Fetisch nach Vergewaltigung trotz solcher Erfahrungen
Fetisch nach Vergewaltigung trotz solcher Erfahrungen
Hi Ihr Lieben,
ich habe leider einige "Baustellen" die mich sehr beschäftigen.
Eine davon ist, dass ich mir oft bei der Selbstbefriedigung vorstelle, wie ich von einem großen oder alten oder mehreren Männern irgendwo abgepasst werde, im Park oder mit KO-Tropfen und dass man mich dann in irgendeine Wohnung bringt und mich mit bloßer Manneskraft festhält, tief in die Augen schaut und dann sich einfach nimmt wonach einem gerade ist. Ich versuche mich dann in meiner Fantasie immer zu wehren aber ich werde als kleine Schlampe, Hure beschimpft und es wird wirklich dreckig erzählt was man jetzt mit mir machen will.
Das macht mich im Bett so an, dass ich mich teils selbst würge, mir mein Gesicht mit der einen Hand quetsche um mir das lebhafter vorzustellen.
Das Verstörende für mich danach ist es immer, dass ich diese Fantasie nicht verstehe und es auch abartig finde vorallem vor dem Hintergrund, dass ich mehrfache Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe als Kind erlebte. Die wirklich schlimm für mich waren. Und der Oberhammer ist, dass ich manchmal sogar einen meiner Peiniger aus der Kindheit vor mir sehe und seine Worte von damals höre wie er laut stöhnend "Jaaa......... ja das ist so geil" höre. Und mich das beinder Selbstbefriedigung anmacht...obwohl mich das damals als Kind ab ca.5...6 Jahre ziemlich fertig gemacht hatte.
Ich weiß nicht warum mich das so anmacht und wie ich so eine Fantasie wegbekomme. Wenn ich das hier in der Realität erzählen würde, würde man wohl nie mehr glauben, dass ich das als Kind nicht wollte.
Woher kommt sowas und warum?
ich habe leider einige "Baustellen" die mich sehr beschäftigen.
Eine davon ist, dass ich mir oft bei der Selbstbefriedigung vorstelle, wie ich von einem großen oder alten oder mehreren Männern irgendwo abgepasst werde, im Park oder mit KO-Tropfen und dass man mich dann in irgendeine Wohnung bringt und mich mit bloßer Manneskraft festhält, tief in die Augen schaut und dann sich einfach nimmt wonach einem gerade ist. Ich versuche mich dann in meiner Fantasie immer zu wehren aber ich werde als kleine Schlampe, Hure beschimpft und es wird wirklich dreckig erzählt was man jetzt mit mir machen will.
Das macht mich im Bett so an, dass ich mich teils selbst würge, mir mein Gesicht mit der einen Hand quetsche um mir das lebhafter vorzustellen.
Das Verstörende für mich danach ist es immer, dass ich diese Fantasie nicht verstehe und es auch abartig finde vorallem vor dem Hintergrund, dass ich mehrfache Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe als Kind erlebte. Die wirklich schlimm für mich waren. Und der Oberhammer ist, dass ich manchmal sogar einen meiner Peiniger aus der Kindheit vor mir sehe und seine Worte von damals höre wie er laut stöhnend "Jaaa......... ja das ist so geil" höre. Und mich das beinder Selbstbefriedigung anmacht...obwohl mich das damals als Kind ab ca.5...6 Jahre ziemlich fertig gemacht hatte.
Ich weiß nicht warum mich das so anmacht und wie ich so eine Fantasie wegbekomme. Wenn ich das hier in der Realität erzählen würde, würde man wohl nie mehr glauben, dass ich das als Kind nicht wollte.
Woher kommt sowas und warum?
Zuletzt geändert von Pauline am Di., 31.08.2021, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine realen Namen verwenden der Anonymität wegen - siehe Netiquette.
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Ich glaube, dass das der ureigene Instinkt/Versuch ist, durch Wiedererleben sich selbst zu heilen. Also zum Beispiel, dass durch immer neues Erleben einer Szene in deiner Phantasie/bei der Selbstbefriedigung, irgendwann die Angst vor dieser Szene/diesem Erlebnis abnimmt und verschwindet.
Das ist wie mit einem Horrorfilm: du schaust ihn zum ersten Mal und denkst "ist das heftig". Dann schaust du ihn wieder und wieder und findest den aber gar nicht mehr so schlimm oder immer weniger schlimm.
