Double Depression und zusätzliche Extrembelastung

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Tobe
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Double Depression und zusätzliche Extrembelastung

Beitrag Mi., 24.02.2021, 14:08

Hallo,

seit Mitte Januar habe ich zum ersten Mal eine Psychotherapie begonnen, da ich spürte das ich kurz vor einem Zusammenbruch stehe, den ich mir aktuell einfach nicht erlauben darf.
Ich habe schon seit vielen Jahren immer wieder mit meinen Depressionen zu kämpfen, die unter "Normalbelastung" aber doch einigermaßen für mich händelbar waren. Nur wenn zusätzlich noch extrem belastende Situationen eintreten, stürze ich irgendwann ab in ein tiefes Loch aus dem ich mich mit eigener Kraft nicht mehr befreien kann.

So ist es auch jetzt geschehen.
Mein Lebenspartner bekam mitte September die Diagnose Krebs im fortgeschrittenem Stadium, Heilung ausgeschlossen.
Jeder kann sich denken, wo seine Reise hingehen wird.
Zuerst habe ich noch irgendwie funktioniert und alles was unmittelbar wichtig für ihn war erledigt und geregelt.
Seit Ende September bin ich selber AU, da ich die Doppelbelastung nicht mehr ausgehalten habe.

Nun habe ich vom Psychotherapeuten unter anderem die Diagnose "Double Depression" erhalten.
Da ich seit Jahren an einer chronischen Depression leide und nun die schwergradige Depression dazukommt.

Mich würde interssieren, ob jemand schon eigene Erfahrungen mit Therapien und der zu erwartenden Dauer diesbezüglich hat. Oder auch wann man mit einer Bessserung rechnen könnte.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
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Fairness
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Beitrag Mi., 24.02.2021, 20:38

Liebe Tobe,
Tobe hat geschrieben: Mi., 24.02.2021, 14:08 Mich würde interssieren, ob jemand schon eigene Erfahrungen mit Therapien und der zu erwartenden Dauer diesbezüglich hat. Oder auch wann man mit einer Bessserung rechnen könnte.
die Therapiedauer ist sehr individuell, es kommen mehrere Faktoren zusammen, welche sie beeinflussen. Sie hängt auch von den konkreten Zielen ab, welche du dir setzt und wie langer Weg sich bis dorthin ergibt... Die erfolgreiche Behandlung, beziehungsweise mehrere, können ein paar Monate bis hin zu mehrere Jahre beanspruchen. Die Besserungen dagegen passieren schrittweise, verteilt über die Zeit.

Wie ist deine Vorstellung davon, wie schätzt du die Dauer für dich so im voraus ein? An deiner Stelle würde ich mich vorerst an dem eigenen Gefühl dafür orientieren. Wie lange das dann tatsächlich dauert, wird sich erst im Verlauf zeigen.

Viel Glück dir und lieben Gruß,
Fairness
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Tobe
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Beitrag Do., 25.02.2021, 01:24

Liebe Fairness,

in erster Linie erhoffe ich mir möglichst bald eine gewisse Stabilität zu erreichen, um dem unausweichlichen zumindest einigermaßen gewachsen zu sein. Ich habe das Gefühl nicht mehr viel Zeit zu haben.
Momentan schaffe ich so gut wie gar nichts mehr und es wird immer mehr was sich anhäuft.
Selbst meine Körperpflege lässt schon länger stark zu wünschen übrig.

Ich denke, daß die Therapie keine kurzweilige Angelegenheit sein kann, da die Grundproblematik schon viele Jahre besteht und somit auch tief vergraben liegt.
Ich dachte nur, daß ich vielleicht von Erfahrungen anderer, wann eine erste Besserung eintreten könnte,
mich irgendwie damit in gewisser Weise beruhigen könnte.

