige Unterforderung kann zum Belastungsfaktor werden.
So lange du diese Faktoren die dir einfach objektiv zu viel sind nicht zumindest grösserenteils abstellst hast du diese Abstürze am Hals.
Das ganze funktioniert folgendermassen.
*Dir geht es nicht gut und du fühlst dich überlastet
*Du zwingst dich trotzdem zu funktionieren was dich mehr Kraft kostet als du hast
*Das überlastet deine Systeme noch mehr und du fühlst dich noch schwächer
*Du reisst dich noch mehr zusammen und zwingst dich weiterzufunktionieren, das Notstromaggregat auf dem du läufst ächzt.
*Du wirst noch schwächer.....
* usw
*Irgendwann Totalzusammenbruch, nichts geht mehr, Totalausfall.
Das verinnerlicht man und betreibt es über Jahrzehnte um sein Leben zu absolvieren. Es wird zur automatischen Gewohnheit. Man hat überhaupt keine Alternative dazu.
Siehst du das Problem? Die einzige Lösung ist aus diesem Teufelskreis komplett auszusteigen. Und ggf halt auch den Zusammenbruch zuzulassen, dich zu erholen und nur so viel Tätigkeit wieder aufzunehmen wie du leisten kannst, bei dazu vorhandenen Aktivitäten die du machst weil sie dir gut tun und Energie geben.
So Effekte von "fühle mich von der Umwelt absolut abgetrennt" = Einsamkeit+Angst und Erregungszustände sodass einem Sinnesreize, zB Kinder die toben oder was von einem wollen total schnell zu viel werden sind typisch wenn man völlig überreizt und überstresst ist.
Ich würde sagen, mach dir Gedanken über deine Lebensführung und wie die zum Problem durch deine Einstellung zu "leisten müssen" beiträgt. Da kann evtl ein sehr guter Verhaltenstherapeut auch hilfreich sein, a paar Sitzungen um rauszufinden wo du da hängst.
Danke! Die Dinge, du zur Überforderung beitragen kenn ich größtenteils. Ich kann sie njr nicht immer komplett verhindern. Zumal ich mich in den Wochen davor total fit gefühlt habe.
Ich hab meine Belastung jetzt komplett runter geschraubt. Akzeptiere diese Phase und hab auch ausgiebig mit dem Therapeuten darüber gesprochen.
Und trotzdem hänge ich jetzt hier fest und es wird nicht besser. Ich quäle mich durch die Tage. Die Phase scheint nicht mehr zu enden.
Ich hab meine Belastung jetzt komplett runter geschraubt. Akzeptiere diese Phase und hab auch ausgiebig mit dem Therapeuten darüber gesprochen.
Und trotzdem hänge ich jetzt hier fest und es wird nicht besser. Ich quäle mich durch die Tage. Die Phase scheint nicht mehr zu enden.
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Hast du genug unterstützende Faktoren?
Alleine schon die Vorstellung in dem Zustand für Kinder verantwortlich sorgen zu müssen finde ich schwierig.
Alleine schon die Vorstellung in dem Zustand für Kinder verantwortlich sorgen zu müssen finde ich schwierig.
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Ja das kann schon sein. Genau das hab ich auch mit dem Therapeuten besprochen. Er meint ich muss mir
Vor Augen führen dass es immer wieder tief-Phasen geben wird und ich nicht unbesiegbar bin auch wenn ich mich so fühle. Das ist eben eine Erkrankung die bleibt.
Vor Augen führen dass es immer wieder tief-Phasen geben wird und ich nicht unbesiegbar bin auch wenn ich mich so fühle. Das ist eben eine Erkrankung die bleibt.
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Ja, das ist wie bei jemandem der einen Bandscheibenvorfall hatte. Auch wenn man damit gerade keine Symptome, keine Schmerzen etc hat darf man mit sowas nie wieder schwer heben, in zwangshaltungen Arbeiten etc. Man muss auch weiter Übungen machen um die Muskulatur zu kräftigen.
Wenn man so eine Schwäche im System hat muss man die fürchte ich den Rest des Lebens babysitten. Aber da ist ja auch was gutes dran, weil man dadurch viel achtsamer für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen wird. Und sich auch im Leben überlegt was wirklich wichtig ist und was man weglassen kann.
Wenn man so eine Schwäche im System hat muss man die fürchte ich den Rest des Lebens babysitten. Aber da ist ja auch was gutes dran, weil man dadurch viel achtsamer für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen wird. Und sich auch im Leben überlegt was wirklich wichtig ist und was man weglassen kann.
Ja vermutlich bin ich gerade erst an dem Punkt angekommen wirklich zu verstehen, was es heißt dass diese Erkrankung nie weg geht. Der Therapeut meinte, sie lässt sich Deshalb nicht heilen, weil das Gehirn in dieser prägenden Kindheitsphase eben Erfahrungen gemacht hat, die sich nicht löschen lassen. Klingt logisch, aber Besserung kann ja zumindest eintreten.
