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Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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nullnummer
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 14:07

Soeben habe ich ein wenig im Forum geschmökert. Der Grund: Mir fällt einfach die Decke auf den Kopf - seit ein paar Jahren geschieden - seither keine neue Beziehung gefunden - Anfang des Jahres den Job verloren - vor kurzem die Mutter verstorben - jetzt der Vater schwerst erkrankt und pflegebedürftig. Kurz: Allmählich fehlt es mir an Kraft, all diese Schicksalsschläge zu überwinden, die ziemlich kurz hintereinander eingetreten sind und mir keinen Handlungsspielraum mehr lassen. Und ich habe Angst davor, alleine zu sein.

Aber zurück zum Thema:

Im Forum finden sich dann so hilfreiche Aussagen wie

* "Single sein ist doch ohnehin schöner." - Kann es nicht sein, dass das jeder anders sieht? Ich persönlich habe Panik davor, alleine zu sein!
* "Nicht gezielt suchen, alles findet sich von selbst." - Mag sein, aber offenbar hat das Schicksal mehr Zeit und Geduld als ich.
* "Partner findet man meist über Job und Freunde." - Super! Job habe ich keinen mehr. Und in meinem Alter ist es auch nicht leicht, wieder einen zu bekommen, weil jeder Unternehmer nur "junge dynamische" Mitarbeiter will statt "erfahrener teurer" Leute. Freunde habe ich auch keine - die haben sich alle bei meiner Scheidung verabschiedet ("Was, der hat Probleme? Lass uns abhauen, bevor er noch irgendwelche Hilfe von uns erwartet!")

Meine Erfahrung: In Partnersuchbörsen findet man zu 98 Prozent nur Frauen, die auf materiellen Gewinn oder zumindest auf verantwortungsfreien Spass aus sind und Männer, die statt mit dem Kopf mit einem ganz anderen Körperteil denken. Eine Bekanntschaft in Lokalen und bei Veranstaltungen kennenzulernen, erscheint mir auch unmöglich, denn eine Frau, die ihre ganze Freizeit in Lokalen verbringt, ist prinzipiell nicht mein Typ. Und zu Veranstaltungen kommt der überwiegende Teil ohnehin mit Partner. Was bleibt also? Soll ich einen Volkshochschul-Handarbeitskurs belegen, in den überwiegend Frauen kommen? Ich kann doch wohl nicht quer durch fragen "Bist du gerade Single?" Das fehlt noch, dass die Kursteilnehmerinnen mit dem Finger auf mich zeigen und tuscheln "Hat er dich auch schon angebaggert?"

Das Resümee: Wenn man einmal so alt ist wie ich und nicht schon "aus guten Zeiten" eine Partnerschaft hat, dann bleiben nur zwei Möglichkeiten:
* Entweder genug Geld haben, um sich Sympathie zu erkaufen.
* Oder sich darauf einstellen, alleine zu bleiben.

Aber in einer Zeit, in der nur noch Jugendlichkeit und Geld zählen, hat ein verbitterter alter Mann wie ich nichts mehr zu suchen ... am wenigsten einen anderen Menschen, der ehrlich zu ihm hält.

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Mannn
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 14:45

