Einbeziehung in Psychotherapie vom Exfreund

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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DunkleTraene
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Einbeziehung in Psychotherapie vom Exfreund

Beitrag So., 24.11.2019, 19:58

Hallo,

Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, korrigiert mich gern, falls ich in der falschen Kategorie gelandet bin...

Ich habe folgende Geschichte:
Vor 8 Jahren hab ich mich von meinem Exfreund nach 6 Jahren Beziehung getrennt. Die Beziehung war sehr intensiv aber auch sehr durchwachsen. Er hatte starke Depressionen, war auch damals schon in psychotherapeutischer Behandlung. Nur als ganz knappe Zusammenfassung. Nun hat sich sein Psychotherapeut bei mir gemeldet, dass es in der Therapie nicht weiter ginge und immer bis zu dem Punkt gelinge, bis die Sprache auf mich und die Trennung käme. Dann bekäme er Panikattacken, weil er sich so für sein Verhalten schämt. Er projiziere wohl all seine Trauer wegen seiner verstorbenen Mutter auf mich.
Sein Psychotherapeut möchte daher, dass ich ihm Fragen beantworte, telefonisch oder indem ich in sein Praxis komme.

Ich war ganz schön überrumpelt und habe das ganze Wochenende sehr viel darüber nachgedacht. Richtig verarbeitet habe ich das ganze evtl auch nicht, ich bin damals sehr in die Verdrängung gegangen, um mit der Trennung zurechtzukommen.

Ich habe selbst noch keine Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht.
Kann mir vielleicht jemand erzählen, ob das ein "normaler" /häufiger Schritt in der Psychotherapie ist? Was kommt auf mich zu ? Soll es zu einer Konfrontation kommen? Ich werde den Psychotherapeuten dazu noch einmal fragen, aber vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen von so einem Einbeziehen in eine Therapie? (Sowohl als Angehöriger als auch als derjenige, der die Therapie macht)


Ich hoffe, das war so einigermaßen verständlich. Ich freue mich über eure Erfahrungen, die mir vielleicht dabei helfen können, das alles einzuordnen..

Liebe Grüße

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stern
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Beitrag So., 24.11.2019, 20:45

In der Form habe ich bisher noch nicht davon gehört. Mir hätte ja noch etwas eingeleuchtet, wenn der Ex-Freund gefragt hätte. Aber dass der Therapeut anruft? Seltsam. Liegt überhaupt eine Entbindung von der Schweigepflicht vor? Also weiß der Ex davon? Sonst würde ich es nicht tun... ebenso nicht, wenn es bei dir etwas aufreißen könnte, womit du dann klarkommen musst. Ich meine, es ist nicht dein Therapeut... und die Beziehung zum Ex vorbei. Evtl. Projektionen auf dich (als Begründung), die er nennt, kapiere ich nicht. Ich meine, das kann man ja ganz ohne dich bearbeiten, um nicht zu sagen: Das hat ja nichts mit dir zu tun, was dein Ex auf dich projiziert. Ich würde also in der Tat nochmals nachfragen. Auch was das Ziel sein soll.

Edit: Eine Bezugsperson kann schon mal zu einem Gespräch mitkommen (dann sind beide anwesend)... wenn es für alle o.k. ist. Aber ihr steht ja nicht mehr in Kontakt. Vielleicht daher, dass er nur dich befragen will.
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DunkleTraene
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Beitrag So., 24.11.2019, 21:17

Er weiß davon, ich hatte den Therapeuten auch gefragt, aber er hatte auch meine Handynummer von meinem Exfreund. Er traut sich wohl nicht, sich selbst bei mir zu melden.. er hat sich aber seit der Trennung schon hin und wieder gemeldet, aber eben nicht, um etwas zu klären, sondern nur zu Geburtstagen oder um mir zu schreiben, dass es ihm nicht gut geht.
Er war nun wohl auch 5 Wochen in einer Klinik und steht nun kurz vor der Arbeitsunfähigkeit, mich treffe keine Schuld, aber er würde gerne ein paar weiße Flecken mit mir besprechen, da er bei meinem Exfreund da nicht weiter komme.

