Die dunkle Seite des Menschen?
Die dunkle Seite des Menschen?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das in dieses Unterforum gehört... Wenn nicht, wird man mich möglicherweise eines Besseren belehren.
Ich habe mir in letzter Zeit so einige Gedanken gemacht, was Menschen und ihre Persönlichkeit betrifft. Und dann habe ich mir überlegt, dass viele Menschen immer wieder über ihre "dunkle Seite" sprechen, und dass ich mir darunter eigentlich wenig vorstellen kann.
Ich frage mich, ob es darum geht, wie Menschen über andere denken oder wie sie über sich selbst denken. Ob es um Dinge geht, die man anderen antut oder antun möchte, oder ob es Dinge sind, die einem selbst widerfahren sind.
Früher hat mein hohes Aggressionspotential durchaus Gewaltphantasien in mir ausgelöst, und zwar Menschen gegenüber, die ich kenne. Jetzt ist das anders, es drückt sich jetzt eher in Selbsthass aus bzw. ist meine Wut vorwiegend Ausdruck meiner Hilflosigkeit.
Aber ist das jetzt "meine dunkle Seite", oder geht es um etwas ganz Anderes? Wie würdet ihr das sehen? Also im Allgemeinen?
LG nulla
Ich habe mir in letzter Zeit so einige Gedanken gemacht, was Menschen und ihre Persönlichkeit betrifft. Und dann habe ich mir überlegt, dass viele Menschen immer wieder über ihre "dunkle Seite" sprechen, und dass ich mir darunter eigentlich wenig vorstellen kann.
Ich frage mich, ob es darum geht, wie Menschen über andere denken oder wie sie über sich selbst denken. Ob es um Dinge geht, die man anderen antut oder antun möchte, oder ob es Dinge sind, die einem selbst widerfahren sind.
Früher hat mein hohes Aggressionspotential durchaus Gewaltphantasien in mir ausgelöst, und zwar Menschen gegenüber, die ich kenne. Jetzt ist das anders, es drückt sich jetzt eher in Selbsthass aus bzw. ist meine Wut vorwiegend Ausdruck meiner Hilflosigkeit.
Aber ist das jetzt "meine dunkle Seite", oder geht es um etwas ganz Anderes? Wie würdet ihr das sehen? Also im Allgemeinen?
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"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
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Oh je... Im Allgemeinen...
Also : Meine "dunkle Seite", damit meine ich alles, was ich am liebsten vor mir selber verstecken möchte, loshaben möchte, nicht so toll an mir finde.
Wofür ich mich früher geschämt, verurteilt und ja, auch gehasst hab.
Das kann von eher "harmlosen" Sachen wie "Ich hab dafür keine Geduld" bis hin zu "ganz schlimmen" Dingen gehen wie dass ich jemanden am liebsten etwas grob "gnadenlos heimzahlen" möchte mit "barer Münze".
Die "dunkle Seite" ist aber auch alles, was ich selber über mich noch nicht weiß, wo ich mir selber was vormache, also meine Eigenwahrnehmung häufig mit der Fremdwahrnehmung nicht gleichkommt.
Also : Meine "dunkle Seite", damit meine ich alles, was ich am liebsten vor mir selber verstecken möchte, loshaben möchte, nicht so toll an mir finde.
Wofür ich mich früher geschämt, verurteilt und ja, auch gehasst hab.
Das kann von eher "harmlosen" Sachen wie "Ich hab dafür keine Geduld" bis hin zu "ganz schlimmen" Dingen gehen wie dass ich jemanden am liebsten etwas grob "gnadenlos heimzahlen" möchte mit "barer Münze".
Die "dunkle Seite" ist aber auch alles, was ich selber über mich noch nicht weiß, wo ich mir selber was vormache, also meine Eigenwahrnehmung häufig mit der Fremdwahrnehmung nicht gleichkommt.
Danke für deine Antwort Waldschratin! Ich habe deshalb im Allgemeinen geschrieben, weil es schon ziemlich frech wäre zu erwarten, dass jemand ganz offen darüber spricht, was an ihm so dunkel ist. Und darum geht es mir ja nicht, ich will mir einfach etwas darunter vorstellen können.
Wobei du mir schon ein bisschen geholfen hast. Vielleicht ist die dunkle Seite eines Menschen ja das, was aus verschiedensten Gründen (Erziehung, eigene Werte, gesellschaftliche Erwartungen, etc.) "nicht sein darf", was man an sich selbst ungern oder nicht akzeptiert wird, oder wovon man ausgeht, dass es andere nicht akzeptieren können.
