Habe letztes Jahr eine sehr schlimme Krise im Rahmen von Jobverlust, Trennungswunsch meines Mannes und Kontaktabbruch meiner Kinder erlebt und wurde im Zuge dessen wegen unterstellter Suizidalität überfallsartig mit Polizei und Rettung nach Hollabrunn auf die Akutpsychiatrie zur Unterbringung gebracht.
Dort wurde ich selber kaum befragt, sondern nach massiver Sedierung einfach "untergebracht" / eingesperrt.
Das einzige, das ich mitnehmen konnte in der Eile war mein Handy und mein Ladekabel, welches mir sofort weggenommen wurde.
Es war im betäubten Zustand keine Glocke zu finden, sodass ich beim Gang aufs WC auf den Fliesen stürzte ( und das mit einem künstlichen Knie).
Danach versuchte ich nicht mehr aufzustehen.
Ich bat um Flüssigkeit, es wurde mit eine Flasche Mineralwasser hingestellt.
Geholfen zu trinken wurde mir nicht.
Als ich nach ca 18 Stunden wieder einigermaßen zu mir kam, stand das Mineralwasser unangetastet neben mir.
Die Straßenkleidung, mit der ich angekomnen war, war die ganze Nacht meine Bekleidung im Bett.
Von wegen Minimalhygiene, gab es keine Unterstützung, zumal ich auch nichts mithatte.
Irgendwann wurde mir ein Rucksack neben mein Bett gestellt ohne dass ich das bemerkt hätte.
Mein Mann musste diesen beim Portier abgeben und durfte nicht zu mir.
Später fragte ich um etwas Essbares.
Widerwillig wurde mir ein Tablett hingestellt mit dem Hinweis, dass sich die Patienten selber daa Essen holen müssen.
Stunden vergingen, ohne dass etwas geschah oder dass ich mit irgendjemanden sprechen hätte können, was nun weiter mit mir geschehen sollte.
Schließlich forderte ich ein Gespräch mit einem Arzt, der mich dann genauso überfallsartig freiließ.
Voll traumatisiert leide ich heute noch an den Erfahrungen von " Unterbringung", noch dazu, wo es mir danach noch viel schlechter ging als zuvor, und die Erfahrung von Ohnmacht, Willkür und Kommunikationsverweigwerung, genauso wie Vernachlässigung ( 18 Stunden Flüssigkeitsentzug bei vorbestehender Niereninsuffizienz) schwer auf mir lastet.
Die Patientenanwaltschaft hat sich nur sehr zäh und zurückhaltend für mich eingesetzt, ein Gespräch mit dem Primar beinhaltete hauptsächlich Rechtfertigungen und
Verteidungsaspekte unter Nichternstnehmen meiner Erfahrungen.
So ist meine Frage, ob ich einfach "Pech" hatte oder ob es noch andere Erfahrungen mit "Unterbringung" in der genannten Anstalt gibt.
Da ich auch familiär völlig im Stich gelassen wurde, ging es mir danach erst so richtig mies.
Bin derzeit in Psychotherapie, um das alles zu verkraften.
Sozialpsychiatrie Hollabrunn Akutstation
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das ist eine total menschenunwürdige behandlung. berichte an patientenanwaltschaft. volksanwaltschaft. behindertenanwalt. amnesty international. sozialministerium. liste alle fakten objektiv auf, auch falter kurier. heute.at, diverse prints, die zwangssedierung ist besonders strittig. danke dass du uns warnst.
Wiener SHG für Asperger Autist(inn)en & HSP
Nein, das ist leider relativ normal in deutschen Psychiatrien auf den Akutstationen. War in zwei verschiedenen Kliniken und hab ähnliche Erfahrungen gemacht. War da monatelang eingesperrt und hab Jahre gebraucht das zu verarbeiten.Salsareloaded hat geschrieben: ↑Sa., 22.05.2021, 03:31
So ist meine Frage, ob ich einfach "Pech" hatte oder ob es noch andere Erfahrungen mit "Unterbringung" in der genannten Anstalt gibt.
Da ich auch familiär völlig im Stich gelassen wurde, ging es mir danach erst so richtig mies.
Bin derzeit in Psychotherapie, um das alles zu verkraften.
Zwangsweise Medikamente dürfen sie dir nur gegenn, wenm du deinen Suizid direkt androhst oder Suizidhandlungen gemacht hast.
Also wenn du wirklich akut eigengefährdet bist. Ansonsten wäre es Körperverletzung gegen die du klagen kannst. Zumindewt haben sie da in Deutschland in den letztem Jahren die Gesetze verschärft. Sehe gerade, dass du aus Ö bist. Weiß nicht, wie es da ist.
Aber naja, die drehen einen das Wort im Mund um.
Man kann ja allesmauf psychische Krankheit usw. schieben, verzerrte Wahrnehmung whatever. Zeugen gibts ja nicht wirklich.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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@ forumsgruftie :
Sehe ich auch so.
Denn als Psychisch Kranker wird einem tatsächlich das Wort im Mund verdreht und auf meine eingeschränkte Bewusstseinslage verwiesen.
Und genau hier erfolgt bereits Abwertung, Nicht- Ernstnehmen und Ohnmacht.
Habe ich selbst im Gespräch mit Primar und OA erlebt, die gemeinsam definitiv bewiesene Fakten wie Abnahme des Ladekabels bestritten und auf meine " beschränkte Wahrnehmung" zurückgeführt haben....
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber die starke Sedierung noch nicht erhalten.
Und die um Hilfe gebetene Patientenanwaltschaft stand definitiv auf Seiten des Primars.
