Paranoia oder PTBS
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Paranoia oder PTBS
Hallo,
sagt mal, was passiert eigentlich, wenn eine PTBS als Paranoia behandelt wird? Also, ich meine nicht, dass man nach einem traumatischen Ereignis übermäßig wachsam ist, sondern dass man sich das alles angeblich nur eingebildet hat, weil nicht ist, was nicht sein darf und am Ende ist wirklich einer tot. (kein fiktives Beispiel, will aber wegen Anonymität nicht näher darauf eingehen). Oder man macht eine Exposition in vivo und wird dort wirklich bedroht etc. Die erwünschte Wirkung (einsehen, dass die Ängste übertrieben sind), ist jedenfalls nicht eingetreten.
P.S.: Bitte nicht antworten, ich solle den Therapeuten wechseln, ich rede eh von der Vergangenheit.
sagt mal, was passiert eigentlich, wenn eine PTBS als Paranoia behandelt wird? Also, ich meine nicht, dass man nach einem traumatischen Ereignis übermäßig wachsam ist, sondern dass man sich das alles angeblich nur eingebildet hat, weil nicht ist, was nicht sein darf und am Ende ist wirklich einer tot. (kein fiktives Beispiel, will aber wegen Anonymität nicht näher darauf eingehen). Oder man macht eine Exposition in vivo und wird dort wirklich bedroht etc. Die erwünschte Wirkung (einsehen, dass die Ängste übertrieben sind), ist jedenfalls nicht eingetreten.
P.S.: Bitte nicht antworten, ich solle den Therapeuten wechseln, ich rede eh von der Vergangenheit.
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mir ist nicht klar worauf du hinaus willst ?
Wenn eine falsche Diagnose gestellt wird und jemand falsch behandelt wird, dann ist das schlecht.
Im besten Fall wirkungslos oder derjenige zieht irgendwas trotzdem aus der Therapie.
Im schlechtesten Fall symptomverstärkend und retraumatisierend.
Wenn am Ende jemand tot ist dann ist das extrem tragisch und schlimm.
Aber was genau möchtest du jetzt wissen?
Falls du in der Vergangenheit falsch behandelt wurdest: Das ist schlimm und schlecht.
Aber: Es hilft dir nicht das wieder und wieder anzusehen, zu bedauernd oder Schuld zuzuweisen
Du kannst nur jetzt versuchen die richtige Therapie zu machen
Wenn eine falsche Diagnose gestellt wird und jemand falsch behandelt wird, dann ist das schlecht.
Im besten Fall wirkungslos oder derjenige zieht irgendwas trotzdem aus der Therapie.
Im schlechtesten Fall symptomverstärkend und retraumatisierend.
Wenn am Ende jemand tot ist dann ist das extrem tragisch und schlimm.
Aber was genau möchtest du jetzt wissen?
Falls du in der Vergangenheit falsch behandelt wurdest: Das ist schlimm und schlecht.
Aber: Es hilft dir nicht das wieder und wieder anzusehen, zu bedauernd oder Schuld zuzuweisen
Du kannst nur jetzt versuchen die richtige Therapie zu machen
Das kommt wohl mit darauf an, wie lange das her ist. Evtl. könnte es wichtig und richtig sein, daraus eine offizielle Sache zu machen, inkl. Strafverfolgung. Ist es das, was dich umtreibt? Dass da jemand unglaublich großen Schaden angerichtet hat und scheinbar ohne Konsequenzen davonkommt?
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Nö, Rache ist nicht mein Ding. Strafverfolgung auch nicht. Worauf ich hinauswill: Ist die Diagnose denn falsch? Wo ist der Maßstab, was man aushalten muss? a) Ist es Paranoia, dann bin ich zu empfindlich. b) ist es keine Paranoia, dann bin ich leichtsinnig, gehe über meine Grenzen und begebe mich in Gefahr. Woher weiss ich das?
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Woher soll denn hier irgendwer wissen, ob du die richtige oder falsche Diagnose hast? Und dann auch noch ohne zu wissen, was überhaupt wem wie passiert ist....
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
in deinem Gefühl, evtl ?Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 18:33 Wo ist der Maßstab, was man aushalten muss?
Ob Paranoia ja oder nein...fühlst du dich (dauerhaft) unwohl, dann ist das eine Grenze ,die dir dein Gefühl aufzeigt
Ob das ein "altes" Gefühl ist, dass durch eine aktuelle Situation ausgelöst wird, aber da eigentlich nicht hingehört (Paranoia)?
Oder ob das Gefühl von Gefahr aktuell berechtigt ist (Leichtsinn)?