Ich habe zum Beispiel eine zeitlang öfter das Gefühl gehabt, meine eigenen Kinder zu hassen. Wem erzählt man so etwas schon? Und wie geht man selbst mit solchen Gedanken um? Schon irgendwie dunkel, finde ich.
Wobei du mir schon ein bisschen geholfen hast. Vielleicht ist die dunkle Seite eines Menschen ja das, was aus verschiedensten Gründen (Erziehung, eigene Werte, gesellschaftliche Erwartungen, etc.) "nicht sein darf", was man an sich selbst ungern oder nicht akzeptiert wird, oder wovon man ausgeht, dass es andere nicht akzeptieren können.
Ich habe zum Beispiel eine zeitlang öfter das Gefühl gehabt, meine eigenen Kinder zu hassen. Wem erzählt man so etwas schon? Und wie geht man selbst mit solchen Gedanken um? Schon irgendwie dunkel, finde ich.
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Ja, das ist "dunkel".
Man gesteht sich "sowas" nicht zu, getraut es sich kaum zu denken, geschweige denn zu fühlen. Wehrt es ab.
Und wenn es noch so "normal menschlich" ist.
Ich glaub, das gehört schon "ganz normal" dazu, damit so ein Sozialgefüge wie das unter Menschen so halbwegs rund laufen kann.
Würde jeder alles einfach sein lassen, wie es grade abgeht in ihm, hätten wir uns in Nullkommanix die Köppe eingeschlagen und ausgerottet.
Es ist halt mal wieder dasselbige wie immer : "Entweder - oder" klappt da nicht. Jedes "Extrem" wird gefährlich, ob man zulässt oder verdrängt.
Sobald "Mensch" erwachsen ist und selber denken und reflektieren kann, tut er gut dran, sich selbst gegenüber ehrlich zu werden und sich "drum zu kümmern", was da abgeht in einem.
Also : Hingucken, anschauen, Umgang finden, im Auge behalten, den richtigen "Platz" dafür finden und das richtige Maß.
Ich find das ne Lebensaufgabe....
Man gesteht sich "sowas" nicht zu, getraut es sich kaum zu denken, geschweige denn zu fühlen. Wehrt es ab.
Und wenn es noch so "normal menschlich" ist.
Ich glaub, das gehört schon "ganz normal" dazu, damit so ein Sozialgefüge wie das unter Menschen so halbwegs rund laufen kann.
Würde jeder alles einfach sein lassen, wie es grade abgeht in ihm, hätten wir uns in Nullkommanix die Köppe eingeschlagen und ausgerottet.
Es ist halt mal wieder dasselbige wie immer : "Entweder - oder" klappt da nicht. Jedes "Extrem" wird gefährlich, ob man zulässt oder verdrängt.
Sobald "Mensch" erwachsen ist und selber denken und reflektieren kann, tut er gut dran, sich selbst gegenüber ehrlich zu werden und sich "drum zu kümmern", was da abgeht in einem.
Also : Hingucken, anschauen, Umgang finden, im Auge behalten, den richtigen "Platz" dafür finden und das richtige Maß.
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Hi nulla,
ich finde, das ist ein interessantes Thema.
Einige - oder auch mehr - Menschen bezeichnen diese dunkle Seite als den "inneren Dämon". Damit ist alles gemeint, was man an bzw. in sich selbst und anderen Menschen als "negativ" wahrnimmt, als schlecht oder böse empfindet.
Gefühle wie Neid, Wut, Angst, dunkle Neigungen, Wünsche, Fantasien und Sehnsüchte, derer sich viele ganz sicher nicht einmal bewusst sind und die andere gar nicht wahrhaben wollen.
Ich denke, jeder Mensch hat diese dunklen Seiten in unterschiedlicher Vielfalt und Intensität. Die Frage ist, wie viel Raum und Macht man diesen Dämonen gibt, wie man mit ihnen umgeht. Welchen Einfluss haben sie auf das Wertesystem, auf Vorstellungen von Menschlichkeit und Moral; wie mächtig sind sie, dass Menschen innerhalb der Gesellschaft als "schlecht" gelten, weil es diesen (z.B.) an Mitgefühl mangelt. Weil sie auf Werte scheißen, von Moral nichts verstehen, weil sie Regeln und Gesetze missachten, weil sie bewusst und mit Freude Schaden anrichten, verletzen, töten...
Und: haben Autoren von Horrorromanen oder Filmregisseure, die sich auf das "dunkle" Genre spezialisieren ganz besonders ausgeprägte dunkle Seiten, mächtige Dämonen in sich oder nur eine lebhafte Fantasie und starke Vorstellungen von dem, was "sein könnte" oder in uns allen (?) verborgen liegt, was sie in der Welt beobachten?