Ich glaub mein Hauptproblem ist, mich nicht wie so ein empfindliches Pflänzchen zu fühlen, dass nichts aushalten kann. Ich hab einen sehr starken Mann und starke Kinder und komm mir neben diesen manchmal echt wie ne Mimose vor
Ich glaub mein Hauptproblem ist, mich nicht wie so ein empfindliches Pflänzchen zu fühlen, dass nichts aushalten kann. Ich hab einen sehr starken Mann und starke Kinder und komm mir neben diesen manchmal echt wie ne Mimose vor
Ich glaube, Akzeptanz kann helfen. Das macht die Depressionen nicht weg, aber hilft mir im Umgang damit.
Und auch: Versuchen, sich selbst mit einem liebevolleren Blick zu betrachten.
Also nicht das hier:
Sondern so mit dir selbst reden, wie du mit einem kleinen Kind (oder auch mit deiner besten Freundin) reden würdest, die mal einen schlechten Tag haben und sich selbst etwas "Gutes" tun.
Diese Haltung zu finden, hört sich leichter an als es dann ist. Da gibt es viele innere Widerstände und Ängste tauchen auf (war bei mir zumindest so)... Das ist außerdem ein Prozess, muss geübt werden. Immer wieder neu.
Wenn du merkst, dass du deinen Alltag gar nicht mehr auf die Reihe bekommst, und das depressive Loch sich nicht nur über Tage zieht, sondern über Wochen oder gar Monate, dann würde ich mal über Klinik nachdenken. Denn da bist du auch mal aus allem draußen und kannst dich ohne Verpflichtungen um dich selbst kümmern. Manchmal ist es leichter, neue Verhaltensmuster einzuüben, wenn man sich auf sich selbst konzentrieren kann und nicht noch für andere da sein muss.
Und auch: Versuchen, sich selbst mit einem liebevolleren Blick zu betrachten.
Also nicht das hier:
- denn das baut dann auch gleich inneren Druck auf, von wegen: Jetzt reiß dich mal zusammen...
Sondern so mit dir selbst reden, wie du mit einem kleinen Kind (oder auch mit deiner besten Freundin) reden würdest, die mal einen schlechten Tag haben und sich selbst etwas "Gutes" tun.
Diese Haltung zu finden, hört sich leichter an als es dann ist. Da gibt es viele innere Widerstände und Ängste tauchen auf (war bei mir zumindest so)... Das ist außerdem ein Prozess, muss geübt werden. Immer wieder neu.
Wenn du merkst, dass du deinen Alltag gar nicht mehr auf die Reihe bekommst, und das depressive Loch sich nicht nur über Tage zieht, sondern über Wochen oder gar Monate, dann würde ich mal über Klinik nachdenken. Denn da bist du auch mal aus allem draußen und kannst dich ohne Verpflichtungen um dich selbst kümmern. Manchmal ist es leichter, neue Verhaltensmuster einzuüben, wenn man sich auf sich selbst konzentrieren kann und nicht noch für andere da sein muss.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Sehe ich ähnlich: akzeptieren, dass es einem jetzt gerade nicht gut geht. Und dass es mit Zwang und Gedanken wie "ich muss jetzt doch endlich mal was tun" - nicht besser wird, sondern man eher weiter in diese Negativspirale abrutscht. Du kannst nur so viel, wie Du gerade kannst. Und Du darfst Dich auch dafür loben, dass Du das im Moment aushältst und überlebst! Auch das ist schon eine Leistung!
Und niemand anderer kann urteilen darüber, was Du schaffen müsstest oder solltest.
Manchmal ist es aber eine Entlastung für einen selbst, wenn man in eine Klinik geht, weil man da auch einfach "abgeben" darf und Du nicht darin gefangen bist zu denken, was Du alles eigentlich machen müsstest.
Du darfst auch erst einmal Ruhe haben. Und schauen, was geht und was nicht. Manchmal funktioniert das zunächst in einer Klinik besser.
Aber das heißt nicht, dass ich meine, Du musst unbedingt in eine Klinik. Nur solltest Du Dich nicht zu sehr quälen. Weil das so anstrengend ist.
Es wird Dir wieder besser gehen. Weil es vorbei geht.
Mir hilft manchmal, mich selbst zu umarmen. Wenn sonst gar nichts mehr geht. Das geht manchmal noch. Mich selbst zu trösten etc.
Ja in der Theorie hab ich das mit der Akzeptanz verstanden. Nur die Praxis hinkt hinterher. Warum schaffen das alle anderen und ich nicht? Warum hab gerade ich diese Erkrankung? Ich will auch stark sein usw. es ist so eine Gedankenspirale. Und ich kenne auch alle Antworten. Ich BIN stark eben weil ich diese Erkrankung habe. Und wenn ich mal schwach bin, dann darf das auch so sein. Ich bin gut wie ich bin…Blabla. Das kommt halt alles in meinem Kopf niemals an. Und das scheint dann halt auch das Grundproblem zu sein.
Bei mir hilft da immer nur eins: Ablenkung - und zwar mit all den Dingen, die mir guttun.
