Cannabis Entzug & Depressionen
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Cannabis Entzug & Depressionen
Servus ihr Lieben,
Ich befinde mich gerade in der Situation, dass ich nach drei Jahren täglichem Kiffen nun seit sechs Tagen clean bin.
Bereits einige Jahre bevor ich mit dem Kiffen begonnen habe, wurde ich das erste Mal mit Depressionen diagnostiziert - mitunter ausgelöst durch sexuellen Missbrauch über drei Jahre. Angefangen Cannabis zu konsumieren habe ich dann mit 22, als ich dachte das Thema wäre für mich mehr oder weniger durch. Der Übergang von "mal aus Neugier kiffen" zu täglicher Routine ging ziemlich schnell vonstatten. Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass die Wirkung auf meine Psyche zwar eine sehr wohltuende ist (endlich ist der Kopf mal aus, endlich mal nicht die selben Gedanken die immer wieder hochkommen,...), aber mich gleichzeitig heftig ans Kiffen bindet. Die Einsicht, dass das Trauma von damals mich noch immer beeinflusst und auch die Depressionen durch das 'wegkiffen' nicht wirklich geht, kam nach zwei Jahren.
Und jetzt stehe ich an dem Punkt wo ich weiß, ich MUSS etwas verändern. Ich bin bereits in Psychotherapie da meine Depression seit einem halben Jahr sehr heftig ist. Das Problem: Cannabis erleichtert mir mein Leben und den Umgang mit Depressionen enorm. Gleichzeitig denke ich, dass ich so nie wirklich weiterkomme.
Um nicht einen noch größeren Roman aus diesem Text zu machen: Ich komme mit diesem (kalten) Entzug nicht klar. Ich schaffe es nicht, meinen Alltag auch nur ansatzweise zu bewältigen, sehe nichts schönes mehr, bin in einem extrem tiefen Loch gefangen und habe keine Ahnung, wie ich das packen soll.
Mein Kopf dreht sich gerade nur darum, ob ich mir heute Abend nochmal einen anzünde oder nicht. Ich wünsche mir dabei, dass es bei heute bleibt und 'brauche' das High gerade sehr. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob ich stark genug zum Reduzieren bin. Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Kann das klappen, wird es dadurch leichter? Hat jemand Ähnliches schon durchlebt und kann heute ohne Weed ein glückliches Leben führen? Krasse Worte irgendwie, aber ich wäre echt dankbar über eure Erfahrungen.
Danke vorab, ich hoffe euch geht es gut!
Ich befinde mich gerade in der Situation, dass ich nach drei Jahren täglichem Kiffen nun seit sechs Tagen clean bin.
Bereits einige Jahre bevor ich mit dem Kiffen begonnen habe, wurde ich das erste Mal mit Depressionen diagnostiziert - mitunter ausgelöst durch sexuellen Missbrauch über drei Jahre. Angefangen Cannabis zu konsumieren habe ich dann mit 22, als ich dachte das Thema wäre für mich mehr oder weniger durch. Der Übergang von "mal aus Neugier kiffen" zu täglicher Routine ging ziemlich schnell vonstatten. Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass die Wirkung auf meine Psyche zwar eine sehr wohltuende ist (endlich ist der Kopf mal aus, endlich mal nicht die selben Gedanken die immer wieder hochkommen,...), aber mich gleichzeitig heftig ans Kiffen bindet. Die Einsicht, dass das Trauma von damals mich noch immer beeinflusst und auch die Depressionen durch das 'wegkiffen' nicht wirklich geht, kam nach zwei Jahren.
Und jetzt stehe ich an dem Punkt wo ich weiß, ich MUSS etwas verändern. Ich bin bereits in Psychotherapie da meine Depression seit einem halben Jahr sehr heftig ist. Das Problem: Cannabis erleichtert mir mein Leben und den Umgang mit Depressionen enorm. Gleichzeitig denke ich, dass ich so nie wirklich weiterkomme.
Um nicht einen noch größeren Roman aus diesem Text zu machen: Ich komme mit diesem (kalten) Entzug nicht klar. Ich schaffe es nicht, meinen Alltag auch nur ansatzweise zu bewältigen, sehe nichts schönes mehr, bin in einem extrem tiefen Loch gefangen und habe keine Ahnung, wie ich das packen soll.