Wenn sie diese Dämonen visualisieren, ihnen ein Gesicht geben würden: wie würden sie aussehen?
Welche Form hätten deine - oder eure; ich spreche mal alle an, die dies lesen - Dämonen? Vielleicht sogar Namen?
Wie z.B. würde der Neid aussehen? Die Wut?
Ganz wichtig finde ich zu erwähnen, dass ich nicht jede dunkle Seite, nicht jeden Dämon als von Natur aus schlecht bezeichne. Das würde nämlich bedeuten, dass Gefühle, die wir (blöder weise) als negativ empfinden, auch schlecht sind.
Es ist aber menschlich, wütend zu sein oder sich zu fürchten. Es ist menschlich, jemandem etwas zu neiden oder gemeine Gedanken zu haben. Wichtig ist, es in sich selbst zu erkennen und nicht zu Tode zu analysieren, aber zu verstehen und anzunehmen. Diese Dämonen zu integrieren, JA zu ihnen zu sagen. Sie gehören dazu.
Oftmals waren diese großen, bösen, mächtigen, düsteren, furchterregenden Dämonen früher ganz klein. Einsame, verletzte, verlassene, traurige Kinder, die JETZT in den Arm genommen werden wollen. Manche schreien, brüllen ganz laut und toben. Andere sind ganz leise, kauern in der Ecke und tun dennoch - oder gerade deswegen - weh.
Wieso sind sie da, was wollen sie? Was wollen sie mitteilen?
Zu mehr ist mein Kopf gerade nicht imstande; ich glaube aber, dass du damit etwas anfangen kannst.
ich finde, das ist ein interessantes Thema.
Einige - oder auch mehr - Menschen bezeichnen diese dunkle Seite als den "inneren Dämon". Damit ist alles gemeint, was man an bzw. in sich selbst und anderen Menschen als "negativ" wahrnimmt, als schlecht oder böse empfindet.
Gefühle wie Neid, Wut, Angst, dunkle Neigungen, Wünsche, Fantasien und Sehnsüchte, derer sich viele ganz sicher nicht einmal bewusst sind und die andere gar nicht wahrhaben wollen.
Ich denke, jeder Mensch hat diese dunklen Seiten in unterschiedlicher Vielfalt und Intensität. Die Frage ist, wie viel Raum und Macht man diesen Dämonen gibt, wie man mit ihnen umgeht. Welchen Einfluss haben sie auf das Wertesystem, auf Vorstellungen von Menschlichkeit und Moral; wie mächtig sind sie, dass Menschen innerhalb der Gesellschaft als "schlecht" gelten, weil es diesen (z.B.) an Mitgefühl mangelt. Weil sie auf Werte scheißen, von Moral nichts verstehen, weil sie Regeln und Gesetze missachten, weil sie bewusst und mit Freude Schaden anrichten, verletzen, töten...
Und: haben Autoren von Horrorromanen oder Filmregisseure, die sich auf das "dunkle" Genre spezialisieren ganz besonders ausgeprägte dunkle Seiten, mächtige Dämonen in sich oder nur eine lebhafte Fantasie und starke Vorstellungen von dem, was "sein könnte" oder in uns allen (?) verborgen liegt, was sie in der Welt beobachten?
Wenn sie diese Dämonen visualisieren, ihnen ein Gesicht geben würden: wie würden sie aussehen?
Welche Form hätten deine - oder eure; ich spreche mal alle an, die dies lesen - Dämonen? Vielleicht sogar Namen?
Wie z.B. würde der Neid aussehen? Die Wut?
Ganz wichtig finde ich zu erwähnen, dass ich nicht jede dunkle Seite, nicht jeden Dämon als von Natur aus schlecht bezeichne. Das würde nämlich bedeuten, dass Gefühle, die wir (blöder weise) als negativ empfinden, auch schlecht sind.
Es ist aber menschlich, wütend zu sein oder sich zu fürchten. Es ist menschlich, jemandem etwas zu neiden oder gemeine Gedanken zu haben. Wichtig ist, es in sich selbst zu erkennen und nicht zu Tode zu analysieren, aber zu verstehen und anzunehmen. Diese Dämonen zu integrieren, JA zu ihnen zu sagen. Sie gehören dazu.
