Dürfen Therapeuten einem Therapie verweigern?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Rot1
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Dürfen Therapeuten einem Therapie verweigern?

Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:07

Auf der Suche nach einem Therapieplatz haben mir bereits 3 Therapeuten eine Therapie verweigert. Viele meinten, sie würden mir aufgrund meiner Probleme dringend zu einer Therapie raten, aber 3 meinten sie können mir nicht helfen. Die erste meinte, ihre Methode wäre für meine Probleme nicht passend. Die zweite meinte, weil ich bereits mal eine Therapie gemacht habe, dass sie mir nicht helfen kann, weil sie mir da nichts neues beibringen kann. Die 3. wollte mich nicht behandeln, weil sie meinte, ich sei unmotiviert, respektlos und würde keine Verantwortung übernehmen (mich als Opfer sehen). Aber ich dachte dazu ist eine Therapie da, damit mir geholfen wird, das zu ändern?
Es ist wirklich schwer einen Therapieplatz zu finden, hat man kein Recht auf einen Therapieplatz?

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:19

Was würde dir Therapie bringen, bei einem, der nicht mit dir arbeiten mag?
Ich denke, im selbstzahlermodus findet sich immer jemand.


shesmovedon
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:24

Klar, ein Therapeut ist nicht verpflichtet einen anzunehmen. Ich würde mal darüber reflektieren, was die dritte Thera sagte. Stimmt das? Denn wenn du nicht gewillt bist Verantwortung und Eigenarbeit zu übernehmen, wird dir eine Therapie sowieso nix bringen. Man kommt nur aus der Opferrolle raus, wenn man das selbst will und an sich arbeitet. Weit kommt man in einer Therapie mit dieser Einstellung nicht.

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Rot1
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:26

Schlendrian hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:24 Klar, ein Therapeut ist nicht verpflichtet einen anzunehmen. Ich würde mal darüber reflektieren, was die dritte Thera sagte. Stimmt das? Denn wenn du nicht gewillt bist Verantwortung und Eigenarbeit zu übernehmen, wird dir eine Therapie sowieso nix bringen. Man kommt nur aus der Opferrolle raus, wenn man das selbst will und an sich arbeitet. Weit kommt man in einer Therapie mit dieser Einstellung nicht.
Ja, ich bin auch bereit daran zu arbeiten, ich weiß nur nicht wie/ finde es schwer das alleine umsetzen.

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shesmovedon
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:27

Dann probiere es bei anderen Therapeuten. Selten reicht es drei Stück zu kontaktieren und dann direkt einen Platz zu haben. Und signalisiere, dass du auch wirklich daran arbeiten willst.

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Rot1
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:31

Schlendrian hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:27 Dann probiere es bei anderen Therapeuten. Selten reicht es drei Stück zu kontaktieren und dann direkt einen Platz zu haben. Und signalisiere, dass du auch wirklich daran arbeiten willst.
Ich hab schon bei 25 Therapeuten angerufen, oft heißt es, sie hätten keine Plätze frei.


shesmovedon
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:31

Weiter probieren....

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Montana
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:38

Du hast durchaus ein Recht auf einen Therapieplatz in dem Sinne, dass dir deine Krankenkasse bei einer gegebenen Indikation eine Therapie bezahlen muss (wenn du aus D bist). Aber das Recht auf einen bestimmten Therapeuten hast du nicht. Rein logisch betrachtet geht das ja auch gar nicht, denn meist lehnen Therapeuten einen ja ab, weil sie einfach keinen Platz frei haben. Das ist dann einfach so. Dass ein Verfahren nicht erfolgversprechend ist für dein Problem ist auch denkbar. Ging mir auch mal so und ich denke, der Therapeut damals hatte Recht. Nach deinen Schilderungen vermute ich, das waren alle drei Verhaltenstherapeuten? Klingt so danach mit "etwas beibringen" und so. Wie wäre es mit einem anderen Verfahren?

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Rot1
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:46

Montana hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:38 Du hast durchaus ein Recht auf einen Therapieplatz in dem Sinne, dass dir deine Krankenkasse bei einer gegebenen Indikation eine Therapie bezahlen muss (wenn du aus D bist). Aber das Recht auf einen bestimmten Therapeuten hast du nicht. Rein logisch betrachtet geht das ja auch gar nicht, denn meist lehnen Therapeuten einen ja ab, weil sie einfach keinen Platz frei haben. Das ist dann einfach so. Dass ein Verfahren nicht erfolgversprechend ist für dein Problem ist auch denkbar. Ging mir auch mal so und ich denke, der Therapeut damals hatte Recht. Nach deinen Schilderungen vermute ich, das waren alle drei Verhaltenstherapeuten? Klingt so danach mit "etwas beibringen" und so. Wie wäre es mit einem anderen Verfahren?
Nein, eine Verhaltenstherapeutin, die meinte ich sollte eine analytische machen. Eine analytische, die meinte ich soll eine Verhaltenstherapie machen :mad: Und die letzte hat Schematherapie angeboten.

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Rot1
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:48

Schnuckmuck hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:19 Was würde dir Therapie bringen, bei einem, der nicht mit dir arbeiten mag?
Ich denke, im selbstzahlermodus findet sich immer jemand.
Das ist doch deren Job. Ein Arzt kann sich ja auch nicht weigern, ein gebrochenes Bein zu behandeln, weil ihm der Patient unsympathisch ist.

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Montana
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:52

Doch, kann er, wenn die Situation nicht lebensbedrohlich ist. Ein niedergelassener Arzt würde einen ans Krankenhaus verweisen. Er kann den Bruch sowieso nicht versorgen.
Noch nie mit akuten Schmerzen in einer Orthopädenpraxis gestanden und einen Notfall-Termin in vier Wochen angeboten bekommen? Dann Glück gehabt.

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Rot1
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 14:53

Schlendrian hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 14:31 Weiter probieren....
Es ist aber sehr frustrierend und ich fühle mich verarscht.

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stern
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 15:06

Na ja, aktuell gibt es zu wenige Therapeuten. Therapeuten müssen aber zeitnah ein Erstgespräch anbieten. Das bedeutet eben noch lange nicht, dass sie die Kapazitäten haben, dir einen Platz anzubieten. So kommen dann eben solche Begründungen zustande.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 15:17

Ich glaub mit Forderung nach einer erzwungenen Therapie gehst du falsch vor.

Du willst ja wirklich fachlich, inhaltlich und menschlich korrekt therapiert werden. Und das kann ich mir nicht vorstellen, wenn du einem Therapeuten die Pistole auf die Brust setzt und eine Therapie einfordert.

Genau so wenig würde ich mich einem anderen Mediziner nähern. Denn auch der soll dich entsprechend behandeln, und nicht verpfuschen.

Und eine verpfuschten Psyche ist ja nun nicht gewollt, oder?


shesmovedon
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 16:47

Ja, ich glaube, dass das frustrierend ist, aber so geht's wirklich den meisten Leuten, die einen Therapeuten suchen. Du kannst dir auch von deiner KK eine Liste mit Therapeuten schicken lassen und die dann abtelefonieren.

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