Lebensgefährte leidet unter Verfolgungsangst

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Manu_Gold
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Lebensgefährte leidet unter Verfolgungsangst

Beitrag Di., 10.11.2020, 11:19

Hallo alle zusammen,

mein Name ist Manu und mein Lebensgefährte leidet seit einem Überfall vor einigen Jahren, bei dem er zusammen geschlagen und hinterrücks angegriffen wurde unter Verfolgungsängsten.
Selbst der Gang im Dunklen zum Auto oder zur Mülltonne bereitet ihm unbändigen Stress und er kommt schweißgebadet vor Angst zurück ins Haus.

Wir haben schon sehr viel probiert, auch eine Therapie beim Psychiater. Leider konnte der dem Problem nicht auf den Grund gehen - wir wissen, worin die Ursache liegt. Allerdings gab es bisher keinen geeigneten Therapievorschlag.

Ich bin nicht auf der Suche nach therapeutischen Praktiken, ich weiß, dass ein Internet-Forum dafür nicht der geeignete Platz ist.
Was ich suche sind Erfahrungsberichte. Ging es jemandem von euch ähnlich? Was ist zu euch durchgedrungen? Habt ihr eventuell selbst solche Fälle in der Bekanntschaft?

Das Problem existiert auch, wenn wir zu zweit unterwegs sind. Ein Heimspaziergang nach dem Besuch bei Freunden ist auch für kurze Zeit unmöglich - wir müssen überall mit dem Auto hinfahren.

Wäre so dankbar für jeden hilfreichen Bericht!

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chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 45
Beiträge: 3984

Beitrag Di., 10.11.2020, 12:01

ein Psychiater dürfte da nicht die richtige Anlaufstelle sein.
Was du schilderst ist wohl die geradezu klassische posttraumatische Belastungsstörung.
Die kann man eigentlich - mit geeigneter Traumatherapie - gut bearbeiten.
Danach sollte sein Mann suchen, um das zu überwinden, um wieder Lebensqualität zu bekommen.
Wie sieht ER das denn? Ist er bereit das zu bearbeiten?

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Thomas_E
sporadischer Gast
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männlich/male, 46
Beiträge: 7

Beitrag Do., 12.11.2020, 10:13

Hallo!

Als erstes kam bei mir die Frage auf, ob die Täter damals gefasst und bestraft worden sind?
Auch meiner Meinung nach, deuten die Symptome wie Angst und Nervosität auf eine Posttraumatische Belastungsstörung hin. Diese kann ohne Therapie im Durchschnitt 64 Monate dauern, kann aber auch chronisch werden.
Du, als seine Lebensgefährtin, wirst am besten Abschätzen können, ob sich etwas gebessert hat oder nicht. Soweit ich es verstanden habe, hat seine Angst nicht nachgelassen, deshalb müsste eine Traumatherapie stattfinden, denn zu einer Spontanheilung wird es denke ich nicht mehr kommen.

Auch für dich, als seine Partnerin, ist die Situation denke ich nicht gerade einfach. Schließlich will man sich an der Seite des Partners sicher und beschützt fühlen. Natürlich muss in erster Linie dein Lebensgefährte bereit sein, etwas ändern zu wollen und an sich arbeiten. Als Alternative könnte vielleicht auch ein Verteidigungskurs in Erwägung gezogen werden.
Es gibt auch genug Artikel über Selbstverteidigung, wie zum Beispiel dieser: Sich wehren – Verteidigung im Notfall: Tipps & Hilfestellungen. Ganz klar ist, dass dein Mann etwas tun muss um das geschehene zu verarbeiten bzw. seine Angst zu überwinden.

Ich drücke euch die Daumen.

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Sadako
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag Do., 12.11.2020, 11:02

Manu_Gold hat geschrieben: Di., 10.11.2020, 11:19

Wir haben schon sehr viel probiert, auch eine Therapie beim Psychiater. Leider konnte der dem Problem nicht auf den Grund gehen - wir wissen, worin die Ursache liegt. Allerdings gab es bisher keinen geeigneten Therapievorschlag.
Hallo Manu,

Das klingt nicht nach geballter Kompetenz bei diesem Arzt. Wie andere schon geschrieben haben, klingt das nach einer klassischen PTSD und die ist gut begandelbar.
Was ist denn bisher an Behandlung gelaufen. Wenn der Arzt nicht weiterhelfen konnte, sucht euch jemanden, der es kann. Eine Traumatherapie hat genau in solchen Fällen hohe Erfolgsquoten. Da sind Psychotherapeuten übrigens meist besser ausgebildet als Psychiater.

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Thread-EröffnerIn
Manu_Gold
sporadischer Gast
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weiblich/female, 31
Beiträge: 5

Beitrag Do., 25.02.2021, 15:42

Okay, ich danke euch allen für eure Antworten!

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt zurückmelde. Mein Lebensgefährte hat zum Glück in der Zwischenzeit einen Platz bei einer sympathischen Psychotherapeutin bekommen. Wir werden sehen, wie es weitergeht...

Ihr habt uns auf jeden Fall weitergeholfen.

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