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Ist doch gar nicht meine Frage, Schiedsrichter braucht hier niemand zu spielen, sondern: "was passiert eigentlich, wenn eine PTBS als Paranoia behandelt wird?" Nehmen wir mal an, es ist so.Candykills hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 19:14 Woher soll denn hier irgendwer wissen, ob du die richtige oder falsche Diagnose hast?
"Und dann auch noch ohne zu wissen, was überhaupt wem wie passiert ist...." Der, vor dem ich "Paranoia" hatte, hat jmd. umgebracht.
@hex_jude: Exakt, altes Gefühl oder aktuell berechtigt? Das würde ja heissen, alle, die mal eine Erfahrung hatten, die "alte Gefühle" erzeugt, müssen entweder paranoid sein, um sich in Zukunft zu schützen oder leichtsinnig, um als geheilt zu gelten. Gibts noch ein Zwischending?
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Bindungstheorie. Nach dem Anschlag von Berlin hiess es auch in der Presse, nur die, die unsicher gebunden aufgewachsen sind, finden das schlimm.
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Du hast doch ganz deutlich gefragt, ob die Diagnose falsch ist....Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 18:33 Worauf ich hinauswill: Ist die Diagnose denn falsch? Wo ist der Maßstab, was man aushalten muss?
Ich denke, wenn man die Symptome behandelt, dann ist es egal, welche Diagnose nun dahintersteht.
Und Paranoia und PTBS greifen auch ineinander, meiner eigenen Erfahrung nach. Ich kann da gar nicht so explizit trennen.
Ich hab übrigens ne PTBS und paranoide Schizophrenie und könnte jetzt nicht sagen, welche Therapiemaßnahmen explizit für die Paranoia galten und welche für die PTBS.
Ich kann mir nur vorstellen, dass du meinst, dass deine Symptome "nicht ernst genommen wurden", also als "nicht faktisch" gesehen wurden, meinst du das?
Zuletzt geändert von Candykills am Mi., 20.01.2021, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Sorry, falscher Ausdruck. Wir können ruhig fiktiv beide Möglichkeiten (war/falsch) durchspielen.
Ich glaube vielmehr, wenn jemand dieses sogenannte "Urvertrauen" hat, dann ist DAS das eigentlich irrationale. Menschen sind nicht gut und es gibt auch sonst keinen Grund, irgendetwas grundsätzlich "gutes" in der Welt zu vermuten. Wer das glaubt, der ist in meinen Augen sehr naiv. Hat aber vermutlich ein einfacheres Leben, so wie ja auch viele Menschen mit geringem IQ ein recht einfaches Leben haben, weil sie dessen Gefahren nicht erfassen können. Wenn einem einmal bewusst ist, wie die Welt wirklich ist, dann lässt sich das nicht rückgängig machen. Manche erfahren es schon als kleine Kinder, manche durch einschneidende Erlebnisse im späteren Leben. Das ist nicht krankhaft. Es ist weder Paranoia noch "alte Gefühle". Alt deshalb nicht, weil ja die Erkenntnis nicht bei einem einzelnen Ereignis aufhört, sondern für den Rest des Lebens Gültigkeit hat.
Also, ich glaube, ich hätte auch Angst vor jemandem, der einen anderen Menschen umgebracht hat. Wobei ! Es käme auf die Person an. Was ich für ein Gefühl zu der Person habe, die Ausstrahlung oder spiritueller, die Schwingungen die da so rüberkommen und wenn mir die Person nicht geheuer ist, dann fühle ich mich nicht wohl und finde es ist dann egal ob berechtigt oder nicht. Man darf Personen aus dem Weg gehen, dazu müssen sie nicht mal jmd umgebracht habe, manche sind einem unangenehm und da darf man sich dann an seinem Gefühl orientieren, das wäre für mich die beste und erwünschte, individuelle Lösung.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 19:41 ...." Der, vor dem ich "Paranoia" hatte, hat jmd. umgebracht.
@hex_jude: Exakt, altes Gefühl oder aktuell berechtigt? Das würde ja heissen, alle, die mal eine Erfahrung hatten, die "alte Gefühle" erzeugt, müssen entweder paranoid sein, um sich in Zukunft zu schützen oder leichtsinnig, um als geheilt zu gelten. Gibts noch ein Zwischending?
Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die Bindungstheorie. Nach dem Anschlag von Berlin hiess es auch in der Presse, nur die, die unsicher gebunden aufgewachsen sind, finden das schlimm.
Mein Mittelding ist, das es mir komisch vorkommt, wenn es mal wieder "Gefühl X inklusive bestimmter Befürchtungen" ist. Also, immer die gleichen negativen Gefühle mit konkreten Befürchtungen...dann tendiere ich dazu, zu meinen, dass es ein "altes Gefühl" ist.
