Hallo Leute,
Do you have the time to listen to me whine?
Bin schon etwas länger in diesem Forum unterwegs (so ca. 3 Monate).
Habe jetzt soviel Vertrauen und Mut gefasst, um euch meine Schwierigkeiten zu schildern
Eigentlich müsste es mir ganz gut gehen;
Ich habe vor ca. einem Jahr einen erfolgreichen Entzug von Alkohol hinter mich gebracht und bin auch weiter wegen einer mittelschweren Depression in ambulanter Behandlung
(Psychiaterin und Beratungsstelle).
Habe einen akzeptablen Job (wenn auch nur "Ein Euro"), nette Kollegen die mich mögen; könnte man fast als Teil der Therapie bezeichnen;
Hat mein Selbstvertrauen gesteigert!
Läuft also im Prinzip alles ganz gut...
Es wird ja oft gesagt, daß Alkoholismus und Depressionen "Bruder und Schwester" sind.
Bei mir ist das mit Sicherheit der Fall;
Bleibt nur die berühmte Frage:
Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?
Und nun war ich in der Suchtstation der Psychiatrie gelandet.
Nun zur Sache:
Ich habe während dieses Psychiatriaufenthaltes ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich mich gut verstanden habe; selbst die Ärzte und das Personal waren weitgehend in Ordnung.
Einige von diesen Mitpatienten hatte ich sogar regelrecht "ins Herz geschlossen".
Wir hatten auch in der Zeit nach der Psychiatrie noch recht guten Kontakt.
Wir haben sogar noch einen gemeinsamen Ausflug unternommen.
Nach ungefähr acht Monaten habe ich den Vorschlag gemacht, ein "Veteranentreffen" zu veranstalten.
Das hat kurz gesagt, nicht wirklich geklappt; eine Person hat zugesagt,
ist aber einfach nicht da gewesen.
Die Anderen haben "rumgedruckst", sind nicht ans Telefon gegangen und ähnliches...
Mit drei Leuten von dieser "Truppe" habe ich zur Zeit noch etwas Kontakt.
Mir wurde gesagt, dieses Verhalten sei bei ehemaligen Psychiatriepatienten bzw Süchtigen relativ "normal" und es würde nicht an mir liegen.
Das sei Vermeidungsverhalten, weil sie die Vergangenheit hinter sich lassen wollten.
Normalerweise müsste mir das egal sein; Ist es mir es aber nicht!
In den letzten Monaten in denen ich es gelernt habe, das Leben mit "nüchternen" also akoholfreien Augen zu betrachten, wurde mir klar, daß ich Gefühle habe, die ich vorher mit Zynismus und Sarkasmus überspielt habe.
Ich selbst stehe zu dieser "Vergangenheit" und rede auch offen darüber.
Jeder kann mal Fehler machen!
Das Problem ist;
Ich weiß nicht, wie ich die ganze Sache einschätzen soll.
Außerdem hab´ich von diesen drei Personen eine noch ziemlich gern.
(eine Frau in meinem Alter; aber keinerliei erotische Ambitionen!)
Ist das alles Verrmeidungsverhalten?
Steigen diese Menschen in die "Normalität" ab?
Hab´ich irgendetwas falsch gemacht?
Für mich ist das Alles ziemlich neu und unerwartet (trotz meines Alters (55) ).
Ich weiß eigentlich nur: es tut verdammt weh!
MIr sind deswegen sogar schon des Öfteren die Tränen gelaufen
Und ich bin mit Bestimmtheit kein Jammerlappen (was immer das sei)!
Aber auch kein Eisklotz!
Am liebsten würde ich mir diese Emotionen per Lobotomie "wegfräsen" lassen!
Was soll ich machen?
Den Kontakt abbrechen?
Das Gespräch suchen (fast unmöglich)?
Sorry, wenn mein Umgangston vielleicht spießig wirkt!
Hat jemand von euch Ähnliches erlebt, kann mir vielleicht einen Tip geben!
Jede Hilfe wäre klasse!
Schöne Grüße von
Mytch
Warum wollen ehemalige Mitpatienten keinen Kontakt mehr?
-
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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- Beiträge: 12
Warum wollen ehemalige Mitpatienten keinen Kontakt mehr?
