Ertrage meinen Vater einfach nicht mehr

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Luna84
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Ertrage meinen Vater einfach nicht mehr

Beitrag Di., 24.06.2008, 10:38

Hallo!

Vielleicht weiß jemand Rat, wie ich mich meinem Vater gegenüber am besten verhalten könnte.

Gleich vorweg, am sinnvollsten wäre für mich wahrscheinlich eine Gesprächstherapie. Doch die kann ich mir nicht leisten und diese wird mir auch von keiner Stelle finanziert werden.

Aus diesem Grund muss ich, so lange ich mich noch in dieser extremen finanziellen Abhängigkeit von meinem Vater befinde, versuchen irgendwie mit seiner Art klar zu kommen, diese am besten nicht zu ernst zu nehmen, nicht an mich heran zu lassen...wenn dies so einfach wäre.

Tatsache ist leider, dass ich zumindest noch vier Jahre von ihm finanziell abhängig sein werde (arbeite bei ihm, geht noch nicht anders). Es gibt für mich leider keine andere Möglichkeit. Ich habe schon alles erdenkliche durchdacht.

Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit ihm. Er weiß immer alles besser, kann keine Fehler zugeben und liebt es andere nieder zu machen und zu sticheln. Aus diesem Grund scheiterten auch all meine Versuche, mit ihm über die Probleme zu sprechen.

Er hat auch gute Seiten, aber die schlechten überwiegen.

Meine Mutter war schon immer blind-verliebt, will manches einfach nicht wahr haben, denn er verhält sich ja allen gegenüber so...aber sie sieht es nicht, verharmlost es (habe schon unzählige Male mit ihr darüber gesprochen). Trotzdem, ich habe ein wunderbares Verhältnis zu ihr. Ich könnte mit meinem Vater niemals den Kontakt abbrechen, da ich dann meine Mama nicht mehr sehen würde und daran würde ich zerbrechen. Denn sie war mir trotz allem immer eine Stütze...

Mein Vater hält mir ständig im Nachhinein etwas vor, spielt sich als der große Spender auf, betrachtet sich als ach so toll, in Wirklichkeit ist er aber selbst der größte Komplexhaufen. Er gibt keine Fehler zu.

Was auch ganz toll ist, er behauptet immer, mich am allerbesten zu kennen, wiel ich ihm ja angeblich so ähneln würde, spielt sich als der große Psychotherapeut auf, obwohl er weder von Psychologie, Psychotherapie noch von mir eine Ahnung hat. Dann "warnt" er mich immer, dass auch ich zu Depressionen neige (weil ich manchmal zu sehr grüble), nur weil er welche hat und meine Uroma welche hatte...das macht mir manchmal die Angst, dass ich tatsächlich dazu neigen könnte...

Ich bin zwar schon eine Denkerin, habe aber an den meisten Tagen das optimistische und sonnige Gemüt meiner Mama, welche ich sicher zu sehr glorifiziere.

Deshalb ist er auch eifersüchtig, aber er kann meine Liebe nicht erzwingen, schon gar nicht mit materiellem, was er gerne versucht.

Er versucht mich ständig zu charakterisieren und sieht mich dabei immer falsch. Ich ertrage seine Art einfach nicht.

Für mein Studium interessiert er sich auch null. Er fragt nie nach und "der größte Liebesbeweis ist doch, dass wir das studieren durften, was wir wollten." Ich zahle mir übrigens von meinem geringen Gehalt (geringfügige Beschäftigung) die Studiengebühren schon lange selbst.

Ihn einfach reden zu lassen gelingt mir leider nicht immer, denn so bin ich nun mal nicht.

Ich wohne zum Glück nicht mehr zuhause, aber viel zu nahe.
Meine Kindheit war beschissen, er gab meiner Schwester und mir auch manchmal Ohrfeigen, ansonsten war er verbal ein A.rschloch.

Kennt jemand diese Probleme?

Wie wird mir einfach egal, was er sagt? Wie stehe ich die nächsten paar Jahre durch?
Es gibt für mich leider keine andere Möglichkeit, ich bin noch machtlos.

LG Luna

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Sealedtears
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Beitrag Di., 24.06.2008, 20:01

Hallo Luna

Ich bin leider nicht bei meinen eltern aufgezogen wurden , aber ich hatte auch keinen guten Vater-

Darf ich fragen wie er sich deiner Mutter gegnüber verhält ?
Sind sie noch aus Liebe zusammen?

Was sagt sie denn zu der ganzen sache?

Dein Vater verhält sich wirklich wie ein A....!

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Himmelblau
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Beitrag Fr., 27.06.2008, 18:02

Hallo,
in der Situation gibts eigentlich nur einen Rat:
Menschen muss man nehmen wie sie sind, nicht wie man sie haben will.
( Und wenn man sie noch so assipanne findet...)