Das Problem beim Trauma ist nur, dass man halt nicht so wie beim Horrorfilm die Angst einfach verliert. Aber man versucht es halt.
Das ist wie mit einem Horrorfilm: du schaust ihn zum ersten Mal und denkst "ist das heftig". Dann schaust du ihn wieder und wieder und findest den aber gar nicht mehr so schlimm oder immer weniger schlimm.
Das Problem beim Trauma ist nur, dass man halt nicht so wie beim Horrorfilm die Angst einfach verliert. Aber man versucht es halt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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und wie wäre es mit einer Triggerwarnung. Danke schön, dass du mich grad mitten in ein Flash geschreddert hast !
Anm.Mod.: Triggerwarnungen sind im Forum überflüssig und nicht erwünscht. Du kannst aufhören zu lesen, wenn Du siehst, dass es für Dich nicht geht. Und bei der Betreffzeile war zu erwarten, dass es triggern könnte. Das liegt in Deiner eigenen Verantwortung. Pauline
Anm.Mod.: Triggerwarnungen sind im Forum überflüssig und nicht erwünscht. Du kannst aufhören zu lesen, wenn Du siehst, dass es für Dich nicht geht. Und bei der Betreffzeile war zu erwarten, dass es triggern könnte. Das liegt in Deiner eigenen Verantwortung. Pauline
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Hi!
Das fühlt sich sicher alles ziemlich verwirrend an. Und beschämend.
Aber sehr, sehr wahrscheinlich bist Du deshalb nicht kaputt. ^^
Was Du beschreibst, kennt man in der BDSM-Szene unter "Rape Play Fetish". Das ist gar nicht so selten, wie man vielleicht meint. Einige, die so empfinden, waren selbst mal Gewaltopfer, viele aber auch nicht. Manche finden den aktiven Part in der Phantasie erregend, andere - so wie Du - den passiven.
Das ist überhaupt nicht weiter wild - es sind bloß Gedanken.
Unser Reptiliengehirn ist beim Thema Sex ja ein bisschen plakativ. Kontrolle & Gewalt sind sehr starke Stimuli, die auf jeden einen unterschiedlich starken Einfluss haben können.
Dass einem das Ganze "krank" vorkommt, weil man selbst sexuelle Gewalt erlebt hat - logisch irgendwie. Ist ja naheliegend, oder? Aber das muss nicht zwingend miteinander zu tun haben. Vielleicht würdest Du ohne Deine Erlebnisse genau das gleiche empfinden. Aber selbst wenn nicht: Ist ein Fetisch, der aus einem Trauma resultiert, ungesünder oder "falscher" als ein Fetisch, der einfach so da ist?
Ich würde Dir jedenfalls raten, nicht zu versuchen, "die Phantasie loszuwerden". (Das klappt eh nicht. ^^) Sondern, Dich dafür nicht zu schämen. Das ist nicht unbedingt etwas Pathologisches. Und Du machst damit nichts falsch.
R.
P.S.: Ich glaub, der Titel war warnend genug, oder?
Das fühlt sich sicher alles ziemlich verwirrend an. Und beschämend.
Aber sehr, sehr wahrscheinlich bist Du deshalb nicht kaputt. ^^
Was Du beschreibst, kennt man in der BDSM-Szene unter "Rape Play Fetish". Das ist gar nicht so selten, wie man vielleicht meint. Einige, die so empfinden, waren selbst mal Gewaltopfer, viele aber auch nicht. Manche finden den aktiven Part in der Phantasie erregend, andere - so wie Du - den passiven.
Das ist überhaupt nicht weiter wild - es sind bloß Gedanken.
Unser Reptiliengehirn ist beim Thema Sex ja ein bisschen plakativ. Kontrolle & Gewalt sind sehr starke Stimuli, die auf jeden einen unterschiedlich starken Einfluss haben können.
Dass einem das Ganze "krank" vorkommt, weil man selbst sexuelle Gewalt erlebt hat - logisch irgendwie. Ist ja naheliegend, oder? Aber das muss nicht zwingend miteinander zu tun haben. Vielleicht würdest Du ohne Deine Erlebnisse genau das gleiche empfinden. Aber selbst wenn nicht: Ist ein Fetisch, der aus einem Trauma resultiert, ungesünder oder "falscher" als ein Fetisch, der einfach so da ist?