Oftmals waren diese großen, bösen, mächtigen, düsteren, furchterregenden Dämonen früher ganz klein. Einsame, verletzte, verlassene, traurige Kinder, die JETZT in den Arm genommen werden wollen. Manche schreien, brüllen ganz laut und toben. Andere sind ganz leise, kauern in der Ecke und tun dennoch - oder gerade deswegen - weh.
Wieso sind sie da, was wollen sie? Was wollen sie mitteilen?
Zu mehr ist mein Kopf gerade nicht imstande; ich glaube aber, dass du damit etwas anfangen kannst.
Hallo Jolanda!
Danke für deinen Beitrag, ich kann damit durchaus etwas anfangen. Aber damit komme ich nicht zurecht :
LG nulla
Danke für deinen Beitrag, ich kann damit durchaus etwas anfangen. Aber damit komme ich nicht zurecht :
Meinst du jetzt bildhafte Vorstellungen? Und... Namen? Sorry, aber das ist irgendwie überhaupt nicht mein Ding.Jolanda Jo hat geschrieben: ↑Mi., 17.07.2019, 11:30 Welche Form hätten deine - oder eure; ich spreche mal alle an, die dies lesen - Dämonen? Vielleicht sogar Namen?
Wie z.B. würde der Neid aussehen? Die Wut?
LG nulla
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Hallo nulla!
Jeder hat seine dunkle Seite, nur wird die ja meistens gar nicht betrachtet, sondern einfach so "mitgeschleift".
Inzwischen sehe ich das auch nicht mehr so eng, aber es gab Zeiten, da war ich nur noch schwarz.
Es war für mich damals echt schwierig an mir Seiten zu sehen, die ich an meinen Eltern z. B. nicht mochte, also das eigene Wesen bekommt nun mal etwas von beiden Seiten mit- und dann oh Schreck, ist man/ ich plötzlich auch wie seine Mutter. Gut, in einem schlechten Zustand habe ich mich daran echt festgebissen bis ich eben merkte, dass auch ich diese dunklen Seiten habe- zwar vermutlich nie in einem Ausmaß, dass es irgendwie jemanden geschädigt hätte, aber gefühlt war es eben anders.
So, nun arbeitet man an sich und merkt dann plötzlich- in meinem Fall ging es letztlich um die Eltern- dass die eben auch ganz tolle Sachen (mit mir) gemacht haben, die ich dann auch übernommen habe, also war ich dann doch nicht mehr das absolut schwarze Produkt.
Letztlich muß man mit sich selbst ins Gericht gehen, was ich nur zu gerne gemacht habe- ähm nee, ich habe es wohl streckenweise übertrieben mir selbst gegenüber bis hin zu entstehenden Fantasien über schreckliche Dinge, die ich gemacht haben könnte, die ich aber nicht gemacht habe. Also MIR letztlich für alles die Schuld gegeben. Bis es dann ausgewogen war, hat es auch eine Weile gedauert.
Nun bin ich aber auch so ein Mensch, der sich auch entschuldigt, wenn mal wirklich was daneben geht, was allerdings verschwindend selten passiert- also dass ich jemanden gegenüber ungerecht oder sonstwas ist.
Mit Neid hatte ich nie Probleme, weil ich mir immer die Frage gestellt habe, ob ich denn so sein will wie diese Person oder das genau SO haben wollen würde wie diese Person, was ich auch immer frei verneinen kann. Mag daran liegen, dass ich dann doch in manchen Fällen mein eigenes Ding vor mich hin brödele. Mich kann keiner mit irgendwelchen Fernreisen eifersüchtig machen, weil mich gerade diese Gegenden so überhaupt nicht interessieren. Und was candle überhaupt nicht interessiert... da ist sie stur und interessiert sich nicht weiter dafür. Mal so als Beispiel.
Aber vielleicht postet ja noch jemand sein tolles Natursteinhaus in Irland, dann kann man mich natürlich noch kriegen.
Und was ich alles mal gedacht habe, werde ich sicher auch niemanden erzählen, es tut auch nicht not und lag offenbar in der Natur der Sache bzw. psychischen völligen Schieflage. Das ist zum Glück alles weg.
Deshalb: Bloß nicht zu viel graben, dann findest du immer noch was schlimmeres.
Abgesehen davon, dass man andere Menschen nicht schädigt, würde ich meinen, dass die dunkle Seite eher das ist was man über sich selber denkt oder gerne tun würde, aber nicht tut- damit meine ich natürlich schöne Dinge, die man nicht tut, weil da innere Konflikte es verbieten.
Ich hoffe, ich konnte etwas beitragen, wenn nicht, auch nicht so schlimm.
LG candle
Jeder hat seine dunkle Seite, nur wird die ja meistens gar nicht betrachtet, sondern einfach so "mitgeschleift".
