Hallo zusammen,
mir fällt schon seit Jahren auf - aber zurzeit insbesondere - dass ich von vielen Leuten im Stich gelassen werde oder auch ausgenutzt werde. Ich glaube, dass es mir zum einen an guter Menschenkenntnis fehlt (ich kann Leute sehr schlecht einschätzen und misstraue ihnen mittlerweile grundsätzlich auch) und zum anderen muss ich wohl so rüberkommen, dass man es ja mit mir machen kann. Ich werde zudem oft grundlos respektlos behandelt, man vergreift sich z.B. bei mir schnell im Ton. Als 30 jährige Frau sollte ich doch erwarten dürfen, dass ich als erwachsene Frau behandelt werde. Ich habe keine kindliche Art an mir.
Ich hätte gerne ein paar Tipps von euch, was ich tun kann, wie ich auftreten muss, sodass mir das nicht mehr passiert. Leider handelt es sich bei diesen Leuten sowohl um Freunde und Familie als auch um Arbeitskollegen sowie oberflächliche Kontakte. Mittlerweile habe ich das Vertrauen in die Menschen verloren und möchte am liebsten isoliert von allen agieren und leben. Daher ziehe ich mich immer weiter zurück. Ich selber finde mich eigentlich echt okay und mag mich. Ich freue mich auf eure Antworten und Tipps!
Von Leuten im Stich gelassen und ausgenutzt werden
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Eigene Grenzen erkennen, Konsequenzen durchsetzen, unangepasst sein, selbstbestimmt und mit dem Resultat zurecht kommen lernen.
Erwarten kannst du von anderen gar nix oder hast du es ihnen mitgeteilt? Sage was du willst und was nicht und wie gesagt passe dich nicht an.
Erwarten kannst du von anderen gar nix oder hast du es ihnen mitgeteilt? Sage was du willst und was nicht und wie gesagt passe dich nicht an.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Teilweise teile ich es mit, aber bringt dann auch nicht mehr viel. Ich selbst habe dann auch keine Lust mehr auf diese Menschen. Ich bin übrigens gar nicht angepasst und bin auch selbstbestimmt, bringt trotzdem leider nichts :/Sinarellas hat geschrieben: ↑Do., 06.06.2019, 08:55 Erwarten kannst du von anderen gar nix oder hast du es ihnen mitgeteilt?
Du könntest Menschen in deinem Umfeld fragen wie sie dich erleben.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
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Was für Konsequenzen hat es denn deinerseits, wenn du jemandem eine Ansage machst und er sich nicht daran hält?
Das Zauberwort heißt "bedingte Kooperationsbereitschaft" . Da gibt es eine Menge Studien zu diesem Thema, die belegen, dass du mit bedingter Kooperationsbereitschaft die besten Erfolge im Leben erzielst. Wenn du gar nicht mit anderen kooperierst (also entweder immer deinen Willen durchsetzt oder dich komplett zurückziehst), wirst du irgendwann ausgeschlossen und du bekommst gar nichts. Wenn du unbedingt kooperierst, werden die Anderen das merken und nur von dir nehmen. Deshalb: bedingte Kooperationsbereitschaft. Das bedeutet Austausch Zug um Zug. Gibst du mir ein bisschen was, gebe ich dir ein bisschen was. Gibst du daraufhin mehr, gebe ich dir daraufhin mehr. Gebe ich dir was und du gibst mir nichts, gebe ich dir auch nichts mehr.
Das ist natürlich grob vereinfacht. Manchmal erfolgt der Austausch von "Goodies" auch zeitverzögert, z.B. ich gebe zweimal, dann gibst du zweimal oder auf unterschiedlichen Ebenen, z.B. ich helfe dir beim Umzug, dafür lädst du mich zum Essen ein. Wichtig ist dabei aber immer die Bilanz im Auge zu haben und sich wenn möglich auch mit dem Gegenüber darüber auszutauschen, was ihr beide unter einer ausgeglichenen Bilanz versteht. Es kann nämlich sein, dass die Meinung, wieviel ein bestimmtes "Goodie" Wert ist, ziemlich weit auseinander geht. Es kann z.B. sein, dass der traute Gatte der Meinung ist, dass die Tatsache, dass er mal die Spülmaschine ausgeräumt ist, so großartig ist, dass jetzt mindestens 10 Goodies von dir kommen müssen , damit die Bilanz wieder ausgeglichen ist, dann ist es höchste Zeit über die Maßstäbe der Bewertung zu diskutieren.
Wenn andere über deine Grenzen gehen wollen, geht es darum, nicht zurückzuweichen, sondern selbst einen Schritt nach vorne zu machen um deinen "Raum" zurückzuerobern. Gibst du einfach nach, entsteht ein leerer Raum, der den anderen dazu einlädt "nachzulegen" und noch einen weiteren Schritt in deinen Raum vorzudringen. Geht jemand über deine Grenzen, gegen den du dich nicht wehren kannst, gilt es, sich Unterstützung zu suchen, oder demjenigen aus dem Weg zu gehen (z.B. Arbeitgeber: entweder Unterstützung durch Anwalt, Kollegen, Betriebsrat o.ä. suchen oder kündigen).
