An einer Traumatherapie-Studie teilnehmen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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pustefix
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An einer Traumatherapie-Studie teilnehmen

Beitrag Mo., 15.11.2021, 22:55

Liebe Forengemeinde,

seit ca.einem Jahr bin ich hier angemeldet und habe ab und an auch schon mal einen Beitrag unter einer Diskussion da gelassen. Einen eigenen Beitrag erstellen habe ich mich bis jetzt nicht getraut, nun will ich es doch einmal probieren.

Seit einigen Monaten mache ich bei der Enhance Studie mit. Ist vielleicht jemand unter den usern, der ebenfalls in die Studie aufgenommen wurde und seine Erfahrungen mit mir teilen möchte? Oder auch sonstwie ein paar Gedanken dazu hat?

Ich bin sehr unsicher, ob ich aus der Studie doch lieber aussteigen soll.

https://www.uni-giessen.de/enhance-trau ... diendesign


Danke
pustefix
Zuletzt geändert von Tristezza am Di., 16.11.2021, 07:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile zum besseren Verständnis präzisiert.

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Montana
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Beitrag Mo., 15.11.2021, 23:16

Mich würde beunruhigen, dass die Therapeuten sich strikt an Manuale zu halten haben, damit die Wirkung bestimmter Interventionen untersucht werden kann. Und damit das, was z.B. als kognitive Verhaltenstherapie deklariert ist, auch wirklich genau das ist (nicht mehr und nicht weniger). Unter diesen Bedingungen ist eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten nicht möglich, nicht gewollt. Ohne die sind deine persönlichen Erfolgsaussichten definitiv geringer.
Was passiert denn, wenn sich die Diagnose als unzutreffend herausstellt? Ausschluss aus der Studie, und damit verbunden Verlust eines Therapieplatzes? Oder Weitermachen auf Teufel komm raus, dann halt am Bedarf vorbei, aber Hauptsache die Studie verliert im Verlauf nicht zu viele Teilnehmer? (Ich lief zu Anfang auch noch unter dem Label PTBS, aber sowas kann sich auch ändern.)


Jenny Doe
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Beitrag Di., 16.11.2021, 05:15

Hallo pustefix

Ich sehe das wie Montana. Wenn du an psychologischen Studien teinimmst, dann musst Du dir der Tatsache bewusst sein, dass Du keine Behandlung erhälst, die auf dich und deine persönliche und individuelle Person und Situation angepasst ist.
An dir wird eine Methode erprobt. Es wird nur geguckt, ob die Methode wirkt, ... nicht aber bei wem sie wirkt und bei wem nicht.
Solche Studien kommen dann zu Ergebnissen wie "Die Methode hat x% der Teilnehmer geholfen". Aber sie sagt nichts darüber aus, wem sie geholfen hat und bei wem sie aus welchem Grund kontraindiziert war.
Es geht nur die Bestätigung von Methoden, nicht aber um Individualität.

Wenn du jedoch sagst "Die Methode wäre die richtige für mich", dann probier sie aus.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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lisbeth
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Beitrag Di., 16.11.2021, 07:45

pustefix hat geschrieben: Mo., 15.11.2021, 22:55 Ich bin sehr unsicher, ob ich aus der Studie doch lieber aussteigen soll.
Magst du vielleicht ein bisschen mehr über die Gründe schreiben, warum du über einen Studienausstieg nachdenkst?
Wie lange läuft die Studie schon (für dich)?
Was waren deine Gründe für die Teilnahme?
Was läuft gut, was läuft für dich weniger gut?
Und warum wäre das, was nicht so gut läuft ein "dealbreaker" für dich?

Auch in "normalen" Therapien (also ohne Studienteilnahme) gibt es Phasen, die weniger gut laufen, wo es an allen Ecken hakt, wo man den ganzen Prozess in Frage stellt. Wäre vielleicht nicht verkehrt, für sich die Frage zu stellen, ob das so ein "Zwischenhänger" ist, oder ob es grundsätzlich nicht gut für dich passt.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 16.11.2021, 22:01

Ich würde sowas auch nur machen, wenn ich mir denke, genau die hier getestete Therapieform könnte für meine Problematik die passende sein.

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pustefix
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 10:52

Vielen Dank für Eure Beiträge, auch an Tristezza für die Überarbeitung der Betreffzeile.