Warum musst du denn noch 4 Jahre bei ihm arbeiten ?
Grüsse Himmelblau
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

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Irrlicht
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Beitrag Fr., 27.06.2008, 18:58

Hi,

wieso meinst Du, siehst Du Deine Mutter nicht mehr, wenn Du Dich von Deinem Vater abgrenzt?

wieso "musst" Du bei ihm einen 400 Euro Job machen - sowas gibts doch häufig, grade als Studentin?

wieso machst Du nicht einfach eine Therapie, Du bist doch familienversichert als unter 25jährige?

Lg,

Irrlicht

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Lukas
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Beitrag Fr., 27.06.2008, 19:41

Hi,

vielleicht ist es ein Kommunikationsproblem. Sprich jeder versteht etwas anderes, als der andere eigentlich meint ... Von daher wäre ein Gesprächstherapie möglicherweise wirklich das Beste ... setzt aber voraus, dass sich beide darauf einlassen ...

Ich habe auch mit folgendem Buch gute Erfahrungen gemacht:
F. Schulz von Thurn, Miteinander Reden 1 - Störungen und Klärungen, ISBN978 3499174896

quasi Gesprächstherapie im Heimstudium

Hauptthese ist jede Nachricht hat 4 Facetten:
- Sachinhalt (Worüber ich informiere)
- Selbstoffenbarung (Was ich von mir selbst kundgebe)
- Beziehung (Was ich von Dir halte)
- Appell (Wozu ich Dich veranlassen möchte)
die jeweils vom Sender und vom Empfänger unterschiedlich wahrgenommen werden können.

Du störst Dich m. E. hauptsächlich an den Beziehungsaussagen Deines Vaters (von oben herab), er fühlt sich vielleicht häufig missverstanden, da Du die anderen Nachrichten nicht hörst ... Vielleicht seid Ihr auch mittlerweile so in Euren Kommunikationsrollen festgefahren, dass Ihr aus dem Teufelskreis nicht mehr raus findet (Jeder hört immer nur das, was er hören will) ...

Das Buch oder die Therapie könnte vielleicht helfen, auch die anderen Facetten zu hören oder Spitzen zu überhören ... mir ist z. B. die Selbstoffenbarung wesentlich wichtiger als die Beziehungsaussage ...

Im Übrigen bin ich der Meinung, solange man noch miteinander redet, besteht noch Hoffnung ... schlimm wird es, wenn man dem anderem gleichgültig wird

Gruß
Lukas

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Luna84
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 07:24

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten!

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich bin leider nicht immer fähig dazu, hier etwas zu schreiben.
Darf ich fragen wie er sich deiner Mutter gegnüber verhält ?
Sind sie noch aus Liebe zusammen?
Sie liebt ihn überalles, ist etwas blauäugig und nimmt ihn einfach nicht ernst, wenn er sich wieder so verhält (ihn einfach zu ignorieren und zu schweigen ist auch ihr Rat). Nur ein paar Mal hat sie ihm schon gesagt, dass sie sich das nicht gefallen lässt, dann wurde er immer kleinlaut. Im Normalfall zeigt sie ihm aber offenbar immer die kalte Schulter und ignoriert es, wenn er sich gemein verhält. Als wäre er ein pubertierendes Kind. Ich verstehe echt nicht, dass sie sowas als Liebe und erfüllte Beziehung betrachten kann. Aber ich weiß, dass sie wirklich aus Liebe mit ihm zusammen ist, alles andere widerspräche ihrem (viel zu) liebevollen und grundehrlichen Charakter. Sie würde niemals aus "praktischen" Gründen mit jemanden zusammenbleiben. Dafür lege ich nicht nur beide Hände, sondern meinen gesamten Körper ins Feuer.
Aber sie ist allgemein so, dass sie vieles einfach schön redet und daran glaubt. Die geborene Optimistin, auf eine manchmal zu naive Weise. Ich muss aber zugeben, dass ich ihr da ähnle, ich bin manchmal nicht viel realistischer als sie, jedoch zumindest bei gewissen Dingen. Manches sehe ich aber auch wieder zu negativ, da schlägt dann wohl das pessimistische meines Vaters etwas durch, aber im großen und ganzen bin ich auch eine Optimistin und zeitweise Träumerin.

Wie er sich ihr gegenüber verhält. Nun er stichelt, behandelt sie manchmal als wäre sie ein Dummchen (sieht sie aber nicht so), ist egoistisch, dreht andauernd Pläne um (etwas, das er auch abstreitet - wenn man ihm sowas sagt geht er sofort auf Gegenangriff - das beste war wirklich das bei mir zu tun und zu fragen, ob ich denn nie was umdrehe - ich bin die organisierte Planerin in Person), sie muss sich ständig nach ihm richten, ihm zu essen machen, aber auch sonst alles im Haushalt und Garten machen, Telefonate erledigen, etc. Aber gleichzeitig ist er extrem abhängig von ihr, könnte ohne sie nicht. Gerade deshalb sollte er sie meiner Meinung nach lieber auf Händen tragen...

