Erfahrungen mit Video-Sprechstunde?
Erfahrungen mit Video-Sprechstunde?
Seit kurzem ist es ja für (Fach-)Ärzte und Psychotherapeuten möglich, Video-Sprechstunden anzubieten. Das Ganze läuft wohl über zertifizierte Software, ist Ende-zu-Ende verschlüsselt, die Verbindung kann nur über einen vorher generierten (Einmal-)Schlüssel aufgerufen werden, Datenschutz und -sicherheit dürften also einigermaßen gesichert sein (und um den Aspekt geht es mir hier auch nicht!)
Meine Analytikerin brachte das neulich zur Sprache und fragte, ob das für mich eine Option wäre, meine Stunden per Video-Sprechstunde abzuhalten, falls das nötig werden sollte. Sie geht ziemlich fest davon aus, dass sie über kurz oder lang entweder selbst in Quarantäne ist (als Kontaktperson oder als selbst Betroffene) oder dass sie aufgrund von Schulschließungen oder sonstigen Einschränkungen ihren regulären Praxisbetrieb nicht aufrechterhalten kann. Zumal sie auch viele Krebspatienten in ihrer Praxis hat, also Menschen, die aufgrund eines eingeschränkten Immunsystems ohnehin zur Hochrisikogruppe gehören...
Ich habe da ziemlich gemischte Gefühle. Einerseits finde ich es gut, dass sie sich darüber Gedanken macht und sich damit auseinandersetzt, wie es trotz der Corona-Einschränkungen weitergehen könnte. Dass sie als Analytikerin auch keine Berührungsängste hat, was neue Technologien angeht. Gleichzeitig dürfte da ja auch ein gewisses Eigeninteresse dahinter stecken, denn wenn sie wegen Corona ihren Praxisbetrieb einstellen muss, dann hätte sie ja auch einen heftigen Verdienstausfall zu verkraften.
Die andere Seite: Ich befürchte, dass es für mich nicht dasselbe ist, wie mit ihr in einem Raum zu sitzen. Dass dann einfach irgendwas fehlt, an Kontakt, Verbindung usw. Und das ist etwas, was für mich zurzeit im Therapieprozess elementar wichtig ist, ohne das funktioniert Therapie für mich nicht im Moment (das ist meine Vermutung). Ich bin auch niemand, die dann mal locker einen Telefontermin dazwischen schiebt (hatte sie mal angeboten, als ganztägig Handwerker in der Praxis waren und auch einmal, als ich wegen einer Dienstreise unterwegs war) - da hab ich dankend verzichtet und den Termin lieber komplett ausfallen lassen, weil das am Ende nur mehr emotionale Verwirrung bei mir anrichtet als dass es mir hilft.
Jetzt geht es allerdings nicht nur um einen einzelnen Termin, sondern um einen (vermutlich) längeren Zeitraum, von dem keiner sagen kann, wie lange er dauern wird. Jetzt fällt das außerdem in eine (für mich) kritische Phase, wo es um die Rückkehr an meinen Arbeitsplatz geht und wo mir auch klar ist, dass ich diese Therapiestunden und die (emotionale) Rückkopplung mit der Analytikerin dringend brauche, um meine emotionalen Verwirrungen und Zustände, die da ganz sicher entstehen werden, frühzeitig aufzudröseln und zu entwirren, bevor sie mich im Job komplett lahmlegen.
Klassisches Dilemma. Ich brauch jetzt auch nicht so sehr Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Ich werde es mit der Video-Sprechstunde versuchen, falls es dann wirklich soweit kommen sollte. Ob es für mich hilfreich ist, werde ich dann sehen müssen.
Mich interessiert eher: Habt ihr Therapie-Erfahrungen mit Video-Sprechstunde gemacht? Wie war das für euch? Wärt ihr in der aktuellen Situation bereit, auf Video-Stunden umzusteigen (besser als nichts...), wäre es euch irgendwie egal? Oder wäre das etwas, was ihr für euch komplett ausschließen würdet (- und warum?)?
Bin gespannt auf eure Ansichten und Einschätzungen.
