Hallo
Es macht mich verrückt und ich glaube ich schaffe das alles nicht mehr!
Habe meiner thera die Bilder von einem flashback als e Mail geschrieben. Wir haben es in der Stunde dann besprochen jedenfalls versucht..ich habe gedacht ich Grabe mir selber ein Loch weil ich mich so geschämt habe. Ich war ihr so dankbar als sie mich behandelte wie immer, ich durfte trotzdem einfach bleiben und fühlte mich irgendwie so verstanden.
Die ganzen Ängste die ich vor der Stunde hatte das sie mich für total irre hält oder mir nicht glauben könnte waren unbegründet.
Ich bin froh daß ich mich durchgerungen habe zum termin gegangen bin.
Aber diese Schuldgefühle gehen einfach nicht weg. Sie sagt das ich keine Schuld am Missbrauch habe, aber es kommt irgendwie nicht an.
Kennt das hier irgendjemand und kann mir vielleicht einen Rat geben?
Schuldgefühle wegen Missbrauch
Schuldgefühle wegen Missbrauch
Zuletzt geändert von Tristezza am Fr., 11.10.2019, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile "Schuldig" präzisiert.
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Weiter diese Problematik und Diskrepanz in der Therapie bearbeiten, denn dort gehört sie hin.
Es wird irgendwann anders oder auch besser, denn du arbeitest dran.
Irgendwann ist für dich die Schuldfrage nicht mehr relevant.
Es wird irgendwann anders oder auch besser, denn du arbeitest dran.
Irgendwann ist für dich die Schuldfrage nicht mehr relevant.
..:..
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Liebe Mehrfarbe
Das geht leider fast den meisten Opfern von Missbrauch so,
weil es uns in der Regel immer wieder so gesagt worden ist.
Aber NEIN wir sind nicht schuld daran. Keiner, v.a. kein Kind kann sich da wirklich wehren.
Und immer hat der Erwachsene die Verantwortung sich im Griff zu haben.
Du hast nichts falsch gemacht.
Mittlerweile kann ich sehr oft sehen, dass ich nicht schuld bin,
aber manchmal gibt es das auch bei mir immer noch.
Doch immer wie weniger, je öfter man mir das sagt, dass ich nicht schuld bin
Das geht leider fast den meisten Opfern von Missbrauch so,
weil es uns in der Regel immer wieder so gesagt worden ist.
Aber NEIN wir sind nicht schuld daran. Keiner, v.a. kein Kind kann sich da wirklich wehren.
Und immer hat der Erwachsene die Verantwortung sich im Griff zu haben.
Du hast nichts falsch gemacht.
Mittlerweile kann ich sehr oft sehen, dass ich nicht schuld bin,
aber manchmal gibt es das auch bei mir immer noch.
Doch immer wie weniger, je öfter man mir das sagt, dass ich nicht schuld bin
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Ich kenne diese Schuldgefühle auch. Und ich denke auch immer, dass andere denken, dass ich verführt hätte. Das ist natürlich objektiv gesehen totaler Bullshit. Aber so wird's einem quasi eingeimpft und es ist schwer da deine objektive Sicht drauf zu erreichen.
Trotzdem lass dir sagen: du bist nicht Schuld.
Ich wieß, es hilft wenig, wenn das andere sagen, aber es ist wichtig genau sowas in der Therapie zu bearbeiten. Es bringt nix, wenn andere einem immer wieder sagen, dass man nicht schuld ist.
Trotzdem lass dir sagen: du bist nicht Schuld.
Ich wieß, es hilft wenig, wenn das andere sagen, aber es ist wichtig genau sowas in der Therapie zu bearbeiten. Es bringt nix, wenn andere einem immer wieder sagen, dass man nicht schuld ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Oh ja, ich kenne solche Schuldgefühle auch!
Mein Therapeut sagte einmal: "Ich dachte, dass ich Ihnen die Schuldgefühle nie nehmen kann." Das war eine schlimme
Therapiekrise.
Mein Therapeut sagte einmal: "Ich dachte, dass ich Ihnen die Schuldgefühle nie nehmen kann." Das war eine schlimme
Therapiekrise.
Ich kenne das auch. Zu wissen, nicht schuld zu sein, ist leider nicht das gleiche, wie es auch so zu empfinden.
Mittlerweile kann ich es wenigstens glauben und so hinnehmen, wenn mir jemand sagt, dass ich nicht Schuld bin. Aber das Gefühl es auch tatsächlich nicht zu sein, fehlt noch ganz oft.
Mittlerweile kann ich es wenigstens glauben und so hinnehmen, wenn mir jemand sagt, dass ich nicht Schuld bin. Aber das Gefühl es auch tatsächlich nicht zu sein, fehlt noch ganz oft.
