Nähe-Distanz-Problem im Job als Sozialarbeiterin

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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MrsNice
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Nähe-Distanz-Problem im Job als Sozialarbeiterin

Beitrag Mo., 06.07.2020, 12:40

Liebes Forum.

Ich bin neu hier und freue mich sehr über eure Sichtweisen.

Ich bin 32 Jahre alt und habe vor 3 Monaten eine Arbeit als Bezugsbetreuerin in einer ambulanten Wohnhilfe für psychisch Kranke begonnen,ich habe eine Ausbildung im medizinischen Bereich.Zu meinen Aufgabenfeldern gehört, die Menschen in ein Selbständiges Leben zu unterstützen,dabei helfe ich bei Anträgen für Ämter,begleite zu Arztterminen und unterstütze sie bei alltäglichen Belangen sowie der Freizeitgestaltung.Der Fokus liegt auf der "Hilfe zur Selbsthilfe".So verstehe ich meine Arbeit auch denn langfristig ist ja angestrebt,das die Menschen wieder Selbständig im Alltag agieren.

Ich betreue insgesamt 5 Klienten.Mit 4 von diesen konnte ich eine professionelle Beziehung aufbauen,sie sehen mich als Unterstützer und wahren eine professionelle Distanz,wir Siezen uns ausschliesslich und sie haben klare Vorstellungen,wie die Unterstützung aussehen soll.

Ein Klient den ich betreue kommt aus dem arabischen Raum und ist wegen eines Traumas das circa 11 Jahre zurückliegt bei mir in Bezugsbetreuung.Er ist geschieden und hat zwei Kinder.
Das "Problem" dem ich gegenüber stehe ist,das er mich als Therapeutin nicht ernst nimmt, oder überhaupt das Setting,denn er sieht sich Selbst nicht als Hilfebedürftig an,wenn ich ihn nach Zielen frage die er innerhalb der Therapie anstrebt, ist die Antwort "Ausbruch aus der Routine" er sucht jemanden, mit dem er seine Freizeit gestalten kann.
Dies führt zu einer unklaren therapeutischen Verhältnissen und ich gebe zu,das ich mich ausgenutzt fühle,denn es gibt kein Ziel,auf das wir hinarbeiten und ich sehe mich nicht dafür Zuständig,ihm als Freizeitpartner zu dienen,sondern ihm dabei zu helfen,ein soziales Netz aufzubauen,ausserhalb der Betreuung,das könnte in etwa die Vermittlung in eine Selbsthilfegruppe oder das finden eines Vereins sein.Ich habe des öfteren versucht ihm mitzuteilen,das ich gesietzt werden möchte.Er setzt sich darüber hinweg und verfällt ins du,ich bleibe immer beim Sie und Nachnamen.

Hinzu kommt,das er bei einem unserer Termine über die Sexualität zu seiner Exfrau gesprochen hat, sie war ihm "zu langweilig im Bett" und sie hätten es immer "in dunklen Räumen gemacht". Mir war sichtlich unangenehm das er dies während unserer Treffen anspricht und ich habe es auch als eine Art Avance wahrgenommen, ich habe ihm deutlich mitgeteilt, das ich keine Psychotherapeutin bin und dieses Thema meine Kompetenzen überschreitet.Er versucht mich zum Essen einzuladen, will mit mir als sogenannte Teilhabeaktivität die wir durchaus anbieten ins Schwimmbad..Mir ist das zuviel Nähe und ich fühle mich durch ihn missbraucht,denn ich glaube,er geniesst es einfach Zeit mit einer jungen Frau zu verbringen,aber therapeutisch geht es nicht weiter.

Ich habe ihm abgeboten ihn bei der Suche eines Psychotherapeuten zu unterstützen,aber das lehnt er ab,denn er wäre nicht darauf angewiesen und er wäre nicht psychisch Krank.Dann versuche ich zu vermitteln,das es einen Grund gibt weshalb er in Therapie ist und wenn er sich nicht als Hilfebedürftig ansieht,im Grunde keine Eingliederungshilfe benötigt.

Ich will meine Zeit nicht damit vergeuden,jemanden weiter dabei zu unterstützen, das Hilfesystem auszunutzen und sich auf seiner EU Rente auszuruhen,ich verschwende ich ja auch die Zeit des Klienten,denn er erhält keine angemessene Therapie,wenn er sich dem nicht öffnet.
Mir graut es vor dem nächsten Termin mit ihm,denn ich fühle mich nicht wohl bei der Sache.

