Hi Leute, ich bin neu hier und wende mich direkt mit meinem Hauptproblem an euch um eventuell Erfahrungen und Tips von anderen zu bekommen. Ich bin 28 Jahre alt und männlich.
Mir ist es unmöglich eigene Gefühle und Emotionen zuzulassen und mir fehlt dadurch der Zugang zu allem, was man so zum Leben braucht. Ich spüre regelrecht, wie die Gefühle in mir lodern, trotzdem sind sie so weit weg und ich tue alles um sie nicht wahrnehmen zu müssen. Zwar sage ich mir immer wieder, ich würde mich den Gefühlen stellen, ich befinde mich aber gleichzeitig in einer massiven Abwehrhaltung, entwickle Zwangsgedanken und innere Unruhe. Ich kann weder nach vorn noch zurück und schleppe mich wie ein Roboter durchs Leben, gehe arbeiten und am Wochenende mein Geld in irgendwelchen Spielhallen verspielen um vor mir selbst zu flüchten.
Allein der Gedanke zu einem Psychotherapeuten zu gehen löst in mir Zwangsgedanken und Widerstand aus. Ich will das Thema einerseits überhaupt nicht angehen und würde alles dafür tun zu flüchten, andererseits merke ich natürlich, wie isoliert ich vom wahren Leben bin und so nicht glücklich werden kann. Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr was ich machen soll. Therapien habe ich schon einige angefangen, diese bleiben aber immer oberflächlich und ich stelle mich relativ schnell darauf ein.
Auch Hypnose habe ich probiert, ich komme aber wenig überraschend garnicht in den Trancezustand und kontrolliere alles um mich herum.
Geht es jemanden ähnlich und kann mir sagen, wie es bei ihm/ihr weiterging?
Vielen Dank euch.
Angst vor Gefühlen/ vor mir selbst
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Nein, in der Form kenne ich das nicht. Wohl aber die Tendenz, Gefühle zu verdrängen und mich abzulenken. Wenn das überhand nimmt, hilft in meinen Augen nur eins: Klären, wie wichtig einem das Spüren ist, wieviel man bereit ist, dafür einzusetzen. Entweder kommt man zu dem Ergebnis, dass die Motivation nicht reicht, dann muss man lernen, sich mit der Situation zu arrangieren, oder man muss sich selbst mal für einige Zeit selbst den Fluchtweg abschneiden. Wie intensiv und lange, muss man selbst entscheiden. Wenn das Problem nicht so groß ist, reicht es vielleicht, öfter mal z.B. einen ganzen Tag im Wald wandern zu gehen, da wird man i.d.R. schon ganz gut mit sich selbst konfrontiert. Wenn der Druck, sich z.B. durch Spielen abzulenken aber zu groß ist, dann wird man wahrscheinlich stärkere Geschütze auffahren müssen, z.B. zwei Wochen an einen abgelegenen Ort fahren, keinen Computer und kein Smartphone, sondern nur ein einfaches Klapphandy mitnehmen und auch keine EC-/Kreditkarten o.ä. sondern nur abgezähltes Bargeld mitnehmen, soviel man braucht, damit man gar keine Gelegenheit hat, zu spielen. Spätestens dann werden Gefühle hochkommen. Fragt sich nur, ob du sie dann auch aushalten kannst und willst.
Das gilt übrigens nur, wenn das Verdrängen der Gefühle das Hauptproblem ist. Wenn dagegen das Spielen an sich zum Problem geworden ist, dann bist du im Bereich einer Suchterkrankung gelandet und dann wäre eine stationäre Suchttherapie angezeigt.
Das gilt übrigens nur, wenn das Verdrängen der Gefühle das Hauptproblem ist. Wenn dagegen das Spielen an sich zum Problem geworden ist, dann bist du im Bereich einer Suchterkrankung gelandet und dann wäre eine stationäre Suchttherapie angezeigt.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Warum blieb das oberflächlich? Deine Abwehrhaltung oder weil die Therapeuten nicht viel anbieten könnten, was für dich brauchbar war?Beobachter91 hat geschrieben: ↑Mo., 06.01.2020, 11:54 Therapien habe ich schon einige angefangen, diese bleiben aber immer oberflächlich und ich stelle mich relativ schnell darauf ein.
Wichtig wäre die Angst vor Emotionen anzusprechen (was du aber sicherlich getan hast?). Kannst du das fassen, was dir genau Angst macht? Was könnte dann passieren, wenn du etwas fühlst?