Man muss sich das von Situation zu Situation angucken. Und, muss seine "alten Gefühle" kennen(lernen), um einen Unterschied machen zu können. Eine Sicherheit gibt es (bei Gefühlen) leider nicht. Man kann sich dann höchstens daran orientieren, ob das Risiko für die spezifische Situation eines ist, das man eingehen kann und will oder daran, wie sehr einen diese Gefühle belasten (ob berechtigt oder nicht).Denke ich.
Zuletzt geändert von hey_jude am Mi., 20.01.2021, 20:36, insgesamt 2-mal geändert.
...was nicht heißt das diese Gültigkeit sich praktisch immer und immer wieder beweisen wird und muss...
Altes Gefühl deshalb, weil das Gefühl einen vor einem bekannten Risiko oder einer erlebten Gefahr warnt, das/die in der neuen (mglw ähnlichen, aber nicht gleichen) Situation/ oder allgemein im Umgang mit Menschen keine Gültigkeit haben muss, lediglich könnte...
Zuletzt geändert von hey_jude am Mi., 20.01.2021, 20:56, insgesamt 5-mal geändert.
Also, ich habe eine PTBS. Und ich habe tendenziell Angst vor Menschen, fühle mich unterschwellig oft bedroht. Das würde ich nicht als paranoid werten. Ich habe durch meine gefährliche Kindheit tatsächlich auch einen sehr guten Sinn für Gefahr entwickelt, der mir manchmal hilft, einer brenzligen Situation zu entkommen.
Zu deiner Frage: Mit einer real gefährlichen Situation konfrontiert zu werden und meine Reaktion darauf als paranoid einzustufen, würde bei mit jede Menge Mist auslösen. Wäre definitiv schädlich.
Zu deiner Frage: Mit einer real gefährlichen Situation konfrontiert zu werden und meine Reaktion darauf als paranoid einzustufen, würde bei mit jede Menge Mist auslösen. Wäre definitiv schädlich.
Meist wird der Ausdruck aber so gemeint, dass dem Gefühl jegliche Gültigkeit abgesprochen wird. Nach dem Motto: das ist vorbei und wird niemals wieder passieren.hey_jude hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 20:26 Altes Gefühl deshalb, weil das Gefühl einen vor einem bekannten Risiko oder einer erlebten Gefahr warnt, das/die in der neuen (mglw ähnlichen, aber nicht gleichen) Situation/ oder allgemein im Umgang mit Menschen keine Gültigkeit haben muss, lediglich könnte...
Wir sind doch allgemein im Leben auch nicht so blöd, jeden Fehler unendlich oft zu wiederholen. Wir lernen meistens draus. Und auch aus Fehlern, die andere vor uns gemacht haben. Ich fahre zum Beispiel immer mit angelegtem Sicherheitsgurt Auto. Der hat mich auch schon einmal vor schweren Verletzungen bewahrt, WEIL ich ihn immer nutze, obwohl ich nicht zwangsläufig auf jeder Fahrt einen Unfall haben muss, "lediglich könnte".
Für den Umgang mit Menschen gilt genau dasselbe, denn auch da weiß ich nicht, mit wem ich einen "Unfall" habe. Das liegt doch in der Natur der Sache. Wüsste ich, wer gefährlich ist, dann könnte ich mich ja total effektiv schützen. Die Gefahr liegt darin, dass ich das nicht weiß.
Oder anders ausgedrückt: Das Risiko ist IMMER da, es verwirklicht sich aber nicht immer.
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Danke für Deine Offenheit, dann bist Du ja prädestiniert für mein Thema. Denn "nur", weil Du ne paranoide Schizophrenie hast, macht Dich das ja nicht immun vor traumatischen Ereignissen. Das heisst also, Du gehst quasi mit Deinem Wissen um Deine Diagnose (Paranoia) nicht ins offene Messer, weil Du die ja bekämpfen musst, sondern schützt Dich trotzdem?Candykills hat geschrieben: ↑Mi., 20.01.2021, 19:53 Ich hab übrigens ne PTBS und paranoide Schizophrenie
Oder wie Montana schrieb: Wenn, sagen wir mal, ein Unfall mit einem roten Auto geschehen ist und es kommt jetzt ein total klappriges rotes Auto mit alkoholisiertem Fahrer daher, sagen wir uns nicht: Aha, rotes Auto = alte Erinnerung = ungefährlich. So aber ist die Therapeutenlogik, wie ich sie erlebt habe. Und das löst bei mir ebenfalls jede Menge Mist aus: Stresssymptome aller Art, Gefühstaubheit.
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