Meine Analytikerin brachte das neulich zur Sprache und fragte, ob das für mich eine Option wäre, meine Stunden per Video-Sprechstunde abzuhalten, falls das nötig werden sollte. Sie geht ziemlich fest davon aus, dass sie über kurz oder lang entweder selbst in Quarantäne ist (als Kontaktperson oder als selbst Betroffene) oder dass sie aufgrund von Schulschließungen oder sonstigen Einschränkungen ihren regulären Praxisbetrieb nicht aufrechterhalten kann. Zumal sie auch viele Krebspatienten in ihrer Praxis hat, also Menschen, die aufgrund eines eingeschränkten Immunsystems ohnehin zur Hochrisikogruppe gehören...
Ich habe da ziemlich gemischte Gefühle. Einerseits finde ich es gut, dass sie sich darüber Gedanken macht und sich damit auseinandersetzt, wie es trotz der Corona-Einschränkungen weitergehen könnte. Dass sie als Analytikerin auch keine Berührungsängste hat, was neue Technologien angeht. Gleichzeitig dürfte da ja auch ein gewisses Eigeninteresse dahinter stecken, denn wenn sie wegen Corona ihren Praxisbetrieb einstellen muss, dann hätte sie ja auch einen heftigen Verdienstausfall zu verkraften.
Die andere Seite: Ich befürchte, dass es für mich nicht dasselbe ist, wie mit ihr in einem Raum zu sitzen. Dass dann einfach irgendwas fehlt, an Kontakt, Verbindung usw. Und das ist etwas, was für mich zurzeit im Therapieprozess elementar wichtig ist, ohne das funktioniert Therapie für mich nicht im Moment (das ist meine Vermutung). Ich bin auch niemand, die dann mal locker einen Telefontermin dazwischen schiebt (hatte sie mal angeboten, als ganztägig Handwerker in der Praxis waren und auch einmal, als ich wegen einer Dienstreise unterwegs war) - da hab ich dankend verzichtet und den Termin lieber komplett ausfallen lassen, weil das am Ende nur mehr emotionale Verwirrung bei mir anrichtet als dass es mir hilft.
Jetzt geht es allerdings nicht nur um einen einzelnen Termin, sondern um einen (vermutlich) längeren Zeitraum, von dem keiner sagen kann, wie lange er dauern wird. Jetzt fällt das außerdem in eine (für mich) kritische Phase, wo es um die Rückkehr an meinen Arbeitsplatz geht und wo mir auch klar ist, dass ich diese Therapiestunden und die (emotionale) Rückkopplung mit der Analytikerin dringend brauche, um meine emotionalen Verwirrungen und Zustände, die da ganz sicher entstehen werden, frühzeitig aufzudröseln und zu entwirren, bevor sie mich im Job komplett lahmlegen.
Klassisches Dilemma. Ich brauch jetzt auch nicht so sehr Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Ich werde es mit der Video-Sprechstunde versuchen, falls es dann wirklich soweit kommen sollte. Ob es für mich hilfreich ist, werde ich dann sehen müssen.
Mich interessiert eher: Habt ihr Therapie-Erfahrungen mit Video-Sprechstunde gemacht? Wie war das für euch? Wärt ihr in der aktuellen Situation bereit, auf Video-Stunden umzusteigen (besser als nichts...), wäre es euch irgendwie egal? Oder wäre das etwas, was ihr für euch komplett ausschließen würdet (- und warum?)?
Bin gespannt auf eure Ansichten und Einschätzungen.
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Spannendes Thema finde ich.
Ich bin aktuell ja glücklicherweise in der Situation, dass ich meine Therapiestunden nicht wirklich brauche und sie daher eh schon sehr sporadisch legen kann, teils mit mehreren Wochen Pause dazwischen. Ich wäre also aktuell an dem Punkt zu sagen, ich leg wieder eine Pause ein, mit ungewisser Dauer (wäre nicht das erste Mal).