Sei froh (in dem Fall). Hypnose kann für den Anfang nämlich ziemlich hardcore sein, wenn sie denn funktioniert. Seinerzeit (als ich noch in keiner Weise so weit war wie jetzt) hatte eine professionelle Hypnotherapie ordentlich unerwünschte Effekte (bei an sich "harmlosem" Ziel, was so nicht absehbar war).Auch Hypnose habe ich probiert, ich komme aber wenig überraschend garnicht in den Trancezustand und kontrolliere alles um mich herum.
Wenn sich jemand so massiv gegen Gefühle sperrt, wird man in einer PT sicherlich zunächst vorsichtig vorgehen... und vllt. zunächst schauen, weswegen so starke Widerstände vorhanden sind. Bei zB regulativen Schwierigkeiten könnte man dann hieran arbeiten.
Liebe Grüße
stern
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(alte Weisheit)
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Wenn ich vorm Therapeuten sitze, kann ich es Intellektuell alles super erklären, ich bin da sehr reflektiert. Es fühlt sich in dem Moment aber so an, als wäre bei mir alles okay. Ich mache dann eher ein paar Witze und rede ein bisschen rum. Der kommt quasi garnicht an mich heran, wobei ich schon das Gefühl vermittle, dass ich voll dabei bin. Manchmal beobachte ich mich und merke, wie ich den Therapeuten innerlich auslache, weil er alles versucht und ich ihn doch sabotiere. Das zu erkennen bereitet mir dann wieder Kummer, weil ich es ja eigentlich garnicht möchte. Da wird mir bewusst, wie sehr ich gegen mich selbst kämpfe.
Manchmal habe ich das Gefühl, wahrnehmen zu können, was da in mir schlummert. Da ist ein Gefühl von absoluter Dunkelheit, Kälte, Kontrollverlust, Entfremdung. Als würde meine Identität auf dem Spiel stehen, wenn ich mich gehen lassen würde. Wie soll man sich auf so ein Gefühl einlassen?
Ich muss dazu sagen, dass ich nie gelernt habe, was Gefühle sind und wie man mit ihnen umgeht, ich war schon immer so. Bewusst wurde mir das alles erst vor einigen Jahren als ich durch eine Krise sehr viel Stress hatte und diese gefühlsmäßig nicht verarbeiten konnte.
Manchmal habe ich das Gefühl, wahrnehmen zu können, was da in mir schlummert. Da ist ein Gefühl von absoluter Dunkelheit, Kälte, Kontrollverlust, Entfremdung. Als würde meine Identität auf dem Spiel stehen, wenn ich mich gehen lassen würde. Wie soll man sich auf so ein Gefühl einlassen?
Ich muss dazu sagen, dass ich nie gelernt habe, was Gefühle sind und wie man mit ihnen umgeht, ich war schon immer so. Bewusst wurde mir das alles erst vor einigen Jahren als ich durch eine Krise sehr viel Stress hatte und diese gefühlsmäßig nicht verarbeiten konnte.
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Dosiert zum Beispiel. Es gibt jedenfalls diverse therapeutische Techniken, wo geschaut wird, dass man sich dosiert Gefühlen und Erfahrungen nähert... und wo auch ein Therapeut dabei ist, so dass man möglichst nicht davon überrumpelt wird. D.h. manchmal kann es z.B sinnvoll sein, zunächst bewusst-steuerbare Distanzierungstechniken zu erlernen, um sich schrittweise zu nähern und wieder Abstand nehmen zu können.Beobachter91 hat geschrieben: ↑Mo., 06.01.2020, 15:00 Manchmal habe ich das Gefühl, wahrnehmen zu können, was da in mir schlummert. Da ist ein Gefühl von absoluter Dunkelheit, Kälte, Kontrollverlust, Entfremdung. Als würde meine Identität auf dem Spiel stehen, wenn ich mich gehen lassen würde. Wie soll man sich auf so ein Gefühl einlassen?
Intuitiv wird das Spielen die Funktion erfüllen, dir das Gefühl vom Hals zu halten, birgt aber die Gefahr, dass das zum eigenständigen Problem auswächst, wenn es das noch nicht ist. Das ist die Gefahr, wenn du nichts unternimmst... weil du dann immer etwas brauchst, um Gefühle in Schach zu halten bzw. um vor dir zu flüchten.
Hier ist die Gefahr, dass hohe intellektuelle Fähigkeiten darüber hinwegtäuschen können, wie es emotional aussieht... und dass auch Therapeuten nicht davor gefeit sind, dem auf dem Leim zu gehen. Je deutlicher du deine Problematik machen kannst, desto besser also.Wenn ich vorm Therapeuten sitze, kann ich es Intellektuell alles super erklären, ich bin da sehr reflektiert. Es fühlt sich in dem Moment aber so an, als wäre bei mir alles okay.
