Hallo zusammen!
Mich würde einmal interessieren, was andere, die Therapieerfahrung oder vielleicht sogar schon eine abgeschlossene Therapie haben, zu Folgendem sagen.
Ich bin seit ca. 1,5 Jahren in Therapie bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie und mit der Zeit hat sich wirklich ein tolles, vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut - ich kann mit ihr über alles reden, was vor allem aufgrund vergangener Suizidgedanken und einer Persönlichkeitsstörung (histrionisch) echt wichtig ist, und wir kommen gut vorwärts. Ich bin meistens 2 mal die Woche bei ihr. Im Laufe der Zeit haben sich 2 Dinge ergeben:
1) Wenn mal (zB wegen Urlaub) keine Therapie ist, fühlt es sich sehr komisch an, nicht alles Mögliche mit ihr besprechen zu können. Manchmal denke ich, ich habe ein wenig "verlernt", alleine klarzukommen, auch wenn das im Nachhinein dann doch immer gut klappt. Aber ich habe echt ein großes Bedürfnis, mit ihr zu sprechen, wenn etwas Wichtiges ist oder passiert. Ist das bei euch auch so?
2) Ich habe sie mit der Zeit echt lieb gewonnen. Wir lachen viel zusammen und sie ist immer super sanft und verständnisvoll. Manchmal würde ich so gerne mal von ihr umarmt werden, zB als Trost, oder sie einfach mal umarmen, um meine riesen Dankbarkeit zu zeigen. Ich traue mich das nur irgendwie nicht zu sagen/machen, obwohl es schonmal vorgekommen ist, das ist aber lange her. Kennt das noch jemand? Wie seid ihr damit umgegangen? Die Therapie wird wegen der Persönlichkeitsstörung wahrscheinlich noch lange dauern, aber wenn ich an einen Abschied irgendwann denke, kann ich mir das gar nicht vorstellen und werde sehr traurig. Ging es noch jemandem so? Wie hat sich das dann nach Therapieende entwickelt?
Freue mich über eure Erfahrungen dazu In meinem Freundeskreis macht leider sonst niemand eine Therapie, deshalb finde ich es immer voll spannend, hier von anderen zu lesen!
Abhängigkeit von Therapie/Therapeutin und Umgang damit
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Ich würde wenn es dem Ende zugeht besprechen wie man den Abschied gestaltet. Vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit zB. Über Mails in Kontakt zu bleiben. Ich habe einen ehemaligen Thera mit dem ich noch immer per Mail in Kontakt bin
Hi,
also zu 1. Ja, das kenne ich auch so. Oft sind das dann innere Dialoge oder Gedanken, also ich hatte mich z.B. öfter gefragt wie die Therapeutin das sehen würde oder auch was ich unbedingt erzählen möchte (meist geht das ja gar nicht weil man viel zu viel erlebt). Schön ist es aber trotzdem, auch weil da ein Bezugspunkt ist und man nicht nur um sich selber kreist. Bei recht häufiger Stundenfrequenz ist das Vermissen sicherlich viel stärker. Ich habe festgestellt, dass wenn die Stunden ohnehin nur alle paar Wochen sind, dann stellt sich dieses Gefühl erst gar nicht ein.