Zeitweise verspüre ich wirklich die Lust ihn zu schlagen, mitten in sein arrogantes Gesicht, ich weiß, das würde nichts bringen. Aber sein Verhalten macht mich einfach aggressiv, wie kann sich ein angeblich Erwachsener wie ein kleiner pubertierender Junge verhalten? Ich habe schon so oft versucht mit ihm vernünftig zu sprechen, vergeblich. Er ist ein kleines Kind im Körper eines zutiefst verunsicherten Mannes, der um sich schlägt und seine Komplexe mit Arroganz, Egoismus und Präpotenz überkompensiert. Ich kann dafür leider kein Mitleid empfinden sondern nur Wut.
Ich habe mit achtzehn gesagt, wenn er mich noch einmal schlägt zeige ich ihn an, dann hat er es nimma getan. Aber auch solche Dinge verharmlost er oder streitet gar ab. Es mag sein, dass es nicht sooo oft passiert ist, aber einmal ist schon zu viel. Er schrieb vor ein paar Jahren mal einen Entschuldigungsbrief, aber ich kann ihn nicht verzeihen, sein präpotentes Verhalten verrät mir, dass er noch immer derselbe ist, unfähig sich zu ändern. Ich hasse ihn an den meisten Tagen regelrecht.

An manchen Tagen geht es ihn einfach reden zu lassen, aber leider nicht immer.
Menschen muss man nehmen wie sie sind, nicht wie man sie haben will.
( Und wenn man sie noch so assipanne findet...)
ich weiß, das versuche ich auch.
aber ich sehne mich so nach einem vater, der mich wirklich liebt, mich respektiert. denn wenn man jemanden respektiert, behandelt man ihn nicht so.
ich weiß, ich sollte ihn nicht so ernst nehmen und reden lassen, aber das verursacht spannungen in mir. wo sollte man denn sonst einfach man selbst sein können als bei familie und freunden?
ich bin leider jemand, der immer eine logische erklärung braucht, um verletzendes, falsches verhalten von anderen akzeptieren zu können (das ist dumm, ich weiß). aber für mich gibt es keine logische erklärung für dieses a.rschlochverhalten.

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Luna84
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 07:25

Warum musst du denn noch 4 Jahre bei ihm arbeiten?
das ist eine etwas längere und komplizierte geschichte. fakt ist, dass mir in diesem kaff (okay, kleinstadt) hier quasi gratis eine wohnung (meiner mutter) zur verfügung stellt, die ich bewohnen kann, bis ich mir was eigenes leisten kann. ich kann mir noch nichts leisten, nicht im geringsten. hinzu kommt, dass ich zur uni pendeln muss und bei meinem lebenslauf höchstens in *** was finden würde (hier kennt zudem wirklich fast jeder meinen vater aufgrund seines berufs). und ich wäre unfähig mit job in *** und daher noch mehr pendeln mein studium in absehbarer zeit zu schaffen. pendeln nimmt mindestens 4 stunden in anspruch. das mit der zeit ist leider ein weiteres problem von mir. ich brauche für alles etwas länger als durchschnittlich personen brauchen...obwohl ich wirklich ehrgeizig bin und sehr, sehr viel kraft reinstecke...
aber vll. käme es auf einen weiteren (im sommer oder februar arbeitete ich schon ein paar mal für 15 stunden in forschungsinstituten, etc.) versuch an. nur ich hab panik, ich will so schnell wie möglich mein studium beenden und das ist leichter, wenn ich hier arbeite. das mit der arbeit ist auch nicht so tragisch, da sehe ich meinen Vater kaum.
Ich weiß, das alles hört sich sehr seltsam an und ist sicher schwer zu beurteilen, wenn man mich nicht kennt. Was mich halt noch in diesem Kaff hält, ist die langjährige Beziehung zu meinem Freund. Wir können uns erst in ein paar jahren etwas eigenes suchen (dafür sparen wir auch schon seit gewisser zeit), da er jetzt abends eine art universität in der nähe macht. dann würde ich gern nach ***, aber mal sehen.
Ich sollte nach ***, mir einen job und eine bleibe suchen, ich weiß. aber das ist nicht so einfach. einiges hält mich zurück. neben dem Studium, finanziellen und privaten aber wahrscheinlich auch Angst. Wenn dir dein Leben lang von deinem vater und mitschülern das gefühl gegeben wurde, dass du nichts wert bist und unfähig, glaubst du das auch irgendwann...vll. ist meine persönliche angst und unsicherheit auch in wahrheit mein hauptproblem...
wieso machst Du nicht einfach eine Therapie, Du bist doch familienversichert als unter 25jährige
ist das wirklich so einfach, ohne dass es jemand mitbekäme. ich bin ja noch mitversichert.
ich habe angst vor einer therapie, angst, was da noch alles hochkäme. meine vergangenheit war furchtbar und ich habe angst, dass da noch etwas ganz anderes verdrängtes hochkommen könnte. zudem müsste ich das wenn in *** machen, aber das wäre ja kein problem.
vielleicht ist es ein Kommunikationsproblem. Sprich jeder versteht etwas anderes, als der andere eigentlich meint ... Von daher wäre ein Gesprächstherapie möglicherweise wirklich das Beste ... setzt aber voraus, dass sich beide darauf einlassen ...
das wäre ganz, ganz sicher das beste. aber das würde er nie machen. von seiner seite ist ja alles in ordnung, er sieht ja keine probleme oder, wenn doch, dann ist er unschuldig daran...er ist das arme, missverstandene opfer und ich die böse, missratene, freche tochter, die ihm bitterst unrecht tut und ihre mutter so bevorzugt, obwohl sie ihren vater doch mehr lieben sollte (sagte er wirklich schon mal).
zudem könnte es ja den ruf der familie schaden eine solche therapie zu machen...

