ich schleiche zur Zeit mein AD aus und würde gern wissen, ob von euch jemand ähnliche Symptome erlebt hat wie ich. Bei mir handelt es sich um Venlafaxin, aber meine Frage ist nicht spezifisch auf dieses Medikament gerichtet, sondern mich würden generell eure Erfahrungen interessieren, unabhängig davon, welches AD ihr hattet/habt.
Kurz als Zusammenfassung:
- Habe 5 Jahre Citalopram (40mg) genommen, vor 5 Jahren haben mein Arzt und ich auf Venlafaxin (187,5mg) gewechselt
- ich habe über diese 10 Jahre mehrere Ausschleichversuche gestartet, hatte aber jedes Mal nen ziemlichen Absturz, sodass es nicht geklappt hat
- in den letzten Jahren hat sich bei mir vieles positiv entwickelt und stabilisiert und daher hatte ich ein gutes Bauchgefühl damit, es erneut zu probieren
Folgendermaßen habe ich bisher reduziert:
Sommer 2019: 187,5 mg --> 150 mg; kaum Nebenwirkungen oder Beschwerden
Januar/Februar 2020: 150mg --> 112,5 mg; kaum Nebenwirkungen oder Beschwerden
Juli 2020: 112,5 mg --> 75 mg; mehrere Beschwerden, s.u.
Die großen Intervalle hängen damit zusammen, dass ich immer dann weiter reduziere, wenn sich meine Gesamtsituation stabil anfühlt, kein Umzug oder Jobwechsel oder irgendwas ansteht und ich ein gutes Bauchgefühl habe. Das hat bisher sehr gut funktioniert und ich habe auch keine Eile, Hauptsache ist mir, dass ich irgendwann auf Null komme.
Im oberen Dosisbereich hatte ich also kaum Probleme. (Das war bei früheren Ausschleichphasen anders, für mich ist das jetzt schon ein sehr großer Fortschritt so weit gekommen zu sein). Seit der letzten Reduzierung im Juli habe ich jedoch verschiedenste "Symptome" gehabt, die ich zuerst gar nicht darauf zurückgeführt habe und die ich nun mittlerweile aber doch im Verdacht habe, durch die Reduzierung ausgelöst worden zu sein. Und hier würde mich interessieren, ob jemand von euch Ähnliches erlebt hat:
Juli:
- letzte Dosisreduzierung
- Konzentrationsprobleme auf Arbeit, meine Aufnahmefähigkeit war echt unten, ich habe viele Flüchtigkeitsfehler gemacht, war insgesamt nicht typisch für mich; ging nach ca. 4-5 Wochen wieder weg
- Energieschübe, begleitet von leichten Stimmungshochs (jetzt nicht hypoman oder so, aber das war echt untypisch für mich, wo die ganze Energie auf einmal herkam; nach den Energieschüben kam dann ein paar mal die krasse Erschöpfung, wo ich mich 1-2 Tage krankmelden musste und einfach viel geschlafen habe; ist ebenfalls nach 3-4 Wochen wieder verschwunden
- Hier ist das bisher für mich schwierigste "Symptom" aufgetreten. Ich habe Anfang September einen ziemlichen Druck hinter der Stirn + unter der Schädeldecke bekommen, begleitet von mittleren bis starken, pulsierenden Kopfschmerzen, deren Intensität sich wellenartig über den Tag verändert; was ich seit Anfang September wirklich jeden Tag (keine Übertreibung) spüre, ist dieser Druck in meinem Kopf. Es fühlt sich an als würde ein Energiestrahl von unten dagegenschießen oder so. Es fühlt sich auch leicht neblig im Kopf an, als würde ich gleich abheben oder so. Und wellenartig kommen dann die Kopfschmerzen. Zeitweise so stark, dass ich nicht arbeiten gehen konnte. Ich habe diese Art von Kopfschmerzen noch nie in meinem Leben gehabt. Zudem helfen dagegen keine Schmerztabletten.
- hohe Reizbarkeit
- unverändert die oben beschriebenen Kopfschmerzen und allgemein durch die Gesamtsituation ziemliche Niedergeschlagenheit
- hohe Reizbarkeit
- Vereinzelt Einschlaf- und Durchschlafprobleme
Danke fürs Lesen!