Zu 2. Hmm, klar wünscht sich wohl jeder dass es eine Person im Leben gibt die einen versteht, bei Schwierigkeiten unterstützt und auch durch die Wirren des Lebens begleitet. Sowas in einer Therapie zu erleben kann dann sehr schön sein. So ist sicher auch im positiven Sinne eine Weiterentwicklung und Verringerung von bestimmten „Störungen“ möglich. Ich hatte das auch eine Zeit lang. Leider hat sich das dann doch schneller geändert als mir lieb war. Auf einmal bekam ich nur noch ganz selten Termine, und es wurde immer oberflächlicher. Und das obwohl ich ihr eigentlich mitgeteilt hatte, dass ich diese Unterstützung noch eine Weile benötige. Da ist mir dann ganz schnell klar geworden, dass es eben doch nur der Job der anderen Person ist, und keine „echte“ Beziehung so wie man sich das vielleicht wünschen würde. Hat mich sehr traurig gemacht, denn ich hatte der Person eigentlich vertraut und auch deutlich mehr zugetraut. Also mir ist dieses positive Gefühl sehr schnell „ausgetrieben“ worden. Aber viele Therapeuten wollen ihre „Kunden“ ja auch länger halten und an sich binden, da kann es manchmal sicher schwieriger sein davon dann loszukommen. Aber ich denke es gibt auch viele, die wirklich ein Interesse haben den Leuten weiterzuhelfen. Ein guter Therapeut/in bereitet einen auf den Abschied auch vor, und so eine Abhängigkeit wird normalerweise auch eher schrittweise und je nach Fähigkeit und Fortschritt des Klienten abgebaut.
also zu 1. Ja, das kenne ich auch so. Oft sind das dann innere Dialoge oder Gedanken, also ich hatte mich z.B. öfter gefragt wie die Therapeutin das sehen würde oder auch was ich unbedingt erzählen möchte (meist geht das ja gar nicht weil man viel zu viel erlebt). Schön ist es aber trotzdem, auch weil da ein Bezugspunkt ist und man nicht nur um sich selber kreist. Bei recht häufiger Stundenfrequenz ist das Vermissen sicherlich viel stärker. Ich habe festgestellt, dass wenn die Stunden ohnehin nur alle paar Wochen sind, dann stellt sich dieses Gefühl erst gar nicht ein.
Zu 2. Hmm, klar wünscht sich wohl jeder dass es eine Person im Leben gibt die einen versteht, bei Schwierigkeiten unterstützt und auch durch die Wirren des Lebens begleitet. Sowas in einer Therapie zu erleben kann dann sehr schön sein. So ist sicher auch im positiven Sinne eine Weiterentwicklung und Verringerung von bestimmten „Störungen“ möglich. Ich hatte das auch eine Zeit lang. Leider hat sich das dann doch schneller geändert als mir lieb war. Auf einmal bekam ich nur noch ganz selten Termine, und es wurde immer oberflächlicher. Und das obwohl ich ihr eigentlich mitgeteilt hatte, dass ich diese Unterstützung noch eine Weile benötige. Da ist mir dann ganz schnell klar geworden, dass es eben doch nur der Job der anderen Person ist, und keine „echte“ Beziehung so wie man sich das vielleicht wünschen würde. Hat mich sehr traurig gemacht, denn ich hatte der Person eigentlich vertraut und auch deutlich mehr zugetraut. Also mir ist dieses positive Gefühl sehr schnell „ausgetrieben“ worden. Aber viele Therapeuten wollen ihre „Kunden“ ja auch länger halten und an sich binden, da kann es manchmal sicher schwieriger sein davon dann loszukommen. Aber ich denke es gibt auch viele, die wirklich ein Interesse haben den Leuten weiterzuhelfen. Ein guter Therapeut/in bereitet einen auf den Abschied auch vor, und so eine Abhängigkeit wird normalerweise auch eher schrittweise und je nach Fähigkeit und Fortschritt des Klienten abgebaut.
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- Forums-Insider
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Guten Abend,
ich habe das Thema gelesen und beschäftige mich auch schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Abhängigkeit gegenüber dem Therapeuten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es zu dem Beitrag von onmyway passt.