Mein Kopf dreht sich gerade nur darum, ob ich mir heute Abend nochmal einen anzünde oder nicht. Ich wünsche mir dabei, dass es bei heute bleibt und 'brauche' das High gerade sehr. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob ich stark genug zum Reduzieren bin. Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Kann das klappen, wird es dadurch leichter? Hat jemand Ähnliches schon durchlebt und kann heute ohne Weed ein glückliches Leben führen? Krasse Worte irgendwie, aber ich wäre echt dankbar über eure Erfahrungen.
Danke vorab, ich hoffe euch geht es gut!
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Da gibt es nur einen sinnvollen Rat: Geh zu einer Drogenberatungsstelle. Du bist definitiv nicht der ersten Gewohnheitskiffer mit solchen Problemen, und die können dir mit Sicherheit die besten Ratschläge geben wo du weitergehende Hilfe bekommst.
Hey,
ich kenne das alles sehr gut, was du beschreibst. Ich habe auch lange Zeit täglich (immer nur abends) geraucht und vor einigen Monaten damit aufgehört. Das war dann nicht so schön... ich habe aus ähnlichen Gründen gekifft, abschalten wollen, die Anspannung loswerden, den Gedankenstrudel stoppen, nicht mehr träumen plus zusätzlich Verbesserung einiger psychosomatischer Symptome. Und es gibt auch kein schöneres Egal-Gefühl...
Die erste Zeit habe ich wirklich sehr gekämpft. Auf einmal kriegt man ungefiltert die ganzen Emotionen mit, die man vorher betäubt hat. Aber: Es wird besser!
Die ersten Tage und Wochen sind am schlimmsten. Ich bin auch in ein schier bodenloses Loch gefallen. Aber irgendwann wird das wirklich besser und das Schöne daran ist, dass man auch die positiven Emotionen viel stärker spürt als zuvor. Ich würde nicht sagen, dass ich ein glückliches Leben führe. Dafür kämpfe ich noch immer viel zu sehr mit meinen Dämonen. Aber ich bin auf dem richtigen Weg und das noch viel mehr, seit ich aufgehört habe zu kiffen.
Ich kann dir nur den Rat geben, durchzuhalten und auch nicht heute Abend nur diese eine Tüte rauchen. Dabei wird es nicht bleiben. Das ist die Sucht, die da aus dir spricht. Du hast die allerschlimmsten Tage schon hinter dir. Wenn du dir jetzt was holst und dir eine Tüte drehst, fängst du wieder bei Null an.
Ansonsten: Ablenkung! Sport ist unheimlich hilfreich. Sich so richtig auspowern, bis man erschöpft zur Seite kippt. Auch ein schönes High-Gefühl. Oder andere Sachen, die stoned einfach nicht so viel Spaß machen. Ich lese zum Beispiel gar nicht gerne, wenn ich stoned bin, und habe in der ersten Zeit so viel mehr gelesen.
Oder du probierst es erst einmal übergangsweise mit CBD-Gras? Das rauche ich inzwischen ab und zu mal und bilde mir ein, dass es mir ein wenig hilft, die Anspannung zu reduzieren, wenn auch nicht einmal ansatzweise wie normales Gras.
Kannst du deinen Therapeuten oder deine Therapeutin einspannen und vielleicht gerade für die Übergangszeit einen zusätzlichen Termin vereinbaren?
Ich wünsch dir alles, alles Gute! Durchhalten, es wird besser und du schaffst das!
ich kenne das alles sehr gut, was du beschreibst. Ich habe auch lange Zeit täglich (immer nur abends) geraucht und vor einigen Monaten damit aufgehört. Das war dann nicht so schön... ich habe aus ähnlichen Gründen gekifft, abschalten wollen, die Anspannung loswerden, den Gedankenstrudel stoppen, nicht mehr träumen plus zusätzlich Verbesserung einiger psychosomatischer Symptome. Und es gibt auch kein schöneres Egal-Gefühl...
Die erste Zeit habe ich wirklich sehr gekämpft. Auf einmal kriegt man ungefiltert die ganzen Emotionen mit, die man vorher betäubt hat. Aber: Es wird besser!
Die ersten Tage und Wochen sind am schlimmsten. Ich bin auch in ein schier bodenloses Loch gefallen. Aber irgendwann wird das wirklich besser und das Schöne daran ist, dass man auch die positiven Emotionen viel stärker spürt als zuvor. Ich würde nicht sagen, dass ich ein glückliches Leben führe. Dafür kämpfe ich noch immer viel zu sehr mit meinen Dämonen. Aber ich bin auf dem richtigen Weg und das noch viel mehr, seit ich aufgehört habe zu kiffen.