Der Anruf am Freitag hat bei mir schon einiges aufgerissen. Ich war auf mal wieder in dem Gefühl, dass ich ihm helfen muss, Energie geben muss, da sein muss.. habe das ganze Wochenende über immer wieder die Gedanken an früher gehabt und mich wieder total reingesetzt gefühlt. Die ganzen alten Gefühle, die ich irgendwann angefangen habe zu verdrängen.
Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ich das ganze nun mit etwas Abstand auch noch einmal aufarbeite.. aber wie funktioniert das mit dem Therapeuten? Ich gebe ihm Antworten und dann bin ich alleine mit meinen Ängsten und Verzweiflungen? Ich krieg das bestimmt schon irgendwie hin, das zu verarbeiten, aber ich habe Angst vor Schuldzuweisungen wie früher und so weiter..
Ich bin ein wenig verwirrt

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.11.2019, 21:22

DunkleTraene hat geschrieben: So., 24.11.2019, 21:17 Der Anruf am Freitag hat bei mir schon einiges aufgerissen. Ich war auf mal wieder in dem Gefühl, dass ich ihm helfen muss, Energie geben muss, da sein muss.. habe das ganze Wochenende über immer wieder die Gedanken an früher gehabt und mich wieder total reingesetzt gefühlt. Die ganzen alten Gefühle, die ich irgendwann angefangen habe zu verdrängen.
Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ich das ganze nun mit etwas Abstand auch noch einmal aufarbeite.. aber wie funktioniert das mit dem Therapeuten? Ich gebe ihm Antworten und dann bin ich alleine mit meinen Ängsten und Verzweiflungen?
Dir geht es nicht gut damit. Also solltest du es lassen - zumal es um deinen Ex geht, und nicht um eine hilfreiche Verarbeitung für dich. Wenn du die benötigst, würde ich eine Einzeltherapie beantragen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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stern
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Beitrag So., 24.11.2019, 21:35

Wie gesagt: So ist mir das fremd. Normal sind beide anwesend... und es kann dann z.B. darum gehen, welche Schwierigkeiten in der Beziehung bestehen. Normal kommen beide zu Wort. Aber es wird die Therapie des Patienten bleiben. Helfen musst du nicht... das wäre eher etwas, was du für den Ex und dessen Behandlung tust. Daher würde ich gut abwägen, ob du damit klarkommst. Da es außergewöhnlich ist, lässt sich vielleicht (als Alternative zu einer Absage) ein Zugeständnis für dich vereinbaren wie: Eine Sitzung für dich, wenn das bei dir etwas aufreißt (vorgesehen ist das so nicht, aber vielleicht ließe sich sowas arrangieren, so dass du auch etwas Sicherheit hast). Deine Verwirrung ist verständlich.

Ich verstehe halt auch nicht, was der Sinn sein soll. Kann natürlich sein, dass er etwas projiziert... aber was hat die Projektionsfläche damit zu tun. Und: Welche Antworten kannst du geben, die er nicht geben könnte? Er bekommt Panikattacken, weil er sich für sein Verhalten schämt? Welches Verhalten? Für was genau er sich schämt, muss er ja selbst wissen... geht es dem Therapeuten hier um Bearbeitung seiner Attacken oder darum, ihm Entlastung zu schaffen (also ich kann sie hier beruhigen, Ihre Ex-Freudin...), usw.

Edit: Schuldzuweisungen gerichtet an deine Person wären hochgradig untherapeutisch.
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Fundevogel
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Beitrag So., 24.11.2019, 22:31

Ich finde das übergriffig. Von so einem Vorgehen habe ich noch nie gehört. Seit wann rufen Therapeuten auf Aufforderung ihres Klienten Personen aus dem früheren Umfeld des Klienten an. Ist das überhaupt legal?

Zumindest hätte dein Exfreund dich fragen müssen, ob es dir recht wäre, mit seinem Therapeuten zu sprechen. Erst nach deiner Zustimmung hätte er auch deinen Namen und deine Kontaktdaten bekanntgeben dürfen.
Dass ein Therapeut sich zu einem derart übergriffigen Verhalten hergibt, verstehe ich nicht. Noch viel weniger verstehe ich, dir mitzuteilen, dass der Patient Panikattacken hat aufgrund von Schuldgefühlen wegen der Trennung, dir zu sagen, dass er nicht weiterkommt, außer wenn er mit dir spricht - da bürdet er dir etwas auf, was nicht und zwar überhaupt nicht deine Aufgabe ist, das Thema zu bearbeiten. Dein Exfreund müsste das direkt mit dir besprechen, hatte offenbar den Mut nicht, obwohl er mit dir in losem Kontakt steht und er es auch nicht schafft, dich zu fragen, ob du bereit wärst mit deinem Therapeuten zu sprechen.