Das "warum" können Sexualtherapeuten inzwischen ganz gut beantworten, das gibt es haufenweise Bücher. Ich würde sagen: Das ist eigentlich nicht so wichtig. Entscheidender ist, dass man seine sexuelle Neigung ausleben kann, ohne dass jemand zu Schaden kommt oder ein Leidensdruck entsteht. Mit Deinen Gedankenspielereien schadest Du Dir nicht. Auch nicht psychisch. Scham schadet höchstens.
Ja, das könnte passieren. Aber nicht, weil es wahr wäre. Sondern weil es Menschen gibt, für die die Welt genau SO einfach funktioniert. Seufz.Wenn ich das hier in der Realität erzählen würde, würde man wohl nie mehr glauben, dass ich das als Kind nicht wollte.
Ich würde Dir jedenfalls raten, nicht zu versuchen, "die Phantasie loszuwerden". (Das klappt eh nicht. ^^) Sondern, Dich dafür nicht zu schämen. Das ist nicht unbedingt etwas Pathologisches. Und Du machst damit nichts falsch.
R.
P.S.: Ich glaub, der Titel war warnend genug, oder?
Ich bin teamfähig, wenn das Team fähig ist.
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Der Titel sagte ja schon alles. Außerdem gibt es in diesem Forum keine Triggerwarnungen, das ist nicht erwünscht von Admin-Moderatoren-Seite und das ist dir vermutlich auch bewusst als langjähriges Mitglied.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mo., 02.08.2021, 19:18 und wie wäre es mit einer Triggerwarnung. Danke schön, dass du mich grad mitten in ein Flash geschreddert hast !
Dass du also irgendwelche Flashbacks hast, hast du ganz allein dir selbst zu verdanken und nicht der TE.
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Das traumatische Erfahrungen reinszeniert werden, kommt recht häufig vor. IdR geht es dabei darum die Kontrolle über die Situation zu erhalten. Damals war man ausgeliefert, da hatten andere die Kontrolle. In der Reinszenierung hat man selbst die Kontrolle. Vielleicht geht es viel mehr darum?
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
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Die Überschrift erklärt doch eh schon alle Trigger!Pianolullaby hat geschrieben: ↑Mo., 02.08.2021, 19:18 und wie wäre es mit einer Triggerwarnung. Danke schön, dass du mich grad mitten in ein Flash geschreddert hast !
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LovisTochter hat geschrieben: ↑Mo., 02.08.2021, 20:20 Das traumatische Erfahrungen reinszeniert werden, kommt recht häufig vor. IdR geht es dabei darum die Kontrolle über die Situation zu erhalten. Damals war man ausgeliefert, da hatten andere die Kontrolle. In der Reinszenierung hat man selbst die Kontrolle. Vielleicht geht es viel mehr darum?
Das sehe ich auch so.
..........
Ich hatte im Erwachsenenalter ein sehr krasses Erlebnis. War gerade einer Gewaltbeziehung entkommen (Beziehungsgewalt/ häusliche Gewalt, aber keine sexuelle Gewalt) und völlig neben der Spur. Mir hat damals ein älterer Mann eine Wohnung besorgt , ich war ein paar Mal bei ihm und hab mich bedankt. Er zog mich dann irgendwann im Zuge der Besuche plötzlich an sich heran, ich wehrte mich nicht, im Gegenteil, „zum Dank“ verpflichtet gab ich mich ihm hin und das auch mit sehr viel Elan. Ich weiß heute nicht mehr, was da in mich gefahren ist, aber das war nicht mein Tagesbewusstsein. Ich hab mich ihm hingegeben und ihm alle seine Sexwünsche erfüllt. Im Glauben, es mache mich selbst geil, mitgespielt dabei. Im Nachhinein ekele ich mich zutiefst vor mir selbst. Es war ekelerregend. Er war 50 Jahre älter.
Was aber das Schlimmste für mich ist: Er ist fast exakt der gleiche Jahrgang wie einer meiner Großväter, der mutmaßlich vorhatte, mich zu missbrauchen (er kam ständig mit anzüglichen Bemerkungen, bot mir mal an im Keller zu duschen, er wollte nur allein mit mir eine weite Reise machen - ich hab mich zum Glück auf Distanz gehalten, nur einmal wurde er körperlich übergriffig, aber kein GV).