danke für den tollen buchtipp, schon bestellt bzw. jetzt schon zuhause. ich hoffe, es hilft auch mir.

tut mir leid, dss ich euch so vollgetextet habe, aber heute ist weider ein sensibler tag und irgendwie kann ich darüber nur an sensiblen schreiben...an den andren neige ich nämlich zu verdrängung, schönrednerei und ähnlichem...wie meine mutter...

GLG Luna

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Angela
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Beitrag So., 10.08.2008, 18:50

Hallo Luna,

Wo soll ich anfangen, bin keine Freund von Zitaten. Aber ehrlich, dein Vater tut mir auch leid. Du scheinst ihn für alles verantwortlich zu machen. Er ist ein Sündenbock. Mag ja sein, dass er Fehler gemacht hat und noch macht, aber du akzeptierst nichts. Du wirfst ihm Arroganz vor, und wirfst um dich mit Analysen, ihn betreffend und bist wahrscheinlich nicht minder arrogant mit ihm. Du glorifizierst deine Mutter, obwohl du sie durchaus mal in die Verantwortung ziehen solltest, der Schläge in deiner Kindheit/Jugend betreffend.
Auch finde ich steht dir eine Bewertung der Ehe deiner Eltern nicht zu. Da überschreitest du Grenzen, es geht dich nichts an.
Du verachtest deinen Vater, aber nimmst seine Unterstützung. Ganz ehrlich, so was konnte ich noch nie leiden. Kinder, die ihre Eltern hassen, aber egoistisch genug sind, es weiterhin bequem zu haben.

Ich würde mal sagen, übernimm Verantwortung für dich selbst. Was wäre denn, wenn deine Mutter dir keine Wohnung und dein Vater dir keinen Job zur Verfügung stellen würde? Würdest du dann nicht studieren und noch Zuhause wohnen?

Ich glaube du hasst deine Abhängigkeit und suchst die Schuld bei deinem Vater. Du bist erwachsen und solltest dich auch räumlich von deinen Eltern trennen. Eine Therapie anfangen und nicht schon wieder tausend Gründe vorschieben. Du wirfst deinen Vater vor, sich nicht zu verändern, machst es selber aber auch nicht. So kommst du aus der Misere nicht raus.
Erst mit Abstand kannst du deinen Vater objektiv sehen. Wenn er ein schlechter Vater wäre, hätte er dich schon längst aus der Firma raus geworfen. Er scheint, wenn auch nicht in der Art wie du es dir wünscht, um deine Liebe zu buhlen. Sicherlich hat er auch hier und da Aggressionen, weil er weiß das du ihn verachtest und lässt das auf diese Weise raus.
Du willst etwas von ihm (Verständnis, Respekt, Liebe) aber enthältst ihm das selbst vor.

Konsequenterweise solltest du nach anderen Lösungen suchen. Eine Wohngemeinschaft und einen Job in ***. Dein Freund kann ja auch pendeln oder dort hinziehen. Oder frage deine Mutter, ob sie die Wohnung vermieten kann und du das Geld für die Finanzierung eines Zimmers in *** bekommst. Vielleicht kannst du auch Bafög beantragen oder dir dein Kindergeld auszahlen lassen.

Übernimm die Verantwortung für dich selbst und suche nicht nach Ausreden, weshalb du es nicht kannst.
Gruß
Angela

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Luna84
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 11:02

Liebe Angela,

Entschuldige, aber was du mir hier teilweise unterstellst, ist sehr ungerecht. Du kennst weder mich noch meine Situation, verurteilst mich aber. Du siehst in mir offenbar einzig das kleine verwöhnte Töchterchen, ohne über den Tellerand zu blicken...

Obwohl du mit manchen Punkten sicher recht hast.
Du scheinst ihn für alles verantwortlich zu machen. Er ist ein Sündenbock. Mag ja sein, dass er Fehler gemacht hat und noch macht, aber du akzeptierst nichts.
Bist du zwanzig Jahre lang immer wieder gedemütigt worden? Weißt du, wie es ist, die gesamte Kindheit lang Angst vor dem eigenen Vater gehabt zu haben? Angst, davor etwas falsches zu tun oder sagen? (und ich war - und das geben beide Elternteile heute zu - ein pflegeleichtes und fast immer braves Kind)

Hat dein Vater als du sieben Jahre alt warst und noch dazu daneben am Tisch saßt zu deiner Mutter gesagt: "Manchmal kann ich sie gar nicht mehr leiden." (eine siebenjährige?)