Ich bin selbst Opfer massiven Mißbrauchs durch beide Eltern und weitere Pädophile im Rahmen von zwei „Pädo-Gruppensexpartys“. Alldies wurde in der Psychoanalyse 40 Jahre später wieder erinnert. Diese Psychoanalyse habe ich anfangs als „Selbstanalyse“ alleine betrieben – basierend auf der „klassischen Psychoanalyse nach Freud“. Sie wurde dann beim Profi regulär zuende gebracht.
Die Schuldgefühle von Mißbrauchsopfern haben aus meiner Sicht zwei hauptsächliche Ursachen, nämlich (1) die Wirkungen des Tabus und (2) die Schuldprojektion der Täter auf das Opfer und die Schuldintrojektion durch das Opfer.
Das Tabu ist eine soziale Norm, die wir landläufig als Kommunikationsverbot kennen: „Darüber darf nicht gesprochen werden!“ - Das Tabu ist aber weitaus mehr: es ist ein Verbot, dem gegenüber man schuldig wird, auch wenn man es schuldlos berührt oder bricht. Das Tabu ist von einer archaischen Unerbittlichkeit, moderne juristisch-ethische Begriffe wie Rechtfertigung oder Entschuldigung für einen Normverstoß gibt es nicht. Auch das Opfer einer Straftat, die zugleich ein Tabu ist, wird selbst „tabu“, schuldlos schuldig. Das Tabu ist auch eine gesellschaftliche, nicht-staatliche Norm. Es kann durch rein staatlich-politische Akte weder eingerichtet, noch aufgehoben werden – wenngleich eine politische Beeinflussung natürlich möglich ist. Tabus sind auch nicht absolut – ihre Wirkungen sind im Fluß. Alte Tabus verschwinden – wie etwa das Tabu der Homosexualität im 20. Jahrhundert - Neue kommen hinzu. Seine Wirkungen sind auch innerhalb einer „Tabugemeinschaft“ niemals gleich, je nach den sozialen und individuellen Umständen sind die Wirkungen größer oder kleiner.
Insbesondere ist Sexualität ganz allgemein im christlich-abendländischen Kulturkreis tabuisiert, wenngleich dieses allgemeine Sexualtabu auf dem Rückzug ist. Es gibt aber spezielle Sexualtabus, die immer noch sehr stark sind und dazu gehört der sexuelle Mißbrauch von Kindern. Sehr viele Menschen lehnen den Kontakt zu mißbrauchten Kindern ab – ich habe selbst erleben müssen, wie selbst langjährige Freunde von mir sich nach dem „outing“ des Mißbrauchs zurückzogen.
Mit sexueller Gewalt geht nun auch regelmässig eine Schuldprojektion durch den Täter und eine Schuldintrojektion durch das Opfer einher. Man kennt es aus den Vergewaltigungsfällen unter Erwachsenen: für die Täter sind sie durch ihre Opfer provoziert worden, streiten jede Schuld ab. Das ist nicht nur eine perfide „Schutzbehauptung“ - die Täter glauben es, weil sie – u.a. wegen der Wirkungen des Sexualtabus – ihre eigene Schuld nicht ertragen können. Das Tabu ist es auch, was die Opfer sexueller Gewalt dazu bringt, die Schuldprojektion „anzunehmen“ und sich die Schuld des Täters zu introjizieren. Das findet insbesondere dann statt, wenn die Opfer den Tätern über längere Zeit ausgeliefert sind, die Beziehung zum Täter für die Opfer existenziell ist. Das ist klassisch beim kindesmißbräuchlichen Inzest der Fall, wie bei mir: ich blieb meinen Tätern – beiden Eltern – noch fast 25 Jahre nach den Taten „ausgeliefert“. Insbesondere meine Mutter hat ihre Schuldprojektionen in dieser Zeit ununterbrochen als „slain trauma“ fortgesetzt.
All diese Vorgänge spielen sich jedoch im Unbewußten ab, einem Teil der Psyche, die dem Bewußtsein verborgen ist und sich nur durch positiv oder negativ empfundene Gefühle, Affekte usw. dem Bewußtsein gegenüber äussert. Das Unbewußte wird vom Bewußtsein durch die „Abwehrmechanismen“ hermetisch abgeschlossen – diese Grenze ist nur durch sehr einschneidende, belastende und aufwendige Verfahren zu durchdringen. Neben der Psychoanalyse ist mir selbst nur noch die Hypnose bekannt. Erstere habe ich selbst absolviert, letzter ist mir nur „lexikalisch“ bekannt.
Ich kann hier nur eine sehr grobe Skizze versuchen – man muß sich selbst belesen, wenn man diese Dinge halbwegs verstehen will.
