Hallo zusammen,
seit ich denken kann, habe ich starke Ekelgefühle vor meiner Mutter. Z.B. habe ich nie aus der selben Flasche wie sie trinken können, weil ich es extrem eklig gefunden hätte. Das ging irgendwann sogar so weit, dass ich nur noch mein eigenes Geschirr verwendet habe (mit kindlichen Motiven), weil ich nur bei diesem Geschirr wusste, dass sie es noch nie verwendet hat. Vor dem anderen Geschirr habe ich mich geekelt.
Berührungen gab es eher weniger, aber wenn es sie gab, überkam mich ein richtiger Schauer vor lauter Ekel. Danach hatte ich das starke Bedürfnis, die Stelle zu waschen, oder heftig zu kratzen, bis dieses Gefühl verschwand. Später fing ich an, mir die Stellen dann auch immer zu desinfizieren.
Wenn sie sich hinter mir befand, bekam ich augenblicklich Panik und musste mich sofort wegdrehen oder weggehen, bzw. eher hastig wegspringen. Beispiel: Wenn sie hinter mir die Treppe hinauf lief, rannte ich entweder blitzschnell vor ihr nach oben, oder wenn sie schon zu dicht hinter mir war, drehte ich mich genauso schnell mit dem Rücken zur Wand, presste mich an diese und lies meine Mutter voraus laufen. Ich hatte Angst davor, dass sie mir an den Po fassen könnte. Sie tat das immer wieder, dass sie mich in den Po zwickte und dabei "Kiiiieeeeks" sagte, was ich hasste, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Panik allein deswegen hatte? Habe ich übertrieben reagiert? Jedenfalls passierte es in mir einfach. Ich hatte diese Panik, und ich musste dem körperlich ausweichen. Das hat sogar schon auf so manch einer Familienfeier dazu geführt, dass ich plötzlich einen Satz zur Seite gemacht habe und ganz verwundert von allen angestarrt wurde... Ich konnte es nicht unterdrücken...
Generell mied ich es, mich vor ihr nackt zu zeigen, und fühlte mich sehr schlecht, wenn es doch mal passierte. Sie starrte mich dann "unten" auch immer sehr komisch an; also sie guckte mich nicht so normal an, wie sie mich angezogen angeguckt hätte. Meine frühesten Erinnerungen daran, wenn sie mir Fieber gemessen hatte, war irgendwie, dass ich den Eindruck, dass sie es gut fand und irgendwie hatte sie mich dabei immer so komisch/gruselig angesehen.
Als ich mit 11 Jahren im Krankenhaus war und auf die Bettpfanne gehen musste, hatte ich stark blutigen Urin, sodass ich Blutflecken auf meiner Unterhose hatte, die dann bräunlich aussahen und meine Eltern fotografierten meinen Po in der Unterhose und machten sich über mich lustig, dass das so aussehen würde, als hätte ich in die Hose gemacht etc.
Generell hatte ich zu meiner Mutter ein besseres Verhältnis als zu meinem Vater und meinem Bruder. Sie war nicht so streng und laut wie sie und hat mir viele Sachen gekauft. Eine richtiges Vertrauensverhältnis hatten wir jedoch nie. Jedenfalls wundert es mich, dass ich vor ihr so starke Ekelgefühle hatte; vor meinem Bruder und Vater nicht so extrem. Also, ich wollte auch von den beiden weder berührt werden, noch hätte ich mit ihnen aus der selben Flasche getrunken, aber ich hatte einfach nicht diesen aktiven Ekel wie vor ihr.
Ich bin vor zwei Jahren zu Hause ausgezogen und habe nach wie vor diese Ekelgefühle vor ihr, obwohl ich sie mag und lieb hab (hatte ich früher ja grundsätzlich auch), nur habe ich sie auch nie so wirklich als Mutter akzeptiert, bzw. habe sehr früh die Nähe zu anderen Frauen gesucht, und hatte bei diesen starke sehnsüchtige Bedürfnisse nach Liebe, Körperkontakt etc., eigentlich alles was ich bei meiner Mutter eklig fand, suchte ich bei diesen...