Sehe ich auch so.
Denn als Psychisch Kranker wird einem tatsächlich das Wort im Mund verdreht und auf meine eingeschränkte Bewusstseinslage verwiesen.
Und genau hier erfolgt bereits Abwertung, Nicht- Ernstnehmen und Ohnmacht.
Habe ich selbst im Gespräch mit Primar und OA erlebt, die gemeinsam definitiv bewiesene Fakten wie Abnahme des Ladekabels bestritten und auf meine " beschränkte Wahrnehmung" zurückgeführt haben....
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber die starke Sedierung noch nicht erhalten.
Und die um Hilfe gebetene Patientenanwaltschaft stand definitiv auf Seiten des Primars.
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Mhm ich hab 2mal ähnliche Erfahrung gemacht. Ist schon viele Jahre her aber Psychiatrie ist oft nur Verwahrung. Da fehlt einfach das Personal für mehr.
Schnelles Angebot von Sedierung wenns einem nicht gut geht, Gespräche sucht man auch auf mehrfache Nachfrage wie die Nadel im Heuhaufen.
Wenn ich jetzt mal in ner Krise bin, bin ich mega motiviert mich selber rauszuziehen. In ne Psychiatrie setz ich nie wieder nen Fuß, egal wie mies es mir gehen sollte.
Da gibt's hilfreicher Optionen.
Vielleicht hat es ja Methode die Patient*innen so abzuschrecken. Zumindest wer irgendwie kann, kommt nicht wieder. Und das ist ja auch eine Art von "Erfolg" oder Selbstschutz bei den Helfer*innen
Schnelles Angebot von Sedierung wenns einem nicht gut geht, Gespräche sucht man auch auf mehrfache Nachfrage wie die Nadel im Heuhaufen.
Wenn ich jetzt mal in ner Krise bin, bin ich mega motiviert mich selber rauszuziehen. In ne Psychiatrie setz ich nie wieder nen Fuß, egal wie mies es mir gehen sollte.
Da gibt's hilfreicher Optionen.
Vielleicht hat es ja Methode die Patient*innen so abzuschrecken. Zumindest wer irgendwie kann, kommt nicht wieder. Und das ist ja auch eine Art von "Erfolg" oder Selbstschutz bei den Helfer*innen
liebe salsareloaded,
besorge dir bitte das buch von brigitte schwaiger: fallen lassen.
sie ging regelmäßig freiwillig in die geschlossene, nach suizidandrohung. es dürfte auf der vielzitierten baumgartner höhe also einiges etwas geordneter ablaufen als in hollabrunn. ich glaube, sie steckten dich nach hollabrunn, weil in wien alles knackevoll ist.
das mit 'auf körperverletzung' klagen, wenn zwangsmedikation nicht angebracht war, ist ein wirklich interessant klingender Weg.
besorge dir bitte das buch von brigitte schwaiger: fallen lassen.
sie ging regelmäßig freiwillig in die geschlossene, nach suizidandrohung. es dürfte auf der vielzitierten baumgartner höhe also einiges etwas geordneter ablaufen als in hollabrunn. ich glaube, sie steckten dich nach hollabrunn, weil in wien alles knackevoll ist.
das mit 'auf körperverletzung' klagen, wenn zwangsmedikation nicht angebracht war, ist ein wirklich interessant klingender Weg.
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Danke dir für den wertvollen Hinweis.
Ich denke, dass es in Wien nicht so einfach gewesen wäre, mich auf unqualifizierte Weise einfach unterzubringen, da keine Notwendigkeit bestand.
Nun ja " fahrlässige Körperverletzung" wegen
- Vernachlässigung unter massiver Sedierung, sodass ich auf der Toilette alleine zu Sturz kam
- Zwangsmedizierung
- Flüssigkeitsentzug über 18 Stunden bei latenter N ereninsuffizienz.
Also, das waren schon sehr schlimme Zumutungen.
Ich denke, dass es in Wien nicht so einfach gewesen wäre, mich auf unqualifizierte Weise einfach unterzubringen, da keine Notwendigkeit bestand.
Nun ja " fahrlässige Körperverletzung" wegen
- Vernachlässigung unter massiver Sedierung, sodass ich auf der Toilette alleine zu Sturz kam
- Zwangsmedizierung
- Flüssigkeitsentzug über 18 Stunden bei latenter N ereninsuffizienz.
Also, das waren schon sehr schlimme Zumutungen.
wie geht es dir jetzt: dein partner hat dir einen gewand-rucksack geschnürt - du bist wieder zuhause angekommen; ist das jetzt wieder etwas mehr im Lot? hast du 1 rechtschutzversicherung? wenn ich mir die fakten so ansehe, ist das körperverletzung.
außerdem - wenn du evtl in psychiatrischer behandlung stehst, bei einem facharzt der dich rglmg sieht - dann solltest du drauf hinweisen, dass nix ohne rücksprache mit dem gegeben werden darf. wackelst mit den paragraphen 83 bis 88 des strafgesetzbuches (durchlesen in der 'jusline'). und vorsichtig sein mit den suizid androhungen. dann können sie dir nichts.
außerdem - wenn du evtl in psychiatrischer behandlung stehst, bei einem facharzt der dich rglmg sieht - dann solltest du drauf hinweisen, dass nix ohne rücksprache mit dem gegeben werden darf. wackelst mit den paragraphen 83 bis 88 des strafgesetzbuches (durchlesen in der 'jusline'). und vorsichtig sein mit den suizid androhungen. dann können sie dir nichts.
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