Wenn man über die normalen Wege wie Schule, Arbeit, Freunde usw. niemanden gefunden hat, dann ist das meiner Meinung nach nicht sehr leicht neue Freunde zu finden.
Ich bin auch in deiner Lage, allerdings habe ich noch Familie, die aber leider aufgrund des Arbeitslebens auch an völlig verschiedenen Orten lebt.
Es laufen zwar viele Menschen da draußen rum, aber man lernt sich nicht kennen.
Ich bin zumindest nicht der Typ, der wildfremde Menschen da draußen anspricht, denn ich brauche immer einen Bezug und Anknüpfungspunkt wie Arbeit, Hund usw.
Auch wenn man Volkshochschulkurse belegt oder Englischkurse, dann hat man zwar ein wenig Smalltalk, aber wirklich kennenlernen tut man sich nicht.
Im Fitnesscenter lerne ich eigentlich auch niemanden kennen, weil ich meine Übungen mache und dann wieder gehe und sich keine Gespräche ergeben, höchstens nur durch Zufall.
Aber ich beobachte, dass sich viele im Fitnesscenter kennengelernt haben, ich frag mich aber nur wie....vielleicht in der Sauna oder so...keine Ahnung.
Man könnte ansonsten noch Tanzkurse belegen oder in ein Verein gehen, aber wenn man nicht so dahinter steht und kein Interesse daran hat, ist das auch nicht die beste Lösung, aber eine gute Alternative.
Ich habe mir vor einem Jahr einen Hund gekauft und darüber hat man sehr oft Smalltalk und gegebenfalls lernt man auch die Nachbarn kennen oder ein süßes Mädchen mit Hund, wenn die Hunde miteinander spielen.
Wie du habe ich Pech gehabt, weil ich seit meinem 11. Lebensjahr nur noch Idioten kennengelernt habe, obwohl ich nicht extrem wählerisch bin. Aber was soll ich mit Mobbern, Angebern und Leuten, wo die Chemie nicht stimmt.
Die Richtige habe ich auch noch nicht gefunden, wodurch ich mit 24 immer noch Single bin.
In der Grundschulzeit und vorher war mein Leben das totale Gegenteil. Hatte voll viele Leute, die ich mochte.
Aber dann habe ich mit den Leuten Pech gehabt und bin somit momentan in deiner Lage, wobei ich noch Familie habe und bald anfange zu studieren.
Über welche Wege man Leute kennenlernt weißt du ja selbst, also nutz jede Chance.

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PeggySue
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 14:56

Hallo nullnummer,

(ist übrigens nicht schön, jemanden so ansprechen zu müssen )

Das mit deinen Eltern tut mir sehr Leid und ebenfalls, dass du deinen Job verloren hast. Einen neuen zu finden ist bestimmt nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

Eine Scheidung ist allerdings kein Schicksalschlag. Es gehören immer zwei dazu. Konntest du die Trennung für dich selbst schon aufarbeiten? Es ist die Grundvoraussetzung für eine neue Beziehung.
Und ich habe Angst davor, alleine zu sein.
Angst ist ein schlechter Ratgeber und Begleiter.
Die wenigsten Menschen möchten alleine alt werden. Trotzdem ist es oft einfach notwenig (die Not wendend!), dass du dem Alleinsein genügend positive Aspekte abgewinnen kannst. Es geht nicht um's Schönreden, sondern um die bewusste Hinwendung zu dir selbst. Es wäre wichtig, dass du dich zu allererst selbst annehmen lernst. Je mehr du mit dir selbst ins Reine kommst, desto leichter gestalten sich auch alle anderen zwischenmenschlichen Beziehungen.
ein verbitterter alter Mann wie ich
Du bist nicht alt!
Und an der Verbitterung kannst du auch etwas ändern, wenn du an deinen Gedanken ansetzt.

LG
PeggySue

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PeggySue
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 15:02

Mann
Ich habe mir vor einem Jahr einen Hund gekauft
Super
Mann
weil ich seit meinem 11. Lebensjahr nur noch Idioten kennengelernt habe
Denkst du, dass deine abwertende Einstellung anderen Menschen gegenüber anziehend wirkt??

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Mannn
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Beitrag Sa., 12.07.2008, 15:18

Ich begegne allen Menschen mit Respekt und Toleranz, was du nicht wirklich tust.
Woher nimmst du dir das recht zu behaupten, dass ich denen das klargemacht hätte, dass sie für mich Idioten sind. Habe ich das irgendwo geschrieben? nein. Abgesehen davon würde ich den meine Abertung niemals zeigen, außer sie mobben Leute.
Also wie wäre es, wenn du deine gewagten Thesen in Fragen umwandelst wie: "hast du denen das gezeigt, dass sie für dich Idioten sind?". Kommt netter und respektvoller rüber.