Ich hab im Nachhinein durch das Erlebnis mit dem Alten das Gefühl gehabt, mein Großvater (eigentlich tot) ist wieder in anderer Gestalt in mein Leben gekommen, um seinen Missbrauch an mir endlich zu vollenden. (Er sieht ihm sogar leicht ähnlich.) Ich hab mich danach auch wie ein Kind gefühlt. Und auch er meinte danach: Ich sei wie ein Kind. Eine Kindfrau. Seine Worte. Es war extrem ekelhaft.
Ich frage mich bis heute, was da mit mir los war. Ich dachte, während ich es tat voller Überzeugung, dass ich es wollte. In Wirklichkeit war es aber nur ein Anteil, der sich kurzzeitig in den Vordergrund gedrängt hatte (weiß es nun aus meiner Therapie).
Es ist ähnlich krass wie deine komischen Fantasien, die dir wahrscheinlich ebenso ein traumatisierter Anteil eingibt.
Ich kenne auch die Sehnsucht nach Wiederholung von psychischem Missbrauch und Schlägen. So bin ich groß geworden. Es gab Momente des Erlebens von tiefer Ruhe/ Befriedigung, wenn mich ein missbrauchender Partner später quälte. Wenn ich heute in Momente von Verzweiflung gerate, weil mich Menschen triggern, ist da schnell wieder eine Sehnsucht nach Fertiggemacht-Werden-Wollen. Ich möchte von jemandem erniedrigt werden (hab es auch lange Zeit erdulden müssen durch missbräuchliche Partner.).
Da sind meiner Meinung nach ganz krasse Hormonausschüttungen mit im Spiel, die für Glücksgefühle und tiefe emotionale Befriedigung sorgen. Vielleicht ist das auch bei dir der Fall?
Ich vermute, dass bei dir Sexualität einfach ganz krass mit Traumaerlebnissen verknüpft und abgespeichert ist. Wenn dein sexuelles Empfinden aktiviert ist, kommen unbewusst die Erinnerungen und du denkst, du willst das dann. So ähnlich wie bei mir der Wunsch nach Erniedrigung und Schlägen, wenn ich im Alltag das Gefühl habe (habs auch, wenn eine unangenehme Nachricht von Behörden kommt) mich will jemand fertig machen.
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 13.01.2023, 06:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Nochmal: keine Triggerwarnungen im Forum!
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Hallo StillesMeer,
es tut mir leid, was Dir passiert ist. Wie Du Deine persönliche Situation beschreibst, klingt das in sich sehr nachvollziehbar für mich.
Ich möchte dennoch an einer Stelle einhaken:
Sorry, aber da bin ich empfindlich. Das ist ein hartnäckiges Vorurteil, dass Frauen, die passive Gewaltphantasien haben, immer nur ihre Traumata damit reinszenieren wollen. Das stimmt so einfach nicht.
Liebe Grüße
es tut mir leid, was Dir passiert ist. Wie Du Deine persönliche Situation beschreibst, klingt das in sich sehr nachvollziehbar für mich.
Ich möchte dennoch an einer Stelle einhaken:
So ein Satz liest sich für mich (in Kindheit traumatisiert, aber heute sehr einvernehmlich in der BDSM-Szene aktiv) zum Einen pathologisierend, zum anderen ziemlich wertend. Das ist für Menschen in einer Phase der Auseinandersetzung mit sexuellen Wünschen potenziell toxisch. Fantasien sind nicht "komisch", auch Vergewaltigungsphantasien nicht, & sie werden nicht zwangsläufig von irgendwelchen "Anteilen" eingegeben, auch dann nicht, wenn man reale Gewalt erlebt hat.StillesMeer hat geschrieben: ↑Fr., 13.01.2023, 01:23 Es ist ähnlich krass wie deine komischen Fantasien, die dir wahrscheinlich ebenso ein traumatisierter Anteil eingibt.
Sorry, aber da bin ich empfindlich. Das ist ein hartnäckiges Vorurteil, dass Frauen, die passive Gewaltphantasien haben, immer nur ihre Traumata damit reinszenieren wollen. Das stimmt so einfach nicht.
Liebe Grüße
Ich bin teamfähig, wenn das Team fähig ist.
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Ich möchte mich entschuldigen, wenn ich mich zu verallgemeinernd ausgedrückt habe. Ich bin tatsächlich von meinem Erlebnishorizont ausgegangen.