Sehr von Vorteil ist, dass du das selbst erkennst (manche könnten sich das vielleicht nicht einmal eingestehen). Ist aber vermutlich zu viel erwartet, auch sowas bereits in den ersten Sitzungen ansprechen zu können.Manchmal beobachte ich mich und merke, wie ich den Therapeuten innerlich auslache, weil er alles versucht und ich ihn doch sabotiere. Das zu erkennen bereitet mir dann wieder Kummer, weil ich es ja eigentlich garnicht möchte. Da wird mir bewusst, wie sehr ich gegen mich selbst kämpfe.
Daher würde ich darauf achten, dass ein Therapeut tatsächlich nah an den Emotionen arbeitet. Und vielleicht merkst du bei dem einen oder anderen in den Probesitzungen, dass er dich in irgendeiner Form spürbar auch emotional anspricht (und nicht überwiegend intellektuell). Das ist zumindest meine Erfahrung, dass es auch Therapeuten gibt, die eine Herangehensweise vorwiegend über kognitive Ebene bevorzugen. Das passt nicht jedem... und das scheint ja auch weniger deine Baustelle zu sein als ein besserer Umgang mit Emotionen.Ich muss dazu sagen, dass ich nie gelernt habe, was Gefühle sind und wie man mit ihnen umgeht, ich war schon immer so. Bewusst wurde mir das alles erst vor einigen Jahren als ich durch eine Krise sehr viel Stress hatte und diese gefühlsmäßig nicht verarbeiten konnte.
Liebe Grüße
stern
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Bin/war Gefühlsphobikerin. Über lange Jahre (Jahrzehnte) haben mir meine Gefühle so viel Angst eingejagt, dass ich das alles komplett abgeblockt habe. Ironie bei dem Ganzen: Eigentlich bin ich ein ziemlich emotionaler Mensch. Aber durch das Abblocken, ja Abspalten der (fast kompletten) Gefühlsebene war ich eben mehr oder weniger nur im Robotermodus unterwegs. Vieles, was so auf Beziehungsebenen läuft, habe ich früher überhaupt nicht kapiert. Das war wie Chinesisch für mich (ist es oft immer noch). Und deshalb hat mir das alles nur noch mehr Angst eingejagt, denn das gab es für mich eigentlich nicht, dass ich (kognitiv) etwas nicht kapieren kann, denn kognitiv funktionierte ich 1a. Und das war nur noch ein Grund mehr, alles, was mit Emotionen zu tun hat, noch weiter wegzuschieben. Weil unkontrollierbar, unberechenbar usw usw.
Inzwischen nähere ich mich diesen Gefühlen an, fange an meinen Umgang damit zu finden, zu lernen. Das ist manchmal echt auf Kindergartenniveau. Was fühle ich überhaupt? Worte dafür finden. Beschreiben was ich fühle. Feststellen, dass das manchmal mehrere Ebenen hat... Spooky (bestenfalls), im schlimmsten Fall löst das schon mal akute Angst aus. Ich hab das eine Zeitlang für mich so beschrieben, dass das wie eine psychische Autoimmunreaktion ist...
Was mir hilft/ geholfen hat:
- Nonverbale Therapieverfahren. Sowas wie Kunsttherapie oder Körpertherapie. Hatte ich während eines Klinikaufenthaltes vor ein paar Jahren mal kennengelernt und festgestellt: Hey, das hilft mir wirklich, um mit mir selbst besser in Kontakt zu kommen. Weil ich die kognitive Ebene damit überbrücken kann und direkten Zugang zu dem bekomme, was da passiert. Abgesehen davon hat mir das Malen einfach Spaß gemacht, war also auch - trotz Gefühlen - eine positive Erfahrung.
- Achtsamkeit und Meditieren. MBSR oder auch MSC. Immer wieder und immer wieder neu. Selbstwahrnehmung trainieren. Was passiert in mir, in meinem Körper? Gefühle äußern sich ja primär über den Körper und ich hab festgestellt, dass ich mich auch von meinem Körper ziemlich abgekoppelt hatte, um die Gefühle nicht spüren zu müssen. Aber auch ganz neutral, losgelöst: Einfach mal die Umgebung mit offenen Sinnen beobachten. Und darüber staunen, was man alles neu entdeckt.