Ich bin mir durchaus im klaren, dass es komisch klingt, wenn ich sage, dass ich seit meinem 11. Lebensjahr nur noch Idioten kennengelernt habe.
Aber es entspricht der Wahrheit und ich weiß, dass da draußen nicht alle Idioten sind und ich einfach Pech gehabt habe.
Aber diese Leute kann man durchaus als Idioten bezeichnen, denn es waren Mobber, Angeber und BallermannProlls.
(Gut, manche Lehrer waren nett und die Eltern von den Schülern auch teilweise, aber mit denen habe ich ja nicht meine Freizeit verbracht).
Ich habe mich nicht wohl und frei gefühlt in ihrer Anwesenheit, aber diese Leute mochten mich und haben mich immer eingeladen am Wochenende usw.
Es war nicht so wie früher bei meinen Grundschulfreunden, wo ich einfach glücklich war.
Nein, bei denen fühlte ich mich schlecht und deswegen bezeichne ich dieses Jahrzent als "geistige Vergewaltigung", weil ich nicht nur ohne Freunde war, nein, sondern auch, weil ich Zeit mit diesen Leuten verbrachte, die ich innerlich nicht ausstehen konnte.
Ich weiß ganz genau, dass ich Pech gehabt habe und dass es viele nette Leute gibt und dass mein Leben in dieser Zeit ganz anders hätte verlaufen können, wenn ich auf eine andere Schule gegangen wäre z.B. oder wenigstens eine Person gehabt hätte, bei der ich mich wohl gefühlt hätte.
Denn vor meinem 11. Lebensjahr hatte ich viele Leute, die ich mocht und sie mich auch.
Früher dachte ich auch wie PeggySue, dass da schon jemand Nettes sein wird, auch wenn es nur einer ist. Aber nix da: da war keiner bei dem ich mich hätte fallen lassen können. Sowas gibt es auch Peggy Sue, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst....
Aber diesen Idioten (Mobber, Angeber, Proleten)habe ich in keinster Weise bemerkbar gemacht, dass ich sie nicht abkann, hätte ich aber mal machen sollen, denn die dachten immer, dass wir Freunde wären und ich glücklich.
Zuletzt geändert von Mannn am So., 13.07.2008, 11:27, insgesamt 16-mal geändert.

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Beitrag Sa., 12.07.2008, 15:51

PeggySue hat geschrieben:Die wenigsten Menschen möchten alleine alt werden. Trotzdem ist es oft einfach notwenig (die Not wendend!), dass du dem Alleinsein genügend positive Aspekte abgewinnen kannst.
Sorry, wenn ich dem nicht viel Positives abgewinnen kann. Ich sehe es an meinem Vater, wie schlimm es ist, selbst nichts mehr ohne Hilfe tun zu können. Nicht alleine aufstehen, nicht alleine waschen, nicht alleine essen. Ganz zu schweigen von Einkäufen, vom Kochen, Wohnung in Ordnung halten, die Katze füttern.
Mein Vater hat noch mich. Aber wenn ich in einigen Jahren in einer ähnlichen Situation sein werde, gibt es niemanden, der da sein wird. Und in einem Altenheim (das ich mir ohnehin nicht werde leisten können), gibt es zwar die Mindestbetreuung, aber kaum jemals Zeit für Persönliches. Das ist nur ein Aufbewahrungslager für alte Menschen, aber kein lebenswerter Ort. Ich habe das kennengelernt, als ich in so einer Einrichtung meinen Wehrersatzdienst abgeleistet habe.
PeggySue hat geschrieben:Du bist nicht alt!
Da will ich Dir kurz eine Episode erzählen: Als ich jung war und vor dem Abi stand, hatten die Mädels in meiner Schule alle ältere Freunde, keine wollte einen Gleichaltrigen oder gar einen jüngeren. Heute, wenn ich in irgend einer Partnerbörse jemanden anspreche, der ein paar Jahre jünger ist als ich, werde ich ausgelacht oder erhalte gar keine Antwort. Viele Frauen inserieren ja sogar, dass sie ausschließlich einen jüngeren Mann suchen. Es gibt genug 50jährige Damen, die sich einen "Freund bis 35" wünschen ... und dass ich jünger wirke als ich bin, hilft auch nichts, denn fast alle sehen als erstes auf die Zahl der Altersangabe und nicht darauf, wie jugendlich oder sympathisch das Foto wirkt.

