Hallo allerseits, ich hatte letzte Woche meine Anamnesestunde und da ich vorher noch nie in Therapie war, sind mir ein paar Fragen aufgekommen.
1) Ist es „normal“ noch nicht von allen meinen Problemen erzählt zu haben? Oder war das ein Fehler? Ich habe ein recht großes Problem noch gar nicht angeschnitten während der Anamnesestunde. Ich hab‘ mich einfach noch nicht bereit gefühlt. Andererseits mache ich mir jetzt ein paar Vorwürfe, weil es ja für mein Krankheitsbild hätte wichtig sein können. Soll ich es direkt nächste Stunde ansprechen? Wenn ja, wie würdet ihr das Ganze einleiten?
2) Ich habe eine Frage nicht ganz wahrheitsgemäß beantwortet. Ich möchte das auf jeden Fall noch klarstellen, ich war in der letzten Stunde einfach nur so aufgewühlt, dass es mir nicht gelungen ist meine Gedanken zu ordnen, kann ich in der nächsten Stunde so etwas sagen wie „Ich glaube ich war bei dem und dem Thema nicht ganz ehrlich zu Ihnen“?
3) Ich bin nach der Stunde so unfassbar aufgewühlt, nervös und durcheinander gewesen. Ist das normal? Nur damit es nicht in die falsche Richtung geht: Ich fühle mich sehr wohl bei meiner Therapeutin und vertraue ihr auch.
Vielen Dank im Voraus!
Da ich noch Jugendliche bin, gibt es übrigens keinen Anamnesebogen o. Ä., den ich zu Hause noch ausfüllen muss!
Anamnesestunde & erste Probleme
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Hallo liebe Zauberfee- Liliana,
was verstehst du denn unter Anamnesestunde? War es ein Erstgespräch - oder bist du schon länger in Behandlung?
Zu deinen Fragen: Ich finde es ganz normal, dass du noch nicht von all deinen Problemen und Schwierigkeiten erzählen konntest - das ging mir genau so! Das ergibt sich in der Regal nach und nach, und bei einem guten Therapeuten darf es meiner Meinung nach auch überhaupt kein Problem sein, im Nachhinein noch etwas hinzuzufügen oder zu korrigieren, was man vielleicht durch Stress in der Situation falsch ausgedrückt hat... Mein Therapeut scheint das jedenfalls als völlig unproblematisch zu empfinden.
Dieses "durcheinander sein " nach Therapiestunden kenne ich ebenfalls. Ich versuche mir immer für den Rest des Tages nicht mehr allzu viel vorzunehmnen und noch vermehrt auch mich zu achten. Das ist - denke ich - auch ein ganz normales Gefühl, da man ja über Themen spricht, die einen mehr oder weniger Belasten, und man je nach Art des Problems ja auch teilweise mit schwierigen Erinnerungen oder Ähnlichem konfontiert wird, bzw sich in der Stunde damit auseinandersetzt und das Alles natürlich dann erstmal präsenter ist im Kopf. Das lässt sich eben nach den 50 Minuten Therapie nicht einfach wieder so aussschalten und ich denke, das geht den Meisten so, dass Sie danach nicht direkt mit voller Energie ihren normalen Tagesablauf witerführen können, sindern sich entweder nervös, erschöpft, teilweise auch kurzfristig "schlechter als vorher" oder eben einfach etwas durcheinander fühlen.
Viele Grüße
was verstehst du denn unter Anamnesestunde? War es ein Erstgespräch - oder bist du schon länger in Behandlung?
Zu deinen Fragen: Ich finde es ganz normal, dass du noch nicht von all deinen Problemen und Schwierigkeiten erzählen konntest - das ging mir genau so! Das ergibt sich in der Regal nach und nach, und bei einem guten Therapeuten darf es meiner Meinung nach auch überhaupt kein Problem sein, im Nachhinein noch etwas hinzuzufügen oder zu korrigieren, was man vielleicht durch Stress in der Situation falsch ausgedrückt hat... Mein Therapeut scheint das jedenfalls als völlig unproblematisch zu empfinden.
