Fast keine sexuelle Erfahrung als Frau mit fast 40

[Juliette]

Hallo,
es ist mir peinlich, aber ich muss mich dem stellen.
Ich habe bisher kaum sexeulle Erfahrung gesammelt, nur wenige Male mit Anfang bis Mitte zwanzig.
Momentan bin ich auf Partnersuche (Zeitungs- /INternetkontakte), ganz langsam und komme wieder ins Schleudern, wenn Partner nach meinen Erfahrungen fragen und es nicht glauben können, dass ich seitdem keinen Freund mehr hatte, keine Kinder bzw. (eigene) Familie habe und dennoch stark, kompetent und auch attraktiv wirke.
Ich versuche dann immer zu begründen, dass ich auch Familie habe (die mich in Therapie geführt hatte) usw. Auf einen Mann muss das doch alles abschreckend wirken.
In den Gesprächen "falle ich nicht zusammen", sondern bin sehr erhlich. Allerdings habe ich nie etwas von der Therapie erzählt bisher.

Welcher Mann will mit einer Frau, die Zärtlichkeiten liebt, aber mittlerweile sexuell total unerfahren ist - habe mich in letzter Zeit aber mit dem Thema auseinandergesetzt - , zusammen sein? Wie kann ich das erklären? Mit der Therapie? (Alkoholiker"kind", wenige stabile Beziehungen?, Tod von Geschwistern blabla, das erleben viele).
Kann man dies nochmals wieder bzw. richtig erlernen. Wäre ein Mann dazu bereit?
Ich schäme mich schon sehr dafür.
Ich komme alleine gut klar, stehe "im Leben" (viele gute Kontakte, etc.) aber ich möchte einfach noch Partnerschaft erleben ohne mir Druck zu machen. Viele meiner Kontakte haben Kinder usw. (was mir nichts ausmachen würde, ich komme damit ziemlich gut klar, kann mir momentan nicht vorstellen ein Kind zu bekommen, liebe aber Kinder).

Ich mag deswegen keine Therapy mehr machen. Hatte eine wegen struktureller Probleme gemacht.

Bitte um ernsthafte Antworten - gerade auch von Männern ,
danke!
Juliette

[candle]

Hallo Juliette!

Also es gibt wirklich keinen Grund Dich zu schämen und es gibt sicher Männer, die das eher toll finden, dass da jemand ist, den sie dann "einführen" können. Sex ist doch kein Kampfsport.

Warum das so ist, geht erstmal keinen was an. Erst, wenn es wirklich eine tiefere bimdung gibt, dann würde ich es vielleicht erwähnen.

Psychotherapie ist doch auch kein Makel. Man hat sich eben in einer Krisenzeit Hilfe geholt und geht dann stark daraus hervor- also vielleicht ideal für eine tolle Beziehung.

Irgendwann wird schon der Richtige auftauchen, aber das braucht seine Zeit.

Gruß!
candle

[Gibson_76]

Hallo Juliette,

also mit deinem Alter bist du nich fast 40 sondern knapp über mitte 30.

Aber ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe die selben Gedanken wie du und mir ist es auch oft sehr peinlich, dass ich nicht viele sexuelle Erfahrungen habe.

Aber diese Gedanken bringen einen ja nicht wirklich weiter oder? Also es ist nun mal so wie es ist. Uns Sex mit einem Partner den mann mag kann man nicht kaufen.

Ich mache auchgerade eine Therapie. Bei mir kommt zum Thema Unsicherheit gegenüber Frauen noch Depressionen dazu. Aber ich kämpfe jeden Tag um diese zu besiegen!"!!

Also wenn mir eine Frau gefällt und ich mich in sie verliebe wäre die sexuelle Unerfahrenheit bestimmt kein Grund es nicht zu versuchen. Und auch du wirst dein glück finden!!!

Wenn du magst schreibe mir doch direkt eine Nachrricht!

Dir alles Gute

snowy

[richie]

hallo Juliette !

also ich find es ist kein makel wenn frau wenig erfahrung hätte.
eine therapie is auch kein problem.
ich find gut wenn man an sich arbeitet.

Kann man dies nochmals wieder bzw. richtig erlernen. Wäre ein Mann dazu bereit?

der richtige sicher.

