Wie fühlt sich Einsamkeit an?

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Wie fühlt sich Einsamkeit an?

Beitrag Mi., 29.05.2019, 23:01

Hallo Forum,

mich beschäftigt gerade die Frage, wie genau sich Einsamkeit anfühlt. Was ist das genau für ein Zustand? Was denkt und fühlt man, wenn man sich einsam fühlt?

Ich frage das, weil mir immer wieder gesagt wird, dass ich mich vielleicht einsam fühle, weil ich so wenig soziale Kontakte habe.

Ich glaube aber, ich habe noch nie so etwas wie Einsamkeit gespürt, selbst wenn ich mich monatelange von anderen isoliere, abgesehen von meinen Arbeitskollegen.

Ich bin mir aber auch nicht 100%ig sicher, weil ich ständig so chaotische Emotionen habe, weil man ja Emotionen auch unterdrücken kann, vllt auch vor sich selbst verstecken kann.

Ich würde aber gern herausfinden, ob ich mich wirklich nicht einsam fühle oder doch irgendwie auf so eine weirde verquere Art vielleicht. I don't know.

Deshalb denke ich, dass es mir vielleicht weiter helfen könnte, wenn ich weiß wie genau sich Einsamkeit anfühlt. Klar, ist vermutlich schwer zu beschreiben... aber vielleicht versucht es jemand.

Viele Grüße und noch einen schönen Abend, Nacht, Morgen oder Tag..

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"You cannot find peace by avoiding life."
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Wristcel
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Beitrag Mi., 29.05.2019, 23:12

Ich denke, wie sich Einsamkeit anfühlt ist davon abhängig, wie oft man wirklich einsam ist. Ist man es immer oder zumindest die meiste Zeit, dann spürt man sie kaum bis gar nicht, leidet aber umso mehr darunter. Ist man selten bzw. nur vorübergehend einsam, dann spürt man Einsamkeit sehr konkret und ist sich bewusst, dass sie die Ursache für diverse Verstimmungen ist.

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Blume1973
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Beitrag Do., 30.05.2019, 05:15

Hallo ~~~!

Ich finde Wistcel‘s Antwort ziemlich gut, darauf wäre ich gar nicht gekommen.

Ich kenne Einsamkeit fast gar nicht, da ich mit Job und Familie so ausgelastet bin, dass keine Einsamkeit aufkommt.

Aber es gab schon Momente in meinem Leben, wo ich mich einsam fühlte. Das fühlte sich dann lähmend an. So als würde mich die Einsamkeit aufhalten etwas zu unternehmen, da wieder hinauszukommen. Hauptsächlich fand ich das Gefühl lähmend und leer. So eine Sinnlosigkeit und Antriebslosigkeit und fehlende Freude an egal was.

Eine Leere innerlich wie äußerlich und alles kam mir so unwichtig vor. Das wiederum wurde zu gähnender Langeweile, die so stark war, von selbst nicht wieder raus zu kommen. Es fehlte die Freude zu egal was, so dass es am Besten war, zu schlafen, bis sich endlich wieder was tut und diese Langeweile vorbei ist.

Kein schönes Gefühl.

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:15

Wristcel hat geschrieben: Mi., 29.05.2019, 23:12 Ist man es immer oder zumindest die meiste Zeit, dann spürt man sie kaum bis gar nicht, leidet aber umso mehr darunter.
Ja, das könnte wirklich auch ein Faktor sein, dass man so daran gewöhnt ist, dass man es gar nicht mehr bewusst wahrnimmt vielleicht.
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DanDanDan
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:23

Blume1973 hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 05:15 Hallo ~~~!

Ich finde Wistcel‘s Antwort ziemlich gut, darauf wäre ich gar nicht gekommen.

Ich kenne Einsamkeit fast gar nicht, da ich mit Job und Familie so ausgelastet bin, dass keine Einsamkeit aufkommt.

Aber es gab schon Momente in meinem Leben, wo ich mich einsam fühlte. Das fühlte sich dann lähmend an. So als würde mich die Einsamkeit aufhalten etwas zu unternehmen, da wieder hinauszukommen. Hauptsächlich fand ich das Gefühl lähmend und leer. So eine Sinnlosigkeit und Antriebslosigkeit und fehlende Freude an egal was.

Eine Leere innerlich wie äußerlich und alles kam mir so unwichtig vor. Das wiederum wurde zu gähnender Langeweile, die so stark war, von selbst nicht wieder raus zu kommen. Es fehlte die Freude zu egal was, so dass es am Besten war, zu schlafen, bis sich endlich wieder was tut und diese Langeweile vorbei ist.

Kein schönes Gefühl.

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Ja, und das nennt man dann Depression. Diese geht nicht von allein wieder und zerstört dich komplett, wenn du nichts dagegen unternimmst oder zu lange wartest. Denn irgendwann ist dieser Zustand so in dir verankert, dass du dich fühlst, als wärst du so geboren worden.

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Blume1973
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:28

Ja, und das nennt man dann Depression. Diese geht nicht von allein wieder und zerstört dich komplett, wenn du nichts dagegen unternimmst oder zu lange wartest. Denn irgendwann ist dieser Zustand so in dir verankert, dass du dich fühlst, als wärst du so geboren worden.
Ja, ich kenne Depressionen leider sehr gut, aus meiner Vergangenheit.
Nur in dem Fall, wenn ich mich einsam gefühlt hatte, dann verschwand dieses Gefühl gleich nachdem ich nicht mehr alleine war.
Da war der Unterschied bei mir.
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:28

Blume1973 hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 05:15 Kein schönes Gefühl.
Woher wusstest du, dass der Ursprung dieses Gefühls Einsamkeit ist?

