Ich spreche nicht vom Gefühl im falschen Körper zu sein. Eher das Gegenteil.
Ich bin im richtigen Körper. Definitiv. Bloß ist dieser Körper, und damit ich, irgendwie ins falsche Leben geboren worden. Das ist schon so seit ich klein war, so 7 oder 8. Als wir in der Schule angefangen haben Englisch zu lernen. Und es wurde seitdem immer schlimmer.
Ich hab das Gefühl Deutsch ist die falsche Sprache, als ob es nicht meine Muttersprache wäre. Und als ob ich nicht in Deutschland geboren werden hätte sollen, sondern irgendwo wo man Englisch spricht. Das Gefühl kam damals mit einer solchen Intensität, dass ich mit Abschluss der dritten Klasse fliessend Englisch sprechen konnte.
Und das nicht, weil ich wie eine verrückte Vokabeln und Grammatik studiert habe, sondern weil ich mich über die Sprache informiert habe und nebenbei alles aufgesaugt habe.
Ich habe auch dass Gefühl, in der falschen Familie zu sein. Ich habe sie alle lieb, sehr sogar. Aber ich verstehe sie nicht. Ich bin komplett anders als sie. Es gibt immer wieder Situationen wo die ganze Familie etwas witzig findet und ich entweder nicht verstehe warum, oder es extrem kindisch, manchmal sogar einfach nur dumm finde.
Ich habe keine Freunde. Ich komme nicht mit Menschen klar, ich verstehe meistens nicht warum sie reden worüber sie reden. Small Talk kann ich gar nicht, und wenn in einer Konversation nichts aufkommt, zu dem ich etwas sagen kann, bin ich still. Und ich kann zu den meisten Dingen über die andere reden nichts sagen. Ich habe einige spezielle Hobbys.
Ich liebe es Dinge zu sortieren, ich habe kein Problem damit repetetive Dinge über Stunden zu tun, wenn ich ein Ergebnis im Kopf habe. Ich mache Dinge gerne per Hand, wie man sie mal machen musste. Ich binde Bücher, habe einen Mp3 Player und Dvds. Ich mag es nicht dass man heute so faul ist. Ich mag es Dinge mit der Hand zu schreiben.
Ich komme aber vorallem nicht mit extrem extrovertierten Menschen klar, die einem immer zu nahe kommen, laut sind und immer unerwartete Dinge meist plötzlich und laut tun.
In sozialen Situationen fühle ich mich am meisten wie im falschen Leben. Alle sind so anders als ich. Außer Kinder. Ich komme hervorragend mit Kindern (0-10) klar. Aber je jünger desto besser komme ich mit dem Kind klar.
Aber am schlimmsten ist das Englisch. Ich muss manchmal englische Wörter in den Übersetzer eingeben, um die deutsche Übersetzung zu bekommen. Ich denke auf Englisch, träume auf Englisch.
GIbt es eine Persönlichkeitsstörung die sowas auslöst?
PS: Ich kann nicht in ein englischsprachiges Land umziehen. Ich bin krank körperlich behindert und brauche viel Betreung.
Gefühl, im falschen Leben geboren worden zu sein
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Könnte auf dich zutreffen
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Hm, ich musste bei deiner Beschreibung eher an Hochbegabung oder eine Inselbegabung denken... warst du denn mal bei einem Psychologen und hast mit dem darüber gesprochen? Es treibt dich ja doch gerade um, dass du dich so anders und fremd fühlst. Kann daran liegen. Das müsste mal jemand testen.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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Klingt für mich nach einer Art Dissoziation, mit Persönlichkeitsstörung hat das so wie du das beschreibst eher weniger zu tun- denke ich.
Jedoch das was du beschreibst, das nicht zugehörig fühlen, das "sich falsch" in der Umgebung fühlen, dass sind Situationen bei denen mit Derealisation / Depersonalisation / Dissoziation einfällt.
Jedoch das was du beschreibst, das nicht zugehörig fühlen, das "sich falsch" in der Umgebung fühlen, dass sind Situationen bei denen mit Derealisation / Depersonalisation / Dissoziation einfällt.
..:..
Hallo 22booh,
ich kenne dieses Gefühl mehr als gut. Schon im Kindesalter hatte ich dieses Gefühl in der falschen Zeit und im falschen Land geboren worden zu sein. Meinem Gefühl nach gehöre ich in eine Zeit, in der die Menschen noch in Höhlen lebten und in ein Land, in dem die Menschen in Wälder leben. Ich gehöre in ein Land, in dem Ursprachen gesprochen werden. Das Gefühl hat sich bis heute nicht verändert. Noch heute überkommt mich zuweilen dieser starke Drang rennen zu wollen, so lange rennen zu wollen, bis ich da bin, wo ich hingehöre.