In meinem Fall verkrieche ich mich dann ins Arbeitszimmer, höre meine Musiksammlung rauf und runter, lausche meinen Lieblings-Podcasts, hülle mich in eine Kuscheldecke und lege die Füße auf die Heizung. Letzteres natürlich nur im Winter... Oder ich durchforste die Mediatheken oder Youtube nach interessanten Filmchen. Oder ich stürze mich in die Arbeit. Das Gute bei mir ist, dass ich eben einen kreativen Beruf habe. Allerdings kann das mal eine passende Ablenkung sein, ein anderes Mal aber auch einfach nur schwere Arbeit, die kaum zu stemmen ist, wenn es mir nicht gut geht.
Jedenfalls hilft es mir immer, mich (wenn man diesen Begriff mal so weit fassen will) mit "Kunst" zu befassen. Kann auch mal ein gutes Buch sein, die Spielekonsole oder was auch immer. Eben "Aktivitäten", bei denen man sich einfach nur berieseln lassen braucht. Denn in den depressiven Phasen finde ich in der Regel nicht die Kraft, vor die Tür zu gehen.
In meinem Fall verkrieche ich mich dann ins Arbeitszimmer, höre meine Musiksammlung rauf und runter, lausche meinen Lieblings-Podcasts, hülle mich in eine Kuscheldecke und lege die Füße auf die Heizung. Letzteres natürlich nur im Winter... Oder ich durchforste die Mediatheken oder Youtube nach interessanten Filmchen. Oder ich stürze mich in die Arbeit. Das Gute bei mir ist, dass ich eben einen kreativen Beruf habe. Allerdings kann das mal eine passende Ablenkung sein, ein anderes Mal aber auch einfach nur schwere Arbeit, die kaum zu stemmen ist, wenn es mir nicht gut geht.
Jedenfalls hilft es mir immer, mich (wenn man diesen Begriff mal so weit fassen will) mit "Kunst" zu befassen. Kann auch mal ein gutes Buch sein, die Spielekonsole oder was auch immer. Eben "Aktivitäten", bei denen man sich einfach nur berieseln lassen braucht. Denn in den depressiven Phasen finde ich in der Regel nicht die Kraft, vor die Tür zu gehen.
"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." - Aristoteles
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Man hat auch solche schon unter entsprechender Belastung zusammeklappen gesehen. Ich würde mal sagen, psychosomatische Kliniken sind voll von Leuten die sich mal für stark und unverwundbar gehalten haben.
Versuchst du deine Befindlichkeit vor ihnen zu verstecken und auch da so lange es geht so zu tun als wäre alles in Ordnung? Weil das wäre auch die Garantie für den nächsten Zusammenbruch.
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Saly hat geschrieben: ↑Sa., 29.01.2022, 10:12 Ja in der Theorie hab ich das mit der Akzeptanz verstanden. Nur die Praxis hinkt hinterher. Warum schaffen das alle anderen und ich nicht? Warum hab gerade ich diese Erkrankung? Ich will auch stark sein usw. es ist so eine Gedankenspirale. Und ich kenne auch alle Antworten. Ich BIN stark eben weil ich diese Erkrankung habe. Und wenn ich mal schwach bin, dann darf das auch so sein. Ich bin gut wie ich bin…Blabla. Das kommt halt alles in meinem Kopf niemals an. Und das scheint dann halt auch das Grundproblem zu sein.
Ich denke dass dieses zwanghafte Selbst-Beurteilen und Verurteilen eine ganz schlechte Angewohnheit ist. Ich bin stark ich bin schwach ich bin bla ich bin blub. Diese ständige Selbstbeurteilung, das ist extrem destruktiv.
Kannst du einfach du selbst sein ohne einen dauernden Beurteilungskommentar neben her laufen zu lassen darüber was du angeblich bist oder nicht bist oder sein sollst oder nicht sein sollst?
Evtl könnte dir Meditation (zB buddhistische ruhiges Verweilen Meditation) helfen aus diesem ständigen beurteilenden mentalen Kommentar auszusteigen. Und zwar nicht gerade jetzt in dem depressiven Zusammenbruch, sondern wenn es dir wieder besser geht als Hilfe damit du daraus aussteigen lernst.
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Ja, ist es. Aber das ist eben auch ein Symptom der Depression. Beispielsweise auch, dass man sich schlecht zu irgendetwas aufraffen kann, dass man sich für alles zu schwach fühlt, dass man sich selbst mit anderen vergleicht und dabei immer schlechter abschneidet. Allein das ganze negative Denken ist Depression und kann "man nicht einfach so abstellen".münchnerkindl hat geschrieben: ↑Sa., 29.01.2022, 13:38 Ich denke dass dieses zwanghafte Selbst-Beurteilen und Verurteilen eine ganz schlechte Angewohnheit ist. Ich bin stark ich bin schwach ich bin bla ich bin blub. Diese ständige Selbstbeurteilung, das ist extrem destruktiv.
Oft braucht es deswegen Struktur von außen - Struktur, die nicht überfordert. Vielleicht hast Du jemanden, der Dich jeden Tag zu einem Spaziergang abholen kann? Oder was anderes.
Allein da raus zu kommen, wenn man im Loch sitzt ist schwierig. Was sagt denn Dein Therapeut, was Du tun könntest?
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