Ich dachte immer "Mir passiert das nicht mit dieser Abhängigkeit", denn ich bin ja eigentlich ein selbst denkender Mensch, der sich bisher immer alleine durch's Leben geschlagen hat. Nun bin ich unter anderem seit geraumer Zeit wegen Depressionen in VT. Ich beobachte auch oft, dass ich heimlich im Dialog mit meinem Thera bin, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht im Raum ist á la "Was würde der Thera nun zu diesem Thema sagen?". Auch ich sehne mich oft nach der nächsten Stunde und wenn es Situationen gibt, in denen ich ratlos bin würde ich ihn am liebsten anrufen, kann mich aber oft noch bremsen, weil ich mir denke "Es gibt auch andere Patienten, die ein Anrecht auf ihn haben". Demnach kann ich gut nachvollziehen, was du meinst mit dem "verlernt alleine klarzukommen".
Was mir bisher geholfen hat war die Aussage, die ich mir immer wieder selbst vor Augen halte. Wir sprechen hier über eine "gekaufte Beziehung" bzw "gekaufte Empathie". Der Therapeut wird dafür bezahlt, dass er dir zuhört. Ich versuche mir das echt immer vor Augen zu halten.. Ich bin 50 Minuten da, wir reden und er zeigt mir Methoden auf, dafür bekommt er Geld am Ende vom Monat, danach gehe ich zur Tür raus und der Nächste ist an der Reihe.
ich habe das Thema gelesen und beschäftige mich auch schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Abhängigkeit gegenüber dem Therapeuten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es zu dem Beitrag von onmyway passt.
Ich dachte immer "Mir passiert das nicht mit dieser Abhängigkeit", denn ich bin ja eigentlich ein selbst denkender Mensch, der sich bisher immer alleine durch's Leben geschlagen hat. Nun bin ich unter anderem seit geraumer Zeit wegen Depressionen in VT. Ich beobachte auch oft, dass ich heimlich im Dialog mit meinem Thera bin, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht im Raum ist á la "Was würde der Thera nun zu diesem Thema sagen?". Auch ich sehne mich oft nach der nächsten Stunde und wenn es Situationen gibt, in denen ich ratlos bin würde ich ihn am liebsten anrufen, kann mich aber oft noch bremsen, weil ich mir denke "Es gibt auch andere Patienten, die ein Anrecht auf ihn haben". Demnach kann ich gut nachvollziehen, was du meinst mit dem "verlernt alleine klarzukommen".
Was mir bisher geholfen hat war die Aussage, die ich mir immer wieder selbst vor Augen halte. Wir sprechen hier über eine "gekaufte Beziehung" bzw "gekaufte Empathie". Der Therapeut wird dafür bezahlt, dass er dir zuhört. Ich versuche mir das echt immer vor Augen zu halten.. Ich bin 50 Minuten da, wir reden und er zeigt mir Methoden auf, dafür bekommt er Geld am Ende vom Monat, danach gehe ich zur Tür raus und der Nächste ist an der Reihe.
Sieht so aus als ob ich mich verliere-.. schon wieder.
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@onmyway
Ich denke du hast da ein tolles Verhältnis zu deiner Therapeutin aufgebaut.
Und das was du da beschreibst, kennen sicher viele bzw. können auch sicher viele nachvollziehen.
Ich für meinen Teil bin leider in keiner Therapie, hatte auch nie so ein gutes Verhältnis zu meiner Therapeutin, aber auch ich habe hin und wieder gemerkt das mir was fehlt, wenn mehr Zeit als üblich zwischen den Sitzungen vergangen ist.
Ich denke du hast da ein tolles Verhältnis zu deiner Therapeutin aufgebaut.
Und das was du da beschreibst, kennen sicher viele bzw. können auch sicher viele nachvollziehen.
Ich für meinen Teil bin leider in keiner Therapie, hatte auch nie so ein gutes Verhältnis zu meiner Therapeutin, aber auch ich habe hin und wieder gemerkt das mir was fehlt, wenn mehr Zeit als üblich zwischen den Sitzungen vergangen ist.
Ich kann dich da gut nachvollziehen
Mir geht es von Zeit zu Zeit ähnlich
Mir geht es von Zeit zu Zeit ähnlich
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