Gestern hatte ich wieder eine Therapie-Stunde
Mein Therapeut bemerkte, daß ich wohl massiv angespannt war, doch ich konnte mich nicht "entspannen".
Als ich dann später die Praxis verließ, war ich so erschöpft, das ich kaum noch laufen konnte.
Mir sackten ständig die Beine weg, wie wenn man stark betrunken ist.
Eigentlich sollte ich zur Entspannung einen kleinen Spaziergang ins Grüne (ganz in der Nähe) machen,
um auch ein wenig Ruhe zu tanken und die Dinge ein wenig verarbeiten zu können, bevor ich wieder nach Hause gehe.
Doch ich war froh es in dem Zustand überhaupt nach Hause zu schaffen.
Ich muss dazu sagen, daß die Therapeutische Praxis nur ca. 500 Meter von meinem Zuhause entfernt ist.

Ich habe ein wenig die Befürchtung, daß ich die Therapie zu spät begonnen habe.

L.G. Tobe
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Sinarellas
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Beitrag Do., 25.02.2021, 12:03

Klingt für mich nach: Ab in die Stabilisierung in einem klinischen Setting. nach der Stabilisierungsphase ggf. eine Tagesklinik um Struktur und Organisation in den Alltag zu kriegen. Folglich weiterhin ambulante Psychotherapie.
Wurde dir das vom Therapeuten noch nicht vorgeschlagen?
Dein Körper sagt dir mit Alarmsignalen: Stop, es geht nicht mehr, Hilfe und zwar sofort.

Wie lange willst du warten? Bis du gänzlich zusammenbrichst?

Eine double Depression ist nicht mit ein wenig ambulanter Therapie und einem Spaziergang zu überbrücken, du brauchst dringend klinische Unterstützung. Du kannst für die Erkrankung nichts, auch wenn sie kein gebrochenes Knie ist mit zwei zusätzlich gebrochenen Beinen, ist es genau das: Du bist durch die Krankheit schwerst eingeschränkt und würdest doch sonst auch nicht warten bis alles wieder zusammenwächst.
Wenn dein Therapeut noch nicht auf die Idee gekommen ist, sprich ihn drauf an, druck den text von dir hier aus und ließ ihn vor. Vielleicht erfasst er die Schwere noch nicht?

Es gibt kein zu spät beginnen, es ist weiterhin machbar, dass du einen guten Alltag dir erarbeitest, einen besseren und gesünderen Umgang findest und lernst dich achtsamer zu verhalten. Aber das sind Dinge die intensiv exploriert werden müssen. Ggf. mit medikamentöser Unterstützung.
Und falls es auf dich zutrifft: Suche nun nicht nach Ausreden, warum das alles jetzt absolut nicht möglich ist, deinem Lebenspartner ist auch nicht geholfen, wenn du komplett zusammenklappst...
..:..

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Tobe
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Beitrag Do., 25.02.2021, 16:52

Liebe Sinarellas,

bitte nicht falsch verstehen. Ich weiß Deinen Vorschlag sehr zu schätzen und bin für jede Idee dankbar...
Sinarellas hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 12:03 Klingt für mich nach: Ab in die Stabilisierung in einem klinischen Setting. nach der Stabilisierungsphase ggf. eine Tagesklinik um Struktur und Organisation in den Alltag zu kriegen. Folglich weiterhin ambulante Psychotherapie.
Wurde dir das vom Therapeuten noch nicht vorgeschlagen?
Doch, schon in der ersten Stunde hat mir mein Therapeut gesagt, daß ich wahrscheinlich nicht um einen Kinikaufenthalt drumherum kommen werde. Ich kann mich jedoch jetzt nicht wochenlang gemütlich in eine Klinik legen.
Wenn aktuell eine Klinik erforderlich wird, käme für mich nur eine ambulante Lösung in Betracht.
Sinarellas hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 12:03 Eine double Depression ist nicht mit ein wenig ambulanter Therapie und einem Spaziergang zu überbrücken,...
So war das von meinem Therapeuten auch nicht gemeint.
Er wollte nur, daß ich mich mit dem Spaziergang versuche etwas zu entspannen, ein wenig beruhigen kann, ein wenig Abstand gewinne um ein bißchen Kraft tanken zu können, bevor ich wieder nach Hause gehe.
Sinarellas hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 12:03Und falls es auf dich zutrifft: Suche nun nicht nach Ausreden, warum das alles jetzt absolut nicht möglich ist, deinem Lebenspartner ist auch nicht geholfen, wenn du komplett zusammenklappst...
Für Außenstehende mag sich das vielleicht nach einer Ausrede anhören und es ist vielleicht auch etwas krass formuliert...
Aber ich kann mich jetzt nicht stationär in eine Klinik begeben wenn ich weiß, daß ich meinen Lebenspartner (den ich sehr liebe) danach nur noch auf dem Friedhof besuchen kann.