Hat dein Vater auch einmald auf dich eingeschlagen mit den Worten "Ich erschlag dich!" und hat deine Schwester einmal ihren ganzen Körper schützend um dich gelegt, während er schrie "Lass sie sofort los! Wenn ich dafür ins Gefängnis komme, ist mir das auch egal!" (Ich war frech zu Oma und sie wandte sich weinend an meine Mutter). Das waren zwei Einzelextremsituationen, aber ich kann sie nun mal nicht vergessen. Ich wünschte es, aber diese Szenen kommen oft einfach so hoch.

Hin und wieder hab ich auch etwas anderes an den Kopf oder an die Wange bekommen, etwa eine Zeitung. Einmal, und damals ohne "Grund", eine Plastikflasche am Strand.
Und er war auch wegen Kleinigkeiten aggressiv, z.B. wenn ich beim See oder im Bad lieber am Liegestuhl gelesen habe als geschwommen bin oder mir etwas runterfiel, bin halt sehr ungeschickt.

Wenn du mit solchen Situationen umgehen und diese ohne Hilfe verarbeiten kannst, dann hast du meinen größten Respekt - das ist vollkommen ernst gemeint. Ich kann es nicht. Ich versuche es seit Jahren.

Ich mache ihn nicht für alles verantwortlich. Ich bin an sehr vielem ganz allein Schuld. Aber wenn man von der Familie niemals einen gewissen Rückhalt bekommen hat, dann ist man in der Schule weiterhin das unfähige, unsichere Häufchen und wird dementsprechend ausgenutzt. So war es halt bei mir. Ich war immer zu schwach, um mich durchzusetzen, egal wo. Aber daran gebe ich mir die größte Schuld, das kannst du mir glauben.

Ich akzeptiere NICHTS? Wow, woher willst du das wissen? Warst du einmal dabei, als er mich wieder einmal runterputzte? Ich bemühe mich jedes mal um ihn, wenn wir uns sehen und wehre mich nur mehr äußerst selten, und wenn auch auf reifem Niveau, wenn er wieder stichelt - und das zeitweise unter der Gürtellinie.

Ich versuche immer wieder ein zumindest annähernd freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Versuche Interesse zu zeigen, stelle Fragen, etc. Hin und wieder klappt es sogar, aber in letzter Zeit haben wir wieder öfters Kommunikationsprobleme, welche aus Missverständnissen beiderseits resultieren. Daran haben wir beide Schuld.

Ich weiß, mein Beitrag hat extrem geklungen, aber vergiss bitte nicht, dass ich extra hinzufügte, dass ich an einem sehr sensiblen Tag schrieb und solche Tage darf doch jeder haben, oder?

Ich habe mit ihm schon so oft versucht über alles ruhig zu sprechen. Du magst mich für arrogant, und was weiß ich alles halten, aber glaub mir, ich bin zumindest fast immer sehr nett im Umgang mit allen Menschen und stecke meist mehr zurück als ich sollte. Also bitte tu mir nicht Unrecht. Und arrogant ist wohl das Gegenteil von mir, dafür bin ich wohl zu unsicher, vll. bin ich hin und wieder zickig. Aber gerade bei diesen Gesprächen bemühe ich mich um einen besonders netten Ton. Aber wenn ich dann die alten Erlebnisse anspreche, um sie mit ihm gemeinsam zu verarbeiten, blockt er ab und streitet alles ab. Er könnte zumindest zu seinen Fehlern stehen, ich verlange bezüglich der Vergangenheit nicht mehr als das.
Du glorifizierst deine Mutter, obwohl du sie durchaus mal in die Verantwortung ziehen solltest, der Schläge in deiner Kindheit/Jugend betreffend.
Das habe ich schon zig mal getan und sie beteuert immer wieder, wie leid es ihr tue und das glaube ich ihr auch.

Ja, das stimmt, ich glorifiziere sie viel zu sehr, aber vergiss bitte nicht, dass sie über viele, viele Jahre meine einzige Stütze war.

...

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Luna84
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 11:03

Auch finde ich steht dir eine Bewertung der Ehe deiner Eltern nicht zu. Da überschreitest du Grenzen, es geht dich nichts an.
Hältst du dich wirklich immer aus den Beziehungen anderer raus? Bewertet man nicht oft unwillkürlich?
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass du mich abgeschrieben hast, ohne das Ganze mal von meiner Warte aus zu sehen.

Zudem sage ich ihnen ja nicht, was ich denke. Ich habe lediglich meiner Mutter gesagt, sie solle es sich nicht gefallen lassen, wenn er sie schlecht behandelt. Ist das so schlimm? Sie hat mir selbiges auch bei meinem letzten Exfreund gesagt, weil sie sich sorgte. Kann es nicht sein, dass ich mich auch um sie sorge?

