Hallo zusammen,
ich bin es mal wieder ...
Da ich nach einem Jahr Theraphie nun genug Vertrauen zu meinem Therapeut habe, habe ich mich nun entschieden einige Themen anzusprechen, die ich bisher veschwiegen habe. Entweder werde ich die Themen direkt ansprechen oder als Mail schreiben. Da bin ich mir noch nicht sicher wie mutig ich bin.
Meine Frage ist nun: Soll ich ALLE Themen aufeinmal ansprechen oder eins nach dem anderen? Einerseits habe ich den Drang alles auszusprechen, da mir alles wichtig ist. Andererseits ist mir bewusst, dass man für jedes Thema (um es vollständig zu besprechen / zu bearbeiten) wohl mehrere Sitzungen benötigt.
Der Vorteil, wenn man selbst die Themen einzeln vorgibt, ist natürlich, dass man die Kontrolle behält. Anderseits, ist es vielleicht hilfreicher, wenn der Therapeut alle Themen erstmal kennt und dann als Experte die Richtung vorgibt, wann welches Thema besprochen wird.
Wie geht ihr vor? Sprecht ihr alle Themen aufeinmal an und lasst euren Therapeuten entscheiden, welches Thema in welcher Reihenfolge abgearbeitet wird? Oder gebt ihr selbst die Themen einzeln vor?
Oder gibt es noch andere Vorgehensweisen?
Danke euch!
Sindy
Reihenfolge der Themen in der Therapie
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Hallo Sindy,
Ich hatte meinem Therapeuten einen Brief geschrieben, in dem ich das alles einmal grob skizziert habe, sodass er einen Überblick hatte. Das war für mich das Richtige, zumal ich sonst gar nicht gewusst hätte, wo überhaupt anfangen. In der Praxis habe ich dann auch festgestellt, dass es mir sehr schwer fiel, direkt darüber zu sprechen. Das meiste davon haben wir bis heute kaum besprochen. Aber er weiß davon und das ist schon viel wert.
Mein Therapeut hat mir einmal sehr klar gesagt: "Sie sind hier der Boss". Und nach dieser Prämisse läuft das bis heute ab. Er hat mir noch nie irgendein Thema vorgegeben, das kommt immer von mir aus. Wenn ich über ein bestimmtes Thema sprechen möchte, mache ich das. Wenn ich über ein bestimmtes Thema nicht sprechen möchte, obwohl er vielleicht darüber sprechen wollen würde, mache ich das nicht. Und das ist in Ordnung so, das akzeptiert er. Etwas anderes würde ich ihm auch eher übelnehmen, glaube ich.
Letztlich geht es, denke ich, wirklich darum, einen Weg zu finden, der für dich der Richtige ist und auf dem der Therapeut dich begleiten kann.
Soweit meine Gedanken dazu.
LG peponi
ich würde sagen - wie es sich für dich am stimmigsten anfühlt.
Ich hatte meinem Therapeuten einen Brief geschrieben, in dem ich das alles einmal grob skizziert habe, sodass er einen Überblick hatte. Das war für mich das Richtige, zumal ich sonst gar nicht gewusst hätte, wo überhaupt anfangen. In der Praxis habe ich dann auch festgestellt, dass es mir sehr schwer fiel, direkt darüber zu sprechen. Das meiste davon haben wir bis heute kaum besprochen. Aber er weiß davon und das ist schon viel wert.
Ich würde eher sagen, dass DU hier die Expertin bist, die Expertin für dich selbst. Und wenn der Therapeut eine Richtung vorgibt, fände ich persönlich das schon schwierig. Denn es geht ja um dich, um das, was dir am wichtigsten ist, worüber du vielleicht am meisten sprechen möchtest. Das kann der Therapeut nicht wissen.Der Vorteil, wenn man selbst die Themen einzeln vorgibt, ist natürlich, dass man die Kontrolle behält. Anderseits, ist es vielleicht hilfreicher, wenn der Therapeut alle Themen erstmal kennt und dann als Experte die Richtung vorgibt, wann welches Thema besprochen wird.
Wie geht ihr vor? Sprecht ihr alle Themen aufeinmal an und lasst euren Therapeuten entscheiden, welches Thema in welcher Reihenfolge abgearbeitet wird? Oder gebt ihr selbst die Themen einzeln vor?