@Montana:
Du hast das alles sehr gut auf den Punkt gebracht. Danke.
Mir war sicher nicht wirklich klar, was es bedeutet an einer Studie mitzuwirken, als ich mich dazu entschlossen habe.
Ich sah die Möglichkeit sehr zeitnah eine Therapie zu beginnen mit sehr ausführlicher Diagnostik und somit für mich mehr Klarheit.
Fakt ist aber, dass hier wirklich "Manuale" abgearbeitet werden und die Therapeutin nur wenig Spielraum diesbezüglich hat.
Die Angst, in der Studie nur "verwertet" zu werden, schwingt tatsächlich von Anfang an mit, mein sehr ausgeprägter Beschützer macht mich regelmäßig darauf aufmerksam, damit ich das auch ja nicht vergesse.
Es war auch schon sehr schwierig und ich hätte gerne versuchsweise gerne mit einem anderen Therapeuten gesprochen.
Dies war nicht möglich, PÄNG! und aus.
Aber gerade in und aus dieser Situation ist etwas sehr Gutes entstanden und ich bin dabei geblieben.
Die Therapeutin ist sehr engagiert und scheint ein ehrliches Interesse an mir zu haben.

@Jenny Doe
Danke auch für dein Feedback.

"Wenn du jedoch sagst "Die Methode wäre die richtige für mich", dann probier sie aus."
[/quote]

Ich bin bereits dabei und bei der Halbzeit angekommen.
Ich wäre vom Bauchgefühl her lieber in der psychodynamischen Gruppe als der verhaltenstherapeutischen gelandet.
Doch das bestimmt ein Zufallsgenerator.
Nach einer wirklich sehr katastrophalen ersten VH Therapie vor einigen Jahren habe ich dann aber gedacht,
vll. wäre eine positive Erfahrung dbzgl gut für mich und könnte mir dabei helfen damit (endlich) abzuschließen.
Vll. ist gut, dass es so gekommen ist.
Die wirklich großen Schritte habe ich jedoch durch Musik/Kunst/KBT und auf der Beziehungsebene gemacht.

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pustefix
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 11:48

@lisbeth,@münchnerkindl

jetzt ist meine Antwort verschwunden.
Ich melde mich später nochmal.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 11:58

pustefix hat geschrieben: Mi., 17.11.2021, 10:52 Ich wäre vom Bauchgefühl her lieber in der psychodynamischen Gruppe als der verhaltenstherapeutischen gelandet.
Doch das bestimmt ein Zufallsgenerator.


Das ist ja total unethisch.

Menschen mit psychischen Problemen sind doch keine Infektionskranken, wo man gegen Keim xy bei zwei verschiedenen Patienten zwei Antibiotika gegeneinander testen kann.

Ob man ein verhaltenstherapeutisches oder tiefenpsychologisches Therapieverfahren macht kann man doch nicht mit dem Würfel entscheiden. Dafür gibt es doch handfeste Kriterien, also was für einen individuellen Therapiebedarf man in diesem Moment gerade hat.
Es gibt doch nicht "den" Standardtraumatisierten.

Und "ein Manual abarbeiten" ist doch generell keine Psychotherapie. Das ist doch allerhöchstens in einer zusätzlichen Skillsgruppe bei DBT angemessen.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 14:32

wieso soll das unethisch sein?
Beide Therapieverfahren sind zugelassen und anerkannt. Welche wie besser hilft ist aber nicht bekannt, das soll wohl rausgefunden werden.

ich halte in dem Setting nun nichts davon, aber es ist eine Studie, jeder Patient weiss auch worauf er sich einlässt.
Sehr wahrscheinlich hängt es ja nicht nur von der Therapieform ab.

Und manualbasierte Therapien gibt es ja sehr wohl auch auf dem freien Markt.
Ich würde keine wollen, aber grundsätzlich ist das ein möglicher Ansatz und nicht "unethisch" oder keine Psychotherapie

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 15:06

pustefix hat geschrieben: Mi., 17.11.2021, 10:52
Ich bin bereits dabei und bei der Halbzeit angekommen.
Ich wäre vom Bauchgefühl her lieber in der psychodynamischen Gruppe als der verhaltenstherapeutischen gelandet.
Doch das bestimmt ein Zufallsgenerator.
Nach einer wirklich sehr katastrophalen ersten VH Therapie vor einigen Jahren habe ich dann aber gedacht,
vll. wäre eine positive Erfahrung dbzgl gut für mich und könnte mir dabei helfen damit (endlich) abzuschließen.
Vll. ist gut, dass es so gekommen ist.
Die wirklich großen Schritte habe ich jedoch durch Musik/Kunst/KBT und auf der Beziehungsebene gemacht.
so wie ich das gesehen habe sind das doch sowieso nicht besonders viele Stunden.
Was soll das bei schwerer Traumatisierung groß ausrichten?