Dass dann der Therapeut einspringt und im Auftrag des Klienten eine Privatperson kontaktiert, die sich vor acht Jahren vom Klienten getrennt hat, finde ich überhaupt nicht in Ordnung. Nun ist es aber schon mal geschehen und die Frage ist halt, wie es dir gehen würde, wenn du dem Gespräch zustimmst oder wenn du es ablehnst. Vielleicht kannst du ja deinen Exfreund kontaktieren, allenfalls per Mail und ihn fragen, was das soll. Für mich sieht das so aus als hätte er die Trennung nicht verarbeitet, aber wieso du nun von einer dritten Person - noch dazu von einem Therapeuten - dazu kontaktiert wirst, das finde ich schon ziemlich unangebracht. Davon abgesehen, da es nun mal geschehen ist, überlege womit es dir besser gehen würde, ablehnen oder Gespräch führen oder irgendwas dazwischen, vorab nochmal mit Therapeut reden oder mit Exfreund.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute, auch deinem Exfreund natürlich, dass sich die Dinge endlich klären lassen. Manchmal aber nutzt alles Reden nichts und nur klare Grenzen helfen - letztlich allen Beteiligten.
Fundevogel

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.11.2019, 22:40

Fundevogel hat geschrieben: So., 24.11.2019, 22:31 Zumindest hätte dein Exfreund dich fragen müssen, ob es dir recht wäre, mit seinem Therapeuten zu sprechen. Erst nach deiner Zustimmung hätte er auch deinen Namen und deine Kontaktdaten bekanntgeben dürfen.
Nein, das stimmt nicht. Ihr Ex darf schon in seiner Therapie ihren vollen Namen nennen - und auch ihre Kontaktdaten. ER hat schließlich keine Schweigepflicht.

Von "etwas aufbürden" kann m.E. gar nicht die Rede sein, schließlich kann die TE den Therapeuten mit einem schlichten "Nein" abweisen. Oder auch wortlos auflegen.
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Malia
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 08:40

Für mich klingt es danach, dass dein Ex-Freund einen Therapeuten gefunden hat, der sich von ihm manipulieren lässt und der sich nun mit im kranken Bezugsrahmen befindet.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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lisbeth
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 08:45

Ich finde das auch sehr seltsam. Die Trennung ist 8 Jahre her. Hallo?! Warum solltest du dich jetzt da noch involvieren lassen? Lass dich bitte nicht unter Druck setzen, dass du dem Ex-Freund da irgendwas "schuldig" wärest. Bist du nicht. Er ist für sich selbst verantwortlich.

Wenn die beiden in dieser Therapie nicht weiterkommen und feststecken, dann sollten die sich vielleicht mal andere Fragen stellen, zB ist das (noch) der passende Therapeut, die passende Therapieform? Stattdessen externalisieren sie das Problem und dir wird auf einmal ein ganzer Haufen "Verantwortung" vor die Türe gekippt. Verantwortung, die definitiv nicht dir gehört. Also lass sie liegen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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stern
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 08:58

er hat sich aber seit der Trennung schon hin und wieder gemeldet, aber eben nicht, um etwas zu klären, sondern nur zu Geburtstagen oder um mir zu schreiben, dass es ihm nicht gut geht.
Das ist mir erst später deutlich geworden... und ja, das setzt sich jetzt im Grunde mit dem Therapeuten fort: Jetzt teilt der Therapeut mit, wie schlecht es doch dem Ex geht (der sooo verängstigt ist, dass er einen Anruf scheut und auch Panikattacken im therapeutischen Gespräch bekommt, wenn es um die Trennung geht)... könnte man wirklich als Instrumentalisierung sehen.

Du könntest hier auch eine Grenze ziehen, dass du zwar ein paar Infos zur Trennung geben würdest, aber ansonsten nicht weiter hingezogen werden möchtest. Ich meine, er ist ja jetzt in Therapie. Aber insgesamt finde ich das Konstrukt sehr ungewöhnlich. Also eine Absage wäre auch verstehbar.


(Vorbeitrag noch nicht gelesen)
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Candykills
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 09:15

Normal ist das nicht und ich würde mir sehr gut überlegen, ob du da "mitmachen" willst. Vor allem, da die Trennung schon etliche Jahre her ist. Es scheint dich sehr aufzuwühlen, verständlicherweise.
DAs ist auf jeden Fall nicht die Praxis, dass Therapeuten Ex-Freunde anrufen, wenn die Therapie stockt. Also wenn es dich belastet, würde ich es nicht machen, auch nicht aus Nettigkeit, weil es eher so wirkt, als hänge dein Therapeut da in irgendeiner Verstrickung mit deinem Ex-Freund. Und um die aufzulösen, bist du nicht zuständig.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 09:18

Ich finde das Vorgehen auch nicht in Ordnung. Ein Therapeut ist doch kein Anwalt, der für seinen Patienten die Dinge klärt und dazu Außenstehende miteinbezieht. Ich finds übergriffig vom Thera und wäre je nach Ende der Beziehung erschrocken, entsetzt oder zumindest stark verunsichert, nach solch einer Kontaktaufnahme.
Überlege für dich, ob du wirklich in den Prozess deines Ex hineingezogen werden möchtest, gerade wenn es bei dir selbst alte Wunden aufreißt. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit einem einmaligen Kontakt nicht geklärt ist.
Vielleicht ist eine Beratung in einer psychologischen Einrichtung hilfreich für dich? Evtl auch dafür, dass du kein schlechtes Gewissen bekommst, wenn du dich gegen Aussagen zur Beziehung entscheidest.