Ich würde mich sehr über Anregungen und Ratschläge freuen,ohne verurteilt zu werden,denn die Situation belastet mich sehr und ich gebe wirklich mein Bestes im Job,will aber auch nicht als Projektionsfläche für nicht erfüllte Wünsche genutzt werden.

Die Angebote zur Freizeitgestaltung wie schwimmen schlage ich natürlich immer wieder aus und versuche deutlich zu machen, das es mein Job ist,ihn zu unterstützen ich aber erwarte,das er sich Gedanken bezüglich seiner Therapieziele macht,damit wir eine Grundlage zur gemeinsamen Zusammenarbeit haben.

Ich würde ihn am liebsten an einen männlichen Bezugsbetreuer abgeben,habe aber Angst,das mein Chef dies als mein Scheitern ansieht.

Danke fürs Lesen!

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Tristezza am Mo., 06.07.2020, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Absätze zur besseren Lesbarkeit eingefügt.

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Bluemoon123
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 13:25

Hallo Mrs Nice,

ich bin auch Sozialabeiterin, deshalb antworte ich Dir als erstes mal mit der Frage, hast Du bei Deinem Träger Supervision? Oder zumindest die Möglichkeit der Supervision? Denn dein Problem mit dem Klienten ist ein wirklich typisches Supervisionsthema. Abgrenzung, Nähe/Distanz, Fachlichkeit, das alles kommt mir beim Lesen Deiner Zeilen in den Sinn und sprengt komplett den Rahmen eines Internetforums. Also mein Tipp bzw. ausdrücklicher Appell an Dich, such Dir eine Supervision. Wenn Euer Träger das nicht anbietet, dann kannst Du Dir auch selbst was suchen und mit Deinem Chef besprechen ob und wie er sich an den Kosten beteiligt. Gerade als Berufsanfängerin ist das in diesem Bereich essentiell!

Zum eigentlichen Thema hab ich nur ein paar Anmerkungen. Du sprichst immer von "Therapie". Das irritiert mich sehr. Ist das Euer Sprachgebrauch? Nennt man das, was Du machst bei Euch wirklich Therapie? Für mich wäre das ein Hilfeplan für die Betreuung. Therapie würde ich das in dem Setting nicht nennen. Es könnte sein, dass Eure Klienten sich dadurch auch schwer tun in der Abgrenzung, wenn Du selbst von Therapie sprichst und dann aber eine Psychotherapie anregen möchtest.

Eine weitere Anmerkung, zu Deiner Angst den Klienten abzulehen und dass das als Scheitern gesehen wird. Also ich finde es völlig normal, dass man nicht mit jeder Person gleich gut kann. Wenn es Gründe gibt, warum die Zusammenarbeit nicht funktioniert, dann ist es nur professionell sich einzugestehen, dass es eben nicht geht und den Klienten an einen Kollegen abzugeben. Wenn Du Bedenken hast, mit Deinem Chef zu sprechen, dann sprich doch erstmal mit Deinen Kollegen und frage sie, wie sie so etwas normalerweise handhaben. Du bist sicher nicht die Erste, die mit einem Klienten solche Probleme hat, dass sie darüber nachdenkt ihn abzugeben. Ein guter Chef wird dies auch nicht als Scheitern betrachten.

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Candykills
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 13:37

Ich werde selbst betreut, ich finde solche Vorschläge, wie gemeinsam ins Schwimmbad zu gehen, völlig daneben.
Ich denke, dass du mit deinem Chef darüber sprechen könntest diesen Klienten abzugeben. Hat in meinen Augen nichts mit Scheitern zu tun, sondern es passt zwischenmenschlich nicht. Ich vermute, dass sein Respekt dir gegenüber auch nicht mehr viel wachsen wird. Vielleicht wäre es besser für ihn, wenn er einen männlichen Betreuer bekäme. Deswegen mein Rat beim Chef das anzusprechen und auch zu sagen, dass vielleicht ein männlicher Betreuer ihn "besser im Griff" hätte.
Ansonsten: betreutes Wohnen ist eine freiwillige Angelegenheit, wenn er das nicht will oder braucht, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob es überhaupt sinnvoll ist, ihm das anzubieten.
Und du siehst das richtig: es geht darum, dass du ihm Hilfestellungen gibst, sich ein soziales Umfeld oder ähnliches aufzubauen. Du bist nicht seine Freundin, mit der er seine Freizeitunternehmungen gestallten kann.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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MrsNice
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 14:06

Liebe Bluemoon

Wir haben eine Supervision,die 2 wöchig im Team stattfindet.Wäre die Supervision 1:1 würde ich es ansprechen,aber vor dem Team will ich das nicht.
Eine Kollegin gab mir auch den Ratschlag, den Chef um einen Betreuer wechsel zu bitten.Ich weiß, das es mit Professionalität zu tun hat auch schwierige Situationen auszuhalten und als Chance zu begreifen,aber mit manchen Menschen kann man einfach nicht und die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß,weshalb es am vernünftigsten ist,früh genug zu intervenieren.