Ich würde an deiner Stelle, wenn es nicht für dich total "daneben" läuft, aus dieser Therapie jetzt mitnehmen was geht.
Das alles soweit möglich mitmachen, anschauen, sehen was ich raus ziehen kann.

Und dann, falls nötig, auf dem freien Markt eine Traumatherapie bei einer Tiefenpsychologin machen oder eine Kunsttherapie anschliessen, vielleicht auch über Einzelstunden (ja, muss man selber zahlen).

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Montana
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Beitrag Mi., 17.11.2021, 15:29

Ich würde darauf achten, bei allen Fragebögen für irgendwelche Auswertungen SEHR vorsichtig zu sein. Gerade auch, weil du schreibst, dass dir andere Angebote die wirklich großen Fortschritte ermöglicht haben. Hast du die parallel gemacht? War das erlaubt? Es verfälscht nämlich ungemein das Ergebnis, wenn z.B. ein Fragebogen abfragt: "Welche Symptome hatten Sie in den letzten zwei Wochen, kreuzen Sie an..." und dann wird eine Verbesserung gesehen, die aber gerade NICHT auf diese Studienteilnahme zurückzuführen ist.
Dabei wäre auch interessant, was die Durchführenden als Ergebnis gerne hätten. Wenn das ist, dass Therapie nach Manual total toll ist und nach Möglichkeit alle Patienten damit beglückt werden sollten, weil es kostengünstig ist, und auch gut in Form einer App angeboten werden kann: noch mehr Vorsicht, um sowas nicht zu unterstützen.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.11.2021, 12:08

Hallo pustefix,

darf ich mal mit ner Frage nachhaken? Mal heisst es, das ist für Menschen, die in Kindheit und Jugend Gewalt durch enge Bezugspersonen erfahren haben, mal steht nur was von Gewalt, egal durch wen. Daher weiss ich nicht, ob ich in Frage komme. Fremdtäter und ätzende Reaktion der Bezugspersonen gilt dann wohl nicht.
Und als erstes wird an einer vertrauensvollen Bindung zum Thera gearbeitet. Wie machen die das? So im luftleeren Raum? Gibts dann erst mal Smalltalk? Mich hat nämlich gerade der Teil in meiner Thera angepiept, dass mir mein Vertrauen in den Thera nicht geglaubt wird. Dabei wurde ich wegen der vertrauensaufbauenden Maßnahmen immer ungeduldiger, was dann wieder als Mißtrauen ausgelegt wurde. Dabei entsteht doch Vertrauen gerade dann, wenn ich merke, wir können gemeinsam an solch einem schwierigen Thema arbeiten. Der Zahnarzt fängt doch auch sofort an zu bohren und fackelt nicht lange und schickt mich mit Zahnschmerzen wieder weg, weil ich ihn noch nicht gut genug kenne. Meine Zahnärztin hat mich mal aus dem Stand weg so souverän und ruhig operiert, dass sie jetzt einen Riesenstein bei mir im Brett hat und nicht durch irgendwelche Maßnahmen.
However, danke für den Tipp.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.11.2021, 12:43