Mir sind die Vorkommnisse extrem peinlich, da ich sie auch nicht wirklich einordnen kann. Ich weiß nicht, ob solche Dinge normal sind, ob ich ihnen zu viel Bedeutung beimesse. Und warum der Ekel vor ihr so extrem entstanden ist, bzw. was das für Ursachen haben kann. Mich würde es sehr interessieren was ihr zu meinen geschilderten Situationen denkt, denn wie gesagt, kann ich sie nur sehr schwer einschätzen.
Ich bin in Therapie, habe eine sehr gute Therapeutin; habe mich jedoch noch nicht getraut das anzusprechen. Zumal sie auch selbst Mutter ist, und ich Angst hätte, dass sie meine Gefühl diesbezüglich lächerlich finden könnte, oder so.
Vielen Dank schon mal, für den Gedankenaustausch...
Liebe Grüße
Druma
Angst und starker Ekel vor Mutter
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- Beiträge: 454
Hallo Druma,
ich kann gerade nicht so ausführlich drauf eingehen, aber das was ich lese, ist für mich schon massiv!!!!! übergriffig.
Generell bin ich mit meiner Küchenpsychologiemeinung auf dem Stand: wer sich ekelt, hat einen guten Grund.
Ich würde das mal ansprechen.
Auf der anderen Seite kann ich Dir sagen, dass Deine Therapeutin das vermutlich schon weiss, denn das Gesicht reagiert vom Sprecher unbemerkt mit Ekelausdrücken bei Ekel, ein geschulter Therapeut sieht das. Trotzdem ansprechen.
zu Ursachen möchte ich (siehe Küchentisch) nichts sagen.
ich kann gerade nicht so ausführlich drauf eingehen, aber das was ich lese, ist für mich schon massiv!!!!! übergriffig.
Generell bin ich mit meiner Küchenpsychologiemeinung auf dem Stand: wer sich ekelt, hat einen guten Grund.
Ich würde das mal ansprechen.
Auf der anderen Seite kann ich Dir sagen, dass Deine Therapeutin das vermutlich schon weiss, denn das Gesicht reagiert vom Sprecher unbemerkt mit Ekelausdrücken bei Ekel, ein geschulter Therapeut sieht das. Trotzdem ansprechen.
zu Ursachen möchte ich (siehe Küchentisch) nichts sagen.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.
Liebe Duma,
ich habe mich hier im forum angemeldet, als ich deinen Beitrag gelesen habe und festgestellt hab, dass er sogar ziemlich neu ist. Ich konnte mich in vielen Punkten sofort wiedererkennen! Da ich nicht das Gefühl habe, tiefgehend mit jemandem darüber sprechen zu können, google ich manchmal rum und hoffe auf Beiträge, die meinem nicht unähnlich sind.
Grade diese Sache mit den Berührungen, die stattfinden können, verstehe ich total. Bei mir ist es vor allem der Bauch. Keine Ahnung wieso, aber ich erinnere mich, dass sie mich dort oft berühren wollte, obwohl ich das nicht mochte. Da setzt bei mir auch sofort der Fluchtinstinkt ein. Komisch ist, dass ich als kleines Kind ganz anders war, ich war total fixiert auf sie und wollte auch immer umarmt werden etc. Das hat sich irgendwann geändert.
Meine Mutter hat ein Alkoholproblem. Ich meine zu wissen, dass dieser extreme Ekel besonders dort anfing und ich ihr das auch ähnlich offen gezeigt habe, wie du. Sie hat mich auch darauf angesprochen, warum ich so bin, sie dürfe ja nicht mal mehr atmen etc. Das tut mir oft leid, denn ich weiß, dass sie es nicht einfach hatte und ihre Mutter nicht vom Typ war, der mal sagt, er habe einen lieb, der einen umarmt oder sowas. Das hätte sie sich gewünscht. Und ich fühle mich schuldig, wenn ich mich nun auch noch distanziere. Aber anders geht es nicht. Jobbedingt habe ich eine große räumliche Trennung in Kauf genommen, auch in der Hoffnung, dass das besser wird.