Ich schäme mich schon sehr dafür.

aber du kannst doch nichts dafür


ich denke du solltest weniger mailen mit den singlebörsenmännern sondern dich schneller treffen.
denn beim mailen kommen die typischen beziehungsfragen.
man wird gelöchert und nach dem ersten date ist man sich aber trotzdem unsympathisch.
wozu also vorher alles gross durchkauen?

halt den kontakt am anfang eher kurz, 1 mail am tag, keine 10. und auch keine 5 stunden telefonate oder chats.

trefft euch und schaut wie ihr zueinander passt.

sex. erfahrung und therapie sind wurscht wenn der passt.
sexuelles kann man lernen (musste jede(r))

wichtiger ist dass du dich gut fühlst im moment.
dass du an dir arbeitest wenn du das willst.

und erwarte dir bitte nicht zu viel von den singlebörsen!
da gibt es genug lügner und "schleimer".

geh locker dran und brems deinen kopf

lg, richie

[Gast]

Hallo Juliette,

ich kann natürlich nicht für die Männer sprechen. Ich habe meine nun Expartnerin (mit der ich sehr lange zusammenlebte und mit der ich auch ein Kind habe) kennengelernt, als sie 34 Jahre alt war. Und sie war, wie man so sagt, noch "Jungfrau". Sie schämte sich sogar dafür. Das konnte ich überhaupt nicht verstehen und kann es auch heute noch nicht. Vielleicht kann ich mich da einfach nicht hineinversetzen. Ich fand das ein wenig sogar ganz schön, aber im Großen und Ganzen gesehen nicht wichtig.

Gruß
Anastasius

[SilentMode]

Hallo!

Das mit der Erfahrung beim Sex wird doch gerne überbewertet. Ich glaube nicht daß ein Mann der mit dir zusammen sein möchte irgendwelche Probleme mit deiner Situation hat.

Mich persönlich würde es überhaupt nicht stören oder abschreckend wirken, eher interessant weil es nicht der Masse entspricht. Daß es dich persönlich belastet ist klar, kann ich sehr sehr gut nachvollziehen obwohl ich erst 33 bin und auch das letzte mal mit 21 in den Genuß körperlicher Aufmerksamkeiten kommen durfte.

[debussy]

die frage, die sich mir aufdrängt:

willst du eine bett-beziehung, oder eine partnerschaft.

bei der bett-beziehung könnte ich noch nachvollziehen, dass du ein problem mit deiner "jungfräulichkeit" hast.

wenn du ersnthaft einen partner suchst, dann ist das doch nicht von belang.
es hat so den stellenwert wie der führerschein oder freischwimmer.

ABER!

was erhoffst du dir von diesem single-börsen-quatsch?

soll die anonymität des www. deine (sexuellen) ängste beseitigen. das sublimieren, was du im real life nicht auf die reihe kriegst?
lass dir gesagt sein: es funktioniert nicht.

ich glaube, dass es anders herum eher begreiflich ist.
der grund für deine schwierigkeiten einen partner zu finden ist nicht auf die mangelnde erfahrung zurückzuführen sondern umgekehrt.
deine schwierigkeiten, einen passenden partner zu finden, VERURSACHTEN die mangelnde erfahrung.

kein mann hätte ein problem mit deinen erfahrungsdefiziten.
aber vielleicht gibt es ANDERE defizite, die dazu beitragen, dass sich keiner "drübertraut".

ich hoffe, meine worte waren nicht zu direkt.

lg
deb

[EKS]

Hallöchen,

herrje, ich wundere mich ja nun mit knapp 23 schon, dass sich bei mir bislang nicht viel getan hat. Wenn ich das hier im Forum jedoch teilweise so lese, bin ich echt erstaunt - finde es aber auch nicht schlimm.
Das Problem ist z.T. einfach der Gesellschaftsdruck. Man bekommt es ja beinahe an allen Ecken suggeriert, wie man auszusehen, zu bezieheln und zu sexeln hat (mich nervt das mittlerweile so richtig). Es hat nun mal nicht jeder mit 30 oder 40 tausende von Sexpartnern oder Beziehungspartnern gehabt, wobei ich mich bei einigen von denen auch schon frage, ob die noch ganz richtig ticken. Ich könnte das emotional gar nicht standhalten, glaube ich.

Ich fände es viel besser, wenn auch mal mehr Leute im öffentlichen Rahmen dazu stehen würden, wenn man eben wenig hatte (z.B. Oli Pocher).