Ich halte mich zu 98% aus ihrer Ehe raus, also bitte unterstelle mir hier nichts.
Du verachtest deinen Vater, aber nimmst seine Unterstützung. Ganz ehrlich, so was konnte ich noch nie leiden. Kinder, die ihre Eltern hassen, aber egoistisch genug sind, es weiterhin bequem zu haben.
Wow, das war wohl das verletztendste an deinem Beitrag. Jedem seine Meinung. Ich mache sicher genügend Fehler, aber diesen kann man mir wohl nicht vorwerfen, denn ich verabscheue dieses Verhalten genauso wie du. Warum nimmst du diese strikte Perspektive mir gegenüber ein? Warum verurteilst du mich so, ohne mich auch nur annähernd zu kennen? Woher willst du wissen, wieviel Unterstützung ich tatäschlich von meinem Vater annehme? Warum nimmst du dir das Recht heraus, alles, was ich schreibe, als pure Ausreden abzutun? Ich würde das bei dir nicht tun, würdest du über dich schreiben.

Wie jeder andere bin ich alles andere als perfekt. Das Gegenteil würde ich nie behaupten. Es gibt Tage, da verabscheue ich mich, weil ich nicht im Entferntesten der Mensch bin, der ich sein möchte.

Ich arbeite in seiner Arbeitsstätte genauso hart und viel wie jeder andere. Ich habe den Job auch nicht nur bekommen, weil ich seine Tochter bin. Ich zahle mir von meinem Gehalt und Ersparnissen so gut wie alles. Studiengebühren, Zugfahrten, Großteil der Skripten, Nahrungsmittel, Kleidung, natürlich Handy, etc.
Für die Wohnung meiner Mutter zahle ich einen sehr geringen Preis, das stimmt. Das geht allerdings nicht von mir aus und das werde ich auch bald ändern. Zudem - glaube es oder nicht, das ist mein Ernst - werde ich meinen Eltern versuchen zumindest einen gewissen Teil der Kosten, die sie für mich ausgaben, zurückzuzahlen. Zumindest aber meine Jahre in der Wohnung sowie Versicherungen, etc. Und nein, das schreibe ich nicht nur so. Das ist wirklich mein Vorhaben, weil ich alles andere als unfair empfinden würde.
Was wäre denn, wenn deine Mutter dir keine Wohnung und dein Vater dir keinen Job zur Verfügung stellen würde? Würdest du dann nicht studieren und noch Zuhause wohnen?
Nein, ganz sicher nicht.
Ich glaube du hasst deine Abhängigkeit
Das aufjedenfall.
und suchst die Schuld bei deinem Vater.
Nein, das interpretierst du so. Ich bin Schuld, dass ich die ganzen Jahre noch nicht verarbeitet habe. Zuhause, die Schule. Vor allem letzteres war Psychoterror für mich. Ich fühle mich an manchen Tagen nichts wert und als Versagerin. Ich habe Angst.

...

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Beitrag Mo., 11.08.2008, 11:24

Eine Therapie anfangen und nicht schon wieder tausend Gründe vorschieben.
Warum verurteilst du mich schon wieder so? Woher willst du wissen, dass ich nur etwas vorschiebe?
Ich habe tatsächlich große Angst davor, dass meine Familie oder einer ihrer zahlreichen Bekannten von einer Therapie erfahren könnten (mir wurde bereits in der Kindheit eingetrichtert "Alles, was hier gesagt wird oder geschieht, bleibt auch hier.") und noch größere Angst, was hochkommen könnte. Ich habe keine Erinnerungen, aber eine Befürchtung von einem schlimmen Vorfall, über das ich aber hier nicht schreiben möchte, da ich ohnehin nicht weiß, ob es echt war. Ich habe aus unterschiedlichen Gründen Angst vor einer Therapie, ich nehme mir schon seit Jahren vor, endlich eine zu beginnen. Noch bin ich zu schwach, aber ich möchte es von Herzen. Ich nehme es mir ständig vor. Aber der erste Schritt ist immer der Schwerste. Aber ich werde ihn schaffen. Ein sehr guter Freund ermuntert mich immer wieder und allmählich habe ich schon etwas mehr Mut gesammelt.
Du wirfst deinen Vater vor, sich nicht zu verändern, machst es selber aber auch nicht.
Entschuldige, aber ich habe mich schon sehr verändert...
Ich versuche ihn mit anderen Augen zu betrachten, mich mehr in ihn hineinzuversetzen.
Und ich arbeite täglich an mir, um ein besserer Mensch zu werden. Das hört sich womöglich lächerlich an, aber für mich ist das tatsächlich ein Ziel. Ich glaube daran, dass es der Sinn des Lebens ist, ein möglichst guter Mensch zu werden.
Wie gesagt, diese extremen Worte meines letzten Beitrags waren an einem sensiblen Tag aus einer emotionalen Stimmung heraus geschrieben. Und nein, das ist keine Ausrede. Ich habe manchmal (jedoch fast immer gedankliche) Ausbrüche, bin aber im Grunde ein gefasster und netter Mensch, der grundsätzlich versucht, seiner Umwelt was Positives abzugewinnen. Immer geht es halt nicht.
Und im Weg ist mir halt manchmal der Drang mir die Welt erklären zu müssen. Und wenn mir jemand das Gefühl gibt, seine Fehler nicht zu bereuen, kann ich das nicht. So sehr ich es auch immer wieder versuche.
Ja, ich bin verkorkst, aber ich glaube, dass ich noch nicht ganz verloren bin
Er scheint, wenn auch nicht in der Art wie du es dir wünscht, um deine Liebe zu buhlen. Sicherlich hat er auch hier und da Aggressionen, weil er weiß das du ihn verachtest und lässt das auf diese Weise raus.
Du willst etwas von ihm (Verständnis, Respekt, Liebe) aber enthältst ihm das selbst vor.
Darf ich dich etwas fragen? Bitte fass es nicht als böse auf, denn so ist es nicht gemeint. Aber warum gehst du bei meinem Vater immer in verteidigende Stellung und bei mir immer in eine vorwurfsvolle?