Wäre meine Situation jetzt aber anders, ich glaube ich würde es trotzdem nicht per Video machen. Ich bin ja im Allgemeinen ganz froh drum, den ganzen Kram den ich mit ihr bespreche, bei ihr in der Praxis lassen zu können. Das wäre bei einer Videosprechstunde ja ganz anders, da würde das gesprochene Wort von mir in meiner Wohnung bleiben, würde nicht danach in all den anderen abgehaltenen Stunden mit anderen Patienten untergehen. Ich hätte all das Gesagte hier in meinem sicheren Hafen, es würde in der Luft liegen und wäre nahezu immer greifbar. Das möchte ich nicht. Abgesehen davon, wüsste ich auch nicht, wo ich mich niederlassen sollte, ohne bewusst/unbewusst vielleicht noch zu viel von mir preiszugeben, in dem was sie außer mir eventuell noch zu sehen bekommt. Vermutlich würde ich vorher penibelst aufräumen, alles wegstellen und am Ende meine eigene Wohnung nicht mehr kennen - denn das meist geordnete Chaos was hier herrscht, will ich ihr auch nicht präsentieren.
Also für mich wäre eine Videosprechstunde daher ausgeschlossen und ich bin aktuell darüber froh, mir darum keine Gedanken machen zu müssen, weil es meine Umstände nicht wirklich erfordern.
Was mir aber beim Lesen deines Beitrags gekommen ist... Wäre es nicht vielleicht gut, schon jetzt eine Videostunde einzubauen, wenn ihr euch danach nochmal im realen Kontakt treffen könnt um darüber zu sprechen wie es war, was es braucht und so? Also quasi nicht erst warten bis es nicht mehr anders geht und du danach vielleicht nicht aufgefangen werden kannst. So als Testlauf mit realer Reflexion im Anschluss?
Ich bin aktuell ja glücklicherweise in der Situation, dass ich meine Therapiestunden nicht wirklich brauche und sie daher eh schon sehr sporadisch legen kann, teils mit mehreren Wochen Pause dazwischen. Ich wäre also aktuell an dem Punkt zu sagen, ich leg wieder eine Pause ein, mit ungewisser Dauer (wäre nicht das erste Mal).
Wäre meine Situation jetzt aber anders, ich glaube ich würde es trotzdem nicht per Video machen. Ich bin ja im Allgemeinen ganz froh drum, den ganzen Kram den ich mit ihr bespreche, bei ihr in der Praxis lassen zu können. Das wäre bei einer Videosprechstunde ja ganz anders, da würde das gesprochene Wort von mir in meiner Wohnung bleiben, würde nicht danach in all den anderen abgehaltenen Stunden mit anderen Patienten untergehen. Ich hätte all das Gesagte hier in meinem sicheren Hafen, es würde in der Luft liegen und wäre nahezu immer greifbar. Das möchte ich nicht. Abgesehen davon, wüsste ich auch nicht, wo ich mich niederlassen sollte, ohne bewusst/unbewusst vielleicht noch zu viel von mir preiszugeben, in dem was sie außer mir eventuell noch zu sehen bekommt. Vermutlich würde ich vorher penibelst aufräumen, alles wegstellen und am Ende meine eigene Wohnung nicht mehr kennen - denn das meist geordnete Chaos was hier herrscht, will ich ihr auch nicht präsentieren.
Also für mich wäre eine Videosprechstunde daher ausgeschlossen und ich bin aktuell darüber froh, mir darum keine Gedanken machen zu müssen, weil es meine Umstände nicht wirklich erfordern.
Was mir aber beim Lesen deines Beitrags gekommen ist... Wäre es nicht vielleicht gut, schon jetzt eine Videostunde einzubauen, wenn ihr euch danach nochmal im realen Kontakt treffen könnt um darüber zu sprechen wie es war, was es braucht und so? Also quasi nicht erst warten bis es nicht mehr anders geht und du danach vielleicht nicht aufgefangen werden kannst. So als Testlauf mit realer Reflexion im Anschluss?
Liebe Lisbeth!
Bei uns ist es so, dass wir beide zur Risiko Gruppe gehören.
Er ist älter als 65 und ich habe Asthma und Heuschnupfen.
In der letzten Stunde meinte er, er würde derzeit nicht davon ausgehen, dass die Stunden nicht stattfinden können. Körperkontakt gibt es aber momentan keinen, also nicht mal Händeschütteln vorher und nachher.
Nichtsdestotrotz weiß ja niemand, wie es weiter geht.