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Mannn
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Beitrag So., 13.07.2008, 12:03

Ich kann gut verstehen, dass einem die Einsamkeit irgendwann auch mal auf die Nerven geht.
Von daher nutz jede Chance, wo man Leute kennenlernen kann.

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Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1294

Beitrag Fr., 25.07.2008, 19:39

Hallo Nullnummer,
ja schon scheisse, wenn wirklich alles so gehäuft zusammenkommt - JOb weg, Frau weg und auch nocht Tod und Krankheit zum drüberstreuen...
Ich kann dazu nur sagen - wenns so massiv schlimm zusammenkommt, kanns dannach erfahrungsgemäß nur besser werden. Nimms als Talsohle, die Du aussitzen mußt. Bin überzeugt, irgendeinen Weg wirst Du finden - mußt Du ja, du bschäftigst dich ja intensiv mit der Situation, spielst gedanklich alle worst-case-szenarien durch.
Halt einfach durch.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Blackbird
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Beiträge: 37

Beitrag Sa., 26.07.2008, 12:25

Hallo Nullnummer!

du bist ja in einer schwierigen Situation ohne Arbeit und dazu dein Vater ist krank... Aber, denke mal daran wie es wäre, wenn du jetzt einen Job hättest und voll gestresst wärest, mit Arbeit und pflegebedürftigem Vater. Das wäre auch nicht einfach! Es ist kein Trost aber es ist mir gerade eingefallen.

Das mit dem Job suche ist sehr schwierig, ich weiß. Ich bin 32 und kenne es auch. Man sucht immer 20jährige mit der Erfahrung eines 60jährigen *bäääh* wo gibt´s denn sowas? Natürlich gibt es viele Frauen, die keinen arbeitslosen Partner haben möchten... ABER du bleibst ja nicht für immer Arbeitslos! Ich kann mir vorstellen, dass du schon suchst (Arbeit, meine ich). Wie wäre es, wenn du auch da suchst, wo du normalerweise nicht suchen würdest? Eine Teilzeitbeschäftigung? In anderem Bereich und nicht unbedingt im Bereich deiner Ausbildung, Studium oder egal was du so machst? Hast du irgendein Hobby, den du auch beruflich machen könntest? Vielleicht kriegst du Harz IV... da kenne ich mich nicht so gut aus aber vielleicht darfst du nebenbei geringfügig arbeiten (Teilzeit). Da hättest du eine Beschäftigung, lernst andere Leute kennen usw.

Und NEIN, du bist nicht zu alt. Natürlich mag es viele Frauen geben um die 50, die einen wesentlichen jüngeren Partner suchen. Ich glaube aber nicht, dass das die Merheit ist. Und es gibt auch jüngere Frauen, die kein Problem hätten, mit einem 50jährigen eine Beziehung zu haben. Dafür musst du nicht viel Geld haben oder besonders gut aussehen!! Das ist hier kein Angebot, ich will dir nur versichern, dass nicht jede jüngere Frau, die mit einem etwas älteren etwas anfangen würde, eine Tussi ist, die einen reichen Typ ausbeuten möchte.

Vor ca. 4 Jahren habe ich mich bis über beide Ohren in einem Typen verliebt, der vielleicht Ende 40/Anfang 50 war. Das war rein platonisch, denn er hatte eine Freundin und ausserdem bin ich oberschüchtern gewesen. Er war (und ist noch hoffentlich) ein sehr netter Kerl, wir haben uns immer sehr gut unterhaltet, hatten der gleiche Humor gehabt. Ich habe gelegentlich bei ihm gearbeitet (er war selbständig) aber auch nicht regelmäßig. Ich habe am Anfang gedacht, dass er auch single war. EInmal hat er unseren Termin zum Arbeiten abgesagt (per e-mail) und hat geschrieben: "weil der Vater von meiner Freundin gestorben ist und wir fliegen weg" ungefähr so. Oje... das war echt schlimm für mich. Dan habe ich es platonisch gelassen. Ich habe mich aber wirklich wirklich in diesem Typen verknallt. Was er dann dafür gemacht? gar nichts. Er war sehr nett, einfach wie er ist. Ob er Geld hat oder nicht war mir völlig unwichtig (und ich bin keine wohlhabende). Er war auch nicht eine deutsche Version Mel Gibsons oder so, hat nicht wie einen männlichen Top-Model ausgesehen. Und ja, er hate seine falten, wie es normal ist und nicht sonderlich viele Haare... na und? Ich habe mich verknallt. Der Punkt ist: Du bist nicht zu alt und wenn etwas passieren wird, dann wird es passieren. Genauso wie deine Altersgenossinen, sollst du nicht die jüngere Semestern ausschliessen. Alles ist möglich!

