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Ich bin 22 Jahre alt, weiblich.
Mit 14 hatte ich mein erstes Mal, weil ich Angst hatte, dass wenn ich jetzt nein sage, der Junge sich von mir abwendet. Wir hatten bereits einige Wochen lang Geschlechtsverkehr, den ich über mich ergehen lies und dabei stark dissoziierte. Meine beste Freundin hat irgendwann zu mir gesagt: " Du weißt, dass du nein sagen kannst, oder?" ... Dann hab ich es mal ausprobieren wollen. Mein Nein wurde nicht gehört. Egal wie laut. Die Situation ist so eskaliert, dass ich ihm mein Knie in die Eier gerammt hab und halb nackt aus dem Haus gerannt bin. Kurz darauf habe ich mich getrennt.
Meine darauffolgenden Sexualpartner waren meist ähnlich auf sich fixiert. Ich hab Aussagen wie "Du brauchst solange bis du erregt bist. Ich will nicht warten bis du 100% erregt bist, reichen nicht auch 80%?" und "Du hast kein Recht dich zu beschweren, dass es beim Sex zu wenig um dich geht, wenn du nichtmal selbst in der Lage bist, dir einen Orgasmus zu beschehren (ich hab von Anfang an Orgasmusschwierigkeiten gehabt, jedoch komme ich eher beim Geschlechtsverkehr als bei der Masturbation)".
Mit 19 wurde ich in meinem Studentenwohnheim von meinem F+ sexuell genötigt. Ich habe WIRKLICH gekämpft, aber mich irgendwann meinem "Schicksal" hingegeben und es über mich ergehen lassen. Die Anzeige wurde eingestellt, da Aussage gegen Aussage stand.
Darauf folgte eine weitere toxische Beziehung und nun bin ich seit knapp einem Jahr in einer liebevollen und heilsamen Beziehung. Wir haben keine gröberen Probleme, außer einem: Ich bin noch nie bei ihm gekommen. Da ich wie schon erwähnt eher beim Sex als bei der Masturbation komme, belastet mich das Thema extrem. Vor allem, weil ich zum Teil schon wirklich guten Sex hatte.
Ich bin in Therapie und habe auch ein paar Stunden Sexualtherapie hinter mir. Ich mache brav meine Beckenbodenübungen, lese ALLES was ich zu dem Thema finden kann und trotzdem habe ich das Gefühl auf der Stelle zu treten.
Ich glaube, dass ich über die Jahre eine ungesunde Verbindung zwischen Leiden & Lust entwickelt habe. Außerdem ist mein Körper über die Jahre absolut unempfindlich geworden (physische Dissoziation?). Mangelnde Kompatibilität mit meinem Partner? - auch wenn ich das nicht glauben kann, denn ich liebe ihn, finde dass er unheimlich gut aussieht und es ist auch nicht so, als würde er irgendwas "falsch" machen beim Sex. Ich spüre nur einfach kaum etwas und meine Erregung bricht total schnell ein, wenn nur ein falscher Gedanke auftaucht.
Oder bin ich einfach zu ungeduldig? Habe ich jetzt ein paar Jahre liebevollen Sex, der mich nicht befriedigt, bis mein Liebeschip umprogrammiert wird?
Was ist eure Meinung? Irgendwelche Tipps, Tricks, eigene Erfahrungen oder Ratschläge?
Freu mich schon auf eine Antwort, LG
![lachen :)](./images/smilies/smile1.gif)