Für die Kleinen ist das ziemlich belastend und deshalb haben wir in der letzten Stunde darüber gesprochen, was wir tun, sollte es doch zu einem allgemeinen „gar nicht mehr aus dem Haus gehen, wenn es nicht unbedingt nötig ist“ kommen sollte.
Er hat mir ebenfalls Video angeboten oder telefonieren.
Und mir geht es wie dir, das ist nicht das gleiche, weil ich den realen Kontakt brauche.
Allerdings geht es mir tatsächlich so, dass dieser Kontakt besser ist, als gar kein Kontakt.
Mich beruhigt es sehr, dass er darüber nachdenkt, wie ein Kontakt trotzdem stattfinden kann.
Und ich würde Video auf jedem Fall vorziehen, statt telefonieren. Und das obwohl ich nicht mal skype nutze.
Ich habe allerdings den absoluten Vorteil, dass ich aus diversen Gründen ein Zimmer mit Schallschutztüre habe, so dass ich sicher sein kann, dass sonst niemand mithört.
Sonst wäre das für mich tatsächlich sehr schwierig, würde jetzt nicht unbedingt für Video-Therapeuten Kontakt in den Keller gehen wollen.
Bei uns ist es so, dass wir beide zur Risiko Gruppe gehören.
Er ist älter als 65 und ich habe Asthma und Heuschnupfen.
In der letzten Stunde meinte er, er würde derzeit nicht davon ausgehen, dass die Stunden nicht stattfinden können. Körperkontakt gibt es aber momentan keinen, also nicht mal Händeschütteln vorher und nachher.
Nichtsdestotrotz weiß ja niemand, wie es weiter geht.
Für die Kleinen ist das ziemlich belastend und deshalb haben wir in der letzten Stunde darüber gesprochen, was wir tun, sollte es doch zu einem allgemeinen „gar nicht mehr aus dem Haus gehen, wenn es nicht unbedingt nötig ist“ kommen sollte.
Er hat mir ebenfalls Video angeboten oder telefonieren.
Und mir geht es wie dir, das ist nicht das gleiche, weil ich den realen Kontakt brauche.
Allerdings geht es mir tatsächlich so, dass dieser Kontakt besser ist, als gar kein Kontakt.
Mich beruhigt es sehr, dass er darüber nachdenkt, wie ein Kontakt trotzdem stattfinden kann.
Und ich würde Video auf jedem Fall vorziehen, statt telefonieren. Und das obwohl ich nicht mal skype nutze.
Ich habe allerdings den absoluten Vorteil, dass ich aus diversen Gründen ein Zimmer mit Schallschutztüre habe, so dass ich sicher sein kann, dass sonst niemand mithört.
Sonst wäre das für mich tatsächlich sehr schwierig, würde jetzt nicht unbedingt für Video-Therapeuten Kontakt in den Keller gehen wollen.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
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Erfahrung habe ich nicht. Meine Therapeutin ist bereits zu Hause, weil sie zu einer Risikogruppe gehört, d.h. meine Therapiestunden fallen momentan aus, aber es ist noch unklar, ob es nur ein kurzer Zeitraum sein wird, oder ein längerer.lisbeth hat geschrieben: ↑Fr., 13.03.2020, 08:51Mich interessiert eher: Habt ihr Therapie-Erfahrungen mit Video-Sprechstunde gemacht? Wie war das für euch? Wärt ihr in der aktuellen Situation bereit, auf Video-Stunden umzusteigen (besser als nichts...), wäre es euch irgendwie egal? Oder wäre das etwas, was ihr für euch komplett ausschließen würdet (- und warum?)?
Sie hat mir angeboten zu telefonieren, aber das ist nichts für mich.
Mit Video-Sprechstunden hätte ich auch Probleme. Ich benutze auch privat kein Video-Telefon, weil ich mich dabei zu unwohl fühle. Woran es liegt, weiß ich nicht genau. Ein Teil des Problems wird sein, dass plötzlich jemand in meinen privaten Bereich eindringt, wo normalerweise niemand ist. Aber das ist es nicht allein.
Vielleicht wäre es auch nur eine Frage der Gewohnheit. Ich bin nicht sicher.
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Danke für euren Input!