Die Schuldgefühle von Mißbrauchsopfern haben aus meiner Sicht zwei hauptsächliche Ursachen, nämlich (1) die Wirkungen des Tabus und (2) die Schuldprojektion der Täter auf das Opfer und die Schuldintrojektion durch das Opfer.
Das Tabu ist eine soziale Norm, die wir landläufig als Kommunikationsverbot kennen: „Darüber darf nicht gesprochen werden!“ - Das Tabu ist aber weitaus mehr: es ist ein Verbot, dem gegenüber man schuldig wird, auch wenn man es schuldlos berührt oder bricht. Das Tabu ist von einer archaischen Unerbittlichkeit, moderne juristisch-ethische Begriffe wie Rechtfertigung oder Entschuldigung für einen Normverstoß gibt es nicht. Auch das Opfer einer Straftat, die zugleich ein Tabu ist, wird selbst „tabu“, schuldlos schuldig. Das Tabu ist auch eine gesellschaftliche, nicht-staatliche Norm. Es kann durch rein staatlich-politische Akte weder eingerichtet, noch aufgehoben werden – wenngleich eine politische Beeinflussung natürlich möglich ist. Tabus sind auch nicht absolut – ihre Wirkungen sind im Fluß. Alte Tabus verschwinden – wie etwa das Tabu der Homosexualität im 20. Jahrhundert - Neue kommen hinzu. Seine Wirkungen sind auch innerhalb einer „Tabugemeinschaft“ niemals gleich, je nach den sozialen und individuellen Umständen sind die Wirkungen größer oder kleiner.
Insbesondere ist Sexualität ganz allgemein im christlich-abendländischen Kulturkreis tabuisiert, wenngleich dieses allgemeine Sexualtabu auf dem Rückzug ist. Es gibt aber spezielle Sexualtabus, die immer noch sehr stark sind und dazu gehört der sexuelle Mißbrauch von Kindern. Sehr viele Menschen lehnen den Kontakt zu mißbrauchten Kindern ab – ich habe selbst erleben müssen, wie selbst langjährige Freunde von mir sich nach dem „outing“ des Mißbrauchs zurückzogen.
Mit sexueller Gewalt geht nun auch regelmässig eine Schuldprojektion durch den Täter und eine Schuldintrojektion durch das Opfer einher. Man kennt es aus den Vergewaltigungsfällen unter Erwachsenen: für die Täter sind sie durch ihre Opfer provoziert worden, streiten jede Schuld ab. Das ist nicht nur eine perfide „Schutzbehauptung“ - die Täter glauben es, weil sie – u.a. wegen der Wirkungen des Sexualtabus – ihre eigene Schuld nicht ertragen können. Das Tabu ist es auch, was die Opfer sexueller Gewalt dazu bringt, die Schuldprojektion „anzunehmen“ und sich die Schuld des Täters zu introjizieren. Das findet insbesondere dann statt, wenn die Opfer den Tätern über längere Zeit ausgeliefert sind, die Beziehung zum Täter für die Opfer existenziell ist. Das ist klassisch beim kindesmißbräuchlichen Inzest der Fall, wie bei mir: ich blieb meinen Tätern – beiden Eltern – noch fast 25 Jahre nach den Taten „ausgeliefert“. Insbesondere meine Mutter hat ihre Schuldprojektionen in dieser Zeit ununterbrochen als „slain trauma“ fortgesetzt.
All diese Vorgänge spielen sich jedoch im Unbewußten ab, einem Teil der Psyche, die dem Bewußtsein verborgen ist und sich nur durch positiv oder negativ empfundene Gefühle, Affekte usw. dem Bewußtsein gegenüber äussert. Das Unbewußte wird vom Bewußtsein durch die „Abwehrmechanismen“ hermetisch abgeschlossen – diese Grenze ist nur durch sehr einschneidende, belastende und aufwendige Verfahren zu durchdringen. Neben der Psychoanalyse ist mir selbst nur noch die Hypnose bekannt. Erstere habe ich selbst absolviert, letzter ist mir nur „lexikalisch“ bekannt.
Ich kann hier nur eine sehr grobe Skizze versuchen – man muß sich selbst belesen, wenn man diese Dinge halbwegs verstehen will.
Es gibt die Identifikation mit dem Aggressor, dass man sich mit dem Täter so identifiziert, dass man seine Einstellung für sich übernommen hat: Es liegt an mir, dass das mit mir gemacht wurde!
Und es wird in mir etwas deponiert, etwas Fremdes, das ich mir zu eigen machen soll.
Und es wird in mir etwas deponiert, etwas Fremdes, das ich mir zu eigen machen soll.
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