Das Zauberwort heißt "bedingte Kooperationsbereitschaft" . Da gibt es eine Menge Studien zu diesem Thema, die belegen, dass du mit bedingter Kooperationsbereitschaft die besten Erfolge im Leben erzielst. Wenn du gar nicht mit anderen kooperierst (also entweder immer deinen Willen durchsetzt oder dich komplett zurückziehst), wirst du irgendwann ausgeschlossen und du bekommst gar nichts. Wenn du unbedingt kooperierst, werden die Anderen das merken und nur von dir nehmen. Deshalb: bedingte Kooperationsbereitschaft. Das bedeutet Austausch Zug um Zug. Gibst du mir ein bisschen was, gebe ich dir ein bisschen was. Gibst du daraufhin mehr, gebe ich dir daraufhin mehr. Gebe ich dir was und du gibst mir nichts, gebe ich dir auch nichts mehr.
Das ist natürlich grob vereinfacht. Manchmal erfolgt der Austausch von "Goodies" auch zeitverzögert, z.B. ich gebe zweimal, dann gibst du zweimal oder auf unterschiedlichen Ebenen, z.B. ich helfe dir beim Umzug, dafür lädst du mich zum Essen ein. Wichtig ist dabei aber immer die Bilanz im Auge zu haben und sich wenn möglich auch mit dem Gegenüber darüber auszutauschen, was ihr beide unter einer ausgeglichenen Bilanz versteht. Es kann nämlich sein, dass die Meinung, wieviel ein bestimmtes "Goodie" Wert ist, ziemlich weit auseinander geht. Es kann z.B. sein, dass der traute Gatte der Meinung ist, dass die Tatsache, dass er mal die Spülmaschine ausgeräumt ist, so großartig ist, dass jetzt mindestens 10 Goodies von dir kommen müssen , damit die Bilanz wieder ausgeglichen ist, dann ist es höchste Zeit über die Maßstäbe der Bewertung zu diskutieren.
Wenn andere über deine Grenzen gehen wollen, geht es darum, nicht zurückzuweichen, sondern selbst einen Schritt nach vorne zu machen um deinen "Raum" zurückzuerobern. Gibst du einfach nach, entsteht ein leerer Raum, der den anderen dazu einlädt "nachzulegen" und noch einen weiteren Schritt in deinen Raum vorzudringen. Geht jemand über deine Grenzen, gegen den du dich nicht wehren kannst, gilt es, sich Unterstützung zu suchen, oder demjenigen aus dem Weg zu gehen (z.B. Arbeitgeber: entweder Unterstützung durch Anwalt, Kollegen, Betriebsrat o.ä. suchen oder kündigen).
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Ich glaube, so etwas passiert immer wieder, weil es viele respekt- und empathielose Menschen gibt. Deshalb ist so etwas vorprogrammiert.Wolkenbruch hat geschrieben: ↑Do., 06.06.2019, 08:46 Ich hätte gerne ein paar Tipps von euch, was ich tun kann, wie ich auftreten muss, sodass mir das nicht mehr passiert. Leider handelt es sich bei diesen Leuten sowohl um Freunde und Familie als auch um Arbeitskollegen sowie oberflächliche Kontakte.
Wenn es natürlich sehr, sehr häufig vorkommt, kann es schon mit einem persönlich zu tun haben.
Sich von allen zurückziehen macht aber vielleicht unglücklich.
Ich finde es ist eine Mischung aus: mit Verletzungen, "Ausnutzen" besser umgehen lernen, dass es einen nicht so sehr belastet.
Und sich besser durchsetzen.
Also bei mir ist es so, wenn ich einem einen Gefallen getan habe... dann erwarte ich schon insgeheim eine Gegenleistung. Ausgenutzt wird man ja wahrscheinlich nur, wenn man immer nur gibt, aber Nichts dafür bekommt. So ähnlich wie spirit-cologne geschrieben hat. Wenn mich jemand immer um einen Gefallen bittet, dann merkt die Person eben schnell, dass sie da bei mir an der falschen Adresse ist. Ich beobachte immer, dass sich diese Leute ein leichteres Opfer suchen.
Also Menschem die schlecht Nein sagen können mit schwachem Selbstwertgefühl. Die dann sehr bedürftig wirken vielleicht, dass sie viel für soziale Kontakte tun, aus Angst verlassen oder abgelehnt zu werden.. Zuviel.
Deshalb denke ich, Nein sagen üben, hilft.
Und am Selbstwertgefühl arbeiten auch.
Und unabhängiger werden von der Meinung und von den Ansichten anderer. Man muss nicht jedem gefallen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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