Und ich hab mich auch dabei ertappt, dass ich schon darüber nachgedacht habe, welche Ecke meiner Wohnung ich ihr dann überhaupt 'zeigen' würde - irgendwas, was halbwegs neutral ist... Das ist mir irgendwie zu persönlich, und ich weiß auch nicht, ob ich die Analytikerin dann in ihrer (häuslichen??) Umgebung sehen möchte.
Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass ihre Art zu arbeiten, über Video genauso funktioniert. Sie hat eine total sensible Wahrnehmung, nimmt Schwingungen wahr, die im Raum sind und spricht das auch an. Und daraus ergeben sich dann oft wichtige Impulse und Aspekte. Ich weiß nicht, wieviel sie dann noch über Video mitbekommt. Und umgekehrt geht es auch für mich ganz stark um Schwingungen und den Beziehungsaspekt, dass ich ihr Da-Sein und ihre Zugewandtheit wirklich erleben und spüren kann und darüber bei mir auch ein wenig mehr Objektkonstanz wachsen kann. Ich glaub über Video wäre ich dann ganz stark im "Robotermodus" und weniger beim Spüren und Erleben, zumal Videokonferenzen etwas sind, was für mich ganz stark mit dem Arbeitskontext verknüpft ist...
Wenn sich das jetzt nicht mit meiner Rückkehr an den Arbeitsplatz überschneiden würde, wäre ich da vielleicht auch entspannter und würde einfach mal ausprobieren. Und notfalls, wenn es für mich nicht funktioniert, dann eben eine Pause einlegen...
Ja, das ist irgendwie auch so ein Faktor, der bei mir rumwabert, den ich aber bisher noch gar nicht so ausformuliert hatte.Fighter1993 hat geschrieben: ↑Fr., 13.03.2020, 09:46 das wäre bei einer Videosprechstunde ja ganz anders, da würde das gesprochene Wort von mir in meiner Wohnung bleiben, würde nicht danach in all den anderen abgehaltenen Stunden mit anderen Patienten untergehen. Ich hätte all das Gesagte hier in meinem sicheren Hafen, es würde in der Luft liegen und wäre nahezu immer greifbar. Das möchte ich nicht.
Und ich hab mich auch dabei ertappt, dass ich schon darüber nachgedacht habe, welche Ecke meiner Wohnung ich ihr dann überhaupt 'zeigen' würde - irgendwas, was halbwegs neutral ist... Das ist mir irgendwie zu persönlich, und ich weiß auch nicht, ob ich die Analytikerin dann in ihrer (häuslichen??) Umgebung sehen möchte.
Da hab ich immerhin den Vorteil, dass ich alleine wohne, ich laufe also auch nicht Gefahr, dass dann irgendwer ins Zimmer kommt. Könnte aber passieren, dass die Kinder der Analytikerin dann mal zufällig ins Bild kommen, so in der Art...
Man sollte für überhaupt gar keinen Therapeutenkontakt in den Keller gehen müssen, finde ich
Das ist eine gute Idee, werde ich ihr vielleicht mal vorschlagen. Dann gibt es wenigstens noch die Möglichkeit, das nochmal im Realkontakt rückzukoppeln wenn es total schräg laufen sollte.Fighter1993 hat geschrieben: ↑Fr., 13.03.2020, 09:46 Wäre es nicht vielleicht gut, schon jetzt eine Videostunde einzubauen, wenn ihr euch danach nochmal im realen Kontakt treffen könnt um darüber zu sprechen wie es war, was es braucht und so? Also quasi nicht erst warten bis es nicht mehr anders geht und du danach vielleicht nicht aufgefangen werden kannst. So als Testlauf mit realer Reflexion im Anschluss?
Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass ihre Art zu arbeiten, über Video genauso funktioniert. Sie hat eine total sensible Wahrnehmung, nimmt Schwingungen wahr, die im Raum sind und spricht das auch an. Und daraus ergeben sich dann oft wichtige Impulse und Aspekte. Ich weiß nicht, wieviel sie dann noch über Video mitbekommt. Und umgekehrt geht es auch für mich ganz stark um Schwingungen und den Beziehungsaspekt, dass ich ihr Da-Sein und ihre Zugewandtheit wirklich erleben und spüren kann und darüber bei mir auch ein wenig mehr Objektkonstanz wachsen kann. Ich glaub über Video wäre ich dann ganz stark im "Robotermodus" und weniger beim Spüren und Erleben, zumal Videokonferenzen etwas sind, was für mich ganz stark mit dem Arbeitskontext verknüpft ist...