Das...
Tobe hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 01:24 Ich habe das Gefühl nicht mehr viel Zeit zu haben.
... bezog sich auf den aktuellen Zustand meines Lebenspartners.
Vielleicht verstehst Du jetzt warum für mich ein stationärer Aufenthalt, wenn dann erst danach in Betracht kommt.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 25.02.2021, 17:50

Na dann weiß ich nicht genau was du vom Forum hier willst, denn du weißt doch bereits alles.

good luck weiterhin
..:..

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Fairness
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Beitrag Do., 25.02.2021, 18:02

Liebe Tobe,

ich würde dir wünschen, dass du es schaffst, die Körperpflege fortzusetzen, gut essen und trinken.. zur Zeit brauchst du noch Unterstützung, um deine Seele entlasten zu lernen.. jedoch könntest du versuchen, deinen Körper gut zu behandeln, weil auch das einen Einfluss auf das Allgemeinbefinden hat - es ist ein Kreis, in welchem Körper und Seele sich gegenseitig beeinflussen. Es wäre schade, ihn nun fallen zu lassen, wenn er helfen könnte, dass es der Seele etwas besser geht..

Empfindest du das, was du nun in dir erlebst, teilweise wie eine Trauerarbeit? Für mich liest es sich danach. Ich würde dir einen Ort wünschen, wo du hingehen kannst und die vielen Gefühle, welche du in dir trägst, da lassen kannst... ohne sie und sich selbst dafür zu bewerten. Die Therapie könnte ein möglicher Ort dafür sein. Hast du auch nahe Menschen, außerhalb deines Haushaltes, mit welchen du darüber, wie es dir in dieser für euch schweren Zeit geht, sprechen könntest?

Lieben Gruß.🌷
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Sadako
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Beitrag Do., 25.02.2021, 18:49

Liebe Tobe,

Ich verstehe, dass du die wenige Zeit, die du noch mit deinem Lebenspartner hast an seiner Seite und nicht in einer Klinik verbringen willst.
Ich teile aber auch die Einschätzung von Sinarellas, dass du wahrscheinlich früher oder später zusammenklappst, wenn du versuchst in deinem jetzigen Zustand ohne weitere Unterstützung weiter zu machen. Das ist eine echt schwere Situation in der du da steckst.
Ich kann nur beding, wie es sein muss, wenn man weiß dass der Lebenspartner in absehbarer Zeit sterben wird, weil ich so etwas noch nicht erlebt habe. Ich bin aber bedingt durch andere Ereignisse in meinem aktuellen Leben seit Beginn des Jahres in einer tiefen Depression gelandet, die sich auf meine schon vorhandenen Probleme draufsetzt. Für mich sind auch gerade die einfachsten Dinge unendlich schwierig.
Was ich dir ganz doll ans Herz legen möchte, wenn eine Klinik im Moment nicht der richtige Weg für dich ist: Nimm alles, was du an ambulante Unterstützung bekommen kannst an. Nur mit ein bisschen ambulante Psychotherapie wirst du es möglicherweise nicht durch diese Krise schaffen.
Medikamente beziehungsweise Medikamentenerhöhung ist sicher ein sinnvolles Thema. Gibt es da wo du wohnst psychosoziale Betreuung (ambulant betreutes Wohnen) und/oder psychiatrische Krankenpflege? Über solche Dienste kannst du zusätzliche stützende Gespräche und Alltagsbegleitung bekommen und die Aufgaben, die dir Kraft rauben, die du gerade nicht hast; abnehmen lassen.
Vielleicht könntest du dir Massagen verordnen lassen vom Arzt? Eventuell tut dir Ergotherapie gut? All das kann man auch als Hausbesuch bekommen...
Habt ihr Freunde und Bekannte, die euch einfach ein bisschen umsorgen können, die vielleicht einkaufen und kochen abnehmen?
Die für dich da sind und entweder Ablenkung oder ein offenes Ohr sein können für dich?