Was ich halt auch auffällig finde ist, dass die Personen, die sex- und beziehungslos sind, selten welche sind, die jetzt total unterbelichtet, unattraktiv usw. sind. (ich falle ja auch eher in die Kategorie, dass wenn ich es jemandem in der Uni erzählen würde, da mindestens jeder sagen würde, das könne nicht angehen - also ich habe es mittlerweile durchaus einigen erzählt, dass sich bei mir bislang nichts getan hat und bei meiner Attraktivität und Extravertiertheit wollte das kaum jemand glauben). Aber attraktiv und extravertiert sein sind ja auch nicht alles. Wenn da eben kein Funke überspringt und man kein Affärenfreund ist (?)

Aber sich dafür schämen, bringt an sich nichts. Das ist zwar leicht gesagt, allerdings kann man auch jetzt nicht sagen, dass jemand der wenig Erfahrung hat, die ultimative Schuld an der Situation trägt...

LG
EKS

[SilentMode]

@EKS

Man schämt sich ja nicht unbedingt dafür (ich jedenfalls nicht) aber die psychische Belastung ist erdammt groß. Meist endet das in einer Depression weil man sich total minderwertig fühlt.

[EKS]

@EKS

Man schämt sich ja nicht unbedingt dafür (ich jedenfalls nicht) aber die psychische Belastung ist erdammt groß. Meist endet das in einer Depression weil man sich total minderwertig fühlt.

Hallo SilentMode,

es ist ja nun nicht so, dass ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich habe es schon in mehreren Threads mittlerweile geschrieben, dass das bei mir phasisch variiert. Wenn ich merke, dass ich studientechnisch erfolgreich bin und mein Sozialleben in Bekanntschafts- und Freundschaftshinsicht gut läuft, dann merke ich oft, dass mir das mit der keinen Beziehung zu schaffen macht; bin ich aber, was die beiden anderen Bereiche angeht, eher gefrustet, konzentriere ich mich hauptsächlich darauf. Oder wenn ich eben gesundheitlich angeschlagen bin, interessiert mich das auch nicht wirklich, ob ich nun gerade eine Beziehung habe oder nicht. LEIDER WAR ICH IN DER LETZTEN ZEIT HÄUFIG GESUNDHEITLICH ANGESCHLAGEN!

Ich kann es auch nachvollziehen, dass man deprimiert, melancholisch, wütend ist, wenn man all die Paare beobachtet, wenn alle im Freundeskreis Glück in der Liebe haben usw. (gut, das mit dem Freundeskreis kann ich jetzt persönlich weniger nachvollziehen, weil alle meiner näheren Freunde - sind so sechs bis sieben - auch alle single sind, und v.a. Dauersingle wie ich).

Es ist ja auch nicht so, dass ich das mit der Melancholie nie habe, aber ich versuche mich eben dann, wenn ich merke, dass es mich herunterzieht, auch wieder herauszuziehen, indem ich z.B. mit meinen Freunden mal darüber debattiere, mir ein wenig positives Feedback hole oder was weiß ich halt. Wenn man mal meine Threads bspw. liest oder generell, was ich zum Thema Beziehungen schreibe, kann man ja auch ableiten, dass ich damit, seitdem ich angefangen habe (vor fünf Jahren) und v.a. in der letzten Zeit nicht gerade sehr viel Glück hatte.

LG
EKS

[debussy]

hallo eks!

ja, da gebe ich dir 100% recht. an allen ecken wird einem "VERSUCHT" zu suggerieren, wie das leben zu funktionieren hat.

und gerade DESWEGEN
@all
wäre es nicht ratsam, etwas mehr gelassenheit an den tag zu legen.

eks, du bist sicher hübsch und lieb.

aber noch hübscher und noch liebenswerter bist du, wenn du dir den druck nimmst. wenn du entspannt schaust, was da kommt. oder auch was da nicht kommt.

das ist wahre stärke, die kann man erlernen. alles andere ("wie reiss ich mir einen auf") eher nicht.

best regards

[EKS]

@ debussy: Du Schmeichler...
Spaß beiseite: was ich auf der einen Seite sehr gut nachempfinden kann - ich habe sehr oft hier gelesen, dass v.a. auch Introvertiertsein ein ziemliches Problem darstellen kann - denn ich war selbst mal extrem zurückhaltend, ungesprächig usw. Das Problem beim Introvertiertsein ist, dass man in globaler sozialer Hinsicht nicht gerade gut ankommt. Das habe ich bei mir selbst festgestellt und auch bei anderen.

Du hast schon Recht. Der Druck ist ein ziemliches Problem... und das sich Verstellen auch. Viele stellen sich besser dar, als sie letztlich sind, schreiben sich Attribute zu, die ihnen nicht eigen sind... usw.