Inzwischen sehe ich das auch nicht mehr so eng, aber es gab Zeiten, da war ich nur noch schwarz.
Es war für mich damals echt schwierig an mir Seiten zu sehen, die ich an meinen Eltern z. B. nicht mochte, also das eigene Wesen bekommt nun mal etwas von beiden Seiten mit- und dann oh Schreck, ist man/ ich plötzlich auch wie seine Mutter. Gut, in einem schlechten Zustand habe ich mich daran echt festgebissen bis ich eben merkte, dass auch ich diese dunklen Seiten habe- zwar vermutlich nie in einem Ausmaß, dass es irgendwie jemanden geschädigt hätte, aber gefühlt war es eben anders.
So, nun arbeitet man an sich und merkt dann plötzlich- in meinem Fall ging es letztlich um die Eltern- dass die eben auch ganz tolle Sachen (mit mir) gemacht haben, die ich dann auch übernommen habe, also war ich dann doch nicht mehr das absolut schwarze Produkt.
Letztlich muß man mit sich selbst ins Gericht gehen, was ich nur zu gerne gemacht habe- ähm nee, ich habe es wohl streckenweise übertrieben mir selbst gegenüber bis hin zu entstehenden Fantasien über schreckliche Dinge, die ich gemacht haben könnte, die ich aber nicht gemacht habe. Also MIR letztlich für alles die Schuld gegeben. Bis es dann ausgewogen war, hat es auch eine Weile gedauert.
Nun bin ich aber auch so ein Mensch, der sich auch entschuldigt, wenn mal wirklich was daneben geht, was allerdings verschwindend selten passiert- also dass ich jemanden gegenüber ungerecht oder sonstwas ist.
Mit Neid hatte ich nie Probleme, weil ich mir immer die Frage gestellt habe, ob ich denn so sein will wie diese Person oder das genau SO haben wollen würde wie diese Person, was ich auch immer frei verneinen kann. Mag daran liegen, dass ich dann doch in manchen Fällen mein eigenes Ding vor mich hin brödele. Mich kann keiner mit irgendwelchen Fernreisen eifersüchtig machen, weil mich gerade diese Gegenden so überhaupt nicht interessieren. Und was candle überhaupt nicht interessiert... da ist sie stur und interessiert sich nicht weiter dafür. Mal so als Beispiel.
Aber vielleicht postet ja noch jemand sein tolles Natursteinhaus in Irland, dann kann man mich natürlich noch kriegen.
Und was ich alles mal gedacht habe, werde ich sicher auch niemanden erzählen, es tut auch nicht not und lag offenbar in der Natur der Sache bzw. psychischen völligen Schieflage. Das ist zum Glück alles weg.
Deshalb: Bloß nicht zu viel graben, dann findest du immer noch was schlimmeres.
Abgesehen davon, dass man andere Menschen nicht schädigt, würde ich meinen, dass die dunkle Seite eher das ist was man über sich selber denkt oder gerne tun würde, aber nicht tut- damit meine ich natürlich schöne Dinge, die man nicht tut, weil da innere Konflikte es verbieten.
Ich hoffe, ich konnte etwas beitragen, wenn nicht, auch nicht so schlimm.
LG candle
Now I know how the bunny runs!
Ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht. Ich denke auch, dass alle Menschen eine dunke Seite haben und ich habe mir auch schon oft überlegt, ob man damit vielleicht auch einfach geboren wird. Manchmal kann man ja auch an Kindern beobachten, dass etwas "Verbotenes" einen großen Reiz bzw. irgendeine Anziehungskraft hat.
Ich muß da immer an eine Freundin denken...als wir noch Kinder waren, ungefähr 6 Jahre alt, haben wir an einem Nachmittag im Garten den Bienen zugeschaut. Und auf einmal hat sie angefangen eine Biene nach der anderen zu erschlagen. Wir haben dann darüber geredet, dass Bienen doch eigentlich nützlich sind und dass man Tiere niemals einfach tötet. Sie hat dann irgendwann aufgehört und angefangen zu weinen weil sie so ein schlechtes Gewissen bekommen hat. Sie wusste, dass es falsch war aber sie hat es trotzdem gemacht. Als vereinfachtes Beispiel ist das für mich die dunkle Seite von uns Menschen...
Aber ich kann auch falsch liegen und ich denke, dass durchaus auch etwas anderes als die dunkle Seite bezeichnet werden kann.
Für mich ist meine dunkle Seite eindeutig meine Essstörung, weil ich weiß, dass es falsch ist, weil ich mich dafür schäme und weil es so destruktiv ist....