Ich habe, weil ich im Moment auch in einer Situation bin, wo es ambulant eigentlich nicht mehr geht, zusammen mit meiner Therapeutin eine Struktur organisiert, die zumindest in Teilaspekten dem Halt und Struktur eines Klinikaufenthalts ähnlich ist.
Wäre das vielleicht auch ein Kompromiss für dich?

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Lady Nightmare
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Beitrag Do., 25.02.2021, 22:01

Hallo Tobe,

das klingt wirklich so als seist du eigentlich ein Fall für die Klinik. Wenn das für dich nicht infrage kommt, wie sieht es mit medikamentöser Unterstützung aus? Oder nimmst du schon etwas? Ich habe im Kopf, dass du an anderer Stelle geschrieben hast, dass du das nicht willst. Irre ich mich da? Vielleicht gibt es doch ein Medikament, mit dem du schon einmal gute Erfahrungen gemacht hast.

Ansonsten finde ich die Ratschläge, die du schon hier erhalten hast, gut. Achte auf gute und regelmäßige Ernährung, auch wenn dir die Situation sicher gerade den Appetit verschlägt. Auch Entspannungstechniken wie PMR könnten hilfreich sein. Tu das für dich und auch für ihn! Ich will die Ratschläge der anderen nicht weiter wiederholen; was mir noch nicht ganz klar ist: Wie ist die Perspektive deines Lebensgefährten? Haben seine Ärzte dazu etwas gesagt? Wenn du zu Hause von der Pflege überfordert bist, wäre dann ein Hospizplatz eine Option? Vielleicht gibt es im KH eine Sozialarbeiterin, die euch zu solchen Themen beraten kann?

Meine Mutter ist vor etlichen Jahren am L-Krebs gestorben und wir haben uns damals dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen. Dazu kam es allerdings nicht mehr ... Es wäre eine Möglichkeit, dass du ihn begleiten, aber gleichzeitig auch Entlastung erfahren könntest.

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Fairness
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Beitrag Fr., 26.02.2021, 13:26

Liebe Tobe, ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. 🌸
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Tobe
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Beitrag Do., 04.03.2021, 23:35

Liebe Fairness,
Fairness hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:02 ...Empfindest du das, was du nun in dir erlebst, teilweise wie eine Trauerarbeit? Für mich liest es sich danach. Ich würde dir einen Ort wünschen, wo du hingehen kannst und die vielen Gefühle, welche du in dir trägst, da lassen kannst... ohne sie und sich selbst dafür zu bewerten. Die Therapie könnte ein möglicher Ort dafür sein.
Ich weiß nicht.
Ja, ich trauere, aber ob das schon eine Art Trauerarbeit ist?
Fairness hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:02Hast du auch nahe Menschen, außerhalb deines Haushaltes, mit welchen du darüber, wie es dir in dieser für euch schweren Zeit geht, sprechen könntest?
Nein, leider nicht. Ich bin vor ca. 11,5 Jahren hier her gezogen.
Ein kleiner Rest von Familie und ehemalige Freunde leben zwischen 350 km und 400 km von mir entfernt.