[Pitt]

Hallo,
es ist mir peinlich, aber ich muss mich dem stellen.
Ich habe bisher kaum sexeulle Erfahrung gesammelt, nur wenige Male mit Anfang bis Mitte zwanzig.
Momentan bin ich auf Partnersuche (Zeitungs- /INternetkontakte)...,
Auf einen Mann muss das doch alles abschreckend wirken.
Welcher Mann will mit einer Frau, die Zärtlichkeiten liebt, aber mittlerweile sexuell total unerfahren ist - habe mich in letzter Zeit aber mit dem Thema auseinandergesetzt - , zusammen sein? Wie kann ich das erklären?
Kann man dies nochmals wieder bzw. richtig erlernen. Wäre ein Mann dazu bereit?
Ich schäme mich schon sehr dafür.
Bitte um ernsthafte Antworten - gerade auch von Männern ,
danke!
Juliette

Hallo Juliette,
nun versuche ich auch mal eine Antwort.
Sie ist schwierig.
Im Prinzip dürften es Männer Deines Alters sehr begrüssen, wenn Du "wenig Erfahrung" hast. Denn sie können "die Liebe" mit Dir neu entdecken. So eine Quasi-Jungfräulichkeit ist ja nachgeradezu reizvoll.
Es gibt etliche Frauen Deines Alters, die aus einer monogamen, treuen Ehe kommen, in der die Erotik eingeschlafen ist, und die in gewisser Hinsicht in der gleichen Situation sind wie Du.
Die Bedenken, die Deine Internetbekanntschaften womöglich haben, könnten daraus resultieren, dass sie sich fragen, ob Du überhaupt sexuell "interessiert" bist.
Woran hat es denn Deiner Meinung nach gelegen, dass Du die letzten 15 Jahre keine Männerbekanntschaft gemacht hast?
Ich kenne eine Kollegin, die Single ist, nicht unattraktiv, und die offenbar auch keine Affären hat (soweit man das wissen kann). Als Mann kommen einem da eigenartige Gedanken: Vielleicht lesbisch, asexuell, frühkindlicher Missbrauch, von Männern die Schnauze voll, - oder was ist eigentlich los mit der?
Lg
Pitt

[EKS]

Wozu muss man Affären haben?
Ich kenne genügend Singles, die nicht unbedingt von Affäre zu Affäre hecheln.

[luciabava]

Also ich bin ja auch eine von diesen "Spätentwicklern" (übles Wort eigentlich ), und auch wenn ich inzwischen einige Affären hatte, bin ich doch die meiste Zeit allein, also eigentlich Immer-schon-Single mit ein paar Unterbrechungen. Und ich muss sagen, es ist schon eine IMMENSE Herausforderung, dabei glücklich zu sein. Ich meine nicht dieses "Glück" im Sinne von Lottogewinn oder so, sondern einfach zufrieden und mit sich im reinen.

EKS, ich bewundere dich, weil ich den Eindruck habe, du hast in dieser Hinsicht eine ziemliche Gelassenheit, die ich bisher nie aufbringen konnte ... vllt für einige Wochen mal ...

Ich finde auch, es gibt überhaupt keinen Grund, sich für mangelnde sexuelle Erfahrung zu schämen ... aber diese "Scham" entsteht vllt nicht nur aus diesem gesellschaftlichen Druck, sondern daraus, dass man ja wirklich unter dieser Sexlosigkeit leidet, und es nicht "schafft", sie zu beenden.

Für mich ist Sex tatsächlich ein Grundbedürfnis - und wenn dieses nicht gestillt wird, ist es natürlich, sich Fragen zu stellen, ob man vllt nicht die Dinge "mitbringt", die dazu nötig sind ... was dann schlimmstenfalls tatsächlich in einer Depression enden kann.

Wie man nun am besten damit umgeht, versuche ich auch noch herauszufinden ... was meine Schüchternheit betrifft, versuche ich, daran zu arbeiten, mich mehr auf meine Mitmenschen einzulassen ... aber da sollte man auch aufpassen, dass man nicht anfängt zu denken "wenn ich nur erst ANDERS bin, dann wird alles besser", es ist schon eine Gratwanderung.
Ich kann mich auch nicht umdrehen wie einen Handschuh, diese Eigenschaft gehört einfach zu mir ... aber: Scham ist wirklich vollkommen unnötig, das erste, was man tun sollte ist, diesen Umstand für sich zu akzeptieren und das auch nach außen zu zeigen!