- Psychoedukation. Was sind Gefühle? Wofür ist dieser "Quatsch" überhaupt gut, wenn sie mir nur Probleme machen? Wie merke ich, was ich gerade fühle? Was sind alte, was sind neue Gefühle? Wie kann ich das unterscheiden? Wie kann ich mit diesen Gefühlen angemessen(er) umgehen? Das waren bei mir wirklich Basix, die ich mit meinen jeweiligen Therapeutinnen durchgenommen habe (und immer noch durchnehme, braucht viel Wiederholung). Es hat mir geholfen, mir zu sagen: Ich bin emotionaler Analphabet und das jetzt muss ich halt das ABC und Lesen lernen nachholen, weil ich das aus bestimmten Gründen nicht gelernt habe, als ich jünger war. Was mir auch geholfen hat: Kinderbücher, in denen es um Emotionen geht. Es gibt ein paar, die haben mir so gut gefallen, dass ich sie gekauft habe, das hier zum Beispiel: https://www.kinderbuch-couch.de/titel/1 ... e-bin-ich/ oder das hier: https://www.lovelybooks.de/autor/Tomi-U ... 4533490-w/ Ansonsten ist die örtliche Bibliothek eine gute Quelle, da kann man dann nach Büchern suchen, die zu den aktuellen Gefühlszuständen passen.
- eine Therapeutin, die mir meinen Bullshit nicht abkauft sondern hinterfragt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich ihr gegenüber so öffnen konnte, dass ich mein Intellektualisieren dann auch mal sein lassen konnte und die (emotionalen) Herausforderungen von ihr annehmen konnte. Das geht auch nicht ohne Reibereien und Konflikte. Bei mir war/ist es eine emotionale Achterbahn, immer wieder. Was hilft: Sie arbeitet ganz stark auf der Beziehungsebene, nicht nur kognitiv. Da geht es ganz stark auch um Resonanz, Schwingungen, Emotionen die im Raum sind. Macht mir eine Höllenangst, aber ich sehe auch, dass ich damit Fortschritte mache, dass sie da ganz unerschütterlich an meiner Seite ist und dass ich langsam aber sicher lerne, den Kontakt zuzulassen (zu mir selbst, und damit aber auch zu ihr). Und um Kontakt und Kontaktfähigkeit geht es ja letzten Endes, oder?
Soweit erstmal zu dem, was mir so spontan dazu durch den Kopf geht. Gibt sicher noch mehr dazu, wird sich dann schon noch zeigen, zu gegebener Zeit.
Viele Grüße von lisbeth.
Inzwischen nähere ich mich diesen Gefühlen an, fange an meinen Umgang damit zu finden, zu lernen. Das ist manchmal echt auf Kindergartenniveau. Was fühle ich überhaupt? Worte dafür finden. Beschreiben was ich fühle. Feststellen, dass das manchmal mehrere Ebenen hat... Spooky (bestenfalls), im schlimmsten Fall löst das schon mal akute Angst aus. Ich hab das eine Zeitlang für mich so beschrieben, dass das wie eine psychische Autoimmunreaktion ist...
Was mir hilft/ geholfen hat:
- Nonverbale Therapieverfahren. Sowas wie Kunsttherapie oder Körpertherapie. Hatte ich während eines Klinikaufenthaltes vor ein paar Jahren mal kennengelernt und festgestellt: Hey, das hilft mir wirklich, um mit mir selbst besser in Kontakt zu kommen. Weil ich die kognitive Ebene damit überbrücken kann und direkten Zugang zu dem bekomme, was da passiert. Abgesehen davon hat mir das Malen einfach Spaß gemacht, war also auch - trotz Gefühlen - eine positive Erfahrung.
- Achtsamkeit und Meditieren. MBSR oder auch MSC. Immer wieder und immer wieder neu. Selbstwahrnehmung trainieren. Was passiert in mir, in meinem Körper? Gefühle äußern sich ja primär über den Körper und ich hab festgestellt, dass ich mich auch von meinem Körper ziemlich abgekoppelt hatte, um die Gefühle nicht spüren zu müssen. Aber auch ganz neutral, losgelöst: Einfach mal die Umgebung mit offenen Sinnen beobachten. Und darüber staunen, was man alles neu entdeckt.