Zuletzt geändert von Tristezza am Di., 20.08.2019, 07:09, insgesamt 2-mal geändert.
I am one of those
neurodramatic fools
-neurotic to the bone-
no doubt about it!
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Normal - man kommt zurück in seinen Alltag und der Kontakt lässt nach. Meistens.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich war 4 Mal in Kliniken...
Und klar, da sagt man sich, dass man den Kontakt halten wird... passsiert aber so gut wie nie.
Auch eine ehemalige Psychologin, die in der Psychiatrie sagte mir mal, dass das eher ungewöhnlich ist, wenn man nach dem Klinikaufenthalt noch weiter Kontakt hält.
Ich habe noch zu einer einzigen Person von ungefähr 40 die ich da insgesamt kennen gerlent habe noch Kontakt... daraus is auch ne Freundschaft entstanden... aber auch nur weil wir wirkich auf ner Wellenlänge sind ...
Ich weiß das tut weh, weil man sich eben in so'ner besonderen Situation kennen lernt, wo man sehr offen uns ehrlich ist.
Aber das ist eben dann im Alltag wieder ganz anders.
Also wenn man nich ans Telefon geht, nicht zum Treffen erscheint, ist das ja leider eher ein Zeichen, dass sie nicht so an weiteren Kontakt interessiert sind. Sonst hätten sie sich ja jetzt mal bei dir gemeldet. Sie sind ja am Zug. Hinterherlaufen würde ich den Leuten nicht.
Ich hab dann auch versucht mein Leben auf die Reihe zu kriegen, nach vorn zu schauen und nicht mehr zurück...
Zuviele Menschen mit ähnlichen Probleme ziehen einen auch nur runter, finde ich... man sollte sich eher auf psychisch stabile Menschen konzentrieren, finde ich und sich nicht zuuu viel mit instabilen Menschen umgeben. (Meine ich jetzt nicht abwerten , sondern ist eben einfach so)
Wie wäre es mit ner Selbsthilfegruppe, Verein oder so was, um einfach mehr Chancennzu haben, Leute kennen zunlernen....
Ich würde mich da innerlich etwas von den Leuten lösen, wenn da auf deine Kontaktangebote nix kommt.
Und klar, da sagt man sich, dass man den Kontakt halten wird... passsiert aber so gut wie nie.
Auch eine ehemalige Psychologin, die in der Psychiatrie sagte mir mal, dass das eher ungewöhnlich ist, wenn man nach dem Klinikaufenthalt noch weiter Kontakt hält.
Ich habe noch zu einer einzigen Person von ungefähr 40 die ich da insgesamt kennen gerlent habe noch Kontakt... daraus is auch ne Freundschaft entstanden... aber auch nur weil wir wirkich auf ner Wellenlänge sind ...
Ich weiß das tut weh, weil man sich eben in so'ner besonderen Situation kennen lernt, wo man sehr offen uns ehrlich ist.
Aber das ist eben dann im Alltag wieder ganz anders.
Also wenn man nich ans Telefon geht, nicht zum Treffen erscheint, ist das ja leider eher ein Zeichen, dass sie nicht so an weiteren Kontakt interessiert sind. Sonst hätten sie sich ja jetzt mal bei dir gemeldet. Sie sind ja am Zug. Hinterherlaufen würde ich den Leuten nicht.
Ich hab dann auch versucht mein Leben auf die Reihe zu kriegen, nach vorn zu schauen und nicht mehr zurück...
Zuviele Menschen mit ähnlichen Probleme ziehen einen auch nur runter, finde ich... man sollte sich eher auf psychisch stabile Menschen konzentrieren, finde ich und sich nicht zuuu viel mit instabilen Menschen umgeben. (Meine ich jetzt nicht abwerten , sondern ist eben einfach so)
Wie wäre es mit ner Selbsthilfegruppe, Verein oder so was, um einfach mehr Chancennzu haben, Leute kennen zunlernen....
Ich würde mich da innerlich etwas von den Leuten lösen, wenn da auf deine Kontaktangebote nix kommt.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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- Beiträge: 12
´n Abend
Danke für den Zuspruch und für´s Mut machen!
Fühl´mich schon besser
Gut zu wissen, daß ich mit der ganzen Sache nicht alleine dasteh´ bzw. ich bin nicht der Einzige, dem sowas passiert ist.