Ich war mal vor vielen Jahren mit in einer Therapiestunde meines Exfreundes, da waren wir noch in Beziehung. Mein Eindruck damals war, dass mir der Thera „eher etwas vermitteln wollte, als mich einzubeziehen“. Ich empfand das damals sehr als persönlichen Ein-und Übergriff und hatte zudem das Gefühl der Thera steht auf der Seite meines Ex, dessen Interessen er vertrat. Der Thera redete mit mir während mein Exfreund weinte - nach meiner damaligen Auffassung, sich dem Gespräch und somit der Verantwortung entzog. Ich weiß noch wie sehr ich mich unter Druck gesetzt fühlte, es war ganz furchtbar. Irgendwann hielt ich die Situation nicht mehr aus und ging. Das war aber nicht weil ich mich wunderbar abgrenzen konnte, nein, MIR ging’s nach dem Gespräch total schlecht. Das wurde natürlich im Vorfeld nicht in die Überlegungen miteinbezogen.

Überlegs dir gut...

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Montana
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 10:40

Ich finde das ebenfalls sehr ungut und würde hier eher einen Anlass sehen, dem Ex weitere Kontaktaufnahmen zu verwehren. Zum Beispiel durch Änderung der Telefonnummer. Nach so langer Zeit solltest du in seinem Leben keine so bedeutende Rolle mehr spielen. Vielleicht wäre es gut für ihn, wenn er keine Möglichkeiten mehr sähe, dich in sein Leben zurück zu holen. So, dass er mal damit anfängt, selbst auch eine Trennung zu vollziehen.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 13:00

Hallo!

ich finde diesen Thread sehr interessant, vor allem wahrscheinlich deshalb, weil ich spontan ganz anders reagieren würde als die meisten (alle?) hier. Ich vermute, dass an diesem Punkt etwas bei mir im Argen liegt.

Ich war mit einem Mann liiert, der sich aufgrund von Depressionen von mir getrennt hat. Nach einer längeren Zeit hat er mir einen Brief geschrieben, in dem er sein aufrichtiges Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht hat, dass er in unserer Beziehung nicht richtig anwesend sein konnte etc. Über diesen Brief habe ich mich sehr gefreut.

Ich hab nun gedacht, wenn sich der Therapeut dieses Mannes bei mir melden würde, dann würde ich gerne hilfreich zur Stelle sein, denn es ist ja nicht Bösartiges damals vorgefallen. Und wenn es ihm hilft …

Allerdings kamen mir nach dem Durchlesen der anderen Beiträge hier Zweifel an meinem theoretischen Vorhaben (das ja niemals stattfinden wird). Wahrscheinlich würde dadurch bei mir viel aufgewühlt, und vielleicht würde ich mich im Nachhinein benutzt fühlen.

Ich wäre aber wahrscheinlich neugierig und würde nachfragen, um welche Informationen es sich denn handelt. Vielleicht würde ich mir die Fragen schriftlich geben lassen und dann entscheiden.

Üblich ist so ein Vorgehen allerdings nicht, also, dass sich der Therapeut einfach so meldet. Das würde mich, glaube ich, erst mal ziemlich erschrecken.

Alles Gute!
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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mathilda1981
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Beitrag Mo., 25.11.2019, 13:36

Hallo,

auch ich würde es eher so sehen wie Kirchenmaus. Ich habe auch einen Exfreund, von dem ich mich getrennt habe, weil es für mich nicht mehr tragbar war (Alkohol, Kiffen, psych Probleme). Mir tat das sehr leid, aber ich konnte ihm da nicht helfen und hoffe heute noch, dass er es geschafft hat da rauszukommen. Schließlich gab es einen Grund, warum ich mit ihm zusammen war, er hat mir was bedeutet. Wenn sich heute ein Therapeut melden würde, würde ich dem Bitten wahrscheinlich zustimmen. Aber ich denke es kommt auch darauf an, wie man sich getrennt hat, wie intensiv die Beziehung war usw. Ich habe keinen Exfreund, dem ich "böse" bin und würde unterm Strich bei allem zum Therapeuten mitgehen :anonym: Ich bin aber auch mit allen Beziehungen "im reinen" und weiß, dass ich für mich die richtige Entscheidung zur Trennung getroffen habe. Daher wäre es sicher schwer, mir da ein "schlechtes Gewissen" zu machen oder mich zu belasten. Aber vielleicht bin ich da auch einfach zu naiv?!...

Lg Mathilda

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