Halte noch ein wenig durch. Die Arbeit wird sich schon finden und die Liebe sicher auch.

LG,

Blackbird
„In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon ein Widerspruch in sich.“

Voltaire

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Beitrag So., 27.07.2008, 13:08

Blackbird hat geschrieben:Aber, denke mal daran wie es wäre, wenn du jetzt einen Job hättest und voll gestresst wärest, mit Arbeit und pflegebedürftigem Vater. Das wäre auch nicht einfach! Es ist kein Trost aber es ist mir gerade eingefallen.
Nein, das ist wirklich kein Trost! Denn über ein wenig Geld zu verfügen ist in manchen Situationen doch eine kleine Hilfe. Zum Beispiel: "Gestern war ein ganz besonders schlimmer Tag mit meinem Vater, aber ich habe es bewältigt - und heute leiste ich mir dafür als kleine Belohnung ..." Aber als ehemaliger Selbständiger, der nicht einmal Arbeitslosengeld bekommt, sind so kleine "Trostpflaster" einfach nicht drin. Abgesehen davon: Mit Job könnte ich mir vielleicht eine Hilfe leisten, die mir die eine oder andere Aufgabe abnimmt.
Blackbird hat geschrieben:Ich habe mich aber wirklich wirklich in diesen Typen verknallt. Was er dann dafür gemacht? gar nichts. Er war sehr nett, einfach wie er ist.
Der Mann weiß gar nicht, was für ein Glück er hatte!

Beneidenswert!

Eigentlich hätte ich mich ja auch ein wenig verliebt: In die Aushilfsverkäuferin eines Ladens, in dem ich gelegentlich einkaufe. Eigentlich war sie Studentin, hat jetzt ihr Studium beendet und wird im Herbst ins Berufsleben einsteigen. Bis dahin macht sie noch Urlaubsaushilfe in dem Laden. Und sie hat das offenste und ehrlichste Lächeln, das mir je jemand geschenkt hat! Nicht so ein professionelles "Danke-für-ihren-Einkauf-und-kommen-sie-bald-wieder-mit-einem-Haufen-Geld"-Lächeln, wie es manche VerkäuferInnen in ihrem Job praktizieren, sondern ein Lächeln von Mensch zu Mensch, nein, noch ehrlicher: von Herz zu Herz. Und sie hat für jeden ein paar nette Worte. Aber das ist auch das Problem: Sie ist eben zu JEDEM so offen und herzlich - ich habe also keinen Grund anzunehmen, dass ICH in irgend einer Weise etwas Besonderes für sie bedeute.
Und dann ist da der immense Altersunterschied: Ja, es gibt Frauen, die sich nicht an 20 Jahren Altersunterschied stören. Aber die meisten tun es doch. Warum sollte ausgerechnet sie die Stecknadel im Heuhaufen sein?
Also habe ich meine aufkeimende Sympathie unterdrückt und versuche nun, dieser Frau ganz neutral zu begegnen: Ihr zwar bei jedem Einkauf etwas Nettes zu sagen, aber dabei nicht allzu persönlich zu werden.
Schließlich habe ich Angst davor, dass die Verkäuferinnen nach meinem Besuch im Laden einander erstaunt ansehen, fragen "was war DAS denn nun???" und zu kichern beginnen, wenn ich etwas falsches sage. Es ist ein kleiner Ort auf dem Land, in dem ich lebe. Und es kann rasch geschehen, dass man "ins Gerede" kommt ...
"Sehen wir der Tatsache ins Auge: Der Mensch will die meisten Probleme so lange nicht wahr haben, bis sie unlösbar geworden sind!"
André Reniez

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