Dieses "durcheinander sein " nach Therapiestunden kenne ich ebenfalls. Ich versuche mir immer für den Rest des Tages nicht mehr allzu viel vorzunehmnen und noch vermehrt auch mich zu achten. Das ist - denke ich - auch ein ganz normales Gefühl, da man ja über Themen spricht, die einen mehr oder weniger Belasten, und man je nach Art des Problems ja auch teilweise mit schwierigen Erinnerungen oder Ähnlichem konfontiert wird, bzw sich in der Stunde damit auseinandersetzt und das Alles natürlich dann erstmal präsenter ist im Kopf. Das lässt sich eben nach den 50 Minuten Therapie nicht einfach wieder so aussschalten und ich denke, das geht den Meisten so, dass Sie danach nicht direkt mit voller Energie ihren normalen Tagesablauf witerführen können, sindern sich entweder nervös, erschöpft, teilweise auch kurzfristig "schlechter als vorher" oder eben einfach etwas durcheinander fühlen.
Viele Grüße
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Hallo MissingBonny, danke für deine Antwort das bedeutet mir viel!
Das erleichtert mich, dass es scheinbar kein Problem geben sollte im Nachhinein noch etwas dazu zu sagen usw. Ich denke ich werde mir übrigens jetzt auch immer die Zeit nach der Stunde freilegen, sodass ich da nicht so viel regeln muss. Das ist eine gute Idee!
Ja, genau, es war ein Erstgespräch und ich war noch nie vorher in irgendeiner psychotherapeutischen Behandlung , daher vermutlich auch meine Nervosität mit allem.MissingBonny hat geschrieben: ↑Mi., 03.02.2021, 09:23 Hallo liebe Zauberfee- Liliana,
was verstehst du denn unter Anamnesestunde? War es ein Erstgespräch - oder bist du schon länger in Behandlung?
Das erleichtert mich, dass es scheinbar kein Problem geben sollte im Nachhinein noch etwas dazu zu sagen usw. Ich denke ich werde mir übrigens jetzt auch immer die Zeit nach der Stunde freilegen, sodass ich da nicht so viel regeln muss. Das ist eine gute Idee!
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Ich machs kurz, liebe Zauberfee:
Nach dem, was du in deinem Eingangsstat schreibst, bringst du gute Voraussetzungen mit, um diese beginnende Therapie zu einem Erfolg für dich zu machen.
Sprich die Punkte 1 und 2 ohne Umschweife an, wenns denn geht - Pkt. 3 ist ein gutes Zeichen, IMHO .
Du klingst recht reflektiert, das ist schön.
Nach dem, was du in deinem Eingangsstat schreibst, bringst du gute Voraussetzungen mit, um diese beginnende Therapie zu einem Erfolg für dich zu machen.
Sprich die Punkte 1 und 2 ohne Umschweife an, wenns denn geht - Pkt. 3 ist ein gutes Zeichen, IMHO .
Du klingst recht reflektiert, das ist schön.
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Das hört sich für mich alles nicht ungewöhnlich an. Auch wenn Therapeuten von Berufswegen meistens einen Vertrauensvorschuss bekommen, sie ist trotzdem noch eine Fremde und es ist doch gut, dass du schon von einem Teil deiner Probleme erzählen konntest. Das darf alles langsam wachsen.
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Danke für die Antwort!!! :DSehn-Sucht hat geschrieben: ↑Mi., 03.02.2021, 17:31 Ich machs kurz, liebe Zauberfee:
bringst du gute Voraussetzungen mit, um diese beginnende Therapie zu einem Erfolg für dich zu machen.
Pkt. 3 ist ein gutes Zeichen, IMHO .
Ich werde die Punkte beim nächsten Mal hoffentlich direkt ansprechen, ich möchte schließlich auf jeden Fall mitarbeiten. Es freut mich/ erleichtert mich wirklich soooooo, dass offenbar auch das Aufgewühlt-Sein ganz „normal“ ist. Gerade, weil das alles neu ist, finde ich es gut Bestätigung zu finden.
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Danke für die Antwort!!
Das erleichtert mich. Gut, dass es recht geläufig scheint.
:D Danke!
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