Auch bzgl. sozialer Kontakte geht es mir wie Dir. Ich kann mit tausend Menschen zusammen sein, trotzdem fühle ich mich einsam. Die Themen, über die Menschen sprechen, langweilen mich. Ihre Art zu denken nervt mich. Small Talk hat eine ermüdende Wirkung auf mich.
Schon als Kind saß ich zu Hause, schrieb Bücher, hörte klassische Musik und beschäftigte mich mit Themen wie Steinformationen, Vulkane, Urvölker, Hebräisch, …. und vieles Spezifische mehr, während Gleichaltrige durch die Discos zogen.
Ich schrieb schon als Zehnjährige Gedichte über die Art zu leben, die ich mir ersehnte – und noch immer ersehne.
Den größten Fehler, den ich gemacht habe, war mich an Psychotherapeuten zu wenden. Ich landete sofort in der Borderline-Persönlichkeitsstörung Schublade. Später bekam ich noch Diagnosen wie Asperger Syndrom.
Meine Therapiestunden bestanden größtenteils nur aus Diskussionen über deren unlogisches und widersprüchliches Schema-F-Denken. Ich verzweifelte an ihrer Dummheit. Ich kann nicht so denken wie sie. Ich kann weder irgendwelche Theorien nachplappern, noch in Schema-F-Denken denken. Ich hinterfrage, sehe Dinge sofort aus verschiedenen Perspektiven, … und verzweifle daran, wenn Menschen in nur eine Richtung denken, nichts hinterfragen, alles unhinterfragt glauben, …
Erst im Jahr 2005 lernte ich eine Psychotherapeutin kennen, die mir ähnlich war. Als ich sie kennen lernte begriff ich, warum ich nicht in diese Welt gehöre.
Mit dieser Psychotherapeutin konnte ich stundenlang reden und diskutieren.
Du stehst vor dem Problem einerseits über Dein Erleben reden zu wollen, anderseits schweigen zu müssen.
Redest du darüber, dann wirst Du schnell die Erfahrung machen, von anderen Menschen als „Arrogant“, „Eingebildet“, … abgestempelt zu werden.
Schweigst Du hingegen drüber, dann wirst Du nie die Hilfe bekommen, die Du benötigst.
Außenstehende mögen denken „Boh, was die alles kann, die hat es gut“. Doch weit verfehlt. Anders zu sein bringt eine Menge Probleme mit sich, angefangen vom Pflegen sozialer Kontakte über Arztbesuchen und Psychotherapien bis hin zur sozialen Isolation.
Es ist ein anstrengendes Leben, wenn man sich nicht „normal“ mit anderen Menschen über deren Themen und Small Talk unterhalten kann. Es ist anstrengend mit dem Gefühl zu leben, dass andere einem nicht folgen können, einen nicht verstehen können, sobald man den Mund aufmacht. Es ist kräfteraubend, wenn man nicht einfach zum Arzt gehen kann, ohne dass das Gehirn sofort anfängt das Gehörte in alle Richtungen zu analysieren.
Den Rat, den ich dir mit auf den Weg geben möchte ist, Dir Menschen zu suchen, die Dir ähnlich sind.
ich kenne dieses Gefühl mehr als gut. Schon im Kindesalter hatte ich dieses Gefühl in der falschen Zeit und im falschen Land geboren worden zu sein. Meinem Gefühl nach gehöre ich in eine Zeit, in der die Menschen noch in Höhlen lebten und in ein Land, in dem die Menschen in Wälder leben. Ich gehöre in ein Land, in dem Ursprachen gesprochen werden. Das Gefühl hat sich bis heute nicht verändert. Noch heute überkommt mich zuweilen dieser starke Drang rennen zu wollen, so lange rennen zu wollen, bis ich da bin, wo ich hingehöre.
Auch bzgl. sozialer Kontakte geht es mir wie Dir. Ich kann mit tausend Menschen zusammen sein, trotzdem fühle ich mich einsam. Die Themen, über die Menschen sprechen, langweilen mich. Ihre Art zu denken nervt mich. Small Talk hat eine ermüdende Wirkung auf mich.