Ich kann dir nur den Rat geben, durchzuhalten und auch nicht heute Abend nur diese eine Tüte rauchen. Dabei wird es nicht bleiben. Das ist die Sucht, die da aus dir spricht. Du hast die allerschlimmsten Tage schon hinter dir. Wenn du dir jetzt was holst und dir eine Tüte drehst, fängst du wieder bei Null an.
Ansonsten: Ablenkung! Sport ist unheimlich hilfreich. Sich so richtig auspowern, bis man erschöpft zur Seite kippt. Auch ein schönes High-Gefühl. Oder andere Sachen, die stoned einfach nicht so viel Spaß machen. Ich lese zum Beispiel gar nicht gerne, wenn ich stoned bin, und habe in der ersten Zeit so viel mehr gelesen.
Oder du probierst es erst einmal übergangsweise mit CBD-Gras? Das rauche ich inzwischen ab und zu mal und bilde mir ein, dass es mir ein wenig hilft, die Anspannung zu reduzieren, wenn auch nicht einmal ansatzweise wie normales Gras.
Kannst du deinen Therapeuten oder deine Therapeutin einspannen und vielleicht gerade für die Übergangszeit einen zusätzlichen Termin vereinbaren?
Ich wünsch dir alles, alles Gute! Durchhalten, es wird besser und du schaffst das!
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münchnerkindl hat geschrieben: ↑Do., 09.12.2021, 18:25
Habe ich jetzt tatsächlich gemacht & mich bei einem Programm angemeldet. Danke
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peponi hat geschrieben: ↑Do., 09.12.2021, 19:44
Vielen, vielen Dank erstmal für deine liebe & ausführliche Antwort. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Deine Worte geben mir gerade wirklich Hoffnung, gerade dass du sagst, auch die positiven Gefühle werden irgendwann stärker. Dieses emotionale Abstumpfen durch Weed ist mir die letzten Tage bewusst geworden, wenn auch bislang nur in negativen Facetten. Ich freue mich auf die andere Seite
Leider habe ich es gestern nicht mehr geschafft durchzuhalten. Dafür ist jetzt immerhin alles weg und zu wissen, ich habe nichts mehr hier, hilft mir schon irgendwie. Ich habe mich gestern noch bei einem Programm angemeldet und beginne damit nochmal von vorn. Auch in der Therapie werde ich den Fokus auf das Thema setzen.
Immerhin habe ich jetzt einen Eindruck, was auf mich zukommt und fühle mich gerade stärker. Ob da noch das Rauchen gestern mitwirkt, werde ich die Tage wohl sehen.
Danke auf jeden Fall, du hast mir sehr geholfen!
Vielen lieben Dank
Hey, ich wollte fragen wie es dir nun mittlerweile geht? Wie verliefen die Wochen danach?
Ich bin in einer relativ ähnlichen Situation.
Kurz geschildert: 2 Monate jeden Tag, über den Tag verteilt, 1g pur in der Bong geraucht. Wahrscheinlich synthetisch aufgeputschtes Dreckszeug, was extra kickt.
Warum ich angefangen habe? Ich hatte Lust, Zeit, Geld und leider auch die Dummheit..
Nun bin ich bei Tag 13 meines "kalten Entzuges".
Die erste Woche waren es hauptsächlich körperliche Symptome (So gut wie alle bekannten, bis auf Kopfschmerzen/Reizbarkeit)
Am Sonntag bekam ich allerdings aus dem Nix eine Panikattacke, weshalb ich mich auch anschließend in die Notaufnahme fuhren ließ. Sowohl Notaufnahme als auch Hausarzt konnten mit EKG, Blutabnahme und Abhorchen nix feststellen.
Mittlerweile sieht mein Alltag seit Montag Morgen ungefähr so aus: Nach 5-6 Stunden wache ich immer mit Schweiß am Kopf und Halsbereich auf, kann sehr schwer wieder einschlafen. Zusätzlich begleiten mich Herzrasen, Ängste und Panik. Quasi die Angst vor der Angst oder der nächsten Panikattacke. Depressiv bin ich seit dem Entzug ebenfalls. Ansich auch viel emotionaler: ich könnte auf Knopfdruck heulen.
Ich merke zwar seit Dienstag eine langsame leichte Besserung von Tag zu Tag, allerdings kommt es nach wie vor (auch heute) zu Angst/Panikattacken wo ich direkt merke dass mir schlecht wird. Man merkt sofort wenn der Körper Adrenalin oder andere Hormone ausschüttet.