Danke für eure unterstützenden Worte

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theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 14:12

Professionalität heißt meiner Meinung nach sich auch einzugestehen, dass man kein Wunderwuzzi ist und alles regeln kann. Demnach finde ich deine bisherigen Gedanken dazu gut. Es ist professioneller ihn "einzutauschen" bzw. "abzugeben" als deine Energie umsonst verpuffen zu lassen.

Sollte er auch bei einem Kollegen keine klare Zielsetzung auf die Kette bekommen, ist tatsächlich darüber nachzudenken ob er überhaupt in der geeigneten Hilfsmaßnahme ist. Ansonsten: Klarheit und Deutlichkeit. Wenn er dir grenzüberschreitend kommt - direkt darauf hinweisen. Ich gehe davon aus, dass du seine und deine Rolle schon mehrfach ihm gegenüber kommuniziert hast.

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen


Bluemoon123
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 14:18

Schade, dass ihr keine Einzel-Supervision habt. Hast du auch keine Möglichkeit, das bei deinem Chef zu beantragen? Gerade wenn man einen neuen Job anfängt (und du schreibst ja, du machst das erst seit 3 Monaten) finde ich das wirklich wichtig, und auch einen guten Grund für eine Einzelsupervision.

Vielleicht kannst Du trotzdem mal überlegen, das auch in der Team-Supervision anzusprechen. Grundsätzlich ist die Idee der Team-Supervision ja, dass einen die Kollegen eben gerade bei solchen Problemen auch unterstützen. Ich weiß, dass die Realität in vielen Teams anders aussieht. Aber das finde ich so schade, denn genau solche Probleme sind wahrlich keine Einzelprobleme. Die hat jede oder jeder früher oder später mal. Nicht exakt das gleiche, aber das dahinterliegende Problem der Grenz-Setzung bzw. Klienten die diese aus unterschiedlichsten Gründen überschreiten. Und wo es einem eben nicht oder nur sehr schwer gelingt Grenzen deutlich zu setzen. In einem guten Team sollte sowas absolut ansprechbar sein.

Und ich sehe es wie Du, schwierige Situationen auszuhalten gehört zwar dazu, aber es gehört genauso dazu zu erkennen, wenn es eben nicht geht. Und auch für Deinen Klienten wäre es vielleicht besser, wenn er jemanden hat, der besser mit ihm umgehen kann. Das sehe ich absolut nicht als Scheitern, sondern als professionelles Handeln. Ich habe das auch schon gemacht, dass ich Klienten an meinen Kollegen "abgegeben" habe. Und umgekehrt ist das auch schon vorgekommen.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 06.07.2020, 15:12

wie die anderen möchte auch ich die ermuntern das in der Team-Supervision anzusprechen.
Dafür ist Supervision doch da und das ist ja nun auch kein sooo ungewöhnliches Problem.

Oder hast du auch die Möglichkeit mal Einzel-Supervision zu nehmen?

Vielleicht solltest die dich auch klar - noch klarer positionieren und abgrenzen und immer wieder benennen worum es geht.
Also dass du eben keine Freizeitpartnerin bist.
Und wenn er ins "du" fällt sofort höflich, aber sehr klar benennen und auffordern das SIE einzuhalten. Immer wieder.

Was mir auch einfällt: Hast oder hattest du interkulturelles Training?
Das kann in solchen Fällen auch sehr viel bringen.

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Beitrag Di., 07.07.2020, 12:51

Danke für eure zahlreichen Antworten und Ratschläge die mich nur doch in meiner Absicht bestärkt haben,Mut zu haben und es bei der Chefin anzusprechen.Ich werde ihn definitiv abgeben,denn ich kann keine positiven Aspekte mehr finden und hatte wieder eine schlaflose Nacht,weil ich mich emotional ausgenutzt fühle.Der Kerle ist dabei sich zu verknallen,spürt das es mir unangenehm ist und rudert nicht zurück.Das kann ich mit meinen Werten nicht in Einklag bringen.

Liebe Dank!

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Mie
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Beitrag Di., 07.07.2020, 13:50

Dein Scheitern? Dieser Herr weigert sich doch mitzuarbeiten. Als ob dein Kollege an dieser Stelle Berge versetzen könnte. Ich würde diesen "Fall" mit der Teamleitung/vorgesetzten Person besprechen. Und wenn da kein Verständnis da ist oder keine Möglichkeit des konstruktiven Austausches spricht das nicht gerade für die nächsthöhere Instanz.