Wenn sich das jetzt nicht mit meiner Rückkehr an den Arbeitsplatz überschneiden würde, wäre ich da vielleicht auch entspannter und würde einfach mal ausprobieren. Und notfalls, wenn es für mich nicht funktioniert, dann eben eine Pause einlegen...
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Hat sich erledigt. Grade kam im Radio, dass hier ab Montag dann auch die Schulen geschlossen sind.lisbeth hat geschrieben: ↑Fr., 13.03.2020, 11:25Das ist eine gute Idee, werde ich ihr vielleicht mal vorschlagen. Dann gibt es wenigstens noch die Möglichkeit, das nochmal im Realkontakt rückzukoppeln wenn es total schräg laufen sollte.Fighter1993 hat geschrieben: ↑
13.03.2020, 09:46
Wäre es nicht vielleicht gut, schon jetzt eine Videostunde einzubauen, wenn ihr euch danach nochmal im realen Kontakt treffen könnt um darüber zu sprechen wie es war, was es braucht und so? Also quasi nicht erst warten bis es nicht mehr anders geht und du danach vielleicht nicht aufgefangen werden kannst. So als Testlauf mit realer Reflexion im Anschluss?
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Ach Mensch Lisbeth!
Das tut mir jetzt so leid, dass du so schnell vor vollendete Tatsachen gestellt wirst.
Ich hoffe so sehr, dass du eine einigermaßen erträgliche und machbare Lösung findest.
Ich habs nicht verfolgt, wie lange es geht. Aber ich nehme an, geplant ist erst mal bis nach den Osterferien?
Bei uns ist seit heute auch alles zu. Kindergärten, Schulen, Uni.
Das tut mir jetzt so leid, dass du so schnell vor vollendete Tatsachen gestellt wirst.
Ich hoffe so sehr, dass du eine einigermaßen erträgliche und machbare Lösung findest.
Ich habs nicht verfolgt, wie lange es geht. Aber ich nehme an, geplant ist erst mal bis nach den Osterferien?
Bei uns ist seit heute auch alles zu. Kindergärten, Schulen, Uni.
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aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
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Hallo Lisbeth,
ich denke auch darüber nach, was ich mache, wenn mein Therapeut die Praxis schließen muss. Wir haben auch darüber gesprochen.
Er bietet Videositzungen an und ich werde es ausprobieren, wenn der Fall eintritt.
Ich bin nicht begeistert, aber viele Wochen so ganz ohne Kontakt mag ich nicht. Wir haben etliche Möglichkeiten durchgesprochen.
Du hast doch nach wie vor die Möglichkeit, das Angebot Deiner Therapeutin anzunehmen, zu testen, zu verwerfen!
ich denke auch darüber nach, was ich mache, wenn mein Therapeut die Praxis schließen muss. Wir haben auch darüber gesprochen.
Er bietet Videositzungen an und ich werde es ausprobieren, wenn der Fall eintritt.
Ich bin nicht begeistert, aber viele Wochen so ganz ohne Kontakt mag ich nicht. Wir haben etliche Möglichkeiten durchgesprochen.
Du hast doch nach wie vor die Möglichkeit, das Angebot Deiner Therapeutin anzunehmen, zu testen, zu verwerfen!
Wir haben gestern noch ausführlich über die aktuelle Situation gesprochen. Ich glaub, was mir dabei so Probleme macht, ist die Tatsache, dass keiner sagen kann, was passieren wird und was nicht. Kontrollverlust, auch hier .
Wir haben nochmal darüber gesprochen, warum mir der unmittelbare Kontakt so wichtig ist. Dass sich das andere (egal ob Telefon oder Video) irgendwie fake anfühlt. Dass für mich dabei eine wichtige Komponente dann einfach fehlt... Aber ja, ändern kann ich es nicht.
Die Analytikerin meinte, sie wird so lange wie möglich vor Ort in der Praxis arbeiten. Kinderbetreuung wird sie sich mit ihrem Mann teilen. Dh evtl. wird sie Termine verschieben müssen. Evtl. wird es auch auf eine Mischlösung hinauslaufen: Eine Stunde über Video, dann wieder eine Stunde live. Besser als nix.