Ich möchte keine Medikamente zur Bekämpfung nehmen, wenn ich weiß dass ich es auch ohne schaffen kann. Ich war noch nie der Medikamentenmensch. Selbst bei Kopfschmerzen hab ich nie an eine Tablette gedacht.
Ich bin mir meines Fehlers sehr bewusst und mir ist auch klar, dass ich mein Nervensystem sehr wahrscheinlich überlastet habe und es bei mir gerade ordentlich an Dopamin fehlt. Ich lese von Tag zu Tag mich in diversen Foren durch (Lesen tut mir irgendwie gut und es beruhigt mich) und bin nun auf deinen noch recht aktuellen Post gestoßen.
Also kurz und knapp nun: Wie geht es dir mittlerweile? Hängt dies alles mit dem Entzug zusammen und verschwindet nach Wochen/Monaten von alleine?
Ich bin in einer relativ ähnlichen Situation.
Kurz geschildert: 2 Monate jeden Tag, über den Tag verteilt, 1g pur in der Bong geraucht. Wahrscheinlich synthetisch aufgeputschtes Dreckszeug, was extra kickt.
Warum ich angefangen habe? Ich hatte Lust, Zeit, Geld und leider auch die Dummheit..
Nun bin ich bei Tag 13 meines "kalten Entzuges".
Die erste Woche waren es hauptsächlich körperliche Symptome (So gut wie alle bekannten, bis auf Kopfschmerzen/Reizbarkeit)
Am Sonntag bekam ich allerdings aus dem Nix eine Panikattacke, weshalb ich mich auch anschließend in die Notaufnahme fuhren ließ. Sowohl Notaufnahme als auch Hausarzt konnten mit EKG, Blutabnahme und Abhorchen nix feststellen.
Mittlerweile sieht mein Alltag seit Montag Morgen ungefähr so aus: Nach 5-6 Stunden wache ich immer mit Schweiß am Kopf und Halsbereich auf, kann sehr schwer wieder einschlafen. Zusätzlich begleiten mich Herzrasen, Ängste und Panik. Quasi die Angst vor der Angst oder der nächsten Panikattacke. Depressiv bin ich seit dem Entzug ebenfalls. Ansich auch viel emotionaler: ich könnte auf Knopfdruck heulen.
Ich merke zwar seit Dienstag eine langsame leichte Besserung von Tag zu Tag, allerdings kommt es nach wie vor (auch heute) zu Angst/Panikattacken wo ich direkt merke dass mir schlecht wird. Man merkt sofort wenn der Körper Adrenalin oder andere Hormone ausschüttet.
Ich möchte keine Medikamente zur Bekämpfung nehmen, wenn ich weiß dass ich es auch ohne schaffen kann. Ich war noch nie der Medikamentenmensch. Selbst bei Kopfschmerzen hab ich nie an eine Tablette gedacht.
Ich bin mir meines Fehlers sehr bewusst und mir ist auch klar, dass ich mein Nervensystem sehr wahrscheinlich überlastet habe und es bei mir gerade ordentlich an Dopamin fehlt. Ich lese von Tag zu Tag mich in diversen Foren durch (Lesen tut mir irgendwie gut und es beruhigt mich) und bin nun auf deinen noch recht aktuellen Post gestoßen.
Also kurz und knapp nun: Wie geht es dir mittlerweile? Hängt dies alles mit dem Entzug zusammen und verschwindet nach Wochen/Monaten von alleine?
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manchmal hilft es auch, sein Dopamin-Defizit durch andere Dopamin-fördernde Aktivitäten aufzufüllen - ist zwar nicht das Gleiche und kein adäquater Ersatz, aber für manche ein bisschen Linderung - ich wünsche Euch, dass ihr durchhaltet!
Danke für deine Antwort!Gespensterkind hat geschrieben: ↑Fr., 21.01.2022, 06:33 manchmal hilft es auch, sein Dopamin-Defizit durch andere Dopamin-fördernde Aktivitäten aufzufüllen - ist zwar nicht das Gleiche und kein adäquater Ersatz, aber für manche ein bisschen Linderung - ich wünsche Euch, dass ihr durchhaltet!
Ich versuche durch viel (oder zumindest mehr als vorher) Schlaf und gutes gesundes Essen mir ein paar Glücksgefühle wieder zu holen. Ich bin mir nur leider nicht sicher ob Ablenkung (Hobby oder Sport) das Ganze besser macht oder es nur unnötig zur Seite schiebt und es irgendwann wieder alles hoch kommt. :/
Ich denke, mit regelmäßigen Sport kannst du nicht viel falsch machen.