Ich freue mich darauf allein zu sein. Immer. Es ist nie so, dass ich denke - so wie jetzt, es ist ein Tag den ich allein verbingen muss und das mit negativen Emotionen verknüpft wäre. Ee ist nur mit positiven Emotionen verknüpft.
Ich frage mich aber, ob man sich trotzdem einsam f0hlen kann, wenn die Verbindung zu anderen Menschen fehlt. Unterschwellig ohne es zu merken. Man möchte vielleicht keinen Kontakt zu Menschen, aber trotzdem nicht so verbindungslos sein. Was ein Widerspruch wäre.

Also ich habe einfach oft Emotionen, die ich nicht zuordnen kann. Aber müsste man es nicht klar spüren, wenn man darüber nachdenkt, dass der Ursprung von Emotionen Einsamkeit ist?
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:32

DanDanDan hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 07:23 Ja, und das nennt man dann Depression. Diese geht nicht von allein wieder und zerstört dich komplett, wenn du nichts dagegen unternimmst oder zu lange wartest. Denn irgendwann ist dieser Zustand so in dir verankert, dass du dich fühlst, als wärst du so geboren worden.
Ja, gegen Depressionen sollte man definitiv etwas unternehmen.

Ich denke, dass nicht jede Depression ihren Ursprung in Einsamkeit hat. Woher weiß man also, ob diese Emotionen damit zusammen hängen oder nicht?
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:36

Blume1973 hat geschrieben: Do., 30.05.2019, 07:28 Ja, ich kenne Depressionen leider sehr gut, aus meiner Vergangenheit.
Nur in dem Fall, wenn ich mich einsam gefühlt hatte, dann verschwand dieses Gefühl gleich nachdem ich nicht mehr alleine war.
Da war der Unterschied bei mir.
Also hast du es daran bemerkt, dasa es mit Einsamkeit zusammenmhängen muss, weil es verschwand als du nicht mehr allein warst?

Oder war es dir auch schon in der Situation selbst klar?
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:37

Woher wusstest du, dass der Ursprung dieses Gefühls Einsamkeit ist?
Vermutlich ist das nicht das Gefühl von Einsamkeit, aber dieses Gefühl kam bei mir nur, wenn ich einsam war - damals.
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:39

Also hast du es daran bemerkt, dasa es mit Einsamkeit zusammenmhängen muss, weil es verschwand als du nicht mehr allein warst?

Oder war es dir auch schon in der Situation selbst klar?
Ein bisschen was von beidem ~~~. Ich kannte dieses Gefühl nur in Verbindung mit Einsamkeit.
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:42

Aber ich denke, wenn du das Alleinesein gerne hast und dich darauf freust, dann leidest du nicht unter Einsamkeit.
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Beitrag Do., 30.05.2019, 07:48

Je mehr ich darüber nachdenke, muss es bei mir das Gefühl von Langeweile gewesen sein. Das kam auf, weil ich alleine war und unfähig mich selbst zu beschäftigen, damals.

Also hing alleine sein und Langeweile bei mir zusammen- und das löste depressive Gefühle aus, die verschwanden, wenn ich nicht mehr alleine war.

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Beitrag Do., 30.05.2019, 08:52

Einsamkeit ist bei mir ein Gegen-Wände-Laufen-Gefühl. Ich habe den begeisterten Wunsch dies oder das konkret erlebte mit anderen zu teilen - oder dann, wenn ich es wie fast immer, alleine getan habe - mitzuteilen - aber: dieser Schwung - rumms - verpufft, prallt ab. Weil: da ist dann keiner. Es ist neben diesem jedesmal schmerzhaften Rumms-ach-ja-da-IST-ja-keiner-Gefühl auch das Vermissen von menschlicher Wärme und Zuwendung. Auch, einfach mal gefragt zu werden, ob ich xyz MIT jemandem unternehmen will. Kommt bei mir seit Umzug und Beziehungsende vor vier Jahren maximal einmal im Jahr vor. Es ist eine nagende Abwesenheit in diesem Aspekt.

Ich BIN gerne unter mir bekannten Menschen und /miteinander/ unterwegs. DAS kommt allerdings so gut wie nicht mehr vor. Ich glaube, wer wie ich eher extrovertiert ist, leidet darunter weit mehr als jemand der introvertiert ist.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Lebenswanderin
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Beitrag Do., 30.05.2019, 09:07

Ich habe meine Einsamkeit nicht gefühlt, die ganzen Jahre meines Lebens nicht. Ich hatte mein Leben so arrangiert, dass ich dieses entsetzliche Gefühl, von allem abgeschnitten zu sein, nicht fühlen musste. Ich bin auch gerne alleine, aber Einsamkeit ist etwas anderes. Da ist man innerlich getrennt von sich selber.

Einsamkeit muss nicht zwangsläufig mit Depression in Verbindung gebracht werden. Bei mir war es aber so. Manchmal liebe ich auch die Einsamkeit, wenn ich alleine bin. Dann schotte ich mich ab und bin ganz bei mir. Aber ich bin auch nicht mehr getrennt von mir :)

Erst in meiner Therapie bin ich in diese Tiefen vorgedrungen.
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"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."

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