Mein persönlicher Druck ("ich brauche die Therapie gerade jetzt ganz besonders während der Wiedereingliederung...") ist jetzt aber auch deutlich weniger geworden. Schon wieder alles ganz anders. Ich hab gestern erfahren, dass mein Arbeitgeber auch dabei ist, alle Mitarbeiter (soweit möglich) ins Homeoffice zu schicken. Für mich ist eine Wiedereingliederung im Homeoffice Quatsch, das bringt mir nichts in Sachen emotionale Belastungserprobung. Ich brauch dafür die "Reizkonfrontation" mit meiner Chefin und allem anderen. Dh auch da steht eine Verschiebung im Raum. Damit ist für mich auch der Druck weg, dass ich mich auf die Videositzungen unbedingt einlassen "muss". Wenn das mit dem Video für mich gar nicht funktionieren sollte, ist es nicht mehr so dramatisch, wenn ich einfach Therapiepause mache...
Wir haben nochmal darüber gesprochen, warum mir der unmittelbare Kontakt so wichtig ist. Dass sich das andere (egal ob Telefon oder Video) irgendwie fake anfühlt. Dass für mich dabei eine wichtige Komponente dann einfach fehlt... Aber ja, ändern kann ich es nicht.
Die Analytikerin meinte, sie wird so lange wie möglich vor Ort in der Praxis arbeiten. Kinderbetreuung wird sie sich mit ihrem Mann teilen. Dh evtl. wird sie Termine verschieben müssen. Evtl. wird es auch auf eine Mischlösung hinauslaufen: Eine Stunde über Video, dann wieder eine Stunde live. Besser als nix.
Mein persönlicher Druck ("ich brauche die Therapie gerade jetzt ganz besonders während der Wiedereingliederung...") ist jetzt aber auch deutlich weniger geworden. Schon wieder alles ganz anders. Ich hab gestern erfahren, dass mein Arbeitgeber auch dabei ist, alle Mitarbeiter (soweit möglich) ins Homeoffice zu schicken. Für mich ist eine Wiedereingliederung im Homeoffice Quatsch, das bringt mir nichts in Sachen emotionale Belastungserprobung. Ich brauch dafür die "Reizkonfrontation" mit meiner Chefin und allem anderen. Dh auch da steht eine Verschiebung im Raum. Damit ist für mich auch der Druck weg, dass ich mich auf die Videositzungen unbedingt einlassen "muss". Wenn das mit dem Video für mich gar nicht funktionieren sollte, ist es nicht mehr so dramatisch, wenn ich einfach Therapiepause mache...
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
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Wir haben keine Erfahrunge damit und ich glaube, dass meine Therapeutin das auch niemals anbieten würde. Aber im Falle sie würde, würden wir das vermutlich mal ausprobieren und dann gucken, ob das passt oder nicht. Vorher sich schon verrückt machen hilft ja nicht viel. Probieren geht über studieren, nach dem Motto würden wir wohl vorgehen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Meine geht auch davon aus, früher oder später in Quarantäne zu müssen (reicht ja in der Tat ein Patient, der sie als Kontaktperson benennt. Begeistert klang sie natürlich nicht). Sie hat frühzeitig Vorkehrungen getroffen, das Übertragungsrisiko zu reduzieren (na ja, so gut das eben geht). Video-Sprechstunden empfände ich nicht als Alternative. Hier würde mir zu viel fehlen. Dann würde ich eher absagen... und höchstens nutzen wollen, wenn die Unterbrechung zu lang wäre (z.B. weil sie sich selbst oder Familie als Risikoperson schützen müsste). Aufgrund ihrer früheren Tätigkeit, vertraue ich ihr auch, dass sie die Lage einigermaßen realistisch einschätzen und dementsprechend anpassen kann (na ja, auch hier gilt: so gut das eben geht, bei einem neuen, sehr ansteckenden Virus). Was ich ihr vllt. augenzwinkernd anbieten würde (weil das gerade passen würde): Bei Spaziergängen im Freien soll das Ansteckungsrisiko gering sein. Das würde ich unter "normalen" Bedingungen auch ablehnen, aber in Ausnahmesitustionen wie diesen könnte ich mir das (sporadisch) eher als Alternative ansehen als eine Videokonferenz. Nee, Videokonferenz fühlt sich doof an...