Ich muß da immer an eine Freundin denken...als wir noch Kinder waren, ungefähr 6 Jahre alt, haben wir an einem Nachmittag im Garten den Bienen zugeschaut. Und auf einmal hat sie angefangen eine Biene nach der anderen zu erschlagen. Wir haben dann darüber geredet, dass Bienen doch eigentlich nützlich sind und dass man Tiere niemals einfach tötet. Sie hat dann irgendwann aufgehört und angefangen zu weinen weil sie so ein schlechtes Gewissen bekommen hat. Sie wusste, dass es falsch war aber sie hat es trotzdem gemacht. Als vereinfachtes Beispiel ist das für mich die dunkle Seite von uns Menschen...
Aber ich kann auch falsch liegen und ich denke, dass durchaus auch etwas anderes als die dunkle Seite bezeichnet werden kann.
Für mich ist meine dunkle Seite eindeutig meine Essstörung, weil ich weiß, dass es falsch ist, weil ich mich dafür schäme und weil es so destruktiv ist....
Zuletzt geändert von Zora_ am Mi., 17.07.2019, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Interessant! An genau diesem Punkt bin ich auch schon eine Weile. Wie hast du es geschafft, da eine andere Sichtweise zu bekommen?candle. hat geschrieben: ↑Mi., 17.07.2019, 13:58 Letztlich muß man mit sich selbst ins Gericht gehen, was ich nur zu gerne gemacht habe- ähm nee, ich habe es wohl streckenweise übertrieben mir selbst gegenüber bis hin zu entstehenden Fantasien über schreckliche Dinge, die ich gemacht haben könnte, die ich aber nicht gemacht habe. Also MIR letztlich für alles die Schuld gegeben. Bis es dann ausgewogen war, hat es auch eine Weile gedauert.
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Ja, mal angenommen, du müsstest deine dunklen Seiten malen oder anders beschreiben, so, dass du selbst und auch andere, eine Vorstellung davon bekommt, wie diese Seite aussieht. Wenn du dieser Seite, die du selbst ablehnst oder nur zögerlich und ungerne anschaust, ein Gesicht, ein Äußeres geben würdest, wie würde es aussehen?nulla hat geschrieben: ↑Mi., 17.07.2019, 13:18 Hallo Jolanda!
Danke für deinen Beitrag, ich kann damit durchaus etwas anfangen. Aber damit komme ich nicht zurecht :Meinst du jetzt bildhafte Vorstellungen? Und... Namen? Sorry, aber das ist irgendwie überhaupt nicht mein Ding.Jolanda Jo hat geschrieben: ↑Mi., 17.07.2019, 11:30 Welche Form hätten deine - oder eure; ich spreche mal alle an, die dies lesen - Dämonen? Vielleicht sogar Namen?
Wie z.B. würde der Neid aussehen? Die Wut?
LG nulla
Ich glaube, unter "Dämon" kann man sich einiges vorstellen. Jeder Dämon bekäme ein Merkmal, das ihn charakterisiert, etwas, was er selbst repräsentiert. "Der Neid" z.B. könnte extrem große Hände bekommen oder auch "die Gier". Die stehen für den Wunsch danach, jemand anderem etwas wegzunehmen, generell etwas an sich reißen zu wollen.
Vielen fällt es schwer, ihre dunkle Seite überhaupt zu erkennen. Dem ein Gesicht zu geben, könnte die eigene Konfrontation und die Arbeit damit (sofern da Notwendigkeit besteht) vereinfachen, auch wenn es zunächst kindlich anmuten mag.
Auch Therapeuten arbeiten mit so etwas. Mit Bildern.
Und mit Namen meinte ich tatsächlich die Bezeichnung dieser Seite, des jeweiligen Gefühls oder einen speziellen Namen, den man dem "Dämon" gibt.
Vielleicht existiert ein Introjekt (z.B. durch ein Trauma); dann könnte es hilfreich sein, diesem (Täter)-Introjekt eine Bezeichnung, einen Namen zu geben, der dann auch in der Therapie angewendet und mögllicherweise im Laufe der Zeit verändert wird, etwa, weil er seine Macht allmählich verliert.
Der eigenen Fantasie, den eigenen Vorstellungen sind da keine Grenzen gesetzt. Es geht darum, es geistig und emotional greifbar zu machen. Was das angeht, kann man noch weiter gehen und sich einen oder mehrere Räume vorstellen, in denen diese Dämonen existieren, in denen diese dunklen Seiten, die Gefühle, die Anteile wohnen. Auf die Weise lassen sich Größe, Macht usw. in räumlichen Perspektiven besser vor- und auch darstellen.