Dazu kommt die Interpretation meiner Therapeutin, die ich nun auch so verinnerlicht habe. Wir sind alle Individuen mit eigener Lebensgeschichte und individuellen Vorlieben. Ich wüsste auch nur allzu gern, wer ich heute wäre, wenn ich bestimmte Dinge nicht oder anders erlebt hätte, wie sich dies z.B. auch auf die Sexualität ausgewirkt oder nicht ausgewirkt hätte.
Ich lebe aktuell in einer symmetrischen Partnerschaft (Fernbeziehung) mit einem gleichaltrigen Partner und was ich mit ihm erlebe, ist ein eher inniger Sex in einer Tiefe und emotionalen Qualität, wie ich ihn so auch noch nicht erlebt habe. Ich könnte mir mit ihm auch nichts anderes vorstellen.Nur ansatzweise Verhaltensweisen von kalter, geiler Dominanz würden mich enorm triggern. Ich dissoziere dann sehr schnell. Ich hatte tatsächlich auch eine sehr missbräuchliche Beziehung, in der psychische Gewalt und sexuelles Benutztwerden an der Tagesordnung waren. Je nach Stimmung hab ich es „genossen“, benutzt zu werden oder ich habe reglos dagelegen und gehofft, dass es schnell vorbei ist oder ich hab mich bewusst damit „bestrafen“ lassen. Alles ist ein Teil von mir und doch -so sagte es meine Therapeutin- sei meine heutige Beziehung und das, was ich dort erlebe meinem gesunden Anteil zu verdanken und diesen solle ich weiter pflegen.
Ich bin tatsächlich oft im Zweifel, ob sie damit so Recht hat oder ob nicht andere Anteile auch ihre Daseinsberechtigung haben, ob es evtl. nicht doch auch normal ist, völlig unterschiedliche sexuelle Vorlieben zu haben und zu pflegen. Tatsächlich bin ich (bzw. der eine Teil in mir) auch sehr devot und genieße es teils enorm, erniedrigt/benutzt zu werden , aber würde es in meiner jetzigen festen Beziehung (so zart und liebevoll wie noch nie in meinem Leben) nicht ausleben wollen.
...............
Dazu kommt die Interpretation meiner Therapeutin, die ich nun auch so verinnerlicht habe. Wir sind alle Individuen mit eigener Lebensgeschichte und individuellen Vorlieben. Ich wüsste auch nur allzu gern, wer ich heute wäre, wenn ich bestimmte Dinge nicht oder anders erlebt hätte, wie sich dies z.B. auch auf die Sexualität ausgewirkt oder nicht ausgewirkt hätte.
Ich lebe aktuell in einer symmetrischen Partnerschaft (Fernbeziehung) mit einem gleichaltrigen Partner und was ich mit ihm erlebe, ist ein eher inniger Sex in einer Tiefe und emotionalen Qualität, wie ich ihn so auch noch nicht erlebt habe. Ich könnte mir mit ihm auch nichts anderes vorstellen.Nur ansatzweise Verhaltensweisen von kalter, geiler Dominanz würden mich enorm triggern. Ich dissoziere dann sehr schnell. Ich hatte tatsächlich auch eine sehr missbräuchliche Beziehung, in der psychische Gewalt und sexuelles Benutztwerden an der Tagesordnung waren. Je nach Stimmung hab ich es „genossen“, benutzt zu werden oder ich habe reglos dagelegen und gehofft, dass es schnell vorbei ist oder ich hab mich bewusst damit „bestrafen“ lassen. Alles ist ein Teil von mir und doch -so sagte es meine Therapeutin- sei meine heutige Beziehung und das, was ich dort erlebe meinem gesunden Anteil zu verdanken und diesen solle ich weiter pflegen.
Ich bin tatsächlich oft im Zweifel, ob sie damit so Recht hat oder ob nicht andere Anteile auch ihre Daseinsberechtigung haben, ob es evtl. nicht doch auch normal ist, völlig unterschiedliche sexuelle Vorlieben zu haben und zu pflegen. Tatsächlich bin ich (bzw. der eine Teil in mir) auch sehr devot und genieße es teils enorm, erniedrigt/benutzt zu werden , aber würde es in meiner jetzigen festen Beziehung (so zart und liebevoll wie noch nie in meinem Leben) nicht ausleben wollen.