Und wenn es nur schnelles walken ist, am besten täglich.
Wenn man danach wieder in die warme Wohnung kommt, fühlt man sich richtig gut und ausgepowert.
Und wenn es nur schnelles walken ist, am besten täglich.
Wenn man danach wieder in die warme Wohnung kommt, fühlt man sich richtig gut und ausgepowert.
Alles, was dir hilft, kann so verkehrt nicht sein. Du musst ja auch bedenken, du hast all diese Gefühle lange betäubt und musstest sie nicht spüren. Das ist am Anfang dann etwas heftiger, logischerweise. Vom Kiffen her kenne ich die Dreier-Regel, wann es besser wird: nach drei Tagen, nach drei Wochen, nach drei Monaten. Bei mir kam das ganz gut hin.Fallobst hat geschrieben: ↑Fr., 21.01.2022, 11:56 Ich versuche durch viel (oder zumindest mehr als vorher) Schlaf und gutes gesundes Essen mir ein paar Glücksgefühle wieder zu holen. Ich bin mir nur leider nicht sicher ob Ablenkung (Hobby oder Sport) das Ganze besser macht oder es nur unnötig zur Seite schiebt und es irgendwann wieder alles hoch kommt. :/
Sich seine Glücksgefühle durch Sport und Hobbys zu holen, halte ich auch für eine sehr gute Strategie zur Emotionsregulierung. Definitiv gesünder und konstruktiver als das Kiffen Damit schiebst du es auch nicht zur Seite, sondern findest nur neue Möglichkeiten, mit deinen Gefühlen umzugehen, ohne sie betäuben zu müssen.
silence like a cancer grows.
Wenn da nicht die Ängste wären...
Versteht mich nicht falsch. Ich war vor dem Cannabiskonsum sehr wenig bis gar nicht ängstlich vor irgendwas. Konnte ganz normal mein Leben gestalten und überall hingehen, wann und wie oft ich wollte.
Ich hatte damals als Jugendlicher wahrscheinlich eine eher leichte Sozialphobie. Hab mich vor gewisse Sachen leicht gedrückt, sie einfach vermieden. Zur Schule gehen oder kurz was einkaufen ging ganz normal klar. Aber ich erinnere mich an Zeiten wo ich vor Aufregung/Angst z.b. nicht zum Arzt wollte (obwohl es mir eig. ganz gut ging) oder andere Behördengänge einfach vermieden habe.
Zusätzlich starb meine Mutter 2017, was ich spätestens bis 2018 eigentlich verkraftet habe.
Jetzt, nach der Panikattacke vom Sonntag, fiel es mir schwer überhaupt zur Apotheke Fahrrad zu fahren. Obwohl Edeka auf dem Heimweg lag, entschied ich mich doch lieber am nächsten Tag einkaufen zu gehen, weil ich diese Menschenmasse einfach vermeiden wollte.
Ich war zwar in der Apotheke und am nächsten Tag im Edeka einkaufen, aber das war eine echte Überwindung.
Ich war viel aufgeregter als sonst und hatte Zwangsgedanken wie: "ich glaube ich kipp gleich um" "irgendwas ist mit mir..."
2019 bis Ende 2021 war kein ängstliches oder psychisches Problem da. Mein Selbstbewusstsein war aufgebaut und ich kam mit allem (Arbeit, Freunde, Hobbys) klar. Sorgen hatte ich eigentlich keine.
Und dann fing ich Ende Oktober 2021 mit dem Gras Rauchen an. Ich hatte auch schon vorher mal hin und wieder was geraucht, aber nie selber was besessen und schon garnicht täglich viel pur geraucht. In den 2 Monaten Konsum gings mir ja auch ziemlich gut.
Ich bin mir nun nicht sicher ob ich, was die Ängste und soziale Phobien angeht, wieder bei Null starten muss, oder ob auch die Ängste und das Herzrasen irgendwann entzugsbedingt von alleine verschwinden..
Versteht mich nicht falsch. Ich war vor dem Cannabiskonsum sehr wenig bis gar nicht ängstlich vor irgendwas. Konnte ganz normal mein Leben gestalten und überall hingehen, wann und wie oft ich wollte.