Die Wut könnte demnach ganz vorne stehen, nahe der Tür und den Eindruck erwecken, sie würde den gesamten Raum ausfüllen. Die Angst hingegen sitzt ganz hinten in einer Ecke, in sich zusammengekauert ... alles nur als Beispiel, um es zu verdeutlichen.
Auch Erkrankungen, empfundene oder tatsächliche Störungen - alles, was man als beeinträchtigend, als aufzehrend verspürt - sind dunkle Seiten. Dunkel, sowohl im Sinne von "düster, gemein" als auch "verborgen", weil es (noch) abgelehnt wird oder (noch) unsichtbar ist, oder nur zu einem Teil wahrnehmbar.
Ziel ist immer die Annahme dessen, was ohnehin da ist. Oder falls es einem selbst und/ oder anderen Schaden zufügt: Verwandlung.
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Naja, wir sind ja multipel. Und da gibt es durchaus dunkle Anteile, die zum Beispiel andere Anteile im System drangsalieren, auf eine Art und Weise, auf die ich hier näher gar nicht eingehen möchte. Ich bin froh, dass diese bösen Anteile das soweit nicht nach außen ausagieren. Das sind halt die Täternahen Anteile, die ihn imitieren oder verteidigen.
Ich als Persönlichkeit habe natürlich genau wie jeder auch dunkle Seiten, in denen ich mal jemanden verfluche oder provoziere oder dumm anmache.
Diese Seiten hat in meinen Augen jeder Mensch und sind nochmal von dunklen/bösen Anteilen abzugrenzen, die wirklich nochmal eigenständig ticken.
Ich als Persönlichkeit habe natürlich genau wie jeder auch dunkle Seiten, in denen ich mal jemanden verfluche oder provoziere oder dumm anmache.
Diese Seiten hat in meinen Augen jeder Mensch und sind nochmal von dunklen/bösen Anteilen abzugrenzen, die wirklich nochmal eigenständig ticken.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich glaube "dunkel" wird oft auch negativ bewertet. Ich liebe zB. mein eigenes "Dunkel" auch, im Sinne von geheim oder so.
Einer unserer "inneren Sätze" ist zB.: Küss das Dunkel das Du liebst und stehle Dich hinein...".
Das hat was mit "geheim", zu tiefst "eigen" zu tun. Und diese "dunkle Seite" ist zB. etwas, was in erster Linie mir/uns gehört. Es ist so ein "ganz bei sich sein" im Geheimen oder so.
Gewalttätig ist diese Seite jetzt allerdings eher nicht, mehr so "mit sich zufrieden". Wie lustvolle Melanchonlie, die aber keiner erlaubt oder so. So ein "eintauchen" ins eigene Gefühl vielleicht? Nur halt im Geheimen? Nur für sich?
Einer unserer "inneren Sätze" ist zB.: Küss das Dunkel das Du liebst und stehle Dich hinein...".
Das hat was mit "geheim", zu tiefst "eigen" zu tun. Und diese "dunkle Seite" ist zB. etwas, was in erster Linie mir/uns gehört. Es ist so ein "ganz bei sich sein" im Geheimen oder so.
Gewalttätig ist diese Seite jetzt allerdings eher nicht, mehr so "mit sich zufrieden". Wie lustvolle Melanchonlie, die aber keiner erlaubt oder so. So ein "eintauchen" ins eigene Gefühl vielleicht? Nur halt im Geheimen? Nur für sich?
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Wow, wie spannend, es gibt offensichtlich sehr, sehr unterschiedliche Vorstellungen. Ich habe all eure Antworten gelesen und kann auch jede einzelne recht gut nachvollziehen.
Besonders spannend finde ich, dass "die dunkle Seite" so viele verschiedene Funktionen erfüllen kann, also z. B. sowohl Angst machen als auch Trost spenden. Auch die Überlegung, dass positive Erfahrungen dem dunklen Teil zugeordnet werden.
Und ja, Schwarz - Weiß - Denken ist darauf (wie auf so vieles) nicht anwendbar.
Interessant sind auch die verschiedenen Sichtweisen, wie damit umzugehen ist: dem Ganzen einen Raum und eine Gestalt geben, oder besser nicht zu tief hineingraben?
Was es jetzt für mich persönlich bedeutet? Darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken...
LG nulla
Wow, wie spannend, es gibt offensichtlich sehr, sehr unterschiedliche Vorstellungen. Ich habe all eure Antworten gelesen und kann auch jede einzelne recht gut nachvollziehen.