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Ich hab im therapeutischen Kontext keine Erfahrungen mit Video-Konferenz, aber im beruflichen und schon im beruflichen ist mir da immer etwas abgegangen. Außerdem war das immer eine Notlösung, wenn es eben nicht anders gegangen ist.
Nachdem man ja nicht genau weiß, wie lange die aktuelle Situation andauern wird, ist es für mich eigentlich mehr die Unsicherheit. Wenn ich weiß, ok das dauert jetzt 4 Wochen, in der Zeit werde ich keinen Termin haben oder nur eine online Version davon und danach läuft es wieder wie gewohnt weiter, dann kann ich damit leben. Aber momentan ist es ja eher so, dass das ganz nicht wirklich absehbar ist und das macht mir das flaue Gefühl im Magen.
Ich hab/hätte am Mo einen Termin, einmal schauen, ob ich den wie geplant auch haben werde und wir noch gemeinsam eine Lösung finden können.
Nachdem man ja nicht genau weiß, wie lange die aktuelle Situation andauern wird, ist es für mich eigentlich mehr die Unsicherheit. Wenn ich weiß, ok das dauert jetzt 4 Wochen, in der Zeit werde ich keinen Termin haben oder nur eine online Version davon und danach läuft es wieder wie gewohnt weiter, dann kann ich damit leben. Aber momentan ist es ja eher so, dass das ganz nicht wirklich absehbar ist und das macht mir das flaue Gefühl im Magen.
Ich hab/hätte am Mo einen Termin, einmal schauen, ob ich den wie geplant auch haben werde und wir noch gemeinsam eine Lösung finden können.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht, obwohl ich auch Video machen würde, weil besser als gar nicht.
Ich hatte schon Stunden im Freien, allerdings mit jemand anderem.
Es wäre für mich momentan auch nicht so toll, andererseits denke ich aber, dass die momentane Situation manchmal auch ungewöhnliches braucht.
Ändern lässt es sich ja nicht.
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Ja, genau das ist für mich auch das, was es so schwierig macht.helgak62 hat geschrieben: ↑Sa., 14.03.2020, 11:52 Nachdem man ja nicht genau weiß, wie lange die aktuelle Situation andauern wird, ist es für mich eigentlich mehr die Unsicherheit. Wenn ich weiß, ok das dauert jetzt 4 Wochen, in der Zeit werde ich keinen Termin haben oder nur eine online Version davon und danach läuft es wieder wie gewohnt weiter, dann kann ich damit leben. Aber momentan ist es ja eher so, dass das ganz nicht wirklich absehbar ist und das macht mir das flaue Gefühl im Magen.
Man weiß nie was passiert und wie es sich entwickelt.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
Liebe lisbeth,
ich habe auch keine Erfahrung mit Video-Sprechstunden und kann mir das wie du sehr schlecht vorstellen. Ich mag Video Telefonie auch im privaten Bereich nicht besonders gerne und empfinde es als was völlig anderes als persönlichen Kontakt.
Aber so wie es klingt könnte es sein, dass es schon noch persönliche Stunden bei deiner Analytikerin gibt oder? Ich denke dann würde ich an deiner Stelle die Video-Sprechstunden testen und mit ihr sehen wie das gehen könnte.
Es ist wirklich eine schwierige Situation...auf verschiedenen Ebenen.
ich habe auch keine Erfahrung mit Video-Sprechstunden und kann mir das wie du sehr schlecht vorstellen. Ich mag Video Telefonie auch im privaten Bereich nicht besonders gerne und empfinde es als was völlig anderes als persönlichen Kontakt.
Aber so wie es klingt könnte es sein, dass es schon noch persönliche Stunden bei deiner Analytikerin gibt oder? Ich denke dann würde ich an deiner Stelle die Video-Sprechstunden testen und mit ihr sehen wie das gehen könnte.
Es ist wirklich eine schwierige Situation...auf verschiedenen Ebenen.
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