Ich bin sicherlich oft unfair zu ihm, aber er ist es auch zu mir. Und als Außenstehende kannst du nicht beurteilen, wer die Schuld daran trägt, auch wenn du sie mir zumindest großteils zu geben scheinst. (Ich habe ein wenig das Gefühl, du stellst dir mich als die verzogene Göre vor, welche ständig herumzickt)

Wir haben beide Schuld, beide schlechte Tage, beide einen gewissen Verfolgungswahn, welcher oft zu Missverständnissen führt.

Allerdings bin es wirklich ich, die sich öfters um ihn bemüht, auch wenn es hier nicht so klingen mag. ich gebe mir große Mühe, aber natürlich kann ich keine Liebe, wie die zu meiner Mutter, heucheln, das stimmt auch. Allerdings könnte ich mir vorstellen, eine Art freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Aber zuvor müssen wir die Vergangenheit verarbeiten und das Interesse muss von beiden ausgehen.

Ich bemühe mich fast immer um Verständnis und trete ihm auch respektvoll entgegen, aber du verstehst sicherlich, dass mein Respekt da aufhört, wo sein Beleidigen unter der Gürtellinie beginnt. Das zeige ich ihm aber meist dennoch nicht.

Und natürlich hasse ich ihn nicht wirklich. Alleine, dass ich hier schreibe und was ich schreibe, zeigt doch, was ich gerne für eine Beziehung zu ihm hätte.

Und ich arbeite auch daran und ich glaube, dass unser größtes gegenwärtiges Problem (lassen wir jetzt mal die Vergangenheit weg) in der Kommunikation liegt. Und daran sind wir beide Schuld.

Deine Vorschläge wären sicher die beste Lösung das stimmt.
Mein Freund würde niemals pendeln, aber das ist eine andere Sache und daran soll es nicht scheitern.

Danke für deine ehrlichen Worte.

Es tut mir leid, sollte ich dir ein paar Mal Unrecht getan haben, das war nicht meine Absicht, aber ich habe das Gefühl, dass du ein falsches Bild von mir bekommen hast und deshalb wollte ich auf manches genauer eingehen.

Verurteile mich bitte nicht, ohne mich zu kennen. Ich bin sicherlich alles andere als perfekt, aber auch nicht so extrem arrogant, unfair und egoistisch (meine Interpretation) meinem Vater gegenüber, wie du es darstellst.

Liebe Grüße
Luna

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Luna84
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 16:04

Hallo!

Da ich nun hoffentlich sehr bald den ersten Schritt zur Lösung meines Problems, eine Therapie, machen werde und zugleich natürlich auch weiterhin an mir und dem Kommunikationsproblem arbeiten werde, kann dieser Thread geschlossen werden.

Zudem sind bereits Missverständnisse aufgetreten und ich möchte ehrlich gesagt weiter vermeiden.

Es tut mir leid, sollte manches aufgrund meiner oft zu emotionalen Ausdrucksweise als sehr extrem, verworren, etc. rübergekommen sein.

Danke nochmals an alle, für eure Antworten.

LG Luna

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Angela
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 20:16

Liebe Luna,

nein, ich verurteile dich auf keinen Fall. Es tut mir leid, wenn es so bei dir rüber gekommen ist.
Ja, es kann auch sein, dass ich einige Projektionen hatte. Ich kenne viele, die ein Problem mit ihrer Mutter oder dem Vater hatten und konnte nie richtig verstehen, weshalb sie nicht irgendwann verzeihen, und es den Rest ihres Lebens mit sich tragen.