L.G. Tobe
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Tobe
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Beitrag Do., 04.03.2021, 23:38

Liebe Sadako,
Sadako hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:49 Was ich dir ganz doll ans Herz legen möchte, wenn eine Klinik im Moment nicht der richtige Weg für dich ist: Nimm alles, was du an ambulante Unterstützung bekommen kannst an...
...Medikamente beziehungsweise Medikamentenerhöhung ist sicher ein sinnvolles Thema.
Vor ca. 14 Jahren habe ich mal für ca. 2,5 Jahre SSRI bzw. SSNRI genommen und hatte einige Pobleme damit.
Beim Citalopram war die Wirkung zu gering und ich bekam unwillkürliches Zittern in der Beinmuskulatur bis hin zu Krämpfen in der Oberschenkelmuskulatur inkl. Gesäßmuskulatur (auch beim Schlafen). Verlor dadurch damals 11 kg innerhalb von 3 Monaten.

Und beim Cymbalta war die Wirkung zwar Top, aber ich nahm innerhalb von 9 Monaten ca. 25 kg zu. Seit dem trotz späteres Absetzen weiterhin langsame aber stetige Gewichtszunahme. Außerdem hatte ich wärend dieser Einnahme so Zustände wo ich dann "plötzlich" irgendwo in der Wohnung stand mit Gegenständen, wo ich mich aber nicht daran erinnern konnte, wann und weshalb ich diese in die Hand nahm und was ich damit vorhatte.
Es hatte mir zwar aus der damligen Situation herausgeholfen, aber wenn ich mit solchen "Zuständen" damals alleine gewesen wäre und niemand hätte zur Not eingreifen können, halte ich für ziemlich gefährlich.
Beim Absetzen hatte ich auch einige Probleme und ein PSSD bekam ich nach dem Absetzen auch noch, was bis heute anhält.

Es muss ja nicht bei jedem so sein, bei mir war es jedoch so und deshalb möchte ich möglichst darauf verzichten.
Sadako hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:49...Gibt es da wo du wohnst psychosoziale Betreuung (ambulant betreutes Wohnen) und/oder psychiatrische Krankenpflege? Über solche Dienste kannst du zusätzliche stützende Gespräche und Alltagsbegleitung bekommen und die Aufgaben, die dir Kraft rauben, die du gerade nicht hast; abnehmen lassen.
Danke für den Hinweis. Werde mich diesbezüglich mal erkundigen, was es hier vor Ort davon gibt und in wie weit die mich unterstützen könnten.
Sadako hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:49...Habt ihr Freunde und Bekannte, die euch einfach ein bisschen umsorgen können, die vielleicht einkaufen und kochen abnehmen?
Die für dich da sind und entweder Ablenkung oder ein offenes Ohr sein können für dich?
Nein, leider nicht.
Das einzige was ich habe ist mein Therapeut und das einzige was mein Partner hat bin ich.
Sadako hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 18:49 Ich habe, weil ich im Moment auch in einer Situation bin, wo es ambulant eigentlich nicht mehr geht, zusammen mit meiner Therapeutin eine Struktur organisiert, die zumindest in Teilaspekten dem Halt und Struktur eines Klinikaufenthalts ähnlich ist.
Wäre das vielleicht auch ein Kompromiss für dich?
Das klingt interesannt, jedoch kann ich mir darunter nicht so wirklich etwas vorstellen, wie so etwas ausehen könnte.

L.G. Tobe
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Tobe
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Beitrag Do., 04.03.2021, 23:42