Als alter Pessimist oder Bluesmusiker rechnet man ja
doch immmer mit dem Schlimmsten oder "I won´t back down!"
Erstaunlich was solche Worte bewirken können...
Meine Psychiaterin hat auch schon gesagt, ich bräuchte mehr Kontakte.
Aber das ist es nicht wirklich; Das mit den Vereinen und Gruppen hab´ich alles schon mehr oder weniger hinter mir.
In einer Gruppe bin ich noch aktiv (KODROBS) und das tut mir ganz gut.
Alles Andere hat mich mehr oder minder gelangweilt; denn:
"Nichts ist so vorhersagbarbar wie geistige Beschränktheit" (Zitat)
Ich mag Menschen, die individuell sind und eben nicht so leicht vorhersagbar.
Aber ihr habt Recht,wenn ihr sagt, ich solllte bestimmten Leuten nicht "hinterherlaufen " .
Vielleicht einfach mal im Adressbuch oder Kalender nachblättern, wer mir wirklich etwas bedeutet und wem ich vertrauen kann..?
Einfach mal drei Kreuze machen
Versteht mich nicht falsch; So viele Leute kenne ich nämlich gar nicht.
Aber was soll´s
Ihr habt ja irgendwie den Ngel auf den Kopf getroffen.
Nun denn; very many thanks und nächtliche Grüsse von
Mytch
Danke für den Zuspruch und für´s Mut machen!
Fühl´mich schon besser
Gut zu wissen, daß ich mit der ganzen Sache nicht alleine dasteh´ bzw. ich bin nicht der Einzige, dem sowas passiert ist.
Als alter Pessimist oder Bluesmusiker rechnet man ja
doch immmer mit dem Schlimmsten oder "I won´t back down!"
Erstaunlich was solche Worte bewirken können...
Meine Psychiaterin hat auch schon gesagt, ich bräuchte mehr Kontakte.
Aber das ist es nicht wirklich; Das mit den Vereinen und Gruppen hab´ich alles schon mehr oder weniger hinter mir.
In einer Gruppe bin ich noch aktiv (KODROBS) und das tut mir ganz gut.
Alles Andere hat mich mehr oder minder gelangweilt; denn:
"Nichts ist so vorhersagbarbar wie geistige Beschränktheit" (Zitat)
Ich mag Menschen, die individuell sind und eben nicht so leicht vorhersagbar.
Aber ihr habt Recht,wenn ihr sagt, ich solllte bestimmten Leuten nicht "hinterherlaufen " .
Vielleicht einfach mal im Adressbuch oder Kalender nachblättern, wer mir wirklich etwas bedeutet und wem ich vertrauen kann..?
Einfach mal drei Kreuze machen
Versteht mich nicht falsch; So viele Leute kenne ich nämlich gar nicht.
Aber was soll´s
Ihr habt ja irgendwie den Ngel auf den Kopf getroffen.
Nun denn; very many thanks und nächtliche Grüsse von
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no doubt about it!
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Sehe ich auch nicht als ungewöhnlich an... kann einem selbst mit Urlaubsbekanntschaften ähnlich ergehen. Die Umstände im Alltag sind dann wieder andere, jeder lebt wieder sein Leben... also die gemeinsame Verbindung ist nicht mehr so da, sondern muss aufrecht erhalten werden...
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
Ich finde das auch nicht aussergewöhnlich.
Man ist einfach wieder in seinem Alltag, und dann ist die Klinik gaaaanz weit weg.
Und das ist eigtl auch gut so, weil man ja auch ans weitergehen denken soll,
und da ist der Austausch mit ehemaligen Genossen oft nicht sinnvoll,
v.a. weil nicht alle nach einem Entzug nüchtern bleiben können.
Viele fallen wieder in das alte erlernte Muster, und das will man ja nicht präsentieren.
Man ist einfach wieder in seinem Alltag, und dann ist die Klinik gaaaanz weit weg.
Und das ist eigtl auch gut so, weil man ja auch ans weitergehen denken soll,
und da ist der Austausch mit ehemaligen Genossen oft nicht sinnvoll,
v.a. weil nicht alle nach einem Entzug nüchtern bleiben können.
Viele fallen wieder in das alte erlernte Muster, und das will man ja nicht präsentieren.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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