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Zuletzt geändert von Pauline am So., 15.01.2023, 06:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Komplettzitate sind zu vermeiden. Bitte lies die Netiquette und das Zitieren.
Grund: Komplettzitate sind zu vermeiden. Bitte lies die Netiquette und das Zitieren.
Ich denke, dass das wieso, weshalb, warum im Grunde nicht so wichtig ist und man sich selbst vielleicht keinen Gefallen tut, wenn man die eigenen sexuellen Neigungen in "gesund" und "krank" aufteilt.
Klar kann es sich dabei in erster Linie um Reinszenierungen und Selbstbestrafungen handeln. Genauso kann es aber auch das Ausleben einer erfüllenden Sexualität sein und die entsprechenden Neigungen wären auch so da gewesen, ohne traumatische sexuelle Erfahrungen. Daher ist die eigentlich wichtige Frage doch: hab ich Spaß daran und fühle ich mich gut damit, auch im Nachhinein? Wenn ja, ist doch alles in Ordnung. Sich eine selbstbestimmte Sexualität zurückzuerobern und diese auszuleben, kann nach sexuellen Traumatisierungen auch ein Schritt in Richtung Heilung sein, und das schließt natürlich eine Sexualität ein, in der man sich freiwillig und bewusst unterwirft und benutzen lässt, weil man es einfach geil findet. Und, meiner Erfahrung nach, wird nirgendwo so viel über Konsens geredet wie im BDSM. Allein das kann heilsam sein.
Wenn man sich aber nicht wirklich gut damit fühlt und eher aus inneren Zwängen heraus handelt, ist es eine andere Geschichte und insofern immer eine Gratwanderung. Wie es sich im konkreten Fall bei einem selbst verhält, wird man wohl auch nur selbst beurteilen können. Was "krank" für einen selbst ist und was "gesund". Ich wäre nur vorsichtig damit, derartige Phantasien zu pathologisieren, nur weil es sich dabei nicht um Blümchensex handelt und man selbst eine entsprechende Vorgeschichte hat.
Klar kann es sich dabei in erster Linie um Reinszenierungen und Selbstbestrafungen handeln. Genauso kann es aber auch das Ausleben einer erfüllenden Sexualität sein und die entsprechenden Neigungen wären auch so da gewesen, ohne traumatische sexuelle Erfahrungen. Daher ist die eigentlich wichtige Frage doch: hab ich Spaß daran und fühle ich mich gut damit, auch im Nachhinein? Wenn ja, ist doch alles in Ordnung. Sich eine selbstbestimmte Sexualität zurückzuerobern und diese auszuleben, kann nach sexuellen Traumatisierungen auch ein Schritt in Richtung Heilung sein, und das schließt natürlich eine Sexualität ein, in der man sich freiwillig und bewusst unterwirft und benutzen lässt, weil man es einfach geil findet. Und, meiner Erfahrung nach, wird nirgendwo so viel über Konsens geredet wie im BDSM. Allein das kann heilsam sein.
Wenn man sich aber nicht wirklich gut damit fühlt und eher aus inneren Zwängen heraus handelt, ist es eine andere Geschichte und insofern immer eine Gratwanderung. Wie es sich im konkreten Fall bei einem selbst verhält, wird man wohl auch nur selbst beurteilen können. Was "krank" für einen selbst ist und was "gesund". Ich wäre nur vorsichtig damit, derartige Phantasien zu pathologisieren, nur weil es sich dabei nicht um Blümchensex handelt und man selbst eine entsprechende Vorgeschichte hat.
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@pepino: Ich kenne es eben von beiden Seiten: Sich unterwerfen aus Zwang und aus der Wahl heraus. Das macht es so verwirrend. Selbst meine Therapeutin muss zwischenzeitlich nach 1.5 Jahren sehr verwirrt gewesen sein. Sie testete mich auf eine dependente PS hin und staunte dann, dass die Kriterien großteils nicht auf mich zutreffen.
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Danke, pepino, ich stimme voll & ganz zu.
Ich bin teamfähig, wenn das Team fähig ist.
peponi bitte
StillesMeer, ja, ich kenne auch beide Seiten, sehr gut sogar, und das kann sehr verwirrend sein. Es ist und bleibt eine Gratwanderung und der Grat ist manchmal sehr schmal. Es kann ein Schritt Richtung Heilung sein und genauso gut ein Schritt näher an einen Abgrund voller Selbstzerstörung, und manchmal ist es vielleicht auch beides zugleich.