Ich hatte damals als Jugendlicher wahrscheinlich eine eher leichte Sozialphobie. Hab mich vor gewisse Sachen leicht gedrückt, sie einfach vermieden. Zur Schule gehen oder kurz was einkaufen ging ganz normal klar. Aber ich erinnere mich an Zeiten wo ich vor Aufregung/Angst z.b. nicht zum Arzt wollte (obwohl es mir eig. ganz gut ging) oder andere Behördengänge einfach vermieden habe.
Zusätzlich starb meine Mutter 2017, was ich spätestens bis 2018 eigentlich verkraftet habe.
Jetzt, nach der Panikattacke vom Sonntag, fiel es mir schwer überhaupt zur Apotheke Fahrrad zu fahren. Obwohl Edeka auf dem Heimweg lag, entschied ich mich doch lieber am nächsten Tag einkaufen zu gehen, weil ich diese Menschenmasse einfach vermeiden wollte.
Ich war zwar in der Apotheke und am nächsten Tag im Edeka einkaufen, aber das war eine echte Überwindung.
Ich war viel aufgeregter als sonst und hatte Zwangsgedanken wie: "ich glaube ich kipp gleich um" "irgendwas ist mit mir..."
2019 bis Ende 2021 war kein ängstliches oder psychisches Problem da. Mein Selbstbewusstsein war aufgebaut und ich kam mit allem (Arbeit, Freunde, Hobbys) klar. Sorgen hatte ich eigentlich keine.
Und dann fing ich Ende Oktober 2021 mit dem Gras Rauchen an. Ich hatte auch schon vorher mal hin und wieder was geraucht, aber nie selber was besessen und schon garnicht täglich viel pur geraucht. In den 2 Monaten Konsum gings mir ja auch ziemlich gut.
Ich bin mir nun nicht sicher ob ich, was die Ängste und soziale Phobien angeht, wieder bei Null starten muss, oder ob auch die Ängste und das Herzrasen irgendwann entzugsbedingt von alleine verschwinden..
Dazu möchte ich anmerken dass ich generell schon immer der Typ war, der gerne viel alleine ist. Wohne seit 2017 mit meinem Kater alleine in einer 2 Zimmer Wohnung. Sitze seit Corona-Beginn im Homeoffice und sehe zu wenig Sonne, was natürlich dem Ganzen nur geschadet haben könnte.
Ob das von allein wieder verschwindet, kann dir hier niemand sagen. Cannabis kann extrem beruhigend wirken und Ängste lösen und dämpfen, sodass sie ohne den Konsum erst recht auftreten (so war es bei mir immer). Es kann Panikattacken aber auch auslösen, dann wären sie eher Folgen des Konsums als des Entzugs.
Den Dauerkonsum hast du ja über einen relativ kurzen Zeitraum betrieben. Das Problem ist halt, wenn du eine Disposition dazu hast, können cannabis-induzierte Panikattacken und Ängste auch schon das Resultat einer einzigen Tüte sein. Ich kenne mich in dem Bereich allerdings zu wenig aus als dass ich mich dazu fundiert äußern könnte.
Hast du therapeutische Unterstützung oder wäre es eine Option, dir da jemanden zu suchen? Das dauert nur leider mitunter recht lange. Sonst könntest du dich noch an eine Drogenberatung wenden, die können dir deine Fragen vielleicht besser beantworten.
Den Dauerkonsum hast du ja über einen relativ kurzen Zeitraum betrieben. Das Problem ist halt, wenn du eine Disposition dazu hast, können cannabis-induzierte Panikattacken und Ängste auch schon das Resultat einer einzigen Tüte sein. Ich kenne mich in dem Bereich allerdings zu wenig aus als dass ich mich dazu fundiert äußern könnte.
Hast du therapeutische Unterstützung oder wäre es eine Option, dir da jemanden zu suchen? Das dauert nur leider mitunter recht lange. Sonst könntest du dich noch an eine Drogenberatung wenden, die können dir deine Fragen vielleicht besser beantworten.
silence like a cancer grows.
Tatsächlich verspürte ich noch nie ein negatives Gefühl wie Angst oder Panik, wenn ich Cannabis geraucht habe. Die Ängste und Panik kamen erst bei kaltem Entzug nach ca. 5-7 Tagen. Vorher nur körperliche Symptome, wo man sich eben nur denkt: "Selbst schuld, musste durch, das wird wieder."
Ich habe damals auch 3 Jahre Tabak geraucht. (10-20 selbst gedreht am tag).