- Psychoedukation. Was sind Gefühle? Wofür ist dieser "Quatsch" überhaupt gut, wenn sie mir nur Probleme machen? Wie merke ich, was ich gerade fühle? Was sind alte, was sind neue Gefühle? Wie kann ich das unterscheiden? Wie kann ich mit diesen Gefühlen angemessen(er) umgehen? Das waren bei mir wirklich Basix, die ich mit meinen jeweiligen Therapeutinnen durchgenommen habe (und immer noch durchnehme, braucht viel Wiederholung). Es hat mir geholfen, mir zu sagen: Ich bin emotionaler Analphabet und das jetzt muss ich halt das ABC und Lesen lernen nachholen, weil ich das aus bestimmten Gründen nicht gelernt habe, als ich jünger war. Was mir auch geholfen hat: Kinderbücher, in denen es um Emotionen geht. Es gibt ein paar, die haben mir so gut gefallen, dass ich sie gekauft habe, das hier zum Beispiel: https://www.kinderbuch-couch.de/titel/1 ... e-bin-ich/ oder das hier: https://www.lovelybooks.de/autor/Tomi-U ... 4533490-w/ Ansonsten ist die örtliche Bibliothek eine gute Quelle, da kann man dann nach Büchern suchen, die zu den aktuellen Gefühlszuständen passen.
- eine Therapeutin, die mir meinen Bullshit nicht abkauft sondern hinterfragt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich ihr gegenüber so öffnen konnte, dass ich mein Intellektualisieren dann auch mal sein lassen konnte und die (emotionalen) Herausforderungen von ihr annehmen konnte. Das geht auch nicht ohne Reibereien und Konflikte. Bei mir war/ist es eine emotionale Achterbahn, immer wieder. Was hilft: Sie arbeitet ganz stark auf der Beziehungsebene, nicht nur kognitiv. Da geht es ganz stark auch um Resonanz, Schwingungen, Emotionen die im Raum sind. Macht mir eine Höllenangst, aber ich sehe auch, dass ich damit Fortschritte mache, dass sie da ganz unerschütterlich an meiner Seite ist und dass ich langsam aber sicher lerne, den Kontakt zuzulassen (zu mir selbst, und damit aber auch zu ihr). Und um Kontakt und Kontaktfähigkeit geht es ja letzten Endes, oder?
Soweit erstmal zu dem, was mir so spontan dazu durch den Kopf geht. Gibt sicher noch mehr dazu, wird sich dann schon noch zeigen, zu gegebener Zeit.
Viele Grüße von lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Vielen Dank für eure Beiträge, ich finds schon hilfreich zu lesen, wie die Situation bei anderen aussieht. Ich weiß auch nicht, ob ich die Gefühle „verdränge“ ich nehme sie sozusagen garnicht richtig wahr. Bei mir war es immer so, dass wenn ein Problem oder eine Befürchtung im Leben auftrat ich es so gut wie möglich nach hinten verschoben habe, bis es nicht mehr ging. Eine diffuse Angst und Unruhe waren das einzige, was ich gefühlt habe, wenn ich an das Problem gedacht habe, das dann oftmals auch sehr heftig.
Wenn die schlimmste Befürchtung dann aber eintrat, war es wie weggeblasen, wie abgespalten und ich arrangiere mich ganz schnell damit. Es geht dann einfach weiter wie bisher ohne das da irgendwas verarbeitet werden müsste.Das ist ein ganz zentrales Verhaltensmuster bei mir und ich kenne es auch garnicht anders.
Ich versuche mich da selbst zu beobachten und zu verstehen, was das für ein Mechanismus in mir ist, was mir fehlt und wo ich ansetzen könnte. Wo ist die Wurzel meines Themas. Zu was für einem Therapeuten sollte ich gehen, welche Therapieform wäre am hilfreichsten. Das sind so Sachen die einen schnell überfordern können. Würdet ihr mir eher zu einer psychoanalytischen Therapieform raten oder sollte ich vielleicht eher körperorientierter arbeiten?
Wenn die schlimmste Befürchtung dann aber eintrat, war es wie weggeblasen, wie abgespalten und ich arrangiere mich ganz schnell damit. Es geht dann einfach weiter wie bisher ohne das da irgendwas verarbeitet werden müsste.Das ist ein ganz zentrales Verhaltensmuster bei mir und ich kenne es auch garnicht anders.
Ich versuche mich da selbst zu beobachten und zu verstehen, was das für ein Mechanismus in mir ist, was mir fehlt und wo ich ansetzen könnte. Wo ist die Wurzel meines Themas. Zu was für einem Therapeuten sollte ich gehen, welche Therapieform wäre am hilfreichsten. Das sind so Sachen die einen schnell überfordern können. Würdet ihr mir eher zu einer psychoanalytischen Therapieform raten oder sollte ich vielleicht eher körperorientierter arbeiten?
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