Ich kann mich beispielsweise daran erinnern, dass ich mich als Kind bei Spielen mit Gleichaltrigen gern hab fesseln lassen und das irgendwie ganz toll fand, auch mit Knebeln usw. Ich bin mir relativ sicher, dass das vor dem Missbrauch gewesen sein muss, und denke daher, dass ich entsprechende Neigungen immer schon hatte. Vielleicht hat der Missbrauch also nichts daran geändert und ich hätte heute ähnliche sexuelle Wünsche. Vielleicht wurde das dadurch auch verstärkt und ich stecke in einer nicht enden wollenden Wiederholungsschleife. Kann alles sein, aber ich denke, es bringt einfach nicht viel, das bis ins kleinste Detail zu analysieren. Man wird keine Antwort darauf finden. Zumal die Wünsche und Phantasien ja trotzdem da sind. Annehmen, was ist, schauen, ob es einem gut tut, und wenn ja, einfach Spaß haben und genießen. Das finde ich viel wichtiger.
Und ich denke auch, dass es völlig normal ist, unterschiedliche sexuelle Vorlieben zu haben und auszuüben. Egal wie ambivalent das wirkt. Nicht alle Ambivalenzen lassen sich auflösen, manche kann man halt nur so stehen lassen. Wenn du schreibst, mit deinem jetzigen Partner könntest du dir keine härteren Spielchen vorstellen, ist das doch okay. Es muss ja auch passen und sich stimmig anfühlen; und was passt und stimmig ist, ist zutiefst individuell und variiert entsprechend auch mit dem jeweiligen Partner. Das heißt aber nicht, dass deine devoten Anteile keine Daseinsberechtigung haben (denn das haben sie, auf jeden Fall!), und ich persönlich finde es schwierig, wenn dir deine Therapeutin das nahe legt und dich sogar auf eine dependente PS hin testet.
StillesMeer, ja, ich kenne auch beide Seiten, sehr gut sogar, und das kann sehr verwirrend sein. Es ist und bleibt eine Gratwanderung und der Grat ist manchmal sehr schmal. Es kann ein Schritt Richtung Heilung sein und genauso gut ein Schritt näher an einen Abgrund voller Selbstzerstörung, und manchmal ist es vielleicht auch beides zugleich.
Ich kann mich beispielsweise daran erinnern, dass ich mich als Kind bei Spielen mit Gleichaltrigen gern hab fesseln lassen und das irgendwie ganz toll fand, auch mit Knebeln usw. Ich bin mir relativ sicher, dass das vor dem Missbrauch gewesen sein muss, und denke daher, dass ich entsprechende Neigungen immer schon hatte. Vielleicht hat der Missbrauch also nichts daran geändert und ich hätte heute ähnliche sexuelle Wünsche. Vielleicht wurde das dadurch auch verstärkt und ich stecke in einer nicht enden wollenden Wiederholungsschleife. Kann alles sein, aber ich denke, es bringt einfach nicht viel, das bis ins kleinste Detail zu analysieren. Man wird keine Antwort darauf finden. Zumal die Wünsche und Phantasien ja trotzdem da sind. Annehmen, was ist, schauen, ob es einem gut tut, und wenn ja, einfach Spaß haben und genießen. Das finde ich viel wichtiger.
Und ich denke auch, dass es völlig normal ist, unterschiedliche sexuelle Vorlieben zu haben und auszuüben. Egal wie ambivalent das wirkt. Nicht alle Ambivalenzen lassen sich auflösen, manche kann man halt nur so stehen lassen. Wenn du schreibst, mit deinem jetzigen Partner könntest du dir keine härteren Spielchen vorstellen, ist das doch okay. Es muss ja auch passen und sich stimmig anfühlen; und was passt und stimmig ist, ist zutiefst individuell und variiert entsprechend auch mit dem jeweiligen Partner. Das heißt aber nicht, dass deine devoten Anteile keine Daseinsberechtigung haben (denn das haben sie, auf jeden Fall!), und ich persönlich finde es schwierig, wenn dir deine Therapeutin das nahe legt und dich sogar auf eine dependente PS hin testet.
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peponi, darf ich dir eine pn dazu schreiben, hier ist es mir zu öffentlich (falls nicht auch okay)
..:..
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