Ich weiss gar nicht warum dieser Herr noch bei euch Termine bekommt. Scheinbar belästigt ihr eher ihn damit als dass ihr ihm helfen könnt.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:00

MrsNice hat geschrieben: Di., 07.07.2020, 12:51 .Der Kerle ist dabei sich zu verknallen,spürt das es mir unangenehm ist und rudert nicht zurück.Das kann ich mit meinen Werten nicht in Einklag bringen.

Liebe Dank!
So sehr ich dich verstehe und dir auch rate das anzusprechen und auch den Fall abzugeben.

Es wäre deine Aufgabe das auch zu reflektieren (mit Hilfe, mit Supervision, mit interkulturellem Training)

Dass Klienten sich nicht so verhalten wie du das richtig findest, nicht so mitarbeiten, sich verknallen... das alles wird dir immer wieder passieren.
Ich fände es wichtig da auch den kulturellen Hintergrund zu beleuchten, denn du wirst nicht nur mit Klienten aus deinem Kulturkreis, deiner Schicht, deinem Wertekanon arbeiten

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Mie
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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:14

Ich muss gerade schmunzeln. Jetzt soll sie Ihm nicht nur helfen, sie soll sich auch noch an diesen Umgangston anpassen. Bitte nicht...

Als ob er sich von interkulturellem Training beeindrucken lässt. Dass er keinen Respekt vor ihr hat ist ja wohl unschwer zu erkennen.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:18

Mie hat geschrieben: Di., 07.07.2020, 14:14 Ich muss gerade schmunzeln. Jetzt soll sie Ihm nicht nur helfen, sie soll sich auch noch an diesen Umgangston anpassen. Bitte nicht...

Als ob er sich von interkulturellem Training beeindrucken lässt. Dass er keinen Respekt vor ihr hat ist ja wohl unschwer zu erkennen.
Ähm, SIE ist die professionelle Helferin und nicht irgendeine Bekannte. Auch keine Ehrenamtlerin, SIE ist die mit Qualifikation und Aufgabe.
Und ja, da erwarte ich etwas Reflektion.
Sie wird gerade in dem Bereich nicht immer die idealen Klienten haben

Und ich hab nirgendwo geschrieben dass sie ihren "Umgangston" anpassen soll.
Ausser natürlich Überschreitungen wie ein DU immer sofort klar benennen und unterbinden.

Es soll sich auch nicht ER vom interkulturellen Training beeindrucken lassen, sondern sie Hintergründe kennen lernen und ihre Möglichkeiten damit erweitern. Nochmal, SIE ist die professionelle Helferin.

Gerade auch interkulturelles Training gibt es nicht umsonst und es ist in vielen Bereichen sehr sehr hilfreich

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Mie
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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:28

Ja das ist wahr. Sie ist die professionelle Helferin ihm bei Fragen und Problemen zur Seite zu stehen. Ich nehme mal an die Qualifikation braucht sie vor allem hierfür und nicht dazu ihren Klienten die kulturellen "Windeln" zu wechseln.

Ich sehe bei diesem Klienten keinen Bedarf. Scheint er im Gespräch auch ausreichend oft ausgedrückt zu haben.

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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:31

was heisst denn bitte "kulturelle Windeln" wechseln?
Ich finde das sehr abwertend und despektierlich.
Doch, auch diese Klienten gibt es, das wird ihr öfter begegnen.
Menschen aus anderen Kulturkreisen, aus anderer Sozialisation, Gesellschaftsschicht, Wertesystem.
Und natürlich auch Mann-Frau-Differenzen
Ich halte es für sehr sinnvoll sich auch dafür zu wappnen, das Rüstzeug anzueignen.

Ob der Klient jetzt Bedarf hat kann sicher keiner so locker von aussen beurteilen.

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Beitrag Di., 07.07.2020, 14:33

Das bedeutet dass wenn man etwas bekommt (in diesem Fall er von ihr) man auch bereit ist das anzunehmen. Wenn diese Bereitschaft nicht vorhanden ist erübrigen sich sämtliche weitere Gespräche.

Das erwartet man hier im Forum doch auch von den Mitschreibenden dass sie für ihr Verhalten die Konsequenzen tragen. Und er trägt die Konsequenzen seines Verhaltens ebenso.

Edit 15:39: Unsere Gruppenthera meinte einmal, um während der Therapie beleidigt zu werden wird sie nicht hoch genug bezahlt.
Zuletzt geändert von Mie am Di., 07.07.2020, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

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