Besonders spannend finde ich, dass "die dunkle Seite" so viele verschiedene Funktionen erfüllen kann, also z. B. sowohl Angst machen als auch Trost spenden. Auch die Überlegung, dass positive Erfahrungen dem dunklen Teil zugeordnet werden.
Und ja, Schwarz - Weiß - Denken ist darauf (wie auf so vieles) nicht anwendbar.
Interessant sind auch die verschiedenen Sichtweisen, wie damit umzugehen ist: dem Ganzen einen Raum und eine Gestalt geben, oder besser nicht zu tief hineingraben?
Was es jetzt für mich persönlich bedeutet? Darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken...
LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
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@mio,
deine Ansicht gefällt mir. Zu einem gewissen Teil deckt sie sich mit dem, was ich im letzten Satz beschrieb
Allerdings stimmt es wohl, dass man mit "dunkel" und "verborgen" nicht zwangsläufig etwas Schlechtes oder Böses assoziieren muss und auch nicht sollte. Die Dunkelheit hat im Allgemeinen eine vielfältige, zum Teil ambivalente Bedeutung.
Sie kann ängstigen, weil man nicht weiß, was in ihr verborgen liegt, weil alles Mögliche darin lauern kann.
Genau das kann auch sehr reizvoll sein. Manchmal ist es sogar schön, wenn man etwas in sich wahrnimmt, etwas spürt, ein ganz bestimmtes Gefühl, das man mit niemandem teilen möchte und auch nicht muss.
Ich hatte früher so etwas kennengelernt. Es genügte schon, wenn der Wind auffrischte und die Baumwipfel in leichte Bewegung versetzte. Dann fühlte ich etwas in mir drin, das irgendwie mystisch anmutete, geheimnisvoll, aber schön. Und so, als gehöre das (nur) zu mir.
Leider hab ich das verloren, was ich sehr bedaure.
@nulla - vielleicht ist es gar nicht nötig, genauer drüber nachzudenken, um es für dich zu definieren.
Vielleicht erlebst, erfährst du irgendwann etwas, was in dir so ein "Das ist es!"-Gefühl auslöst. Und ein Lächeln, weil es dich reicher macht.
Ich wünsch es dir.
deine Ansicht gefällt mir. Zu einem gewissen Teil deckt sie sich mit dem, was ich im letzten Satz beschrieb
Allerdings stimmt es wohl, dass man mit "dunkel" und "verborgen" nicht zwangsläufig etwas Schlechtes oder Böses assoziieren muss und auch nicht sollte. Die Dunkelheit hat im Allgemeinen eine vielfältige, zum Teil ambivalente Bedeutung.
Sie kann ängstigen, weil man nicht weiß, was in ihr verborgen liegt, weil alles Mögliche darin lauern kann.
Genau das kann auch sehr reizvoll sein. Manchmal ist es sogar schön, wenn man etwas in sich wahrnimmt, etwas spürt, ein ganz bestimmtes Gefühl, das man mit niemandem teilen möchte und auch nicht muss.
Ich hatte früher so etwas kennengelernt. Es genügte schon, wenn der Wind auffrischte und die Baumwipfel in leichte Bewegung versetzte. Dann fühlte ich etwas in mir drin, das irgendwie mystisch anmutete, geheimnisvoll, aber schön. Und so, als gehöre das (nur) zu mir.
Leider hab ich das verloren, was ich sehr bedaure.
@nulla - vielleicht ist es gar nicht nötig, genauer drüber nachzudenken, um es für dich zu definieren.
Vielleicht erlebst, erfährst du irgendwann etwas, was in dir so ein "Das ist es!"-Gefühl auslöst. Und ein Lächeln, weil es dich reicher macht.
Ich wünsch es dir.
So schnell kann es gehen... Ich glaube, heute erstmals einen bewussten Blick auf diese meine dunkle Seite geworfen zu haben. Nur kurz, weil es noch Angst macht. Aber es wird spürbar.Jolanda Jo hat geschrieben: ↑Do., 18.07.2019, 09:51 Vielleicht erlebst, erfährst du irgendwann etwas, was in dir so ein "Das ist es!"-Gefühl auslöst. Und ein Lächeln, weil es dich reicher macht.
Und dass ich mir bzw. euch diese Frage hier gestellt habe, war scheinbar kein Zufall. Offensichtlich ist es genau dieser Teil in mir, den ich brauche, um mein ganz persönliches Puzzle zusammensetzen zu können.
Das kommt mir jetzt gerade auch ziemlich mystisch vor
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