Mein Therapeut hat mir einmal sehr klar gesagt: "Sie sind hier der Boss". Und nach dieser Prämisse läuft das bis heute ab. Er hat mir noch nie irgendein Thema vorgegeben, das kommt immer von mir aus. Wenn ich über ein bestimmtes Thema sprechen möchte, mache ich das. Wenn ich über ein bestimmtes Thema nicht sprechen möchte, obwohl er vielleicht darüber sprechen wollen würde, mache ich das nicht. Und das ist in Ordnung so, das akzeptiert er. Etwas anderes würde ich ihm auch eher übelnehmen, glaube ich.
Letztlich geht es, denke ich, wirklich darum, einen Weg zu finden, der für dich der Richtige ist und auf dem der Therapeut dich begleiten kann.
Soweit meine Gedanken dazu.
LG peponi
silence like a cancer grows.
Man kann Themen überhaupt nicht "abarbeiten". Weil es nie einen Punkt gibt, an dem du sagen kannst, jetzt ist es fertig besprochen. Wenn du das nicht sowieso schon tust, dann wirst du während des Sprechens darüber einen riesigen Haufen an Zusammenhängen, Querverweisen, Assoziationen entdecken. Die sehr interessant und wichtig und besprechenswert sind. Und dann wird ein Thema ggf. "neu eröffnet", und unter dem Blickwinkel der neuen Erkenntnisse nochmal betrachtet. Darum würde ich so vorgehen: besprich immer das, was dir gerade unter den Nägeln brennt. Das ist dann das Wichtigste und auch das Thema, das dann gerade am meisten "hergibt", weil du auch unbewusst viel Zeit am Tag damit befasst bist.
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 428
Hi,
genau das ist mein Problem. Aus meinen schmerzlichen Erfahrungen folgere ich: das wichtigste und schwerste zuerst. Denn a) vergessen Therapeuten viel und werden aggressiv, wenn man sie daran erinnert und dann bleibst Du auf den schwierigeren Themen sitzen. Habe selbst Höllenqualen gelitten, weil der Thera sich zwischendurch gar nicht mehr erinnern konnte, weswegen ich eigentlich da war. Und das wurde wiederum als mangelnde Belastbarkeit/mangelndes Vertrauen eingestuft. Und als ich gesagt habe, es gibt da noch ein viel schwereres Thema und ich kann nicht mehr, meinte er, ich wolle das andere kleinreden. Oder aber b) die Bearbeitung des leichteren Themas zieht sich ellenlang hin. Und es kommt zu Missverständnissen, Problemen und dann verweigert er plötzlich das schwerere Thema. Nee nee, das Risiko ist mir zu gross, dafür sind Therapeuten zu unzuverlässig. Denn auch wenn man es endlich auf die Warteliste geschafft hat, heisst das noch lange nicht, dass der Thera auch behandelt. Man muss dann immer noch diese ganzen Unterwürfigkeitsrituale und Vertrauenstestspielchen bestehen. Also, Gelegenheit beim Schopfe packen und mit dem schwersten anfangen. Vielleicht auch auf die sozialpädagogische Tour kommen: Vertrag: Wir verpflichten uns, am **** an dem und dem Thema zu arbeiten. Unterschrift. Beim nächsten Mal vorlegen.
genau das ist mein Problem. Aus meinen schmerzlichen Erfahrungen folgere ich: das wichtigste und schwerste zuerst. Denn a) vergessen Therapeuten viel und werden aggressiv, wenn man sie daran erinnert und dann bleibst Du auf den schwierigeren Themen sitzen. Habe selbst Höllenqualen gelitten, weil der Thera sich zwischendurch gar nicht mehr erinnern konnte, weswegen ich eigentlich da war. Und das wurde wiederum als mangelnde Belastbarkeit/mangelndes Vertrauen eingestuft. Und als ich gesagt habe, es gibt da noch ein viel schwereres Thema und ich kann nicht mehr, meinte er, ich wolle das andere kleinreden. Oder aber b) die Bearbeitung des leichteren Themas zieht sich ellenlang hin. Und es kommt zu Missverständnissen, Problemen und dann verweigert er plötzlich das schwerere Thema. Nee nee, das Risiko ist mir zu gross, dafür sind Therapeuten zu unzuverlässig. Denn auch wenn man es endlich auf die Warteliste geschafft hat, heisst das noch lange nicht, dass der Thera auch behandelt. Man muss dann immer noch diese ganzen Unterwürfigkeitsrituale und Vertrauenstestspielchen bestehen. Also, Gelegenheit beim Schopfe packen und mit dem schwersten anfangen. Vielleicht auch auf die sozialpädagogische Tour kommen: Vertrag: Wir verpflichten uns, am **** an dem und dem Thema zu arbeiten. Unterschrift. Beim nächsten Mal vorlegen.