Schon als Kind saß ich zu Hause, schrieb Bücher, hörte klassische Musik und beschäftigte mich mit Themen wie Steinformationen, Vulkane, Urvölker, Hebräisch, …. und vieles Spezifische mehr, während Gleichaltrige durch die Discos zogen.
Ich schrieb schon als Zehnjährige Gedichte über die Art zu leben, die ich mir ersehnte – und noch immer ersehne.
Den größten Fehler, den ich gemacht habe, war mich an Psychotherapeuten zu wenden. Ich landete sofort in der Borderline-Persönlichkeitsstörung Schublade. Später bekam ich noch Diagnosen wie Asperger Syndrom.
Meine Therapiestunden bestanden größtenteils nur aus Diskussionen über deren unlogisches und widersprüchliches Schema-F-Denken. Ich verzweifelte an ihrer Dummheit. Ich kann nicht so denken wie sie. Ich kann weder irgendwelche Theorien nachplappern, noch in Schema-F-Denken denken. Ich hinterfrage, sehe Dinge sofort aus verschiedenen Perspektiven, … und verzweifle daran, wenn Menschen in nur eine Richtung denken, nichts hinterfragen, alles unhinterfragt glauben, …
Erst im Jahr 2005 lernte ich eine Psychotherapeutin kennen, die mir ähnlich war. Als ich sie kennen lernte begriff ich, warum ich nicht in diese Welt gehöre.
Mit dieser Psychotherapeutin konnte ich stundenlang reden und diskutieren.
Du stehst vor dem Problem einerseits über Dein Erleben reden zu wollen, anderseits schweigen zu müssen.
Redest du darüber, dann wirst Du schnell die Erfahrung machen, von anderen Menschen als „Arrogant“, „Eingebildet“, … abgestempelt zu werden.
Schweigst Du hingegen drüber, dann wirst Du nie die Hilfe bekommen, die Du benötigst.
Außenstehende mögen denken „Boh, was die alles kann, die hat es gut“. Doch weit verfehlt. Anders zu sein bringt eine Menge Probleme mit sich, angefangen vom Pflegen sozialer Kontakte über Arztbesuchen und Psychotherapien bis hin zur sozialen Isolation.
Es ist ein anstrengendes Leben, wenn man sich nicht „normal“ mit anderen Menschen über deren Themen und Small Talk unterhalten kann. Es ist anstrengend mit dem Gefühl zu leben, dass andere einem nicht folgen können, einen nicht verstehen können, sobald man den Mund aufmacht. Es ist kräfteraubend, wenn man nicht einfach zum Arzt gehen kann, ohne dass das Gehirn sofort anfängt das Gehörte in alle Richtungen zu analysieren.
Den Rat, den ich dir mit auf den Weg geben möchte ist, Dir Menschen zu suchen, die Dir ähnlich sind.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Als ich 12 war wurde mal ein IQ Test gemacht. Da kam 136 (+/- 5) raus. Das war in einer Klinik damals als meine Lähmungen anfingen. Die Lehrer dort haben danach gefragt, weil ich in Englisch so gut und in Französisch so schnell war. Und weil mir der Unterricht sonst auch überhaupt keine Probleme bereitete.No Twist hat geschrieben: ↑Di., 02.03.2021, 07:20 Hm, ich musste bei deiner Beschreibung eher an Hochbegabung oder eine Inselbegabung denken... warst du denn mal bei einem Psychologen und hast mit dem darüber gesprochen? Es treibt dich ja doch gerade um, dass du dich so anders und fremd fühlst. Kann daran liegen. Das müsste mal jemand testen.
Aber ich verstehe nicht wie das zu so einem Gefühl führen soll. Als ob ich im falschen Land geboren wäre und die falsche Sprache spräche.
Und ich verstehe so viel, aber warum kann ich Menschen nicht verstehen? Warum komme ich mit Menschen nicht klar?
Mein Gedanke war einfach, dass du dich irgendwie anders fühlst und das dann so verarbeitest. So ein IQ ist eben über der Norm und vermutlich ist dir viel an anderen Menschen daher einfach fremd. Wieso du so auf Englisch stehst, weiß ich nicht - vielleicht weil es für dich einfach damals eine Herausforderung war. Wenn es dich wirklich so umtreibt, guck doch einfach, ob du einen Psychologen findest, der auf Hochbegabung spezialisiert ist - vielleicht hängt das wirklich damit zusammen. Es ist ja nur eine Vermutung.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt
von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen
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