Hallo Lady Nightmare,
Lady Nightmare hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 22:01 ...das klingt wirklich so als seist du eigentlich ein Fall für die Klinik. Wenn das für dich nicht infrage kommt, wie sieht es mit medikamentöser Unterstützung aus? Oder nimmst du schon etwas? Ich habe im Kopf, dass du an anderer Stelle geschrieben hast, dass du das nicht willst. Irre ich mich da? Vielleicht gibt es doch ein Medikament, mit dem du schon einmal gute Erfahrungen gemacht hast.
Tobe hat geschrieben: Do., 04.03.2021, 23:38 Vor ca. 14 Jahren habe ich mal für ca. 2,5 Jahre SSRI bzw. SSNRI genommen und hatte einige Pobleme damit.
Beim Citalopram war die Wirkung zu gering und ich bekam unwillkürliches Zittern in der Beinmuskulatur bis hin zu Krämpfen in der Oberschenkelmuskulatur inkl. Gesäßmuskulatur (auch beim Schlafen). Verlor dadurch damals 11 kg innerhalb von 3 Monaten.
..........................
Lady Nightmare hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 22:01Auch Entspannungstechniken wie PMR könnten hilfreich sein.
Laut Eintrag im KV-Register bietet mein Therapeut "Jacobsonsche Relaxationstherapie" an. So wie ich das recherchieren und verstehen konnte, ist es wohl vergleichbar mit PMR.
Vielleicht spreche ich ihn mal darauf an.
Lady Nightmare hat geschrieben: Do., 25.02.2021, 22:01was mir noch nicht ganz klar ist: Wie ist die Perspektive deines Lebensgefährten? Haben seine Ärzte dazu etwas gesagt?
Die Ärzte äußern sich dazu gar nicht.
Angefangen mit plötzlichen und teils lebensbedrohlichen Symptomen (durch die Metastasen verursacht) hatte er bereits Mitte Juni 2020.
Als er dann nach einer langen Odyssee notfallmäßig Mitte September 2020 in ein Krankenhaus kam, war nach Statistik seine Prognose (rückblickend auf den Beginn der Symptome 3 Monate) schon abgelaufen. Dort war die Aussage eines Chirurgen, wenn die eine Metastase sich durchfrisst, stirbt er binnen Sekunden. Nach seiner Rückfrage ob dann eine Not-Op gemacht würde, wurde nur gesagt "Vergessen sie es!".
Er hat ein Lungen-Ca, mit einer Metastase im Gehirn, eine Metastase an der Nebenniere und die schlimmste und größte Metastase hinder dem Brustbein, verwachsen mit der größten Lungenvene, diese stört den Durchfluss zu 100% und hat schon Anteile die bis in den rechten Herzvorhof wachsen.
Das Lungen-Ca hat eine statistische Prognose für bis zu 15% der Betroffenen von ca. 5 Jahren, der Rest stirbt vorher.
Doch bei dem Symptom welches die verschlossene obere Hohlvene betrifft, versterben die meisten innerhalb von 3 Monaten nach dem Auftreten der ersten Beschwerden.

So viel zur Prognose.

Meinen Vater habe ich schon vor 11 Jahren an einem metastasierendem Lungen-Ca verloren.

L.G. Tobe
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 05.03.2021, 06:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte nur relevante Textteile kopieren. Danke.
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Kirchenmaus
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Beitrag Fr., 05.03.2021, 13:20

Liebe Tobe,

mir tut das so leid, was du schreibst.

Ich glaube, mit der Struktur wie im Kliniksetting, wie von Sadako vorgeschlagen, könnte gemeint sein, dass du dir einen Stundenplan bastelst, in den du dir Zeit für dich und stabilisierende Aktivitäten einträgst. Also z. B. Montag 17 Uhr Spaziergang oder Yoga oder Malen oder was weiß ich. Für jeden Tag etwas, das dir Halt gibt, am besten mehrere Dinge.
Tu unbedingt etwas für deinen Körper, vielleicht magst du auch Malen oder so? Kauf dir Blumen, die gut riechen etc.

PMR ist Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, also dasselbe.
Falls das mit der Entspannung nicht klappt, weil jetzt im Augenblick nicht die Zeit dafür ist, würde ich es mit einfachen Yoga-Übungen oder schlicht mit bewusster Atmung probieren. Das stabilisiert sehr gut, wie ich finde.

Vielleicht habe ich es überlesen, aber habt ihr an ein Hospiz oder eine Palliativstation gedacht?
Mein Vater ist an Leber- und Lungenkrebs gestorben und war die letzten drei Wochen seines Lebens ausgezeichnet begleitet – ich als Angehörige übrigens auch. Er hatte keine Schmerzen und konnte ganz friedlich im Schlaf sterben.

Falls du mit der Kirche was am Hut hast, könntest du dich an die Seelsorge wenden. Telefonseelsorge ist im Übrigen oft auch ziemlich okay, wenn man sich einfach mal aussprechen möchte.

Herzlich grüßt
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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