Nachsatz: habe soeben mal mein bissel über psychodynamische Therapie gelesen. Was mir mit meiner speziellen Gewalterfahrung unangenehm aufstösst, ist folgendes:
Während Patienten in der Schwere einer Belastung zunächst die alleinige Ursache für Stressreaktionen und nachfolgend psychische und psychosomatische Symptome erkennen und nach einer Veränderung äußerer Belastungsfaktoren streben, lehrt das Leben, dass viele Belastungen gar nicht vermeidbar sind. Auch lässt sich beobachten, dass andere Menschen in ähnlicher Lage weniger gestresst reagieren. ...fragen wir danach, weshalb Menschen aus ihren individuellen subjektiven Bedingungen heraus Belastungen nicht meistern können. Aktuelle psychische (und psychosomatische) Symptome sind nach diesem Verständnis selten allein auf die Schwere einer real vorhandenen Belastung zurückzuführen, sondern sind meistens auch die Spätfolge nicht ausreichender Bewältigungsprozesse aufgrund psychisch krankmachender früherer lebensgeschichtlicher Erfahrungen.
Grrr, also auf mich passt das gar nicht. Mord und tätlicher Angriff nicht belastend genug, sondern nur ein Ergebnis falscher Kindheitserfahrungen? Wieviel Morde muss man abkönnen, wenn die Mutti immer alles richtig gemacht hat? Zynischer gehts wohl nicht. Krieg, Terror, Mord, Vergewaltigung als nicht vermeidbares Ereignis?
Ich kann mir vorstellen, dass es für Menschen aus gewalttätigem Elternhaus belastender ist, bspw. einen mittelschweren Konflikt auf Arbeit durchzustehen, weil sie eher einknicken, da angetriggert. Aber bei realen schweren Ereignissen? Und was ist mit Resilienz aufgrund solcher Erfahrungen?
Ich reagiere so angepisst, weil ich in der Reha mal so behandelt wurde. Bei anderen mit anderer Vergangenheit kann es nat. wieder ganz anders sein.

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Montana
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Beitrag Do., 18.11.2021, 13:02

Ich würde sagen, der Ansatz ist streng genommen korrekt. Aber er bedarf weiterer Klarstellungen.
Die meisten Patienten sind vermutlich nicht mit Mord konfrontiert worden. Sondern mit anderen Dingen, die in Relation zu ihrem bisherigen Weltbild extrem krass waren. Zu ihrem, aber vielleicht nicht zu dem "Durchschnittsweltbild" hier und heutzutage. Dann macht es Sinn, zu erkennen, dass es die heile Welt nicht gibt und immer wieder ähnliche Dinge passieren können. Hier ist aber Mord nicht Teil des normalen Alltags und hier werden kleine Kinder nicht zur Verteidigung der Familie an der Waffe ausgebildet. Es ist nicht normal und es gibt keinen von Vorbildern abgeschauten Umgang damit. Von daher ist da unser Anspruch ein anderer: wir wollen verhindern und wir wollen das nicht als Normalität.

Auf mich bezogen sehe ich das so: ich bin berentet, weil ich arbeiten nicht schaffe, aber ich sehe nicht, dass die Arbeitsumstände daran Schuld gewesen wären. Das waren sie nicht und ich würde mich völlig umsonst dabei aufreiben, sie für mich passender machen zu wollen. Es würde nicht gelingen. Denn das Problem ist ein anderes. Es liegt sehr lange zurück. Und Stress auf der Arbeit ist tatsächlich normal.

Ich verstehe aber dein Problem dabei, denn mein Gefühl, hier werden reale Verbrechen relativiert, hat sich ebenfalls sofort eingestellt. Aber ich glaube, so ist es nicht gemeint. Auch wenn es bestimmt oft falsch verstanden wird, auch von Behandlern, wie in deiner Reha.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.11.2021, 14:01

Ja montana,

bei mir stellte sich sofort die Frage ein, warum zugelost? Warum nicht nach biographischen Besonderheiten her zuteilen? Die TE ist traurig, weil sie in der VT-Gruppe ist. Ich für meinen Teil kann sagen, mir hat die psychodynamische Behandlung erheblich geschadet, bis dahin, dass ich in gefährlichen Situationen ins offene Messer gerannt bin, weil ja angeblich meine Mutter Schuld war, dass ich so empfindlich bin.
Also bei mir tun sich die beiden Pole auf: a) Polizist (oder Zivilist) mit intakter Bezugsfamilie, die sich bei der Gewalttat in der Kindheit hinter denjenigen stellt, wird als Erwachsener mit Mord konfrontiert => VT b) Jemand mit massivem lang anhaltendem Missbrauch wird später durch durchschnittlichen Bürozoff aus der Spur geworfen (nicht abwertend gemeint) => Psychodynamik.
Ich gehöre zu Gruppe a), wurde aber, auch aufgrund meines Angehörigenstatus (psych. kranker in der Familie) bisher meist zu Gruppe b) sortiert und habe davon im besten Fall nicht profitiert.

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