Ja, ich habe mindestens genau so starke Demütigungen und richtige Schläge von meinem Vater erhalten. Bin auch einige Male weggelaufen etc und wieder gekommen. Mein Vater war völlig unberechenbar und teilweise sehr brutal. Meine Familie hat darunter sehr gelitten und manche Brüder sind dadurch mit ihrem Leben gescheitert. Ja, in deinem Alter war ich auch sehr sehr böse mit meinem Vater. Im Nachhinein finde ich auch, dass meine Mutter sich mehr hätte einmischen müssen. Aber nun ist das alles vergessen. Es macht keinen Sinn mehr. Sie sind alt und nur noch mit ihren Krankheiten beschäftigt.

Mein Vater bereut alles. Er spricht immer wieder selbst davon. Versucht seit Jahren bei den Brüdern, die es durch seine Art am schlimmsten erwischt hat, es wieder gut zu machen.
Ich kann ihm nicht mehr böse sein. Er war ein ungebildeter Dorfbewohner aus Anatolien und mit 7 Kinder in der Fremde völlig überfordert. Dagegen schienen mir die Probleme meiner Freunde wie Luxusprobleme.

Deshalb, weil ich dich eigentlich sogar gut verstehen kann, drängte ich darauf, dass du die Verantwortung für dich übernimmst und erst mal Abstand zwischen deine Eltern und dich bringst. Wenn deine Wunden täglich aufgerissen werden, können sie nicht heilen.

Mir ist aufgefallen, du redest immer von "schuld". Ich gebe niemanden die Schuld. Habe ich nirgends gesagt. Aber es ist interessant, dass das ein Thema für dich ist. Ich bin weit davon entfernt, dir die Schuld zu geben. Wenn, dann können nur deine Eltern schuld haben, denn sie sind verantwortlich für deine Erziehung gewesen. Jetzt bist du aber verantwortlich dafür, dass beste aus deiner Situation zu machen.
Ich glaube sogar, dass du eine ganz liebe Person bist. Und Veränderungen dauern immer sehr lange. Du musst jetzt nicht denken, das du alles auf einmal ändern musst.

Alles Gute für Dich
Angela

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Luna84
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Beitrag Di., 12.08.2008, 05:17

Liebe Angela,

Vielen Dank für deine Antwort.
nein, ich verurteile dich auf keinen Fall. Es tut mir leid, wenn es so bei dir rüber gekommen ist.
Kein Problem. Es tut mir leid, dass ich dich missverstanden habe. Das ist ein etwas empfindlicheres Thema für mich. Hinzu kommt sicherlich das allgemeine Forenproblem, dass man die Worte nur liest, aber nicht den Tonfall hört.

Das tut mir so leid, was du durchleiden musstest! Ich muss ehrlich sagen, so extrem war die Situation bei uns zum Glück nicht.
Ich bewundere dich zutiefst, wie du heute mit dem damals Erlebten umgehen kannst. Du bist eine sehr starke Frau. Ich hoffe, auch bald stärker zu werden.
Deshalb, weil ich dich eigentlich sogar gut verstehen kann, drängte ich darauf, dass du die Verantwortung für dich übernimmst und erst mal Abstand zwischen deine Eltern und dich bringst.
Danke, tut mir leid, das habe ich komplett missverstanden.
Du hast recht, das ist wirklich sehr wichtig.
Mir ist aufgefallen, du redest immer von "schuld". Ich gebe niemanden die Schuld. Habe ich nirgends gesagt. Aber es ist interessant, dass das ein Thema für dich ist.
Ich fürchte, dass liegt daran, dass ich selbst prinzipiell bei den meisten Dingen die Schuld bei mir suche. Das war halt früher auch so ein Punkt, dass mein Vater mir gerne die Schuld für alles gab, auch was anderes als familiäres betraf, zum Beispiel für meine Außenseiterrolle in der Schule.
Auch eine Sache, die ich endlich gescheit verarbeiten muss.
Jetzt bist du aber verantwortlich dafür, dass beste aus deiner Situation zu machen.
Da hast du vollkommen recht und das werde ich auch

Danke schön für deine Hilfe, du hast mir sehr viel Mut gemacht!

Auch dir alles Liebe!

GLG Luna

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Susanne
sporadischer Gast
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weiblich/female, 41
Beiträge: 13

Beitrag Do., 14.08.2008, 18:11

Du hast gesagt: Ich versuche ihn mit anderen Augen zu betrachten, mich mehr in ihn hineinzuversetzen
Ich habe keine Erinnerungen, aber eine Befürchtung von einem schlimmen Vorfall, über das ich aber hier nicht schreiben möchte, da ich ohnehin nicht weiß, ob es echt war.

Das hat mich hellhörig gemacht: an Deiner Stelle würde ich die Bücher von Alice Miller lesen. Oder "Vergiftete Kindheit" von Susan Forward.

Mir hat das einige Erkenntnisse gebracht.

An Deiner Beziehung mit Deinem Vater ist grundsätzlich etwas falsch. Und das ist SEINE Schuld - nicht Deine.
Grüße, Susanne

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