Fakt ist, ich fühle mich von vielem, was sie tut bedrängt. Zeige mich ihr auch nicht nackt, obwohl sie, wenn ich nicht abschließen würde wenn ich zu Besuch bin, einfach so ins Bad platzen würde wenn ich dusche oder auf der Toilette bin. Sie geht sogar vor mir auf die Toilette, obwohl ich dann auch sofort die Flucht ergreife. Es ekelt mich auch sehr, wenn ich im Bad bin und sie dann an der Tür kratzt und fragt, ob sie mal rein könne, sie müsse mal. Auch ihre Art zu sprechen, die Wörter die sie benutzt, das klingt für mich manchmal schon obszön. Und da frage ich mich dann auch: liegt das an mir, oder ist das gewollt? Furchtbar ist es auch, wenn sie Kommentare über meinen Körper macht. Die sind zwar oft nett gemeint, aber auch das finde ich zum wegrennen.
Sie kommt mir manchmal sehr schwach vor. Wie ein kleines Kind, dass die Aufmerksamkeit braucht. Ich fühle mich davon bedrängt.
Ich könnte ewig weiter erzählen. Du bist jedenfalls nicht alleine mit der Problematik, nur leider bin auch ich noch nicht sicher, woher das kommt.
Liebe Grüße!
ich habe mich hier im forum angemeldet, als ich deinen Beitrag gelesen habe und festgestellt hab, dass er sogar ziemlich neu ist. Ich konnte mich in vielen Punkten sofort wiedererkennen! Da ich nicht das Gefühl habe, tiefgehend mit jemandem darüber sprechen zu können, google ich manchmal rum und hoffe auf Beiträge, die meinem nicht unähnlich sind.
Grade diese Sache mit den Berührungen, die stattfinden können, verstehe ich total. Bei mir ist es vor allem der Bauch. Keine Ahnung wieso, aber ich erinnere mich, dass sie mich dort oft berühren wollte, obwohl ich das nicht mochte. Da setzt bei mir auch sofort der Fluchtinstinkt ein. Komisch ist, dass ich als kleines Kind ganz anders war, ich war total fixiert auf sie und wollte auch immer umarmt werden etc. Das hat sich irgendwann geändert.
Meine Mutter hat ein Alkoholproblem. Ich meine zu wissen, dass dieser extreme Ekel besonders dort anfing und ich ihr das auch ähnlich offen gezeigt habe, wie du. Sie hat mich auch darauf angesprochen, warum ich so bin, sie dürfe ja nicht mal mehr atmen etc. Das tut mir oft leid, denn ich weiß, dass sie es nicht einfach hatte und ihre Mutter nicht vom Typ war, der mal sagt, er habe einen lieb, der einen umarmt oder sowas. Das hätte sie sich gewünscht. Und ich fühle mich schuldig, wenn ich mich nun auch noch distanziere. Aber anders geht es nicht. Jobbedingt habe ich eine große räumliche Trennung in Kauf genommen, auch in der Hoffnung, dass das besser wird.
Fakt ist, ich fühle mich von vielem, was sie tut bedrängt. Zeige mich ihr auch nicht nackt, obwohl sie, wenn ich nicht abschließen würde wenn ich zu Besuch bin, einfach so ins Bad platzen würde wenn ich dusche oder auf der Toilette bin. Sie geht sogar vor mir auf die Toilette, obwohl ich dann auch sofort die Flucht ergreife. Es ekelt mich auch sehr, wenn ich im Bad bin und sie dann an der Tür kratzt und fragt, ob sie mal rein könne, sie müsse mal. Auch ihre Art zu sprechen, die Wörter die sie benutzt, das klingt für mich manchmal schon obszön. Und da frage ich mich dann auch: liegt das an mir, oder ist das gewollt? Furchtbar ist es auch, wenn sie Kommentare über meinen Körper macht. Die sind zwar oft nett gemeint, aber auch das finde ich zum wegrennen.
Sie kommt mir manchmal sehr schwach vor. Wie ein kleines Kind, dass die Aufmerksamkeit braucht. Ich fühle mich davon bedrängt.
Ich könnte ewig weiter erzählen. Du bist jedenfalls nicht alleine mit der Problematik, nur leider bin auch ich noch nicht sicher, woher das kommt.
Liebe Grüße!
Vielen Dank euch beiden! Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist, und dass meine Gefühle über die Situationen eine Berechtigung haben...
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