Als ich an meinem 21. Geburtstag aufhörte waren nur die ersten 3-4 Tage "schlimm". Kopfkissen war durchnässt am Morgen, man fühlte sich einfach scheiße. Ist aber nix neues.
Ich hab am 07.01. zuletzt Gras geraucht (auch im vergleich sehr wenig an dem tag) und am 16.01 kam meine allererste Panikattacke im Leben. Die Zweite kam ca. eine Stunde danach im Auto Richtung Nach Hause.
Ich glaube dass es unterm Strich "nur" die Angst vor der Angst ist. Man macht sich immer mehr Druck und Angst, dass das ja nicht nochmal passiert, aber genau das ist es was die nächste Panikattacke wieder auslösen wird.
Ich habe definitiv meine Lehre daraus gezogen und weiß nun, dass auch Cannabis ziemlich stark die Psyche beeinflussen kann.
Ich habe damals auch 3 Jahre Tabak geraucht. (10-20 selbst gedreht am tag).
Als ich an meinem 21. Geburtstag aufhörte waren nur die ersten 3-4 Tage "schlimm". Kopfkissen war durchnässt am Morgen, man fühlte sich einfach scheiße. Ist aber nix neues.
Ich hab am 07.01. zuletzt Gras geraucht (auch im vergleich sehr wenig an dem tag) und am 16.01 kam meine allererste Panikattacke im Leben. Die Zweite kam ca. eine Stunde danach im Auto Richtung Nach Hause.
Ich glaube dass es unterm Strich "nur" die Angst vor der Angst ist. Man macht sich immer mehr Druck und Angst, dass das ja nicht nochmal passiert, aber genau das ist es was die nächste Panikattacke wieder auslösen wird.
Ich habe definitiv meine Lehre daraus gezogen und weiß nun, dass auch Cannabis ziemlich stark die Psyche beeinflussen kann.
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Hey! Erstmal hoffe ich, dass es dir mittlerweile besser geht und du deinen Alltag mit weniger Ängsten und schlechtem Gefühl bewältigen kannst.
Ich hatte zwischendurch nochmal zwei Wochen Rückfall, die ich persönlich - kann ich erst seit kurzem so sagen - brauchte. Ich bin das erste Mal wirklich im Konsum 'versunken' und habe ebenfalls erstmalig Angstzustände während des Konsums und den Tag über erlebt. Am Ende dieser zwei Wochen kam dann - frag mich nicht wie - DER Punkt. Ich wollte tatsächlich aufhören. Vorher war's ein 'ja kann man ja mal machen, bisschen Pause, dies das'.
Mit dem Willen, ohne zeitliche Begrenzung aufzuhören, war der folgende Entzug wesentlich leichter. Mittlerweile sind's knapp drei Wochen, die ich clean bin und ich kann sagen, dass es mir so gut geht wie LANGE nicht mehr. Ich fühle mich wieder wie ich selbst, fühle sehr intensiv und lerne mich gerade neu kennen. Das war besonders am Anfang schrecklich. Aber ich bin unglaublich froh und stolz, durchgezogen zu haben. Die Ängste, vor allem soziale Ängste, werden sehr selten. Und wenn ich merke, es bahnt sich eine (leichte) Panikattacke an, gehe ich mittlerweile ganz anders damit um. Kann ergründen, WARUM diese Angst da ist. Und dasurch dass ich mich mit der, wie du so schön gesagt hast, Angst vor der Angst auseinandersetze, sind diese Zustände um Längen nicht mehr so schwer zu bewältigen. Mir hilft vor allem Zeit in der Natur, auch wenn ich mich nach wie vor manchmal zwingen muss. Ich merke mit jeder Woche, dass ich mehr in der Realität ankomme und habe tatsächlich überhaupt kein Verlangen mehr nach Weed. Im Gegenteil - ich genieße es, klarer im Kopf zu sein und zu werden. Die Feststellung 'Ich habe mich verloren' hat mir extrem geholfen, so schmerzhaft die Erkenntnis auch war.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute! Sicherlich ist kein Weg 'der' Weg - aber doch denke ich, es lohnt sich immer irgendwann.
Ich hatte zwischendurch nochmal zwei Wochen Rückfall, die ich persönlich - kann ich erst seit kurzem so sagen - brauchte. Ich bin das erste Mal wirklich im Konsum 'versunken' und habe ebenfalls erstmalig Angstzustände während des Konsums und den Tag über erlebt. Am Ende dieser zwei Wochen kam dann - frag mich nicht wie - DER Punkt. Ich wollte tatsächlich aufhören. Vorher war's ein 'ja kann man ja mal machen, bisschen Pause, dies das'.