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Charlie ich halte es nicht für zulässig dass und wie du deine Erfahrungen verallgemeinerst.
Nein, nicht "die" Therapeuten oder gar alle Therapeuten sind so.
Du hast eine schwierige Erfahrung mit diesem deinem aktuellen Therapeuten gemacht.
Wobei nicht klar ist ob der einfach unfähig ist oder auch du sehr missverständlich, schwankend, vorwurfsvoll bist (und nochmal, das meine mich nicht als Vorwurf!)
Aber es geht nicht das zu verallgemeinern und deine Ratschläge hier konkret sind nicht nur nicht hilfreich, sie sind auch gefährlich.
Es ist keineswegs gut und sinnvoll das schwiergste Thema zuerst anzugehen.
Das kann gerade in der Traumatherapie in einer Katastrophe enden.
Abgesehen davon dass viele Patienten sich auch gar nicht trauen gleich am Anfang das schwierigste Thema überhaupt zu benennen.
Eine Therapie ist auch kein Vertrag wie mit einem Handwerker.
Man KANN da schlicht nicht festlegen was bis wann dran und durch sein muss. Du bist doch keine Maschine.
@ Sindy: Ich finde es sehr gut dass du dich nun traust diese schwierigen Themen dem Therapeuten mitzuteilen.
Mach das erst mal per Mail, und dann besprecht ihr zusammen wie das angegangen werden kann, was für dich und für ihn für eine Reihenfolge sinnvoll ist. Oft kann man das ja auch nicht so trennen, da die Themen ja doch zusammenhängen
Und mach dir keine Sorgen, Therapeuten sind es gewohnt dass Patienten sich erst nach und nach öffnen
Nein, nicht "die" Therapeuten oder gar alle Therapeuten sind so.
Du hast eine schwierige Erfahrung mit diesem deinem aktuellen Therapeuten gemacht.
Wobei nicht klar ist ob der einfach unfähig ist oder auch du sehr missverständlich, schwankend, vorwurfsvoll bist (und nochmal, das meine mich nicht als Vorwurf!)
Aber es geht nicht das zu verallgemeinern und deine Ratschläge hier konkret sind nicht nur nicht hilfreich, sie sind auch gefährlich.
Es ist keineswegs gut und sinnvoll das schwiergste Thema zuerst anzugehen.
Das kann gerade in der Traumatherapie in einer Katastrophe enden.
Abgesehen davon dass viele Patienten sich auch gar nicht trauen gleich am Anfang das schwierigste Thema überhaupt zu benennen.
Eine Therapie ist auch kein Vertrag wie mit einem Handwerker.
Man KANN da schlicht nicht festlegen was bis wann dran und durch sein muss. Du bist doch keine Maschine.
@ Sindy: Ich finde es sehr gut dass du dich nun traust diese schwierigen Themen dem Therapeuten mitzuteilen.
Mach das erst mal per Mail, und dann besprecht ihr zusammen wie das angegangen werden kann, was für dich und für ihn für eine Reihenfolge sinnvoll ist. Oft kann man das ja auch nicht so trennen, da die Themen ja doch zusammenhängen
Und mach dir keine Sorgen, Therapeuten sind es gewohnt dass Patienten sich erst nach und nach öffnen
@chrisokoll: finde ich super, dass du das angesprochen(geschrieben) hast!
Die gleichen Gedanken hatte ich dazu auch, nur keine Zeit zum Schreiben.
Die gleichen Gedanken hatte ich dazu auch, nur keine Zeit zum Schreiben.
Prinzipiell behältst du in einer gut laufenden Therapie so oder so immer die Kontrolle über den Prozess.
Wenn du Druck hast erstmal alles loszuwerden damit er weiß was dich in Summe umtreibt /belastet dann tu das. Du kannst dann immer noch in Ruhe erspüren was davon als nächstes dran ist und was geschoben wird.
Die Entscheidung über deine Themen und Reihenfolge triffst du. Einiges wird eh miteinander verknüpft sein.
Wenn du Druck hast erstmal alles loszuwerden damit er weiß was dich in Summe umtreibt /belastet dann tu das. Du kannst dann immer noch in Ruhe erspüren was davon als nächstes dran ist und was geschoben wird.
Die Entscheidung über deine Themen und Reihenfolge triffst du. Einiges wird eh miteinander verknüpft sein.
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