Ich bin 24 und habe in den letzten 5 Monaten 3 Krankenhausaufenthalte hinter mir. Diagnosen: Bipolare Störung mit psychotischen Zügen und ev. HPPD. Aber zuerst einmal wie alles begann:
Vor 1 1/2 Jahren bin ich zu meinem Freund nach Berlin gezogen, weil ich keine Lust auf eine Fernbeziehung hatte. Es war eine schöne Zeit. Wir haben in der Zeit auch viele Drogen genommen. Dann kam der gemeinsame Plan uns einen Bus zu kaufen und darin zu leben. Gesagt- getan. Wir haben alles dafür gemacht den gemeinsamen Traum zu erfüllen und sind im September 2018 damit nach Spanien aufgebrochen. Doch die Schattenseiten des Hippie Lebens zermürbten uns. Das Leben auf engstem Raum und die ständige Unsicherheit bezüglich Geld und zukünftigen Plänen zehrten an unseren Kräften. Wohl vor allem an meinen. Ich kapselte mich immer mehr von ihm ab, hatte Schlafprobleme und zunehmender verrückte Ideen. Ich nahm Kontakt zu einem Ex Partner auf und versuchte meinem Freund meinen Plan der Polygamie zu erklären. Außerdem wollte ich einen Hund, den ich mir leider dann auch mit allen Mitteln aus dem Tierheim holte. Ich wollte alles, fühlte mich übermenschlich, unaufhaltbar, ja sogar erleuchtet. Was sich damals wie ein guter Film anfühlte- war so weiß ich heute- eine manische Zeit.
Zurück in Österreich weiß ich mich selber ein- ich konnte nicht mehr, war ausgebrannt. Trotz des Wahnsinns ist mein Freund geblieben. Meine Eltern und mein Arzt beschuldigten ihn, da sie nicht verstehen konnten wie er denn nichts von meiner Veränderung gemerkt haben konnte.
Dann folgte eine Zeit in der ich mich öfter aus Kliniken selber entließ, meine Medikamente absetzte, nach Deutschland flüchtete und noch immer einem Strudel von Depressionen, Manien, Psychose Schüben und Beziehungsproblemen steckte. Dann landete ich endlich auf einer Station auf der ich es länger aushielt. Von meinen Freund hatte ich mich davor getrennt.
Jetzt wo es mir besser geht frage ich mich jeden Tag ob eine Beziehung mit ihm irgendwo noch eine Chance hätte. Immerhin hat sie einfach den Strudel meiner Krankheit nicht Stand gehalten und da ich mich nicht mal um mich selbst kümmern konnte, konnte ich unmöglich eine Beziehung führen.
Außerdem fühle ich mich als ob ich nun alles neu lernen müsste, wie nach einem gewaltigen Rückschlag. Ich weiß nicht wohin mit mir, habe momentan keine Träume oder Ziele. Auch der Kontakt mit meinen Freunden fällt mir schwer. Ich fühle mich als ob mich die Krankheit vom Leben herausgerissen hat und mich einfach zu weit von allem entfernt hat.
Bipolarer Wahnsinn
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ne Psychose ist immer ein sehr einschneidendes Erlebnis und ja, es ist wirklich so, als müsse man dann alles neu lernen. Nix ist mehr, wie es war.
Ein wenig tragen aber auch die Medis dazu bei, dass du keine Träume und so mehr hasst.
Wenn du deinen Freund noch liebst und er dich, spricht sicher nix gegen die Beziehung. Aber es macht sicher Sinn, wenn du dein Leben sicherer und stressfreier gestaltest.
Ein wenig tragen aber auch die Medis dazu bei, dass du keine Träume und so mehr hasst.
Wenn du deinen Freund noch liebst und er dich, spricht sicher nix gegen die Beziehung. Aber es macht sicher Sinn, wenn du dein Leben sicherer und stressfreier gestaltest.
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