Mit dem Willen, ohne zeitliche Begrenzung aufzuhören, war der folgende Entzug wesentlich leichter. Mittlerweile sind's knapp drei Wochen, die ich clean bin und ich kann sagen, dass es mir so gut geht wie LANGE nicht mehr. Ich fühle mich wieder wie ich selbst, fühle sehr intensiv und lerne mich gerade neu kennen. Das war besonders am Anfang schrecklich. Aber ich bin unglaublich froh und stolz, durchgezogen zu haben. Die Ängste, vor allem soziale Ängste, werden sehr selten. Und wenn ich merke, es bahnt sich eine (leichte) Panikattacke an, gehe ich mittlerweile ganz anders damit um. Kann ergründen, WARUM diese Angst da ist. Und dasurch dass ich mich mit der, wie du so schön gesagt hast, Angst vor der Angst auseinandersetze, sind diese Zustände um Längen nicht mehr so schwer zu bewältigen. Mir hilft vor allem Zeit in der Natur, auch wenn ich mich nach wie vor manchmal zwingen muss. Ich merke mit jeder Woche, dass ich mehr in der Realität ankomme und habe tatsächlich überhaupt kein Verlangen mehr nach Weed. Im Gegenteil - ich genieße es, klarer im Kopf zu sein und zu werden. Die Feststellung 'Ich habe mich verloren' hat mir extrem geholfen, so schmerzhaft die Erkenntnis auch war.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute! Sicherlich ist kein Weg 'der' Weg - aber doch denke ich, es lohnt sich immer irgendwann.
Fallobst hat geschrieben: ↑Do., 20.01.2022, 23:02 Hey, ich wollte fragen wie es dir nun mittlerweile geht? Wie verliefen die Wochen danach?
Ich bin in einer relativ ähnlichen Situation.
Kurz geschildert: 2 Monate jeden Tag, über den Tag verteilt, 1g pur in der Bong geraucht. Wahrscheinlich synthetisch aufgeputschtes Dreckszeug, was extra kickt.
Warum ich angefangen habe? Ich hatte Lust, Zeit, Geld und leider auch die Dummheit..
Nun bin ich bei Tag 13 meines "kalten Entzuges".
Die erste Woche waren es hauptsächlich körperliche Symptome (So gut wie alle bekannten, bis auf Kopfschmerzen/Reizbarkeit)
Am Sonntag bekam ich allerdings aus dem Nix eine Panikattacke, weshalb ich mich auch anschließend in die Notaufnahme fuhren ließ. Sowohl Notaufnahme als auch Hausarzt konnten mit EKG, Blutabnahme und Abhorchen nix feststellen.
Mittlerweile sieht mein Alltag seit Montag Morgen ungefähr so aus: Nach 5-6 Stunden wache ich immer mit Schweiß am Kopf und Halsbereich auf, kann sehr schwer wieder einschlafen. Zusätzlich begleiten mich Herzrasen, Ängste und Panik. Quasi die Angst vor der Angst oder der nächsten Panikattacke. Depressiv bin ich seit dem Entzug ebenfalls. Ansich auch viel emotionaler: ich könnte auf Knopfdruck heulen.
Ich merke zwar seit Dienstag eine langsame leichte Besserung von Tag zu Tag, allerdings kommt es nach wie vor (auch heute) zu Angst/Panikattacken wo ich direkt merke dass mir schlecht wird. Man merkt sofort wenn der Körper Adrenalin oder andere Hormone ausschüttet.
Ich möchte keine Medikamente zur Bekämpfung nehmen, wenn ich weiß dass ich es auch ohne schaffen kann. Ich war noch nie der Medikamentenmensch. Selbst bei Kopfschmerzen hab ich nie an eine Tablette gedacht.
Ich bin mir meines Fehlers sehr bewusst und mir ist auch klar, dass ich mein Nervensystem sehr wahrscheinlich überlastet habe und es bei mir gerade ordentlich an Dopamin fehlt. Ich lese von Tag zu Tag mich in diversen Foren durch (Lesen tut mir irgendwie gut und es beruhigt mich) und bin nun auf deinen noch recht aktuellen Post gestoßen.
Also kurz und knapp nun: Wie geht es dir mittlerweile? Hängt dies alles mit dem Entzug zusammen und verschwindet nach Wochen/Monaten von alleine?
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